RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.12.2016

Tagesmeldungen vom 30.12.2016

- „Der Papst ist nur besorgt, wenn sich nichts bewegt“ -
- Österreich: Neujahrkonzert mit sozialem Touch -
- Venezuela: „Es braucht langen Atem“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Der Papst ist höchstens besorgt, wenn sich nichts bewegt“
Papst Franziskus in Auschwitz und bei den Flüchtlingen auf Lesbos, die Veröffentlichung von „Amoris Laetitia“, das historische Treffen mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill auf Kuba, der Besuch in Schweden zum 500. Tag des Reformationsgedenkens, und über allem das Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit: das war das Jahr von Papst Franziskus in der Bilanz, die Radio Vatikan im Interview mit Pater Antonio Spadaro zieht. Der Chefredakteur der Jesuitenzeitschrift „La Civiltá Cattolica“ gilt als Vertrauter des Papstes. (rv)
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Österreich: Wiener Neujahrskonzert heuer mit sozialem Touch
Beim berühmten Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker am 1. Januar spielt diesmal ein besonderes Kinder- und Jugendorchester mit. Das von der Wiener Caritas mitgegründete Streich-Ensemble „Superar“ gibt zwei Stücke zum Besten, darunter den Donauwalzer, der als „heimliche Hymne“ Österreichs gilt. „Superar“ gilt als vorbildliches österreichisches Integrationsprojekt, es fördert die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien unabhängig von ihrer Religion und Herkunft. Das Neujahrskonzert aus dem Großen Goldenen Musikvereinssaal wird live in 90 Länder übertragen und ist jedes Jahr die weltweit meistgesehene Produktion des Österreichischen Rundfunks. (kap)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Venezuela: Es braucht einen langen Atem
Es wird einen langen Atem brauchen, bis ein friedlicher Transitionsprozess in Venezuela abgeschlossen werden kann. Diese Einschätzung äußert in einem großen Jahresrückblick Prälat Bernd Klaschka vom Lateinamerikahilfswerk Adveniat im Interview mit Radio Vatikan. Auch die Bischöfe des Landes appellieren wiederholt an die Vernunft der Verhandlungspartner und verurteilen in einer Nachricht zum Weltfriedenstag am kommenden 1. Januar mit harten Worten, dass Maduro den Volkswillen hartnäckig ignoriert und somit eine „Diktatur“ etabliert habe. (rv)
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Jordanien: Das Modell friedlichen Zusammenlebens unter Druck
Rund um Jordanien sind ethnische, politische und religiöse Konflikte an der Tagesordnung: Das hasemitische Königreich grenzt im Westen an die palästinensischen Autonomiegebiete und Israel, im Norden an Syrien sowie im Nordosten an den Irak. Jordanien selbst mit seinen rund 10 Millionen Einwohnern gilt als ein Modell des friedlichen Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte, von Menschen unterschiedlichen Glaubens. Doch auch in Jordanien ist die Lage mittlerweile angespannt. (rv)
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LIVE MIT RADIO VATIKAN AM 1. JANUAR:

Zum Vormerken, anstelle des Neujahrskonzerts: am 1. Januar, Hochfest der Gottesmutter Maria und Weltfriedenstag, feiert Papst Franziskus eine Heilige Messe im Petersdom, und Radio Vatikan überträgt live auf Deutsch von 9:55 Uhr bis 11.40 Uhr. Via Vatikan-Player sind Sie live dabei. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Im zu Ende gehenden Jahr 2016 wurden 28 katholische Priester, Ordensleute und Laienmitarbeiter ermordet. Diese Statistik gab wie jedes Jahr der vatikanische Fidesdienst bekannt. Zum achten Mal in Serie war die Zahl der Morde an Katholiken in Lateinamerika am höchsten. Mehr als verdoppelt hat sich die Zahl der ermordeten Ordensfrauen, die in diesem Jahr bei neun lag; hier schlug das Massaker an den Mutter Teresa-Schwestern im Jemen zu Buche. Insgesamt starben im endenden Jahr 14 Priester, neun Ordensfrauen, ein Seminarist und vier Laienmitarbeiter gewaltsam. Die meisten von ihnen erlagen Verbrechen im Zusammenhang mit Raub und Diebstahl. (fides)
Diplomaten im Dienst der Nächstenliebe: Seit zwanzig Jahren besteht die Vereinigung „Missionare der Politischen Caritas“, die Diplomaten am Heiligen Stuhl und Dikasterienleiter zu gemeinsamen Austausch anregt und Bildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter der einzelnen Vertretungen ermöglicht. In einer Botschaft zu ihrem Jubiläum würdigte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Arbeit der Vereinigung, die „den Wirkungskreis der Gerechtigkeit und sozialer Nächstenliebe innerhalb jeder Nation und in den Beziehungen zwischen den Nationen“ fördere. (or)
Die argentinische Ausgabe der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ erscheint an diesem Freitag zum ersten Mal. Ihr Chefredakteur ist der evangelische Bibelwissenschaftler Marcelo Figueroa, teilt der Direktor des Blattes Giovanni Maria Vian mit. Die argentinische Ausgabe des „Osservatore Romano“ besteht aus 16 Seiten, neun davon sind die in im Vatikan produzierte, bereits bisher erscheinende spanische Wochenausgabe, fünf hingegen beziehen sich auf Argentinien. Von der Erstausgabe wurden 37.000 Stück aufgelegt und teilweise den großen Tageszeitungen des Landes beigelegt. Vorerst sind auch für Januar und Februar Sonderausgaben geplant, ehe man ab März in den wöchentlichen Erscheinungsrhythmus übergehen will. (fides)

