RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.12.2016

Tagesmeldungen vom 24.12.2016

- Malteserorden: Vatikan-Vorschlag „inakzeptabel“ -
- Schönborn bei Flüchtlingsthema „vorsichtiger geworden“ -
- Vatikan: „Abtreibung bleibt schwere Sünde“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Malteserorden: Vatikan-Vorschlag „inakzeptabel“
Die Leitung des Malteserordens wehrt sich gegen die vom Vatikan ernannte Untersuchungskommission. Eine Gruppe von fünf Fachleuten soll auf Wunsch des Papstes Informationen über die Entlassung des deutschen Großkanzlers Albrecht von Boeselager durch den Großmeister sammeln; das nennt die Ordensspitze „inakzeptabel“ und eine Einmischung in innere Angelegenheiten des Ordens. (rv)
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Schönborn bei Flüchtlingsthema „vorsichtiger geworden“
Kardinal Christoph Schönborn hat ein Umdenken in der Flüchtlingsfrage eingeräumt. Er sei in seinen Äußerungen mittlerweile „vorsichtiger geworden“, sagte er am Freitagabend im ORF. „Wir haben doch erfahren müssen: Das geht über unsere Kapazität, über unsere Möglichkeiten hinaus.“ Inzwischen sei wohl „allen klargeworden“: „Wir können nicht alle Flüchtlinge aufnehmen; wir müssen zuerst schauen, dass sie in ihrer Heimat wieder Platz finden und leben können.“ (zib/kap)
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Vatikan: „Abtreibung bleibt schwere Sünde“
Der Vatikan bleibt bei seiner moralischen Bewertung von Abtreibungen als schwere Sünde. Erleichterte Sündenvergebung bedeute kein „Abrücken vom moralischen Urteil“, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem TV-Interview. Die Kirche wolle weiter gegen Abtreibungen kämpfen, „vor allem durch das Schaffen von Bedingungen, dass Frauen nicht in die Lage geraten, abtreiben zu müssen.“ (kap)
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Neue Chefin der Vatikanischen Museen: eine „Revolution“
Die neue Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, nennt ihre Ernennung eine „Revolution“ in diesem Umfeld. Dass eine Frau diesen Posten bekleiden könne, sei „ein Zeichen für Veränderung, auch für moderne Zeiten“, sagte die 54-jährige römische Kunsthistorikerin auf ihrer ersten Pressekonferenz. (rv)
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UNO-Resolution rügt israelischen Siedlungsbau
Als Verletzung internationalen Rechts und Hürde bei der Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung bezeichnet eine UNO-Resolution den israelischen Siedlungsbau in den besetzten Palästinensergebieten. Möglich wurde die Resolution vom Freitag durch die überraschende Enthaltung der USA im Sicherheitsrat. Im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem hält man den Friedensprozess aber weiter für blockiert und glaubt nicht an baldige neue Friedensgespräche. (rv)
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HEILIGABEND:

Unsere Übertragungen aus dem Vatikan
Papst Franziskus feiert am Heiligen Abend die Christmette im Petersdom. Wir übertragen live ab 21.20 Uhr auf unserem Vatikan Player und Youtube-Kanal. Am Sonntag übertragen wir dann den feierlichen Segen „Urbi et Orbi“ ab 11.50 Uhr – ebenfalls mit deutschem Kommentar. (rv)

