RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.12.2016

Tagesmeldungen vom 27.12.2016

- Papst an Taizé-Treffen: Das Böse wird nie siegen -
- Chinas regierungstreue Kirche tagt wieder -
- Brandmüller: „Keine öffentliche Zurechtweisung“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT PAPST:

Papst an Taizé-Jugendtreffen: Das Böse wird nie siegen
Mit Taten und Worten Gutes tun und beweisen, dass das Böse nie siegen wird. Diese Botschaft richtet der Papst an die Teilnehmer des mittlerweile jährlichen Neujahrestreffens der Taizé-Gemeinschaft. Rund 10.000 Jugendliche aus ganz Europa werden über den Jahreswechsel diesmal im lettischen Riga erwartet. Geplant sind Thementreffen, Gebete und Gesänge sowie Gespräche mit Vertretern aus Religion und Politik. Das ökumenische Treffen beginnt am Mittwoch und endet am Sonntag. Im Mittelpunkt steht der Einsatz für Frieden und Solidarität. (rv/kna)
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Die Papstbotschaft an das Taizé-Treffen in Riga
In seiner Botschaft, die bereits veröffentlicht wurde, geht der Papst auf das Thema des Treffens ein: „Gemeinsam, um Wege der Hoffnung zu öffnen“. Franziskus betont, dass in der heutigen Zeit sehr viele Menschen erschüttert und entmutigt seien und zwar durch die herrschende Gewalt, Ungerechtigkeit und Ungleichheiten. „Viele haben den Eindruck, dass das Böse stärker als alle andere ist“, so der Papst. Dem sei aber nicht so. „Es ist die Zeit der Barmherzigkeit gekommen, der allen gilt. Denn niemand muss denken, dass er der Nähe Gottes, seiner Kraft und Zärtlichkeit fern bleiben kann.“
Hier lesen Sie die Papstbotschaft an die Teilnehmer des Taizé-Treffens in Riga in einer offiziellen deutschen Übersetzung. (rv)

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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Chinas regierungstreue Kirche tagt erstmals seit sechs Jahren
Nun ist es soweit: Die regierungstreue und staatlich kontrollierte „Patriotische Vereinigung“ Chinas – also die staatliche katholische Kirche – tagt ab diesem Dienstag und das erstmals seit sechs Jahren wieder. Die Delegierten hätten bei ihrer dreitägigen Konferenz ein klares Ziel, nämlich die „Tätigkeit der katholischen Kirche weiter in die chinesische Gesellschaft und Kultur zu integrieren“, schreibt die KNA gestützt auf Berichte von asiatischen Medien. Der Vatikan und China unterhalten seit 1951 keine offiziellen Beziehungen mehr. (rv/kna)
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Schönborn: „Schön, dass viele Türe, Herz und Tasche öffnen“
Mit einem Besuch bei Kardinal Christoph Schönborn ist die Dreikönigsaktion am Dienstag in die 63. Auflage des Sternsinger-Zuges gestartet. Stellvertretend für die rund 85.000 Sternsinger in ganz Österreich brachten vier Kinder aus der Pfarrei Kaisermühlen am Dienstag Schönborn den Weihnachtssegen ins Erzbischöfliche Palais. Bis zum 6. Januar werden die Mädchen und Buben von Haus zu Haus ziehen, singen, Neujahrswünsche überbringen und für Not leidende Menschen in Entwicklungsländern sammeln. (kap)
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WEIHNACHTEN IN DER WELT:

Weihnachten in Gaza. Feinde vergeben
Manche nennen den Gazastreifen das größte Gefangenenlager der Welt – denn die Palästinenser dürfen ja nicht einfach rein und raus. Aber auch hier wird Weihnachten gefeiert. Der Pfarrer von Gaza-Stadt, Mario Da Silva, erzählt: „Dieses Jahr haben wir vor allem über das Thema Barmherzigkeit gepredigt, und über das Thema Vergebung. Denen vergeben, die unsere Feinde sind, denen, die uns Schlechtes antun.“ Zwischen zwei- und dreitausend arabische Christen leben im Gazastreifen: Katholiken, Orthodoxe, Anglikaner. (rv)
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Weihnachten in Zentralafrika: Angespannte Lage
Ein Krieg der Armen unter sich, weit weg von den Scheinwerfern: So stehen die Dinge in der Zentralafrikanischen Republik. Die 2.000 französischen Soldaten der Operation „Sangaris“, die 2013 ins Herz Afrikas geschickt wurden, um die Gewalt einzudämmen, sind längst wieder abgezogen, und seitdem flackert die Gewalt immer wieder auf im Land, mal hier, mal da. Der italienische Missionar Aurelio Gazzera sagt: „Weihnachten ist in Zentralafrika viel schlichter als im Rest der Welt. Da gibt es vielleicht ein bisschen Dekoration in den Kirchen; Krippen sieht man fast überall; und die Atmosphäre ist ein bisschen ruhiger als sonst.“ (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der deutsche Kurienkardinal Walter Brandmüller kann sich keine „brüderliche Korrektur“ von Kardinälen dem Papst gegenüber in der Öffentlichkeit vorstellen. Das sagte er jetzt dem Internetportal „Vatican Insider“. Es gebe auch kein Ultimatum gegenüber Franziskus. Brandmüller ist einer der Unterzeichner eines Briefs von vier Kardinälen an den Papst. Darin werden „dubia“, Zweifel, zu mehreren Punkten im Papstschreiben Amoris Laetitia aufgeworfen. Es geht u.a. um die Frage, ob nun wiederverheiratete Geschiedene in Einzelfällen zu den Sakramenten gehen dürfen oder nicht. Der deutsche Kardinal, ein früherer Präsident der vatikanischen Historikerkommission, äußerte sich zu einem Interview, das US-Kardinal Raymond Leo Burke – ebenfalls ein Unterzeichner des „Dubia“-Briefs – kürzlich gegeben hat. (vatican insider)
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Europa