Europa

Österreich
Kardinal Christoph Schönborn warnt vor einem Bauernsterben in Österreich. „Jeden Tag machen sechs Betriebe in Österreich für immer dicht. Pro Jahr sind das rund 2.300 Betriebe", schreibt der Wiener Erzbischof in seiner Freitags-Kolumne in der Gratiszeitung „Heute". Betroffen seien vor allem kleine Familienbetriebe, die keine Zukunft mehr sähen auf ihrem Hof. Schönborn verwies auf zahlreiche Fälle von Suizid unter Bauern in Frankreich. Ins Gebet nahm der Erzbischof auch die Konsumenten, die mit ihrem Einkaufsverhalten eine entscheidende Rolle spielten. (kap)
Außenminister Sebastian Kurz hat zugesichert, dass sich Österreich für die freiwillige Rückkehr christlicher Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak einsetzt. Das teilte das Regierungsmitglied in einem Brief an die Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände (AKV) mit, die Kurz bereits am 14. November diesbezüglich angeschrieben hatte. Die AKV ersuchte den Außenminister, er möge den „Aufruf der geistlichen Oberhäupter der christlichen Kirchen im Nordirak“ (Erbil, 1. November 2016) unterstützen und damit die rasche Rückkehr der christlichen Flüchtlinge in ihre seit 2.000 Jahren angestammten Siedungsgebiete in Syrien und im Irak ermöglichen. (kap)

Slowakei/Malta
Der Wechsel in der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Januar 2017 wird auch von Kirchenseite begangen: Katholische Organisationen der Slowakei haben diese Woche ihre Erfahrungen aus einem halben Jahr Veranstaltungen mit speziellem Europa-Fokus an ihre Kollegen in Malta weitergegeben. Der Inselstaat übernimmt ab Sonntag den Vorsitz. Europa ruhe „auf christlichen Wurzeln" und sei Heimat vieler Christen, sagte der slowakische Projektkoordinator Eduard Filo in einem Statement. Höhepunkt der kirchlichen Begleitveranstaltungen war am 8. und 9. September - eine Woche vor dem EU-Gipfel - das Treffen von Spitzenvertretern der Bischofskonferenzen Mittel- und Osteuropas zum Thema „Migrationskrise und Familie". (kap)

Italien
Die Stadt Rom erhöht zu Silvester ihre Sicherheitsvorkehrungen. Im Zentrum der italienischen Hauptstadt gilt ein Fahrverbot für Lastwagen, wie die Tageszeitung „Il Messaggero“ (Freitag) berichtete. Neben der bereits verstärkten Militär- und Polizeipräsenz rund um den Petersplatz sowie an Flughäfen, Bahnhöfen und U-Bahn-Stationen sind demnach auch Sicherheitskontrollen an Autobahnen und Einkaufszentren oder großen Supermärkten geplant. Rom feiert am 1. Januar ein großes Straßenfest an öffentlichen Plätzen und Brücken. (kna/rv)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
In Kongo scheint eine Einigung im institutionellen Konflikt um die Präsidentenwahl kurz bevor zu stehen. Das berichtet der kirchliche Vermittler Erzbischof Marcel Utembi Tapa. Der Vorsitzende der kongolesischen Bischofskonferenz wird vom Fidesdienst mit den Worten zitiert, es sei nur noch eine letzte Revision des Textes nötig, mit dem Opposition und Regierung sich über die Durchführung der Präsidentenwahl verständigen. Der Konflikt war ausgebrochen, als Neuwahlen nach dem Ende der Amtszeit von Präsident Joseph Kabila verschleppt wurden. (fides)

Amerika

Chile
Eine Würdigung der kirchlichen Vermittlertätigkeit im Mapuche-Konflikt kommt von der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet. Sie äußerte sich im Anschluss an ein Treffen mit der Kommission für Araucania am vergangenen 26. Dezember. „Die Arbeit aller, die durch Bischof Vargas erleichtert wird, erlaubt es in einem Rahmen von Respekt und Dialog, eine Zukunft für Araucania zu planen, so dass alle Rechte und Chancen haben können.“ Zufrieden äußerte sich auch der Vermittler selbst. Es sei der Kommission gelungen, Vorurteile abzubauen und Einigung bezüglich aller angesprochenen Punkte zu erzielen, so der Bischof von Temuco. (fides)

Vereinigte Staaten
Der Erzbischof von New York, Kardinal Timothy Dolan, wird an der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump teilnehmen. Er freue sich darauf, Gott zu bitten, „unseren neuen Präsidenten zu inspirieren und zu leiten“, schrieb der Kardinal per Email an die Agentur „Catholic News Service“. Er werde bei der Feier eine Lesung vortragen und fühle sich „geehrt“. Der New Yorker Donald Trump wird am 20. Januar in Washington als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Neben Kardinal Dolan ist die Anwesenheit von fünf weiteren Religionsvertretern vorgesehen, vier davon aus reformierten Kirchen sowie ein Rabbiner. (cns)

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