RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.12.2016

Tagesmeldungen vom 26.12.2016

Papst: Martyrium ist die Geschichte der Kirche -
Kongo: Kardinal appelliert an Kabila -
Kolumbien: Präsident Santos dankt dem Papst -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Pia Dyckmans
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: Das Martyrium ist die Geschichte der Kirche
Am Zweiten Feiertag, dem Stephanstag, gedenkt die Kirche ihres ersten Märtyrers und aller, die ihm gefolgt sind. So auch Papst Franziskus während seinem Angelusgebet auf dem Petersplatz. Der heilige Stephanus wurde um die 40 nach Christus wegen seines Glaubens umgebracht. Sein Opfer lade dazu ein, das Zeugnis, das er durch sein Opfer gegeben habe, zu bewahren, formulierte der Papst. „Es ist das große Zeugnis eines christlichen Märtyrers, der gelitten hat für die Liebe Jesu Christi, das Martyrium, das in der Geschichte der Kirche von Stephanus bis heute fortdauert.“ (rv)
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Stephanustag: Solidarität mit verfolgten Christen
Die katholische Kirche in Deutschland ruft am zweiten Weihnachtstag zum „Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“ auf. In den Gottesdiensten soll besonders der Glaubensgeschwister gedacht werden, die Opfer von Ausgrenzung und Unterdrückung sind. 2016 stünden besonders die Christen in Saudi-Arabien im Fokus, die ihren Glauben nur heimlich leben könnten. Der Apostolische Vikar des Vikariats Südliches Arabien, Bischof Paul Hinder, betont, dass die Lage der Christen im arabischen Raum sehr unterschiedlich sei. Auf der arabischen Halbinsel – insbesondere in Saudi Arabien – werde der christliche Glaube als „Privatsache“ betrachtet und es sei sehr schwierig den Glauben auch zu leben. (rv/kna)
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Papst betet für Opfer des Absturzes von Sotschi
Papst Franziskus betet für die Opfer des Flugzeugabsturzes von Sotschi in Russland. Das sagte er an diesem Montag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. „Ich drücke mein tiefes Mitgefühl aus für die traurige Nachricht, dass ein russisches Flugzeug ins Schwarze Meer abgestürzt ist. Mein Mitgefühl gilt dem Herrn Konsul, dem geliebten russischen Volk und an den Familien der Passagiere, die an Bord waren: Journalisten, die Crew und der hervorragende Chor der Roten Armee.“ Franziskus erinnerte daran, dass die Sänger des berühmten Chores 2004 auch für Johannes Paul II. im Vatikan aufgetreten sind. (rv/kna)
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Kongo: Kardinal appelliert an Kabila
Rebellen im Osten des Kongo haben am Wochenende bei Überfällen mindestens 34 Menschen getötet. In verschiedenen Teilen des Kongo ist es in den letzten acht Tagen zu Ausbrüchen von Gewalt gekommen. Das verstärkt die Sorge, dass Kongos anhaltende politische Krise blutig eskalieren könnte. Präsident Joseph Kabila ist seit genau einer Woche nicht mehr im Amt – nach der Verfassung jedenfalls. In Wirklichkeit aber ist er einfach in seinem Palast in Kinshasa geblieben und weigert sich, das höchste Amt im Staat für einen Nachfolger zu räumen, Wahlen haben nicht stattgefunden. Kongos Bischofskonferenz versucht einen Kompromiss durchzusetzen, der Wahlen für einen neuen Präsidenten binnen eines Jahres mit sich bringen würde. Doch ob sie sich damit durchsetzen, ist ungewiss. (reuters/rv)
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Jahresrückblick 2016: Ökumene - im Beichtstuhl Luther lesen
Wenn Katholiken von der Tradition der Reformation etwas lernen können, dann vor allem zwei Dinge: die Zentralität der Bibel und die Wichtigkeit von Reform. Eine sehr klare Aussage aus berufenem Munde: Papst Franziskus gab diese Losung vor seinem Besuch in Lund/Schweden zur Feier des Reformationsgedenkens aus, und zwar in einem Interview mit einer schwedischen Jesuitenzeitschrift, das dann auch in der wichtigsten Zeitung des Landes abgedruckt wurde.