Deutschland
Eine Altersgrenze für das Papstamt ist nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx kein Thema. „Der Papst ist der Papst. Er entscheidet frei, da gibt es keine Regeln“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, im Interview mit der KNA in München. Papst Franziskus hatte vor kurzem sein 80. Lebensjahr vollendet. In diesem Alter endet die Amtszeit von Kardinälen, sie verlieren zugleich ihr Recht, den Papst zu wählen. Marx, der zu den engsten Beratern von Franziskus zählt, sagte, er habe den Papst „dieser Tage sehr frisch und zugleich sehr gelassen erlebt, auch wenn ich nicht glaube, dass ihn alles unbeteiligt lässt, was er in der Welt und in der Kirche wahrnimmt.“ Aber Franziskus sei überzeugt, den richtigen Weg zu gehen. „Und wir unterstützen ihn.“ (kna)
Die Lübecker Märtyrer kann die Einheit der Christen in Norddeutschland fördern. Davon ist der Hamburger Erzbischofs Stefan Heße überzeugt. Das Vermächtnis der vier im Nationalsozialismus hingerichteten Widerstandskämpfern könne viel dazu beitragen. „Für mich ist etwas ganz Prägendes hier in unserem Erzbistum das Gedächtnis an die sogenannten Lübecker Märtyrer“, sagte Heße der Deutschen Presse-Agentur. Die drei katholischen Priester Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller und der evangelische Pastor Karl-Friedrich Stellbrink seien am 10. November 1943 innerhalb von wenigen Minuten mit derselben Guillotine in Hamburg ermordet worden. „Die vier, die wir als Märtyrer verehren, sind im Reich Gottes schon eins“, erklärte Heße. (zeit-online)
Mit Blick auf die Asyldiskussion in Deutschland hat der Zentralrat der Juden vor einem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte. „Diese Parteien können nichts anderes anbieten als gegen Flüchtlinge und gegen Minderheiten zu hetzen“, Lösungsansätze habe er da wenige gehört, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster am Dienstag im BR-Hörfunk. Für die deutschen Juden sei das eine Gefahr. Er sei überzeugt, dass Rechtspopulisten auch gegen sie hetzen würden, „wenn es nur opportun ist“. Schuster warnte angesichts des Terroranschlags in Berlin vor einem Generalverdacht gegen Flüchtlinge. Er sprach sich zugleich für klare Regeln aus, um zu verhindern, dass muslimische Asylsuchende Judenfeindschaft nach Deutschland tragen. (kna)

Frankreich
Der Lyoner Kardinal Philippe Barbarin hat Fehler im Umgang mit einem sexuellen Missbrauchsskandal in seiner Diözese eingeräumt. „Tatsächlich bin ich zu spät aufgewacht“, sagte der Primas von Frankreich im Interview mit der Zeitung „Le Parisien“. Hätte er sich früher mit den Opfern getroffen, hätte er sich sagen müssen: Ich muss sofort handeln, so Barbarin. Gegen den Erzbischof von Lyon war im Frühjahr wegen Nichtanzeige sexueller Übergriffe in seinem Verantwortungsbereich ermittelt worden. Im August stellte die Staatsanwaltschaft die Verfolgung des Falles ein. Es habe keine Hinweise auf eine Straftat seinerseits gegeben, hieß es. Ein Priester der Erzdiözese soll mehr als 60 Pfadfinder sexuell belästigt oder missbraucht haben. Eine staatliche Strafverfolgung ist mittlerweile in Gang; parallel soll demnächst eine kirchenrechtliche Untersuchung starten. Barbarin sagte im Interview, für diese „innerlich zerstörten Menschen“ müsse es „monströs empörend“ gewesen sein, dass „jener Mann, der ihnen solches Unrecht angetan hat, weiter Priester bleiben konnte“. (kna)

Naher Osten

Jemen
Der indische Priester, der seit März im Jemen in der Hand von islamischen Extremisten ist, hat die indische Regierung und den Papst darum gebeten, alles für seine Freilassung zu tun. In einem Youtube-Video sagte der aus dem indischen Bundesstaat Kerala stammende Salesianerpater Tom Uzhunnalil, er bitte um „schnelle Hilfe“. Vielleicht sei ja bisher „ernsthaft noch nichts“ für ihn getan worden, weil er nicht aus Europa stamme. (ansa)

Syrien
Der syrische Präsident Bashar al-Assad hat sich nach der Wiedererlangung der vollen Kontrolle über Aleppo an Weihnachten als Beschützer der Minderheiten dargestellt. Das Regime in Damaskus veröffentlichte am Sonntag Bilder Assads mit Frau Asma beim Besuch eines Klosters. Im Zentrum Aleppos fand in der teilweise schwer zerstörten Sankt-Elias-Kathedrale an Heiligabend die laut Beobachtern erste Messe seit Jahren statt. St. Elias liegt im Westen Aleppos, der auch schon vor der Evakuierung der Rebellengebiete vom Regime kontrolliert wurde. Die Gewalt ging aber zumindest in den von Rebellen gehaltenen Gebieten am westlichen Stadtrand Aleppos weiter. Der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurden an Heiligabend bei Luftangriffen mindestens sechs Zivilisten getötet. Nach einem heftigen Bombenkrieg mit den laut UNO schwersten Luftangriffen im gesamten Bürgerkrieg hatte die syrische Armee, unterstützt von ihren Verbündeten Russland und dem Iran, die Rebellen-Enklave Mitte Dezember zu großen Teilen erobert. (afp/ap)

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