Erster Heiligabend im freien Aleppo
Viele Kirchen sind zerstört, wegen der Geflüchteten haben sich die Reihen in den Kirchenbänken gelichtet – und dennoch wollen Aleppos Christen Weihnachten freudig feiern. Für die meisten von ihnen ist das Ende der Belagerung ein Grund zum Aufatmen, selbst wenn die Stadt zu großen Teilen nur noch aus Ruinen besteht. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan
Franziskus hat am Freitagnachmittag dem emeritierten Papst Benedikt XVI.
Weihnachtsgrüße überbracht. Der Papst sei persönlich ins Vatikan-Kloster „Mater Ecclesiae“ gekommen, geht aus einer Vatikanerklärung von diesem Samstag hervor. Es handele sich um eine Geste der „Einfachheit“ im gemeinsamen Alltag des amtierenden und emeritierten Papstes, heißt es darin weiter. Der Weihnachtsbesuch des Papstes bei Benedikt XVI. hat im vierten Pontifikatsjahr inzwischen Tradition. (rv)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bestärkt die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in ihrem flüchtlingspolitischen Kurs. Merkel sei unter Druck wegen „sehr populistischer Angriffe, die gerne jede Aufnahme blockieren wollen“, sagte der Chefdiplomat des Papstes in einem Interview. Doch mit einer „Haltung der Offenheit“ liessen sich auch „Wege finden, Probleme zu lösen. Wenn aber die Haltung der Abschottung überwiegt, ist schon Schluss. Dann gibt es keinen Weg“, so die Nummer zwei des Vatikans. (corriere della sera)
Der Vatikan hat den unter dem Stichwort „Vatileaks“ bekannten Prozess um die Weitergabe interner Vatikan-Dokumente an Journalisten offiziell zu den Akten gelegt. An diesem Samstag veröffentlichte er die Urteilsbegründung zum Verfahren, bei dem am 7. Juli die beiden Hauptangeklagten Lucio Angel Vallejo Balda und Francesca Chaouqui verurteilt worden waren. Vallejo, ein spanischer Geistlicher, hatte als einziger eine Haftstrafe antreten müssen; er war am vergangenen Dienstag durch ein Gnadenerlass des Papstes auf Bewährung freigekommen. Die Italienerin Chaouqui hatte eine Bewährungsstrafe erhalten. Die Publikation einen Tag vor Weihnachten begründete das Presseamt des Heiligen Stuhls damit, dass das vollständige Urteil am 22. Dezember bei der Gerichtskanzlei hinterlegt worden sei. Damit sei der Prozess formell beendet. (rv/kna)

Europa

Deutschland
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sieht das Konzept der sogenannten sicheren Drittstaaten kritisch. Bei Flüchtlingen dürfe die Prüfung des Einzelfalls nicht beiseitegeschoben werden, sagte Marx der Ulmer „Südwestpresse“. Er warnte davor, nur die Bevölkerung beruhigen zu wollen. Dies sei zwar verständlich, aber dieses Signal dürfe selbst keine Menschen in Gefahr bringen. Der Kardinal unterstrich, die Kirche könne beim Thema Flüchtlinge nicht einfach von Grundprinzipien abgehen; sie trete für eine humanitäre Politik ein. „Dafür bekommen wir verbale Prügel - und zwar gerade von jenen, die vorgeben, das christliche Abendland verteidigen zu wollen.“ (kna) 

Afrika

Nigeria
Ein Priester, der von Bewaffneten im Niger-Delta entführt worden war, ist wieder auf freiem Fuß. Der Pfarrer war am 16. Dezember verschleppt worden; Kardinal John Onaiyekan, Erzbischof von Abuja, gab jetzt seine Freilassung bekannt. Der Geistliche sei bei bester Gesundheit, Lösegeld sei nicht gezahlt worden. (fides)  

Ägypten
Das islamische Fatwa-Amt ermuntert Muslime dazu, Christen zum Weihnachtsfest zu gratulieren. Das Zentrum für islamische Rechtsfragen urteilt, der Respekt vor Festen und Feierlichkeiten anderer Religionen gehöre zum friedlichen Zusammenleben einer Gesellschaft dazu. Das Zentrum reagierte mit seinem Urteil auf die Predigten von Salafisten. Diese hatten es Muslimen verboten, Christen zu Weihnachten zu gratulieren, und eine solche Gratulation sogar als „schwere Sünde“ bezeichnet. (fides)

Asien

Myanmar
Weihnachten ist eine Botschaft des Friedens für Myanmar: Das schreibt
Kardinal Charles Maung Bo, Erzbischof von Yangon, in seiner Weihnachtsbotschaft. In dem Text warnt er eindringlich vor Rassismus. Es werde niemals Frieden in den Bundesstaaten Kachin und Rakhine geben, wenn die Menschen dort nicht die Liebe Gottes in ihr Leben einließen. (fides)

Ozeanien

Australien
Die Polizei hat offenbar einen islamistischen Anschlag auf die anglikanische Kathedrale St. Paul und weitere Ziele in der Innenstadt von Melbourne vereitelt. „Wir danken der Polizei und dem Geheimdienst ASIO für ihre exzellente Arbeit“, betonte der Dekan der Kathedrale in einer Stellungnahme. Die Weihnachtsgottesdienste würden wie geplant stattfinden: „Wir werden wachsam sein, aber keine Angst haben.“ Zum Schutz der Gläubigen seien verstärkte Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen. Am Freitagmorgen hatte die Polizei nach eigenen Angaben bei Razzien in Melbourne insgesamt sieben Personen festgenommen. Sie sollen für den ersten Weihnachtstag Anschläge auf die Kathedrale, einen Bahnhof und einen großen Platz geplant haben. (kna)

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