„Dass der Papst in Lund formuliert hat, was er interessant an Luther findet, das hätte man sich vor kurzem noch nicht vorstellen können, und das unterscheidet dieses Jubiläum von allen vorherigen“, so Christoph Markschies. Er ist evangelischer Theologe an der Humbold-Universität in Berlin und Vorsitzender der Kammer für Theologie der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD). (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der brasilianische Befreiungstheologe Leonardo Boff rechnet in Kürze mit dem Wiedereinsatz verheirateter Priester in der Seelsorge. „Das ist eine ausdrückliche Bitte der brasilianischen Bischöfe an den Papst“, sagte Boff dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Papst Franziskus wolle dieser Bitte – zunächst für eine Experimentier-Phase in Brasilien – entsprechen, sagte Boff unter Berufung auf Informationen aus der Umgebung des Papstes. Er verwies auf eine damit verbundene Abmilderung des weltweit zu beobachtenden Priestermangels. „Zugleich wäre es ein Impuls, dass die katholische Kirche die Fessel des Pflichtzölibats löst.“ Er selbst, so der ehemalige Franziskanerpater weiter, habe auch nach seiner Amtsniederlegung 1992 weiterhin priesterliche Funktionen ausgeübt – mit ausdrücklicher Billigung der Bischöfe in seinem Heimatland. (kna)

Europa

Deutschland
Eine Kirche im Hamburger Stadtteil Veddel ist in der Nacht des Heiligabend knapp einer Brandkatastrophe entgangen. Unbekannte drangen durch ein Fenster in die Immanuelkirche ein und versuchten, in einem Nebenraum Möbel in Brand zu setzen, wie Diakonin Uschi Hoffmann der Katholischen Nachrichten-Agentur am Montag in Hamburg erklärte. Das Feuer sei jedoch erstickt; sie selbst habe den Vorfall erst am Morgen des Ersten Weihnachtsfeiertags durch Rauchgeruch bemerkt. „Wir haben Glück im Unglück gehabt“, sagte die Diakonin der kleinen evangelisch-lutherischen Gemeinde in dem Hamburger Problemviertel. Die Gemeinde ist in der Flüchtlingsarbeit engagiert, unter anderem mit einem Flüchtlings-Cafe und mit Sprachhilfen. (kna)
Der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johann Hinrich Claussen, sieht zahlreiche Parallelen zwischen der Krise der Europäischen Union (EU) und Konflikten der Reformationszeit. „Für viele ist Brüssel heute das, was früher Rom war“, sagte Claussen am Sonntag der „Welt“. Als Beispiel verwies er auf Parallelen zwischen dem britischen EU-Austritt und dem Abfall des englischen Königs Heinrich VIII. (1491-1547) von Rom. „Wo Heinrich „Papst“ schrieb, setzen die Brexit-Propagandisten 'EU-Kommission'“, sagte Claussen. Damals wie heute gebe es die „Vorstellung, die Engländer würden schikaniert von einer übernationalen, intransparenten, politisch nicht legitimierten und nationales Recht brechenden Behörde auf dem Kontinent“. Auch in anderen europäischen Staaten würden heute angesichts von Zentralisierungstendenzen in der EU wieder Fragen gestellt, die bereits in der Reformationszeit anhand des Verhältnisses zwischen Einzelterritorien und dem Kaiser oder dem Papst aufgeworfen worden seien. (kna)

Großbritannien
Der britische EU-Gegner Nigel Farage hat den anglikanischen Primas Justin Welby für seine Weihnachtspredigt kritisiert. Via Twitter schrieb er seinen Anhängern: „Frohe Weihnachten. Ignoriert alle negativen Botschaften des Erzbischofs von Canterbury und habt einen tollen Tag!“ Das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche hatte zu Weihnachten in der Kathedrale von Canterbury gepredigt, das abgelaufene Jahr habe die Welt „mit Spaltungen und Furcht überflutet“. Die Menschen sähen 2016 in eine „wenig vorhersehbare und sichere Zukunft“. Den unter anderen von Farage betriebenen EU-Austritt Großbritanniens erwähnte der Primas nicht namentlich. (kna)

Amerika

Kolumbien
Präsident Juan Manuel Santos dankt dem Papst für die Weihnachtswünsche: „Danke für Ihre Worte und Ihren Segen nach Kolumbien“, schrieb Santos auf Twitter. Mit „Dialog und Versöhnung“ werde Kolumbien „den Frieden erreichen“. Papst Franziskus hatte in der Weihnachtsbotschaft vor seinem feierlichen Urbi-et-Orbi-Segen am Sonntag um „Eintracht für das liebe kolumbianische Volk“ gebetet. Santos hat den Papst vor zehn Tagen in Rom getroffen. Franziskus sprach mit ihm und Santos’ größtem politischem Widersacher Alvaro Uribe in einer gemeinsamen Audienz über den schwierigen Friedensprozess in Kolumbien. Der Papst unterstützt eine Aussöhnung zwischen der Regierung und den linksgerichteten FARC-Rebellen nach einem halben Jahrhundert des Bürgerkriegs. (efe)

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