RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.7.2016

Tagesmeldungen vom 2.7.2016

Papst-Video: „Europa braucht den Wandel“ -
Blutbad in Bangladesch: „Sinnlose Gewalt“ -
„Kirche mit den Frauen“: Männer, habt Vertrauen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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MITEINANDER FÜR EUROPA:

Papst in Videobotschaft: „Europa braucht den Wandel“
Ein „Miteinander für Europa“ – laut Papst Franziskus ist das zurzeit wichtiger denn je. In einer Videobotschaft zur Kundgebung der gleichnamigen Organisation an diesem Samstag in München betonte der Papst, dass das Miteinander nicht nur durch wirtschaftliche Kooperationen zu schaffen sei, sondern durch sozialen und kulturellen Austausch sowie einen offenen, menschlichen Umgang miteinander. Die ökumenische Bewegung will mit der Kundgebung und einem Kongress für die Einheit der Kirchen zugunsten eines Zusammenhalts in Europa werben. „Es ist Zeit, sich zusammen zu tun, und die Probleme unserer Zeit mit einem echten europäischen Geist anzugehen“, so der Papst. (rv)
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Kardinal Marx: „Christentum soll neues Licht setzen“
„Das Christentum ist nicht dazu da, religiöse Bedürfnisse zu befriedigen, sondern um die Welt in ein neues Licht zu setzen.“ Das sagte Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, am Freitagabend bei dem Kongress in seiner Bischofsstadt München. Christen sollten sich in einer demütigen Haltung auf den Weg machen, diese Botschaft in der Welt konkret sichtbar zu machen. Marx war Gast des internationalen Netzwerks „Miteinander für Europa“, das in München einen internationalen Kongress abhält. Christen sollten die neue Gefahr eines primitiven Nationalismus überwinden und in Europa enger zusammenarbeiten, riet Marx. (pm/rv)
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ROM UND DIE WELTKIRCHE:

Blutbad in Bangladesch: Papst verurteilt „sinnlose Gewalt“
Papst Franziskus ist „tieftraurig über die sinnlose Gewalt gegen unschuldige Menschen in Dhaka“. Das steht in einem Beileidstelegramm, das der Vatikan nach Bangladesch geschickt hat. Er bete für die Opfer und ihre Angehörigen und verurteile „diese barbarischen Akte“: Sie seien „eine Beleidigung Gottes und der Menschlichkeit“. Bewaffnete Islamisten hatten ein bei Ausländern beliebtes Café im Diplomatenviertel der Hauptstadt gestürmt und hielten dort stundenlang Geiseln, bis ein Sondereinsatzkommando der Polizei der Sache ein Ende machte. Bilanz: Zwanzig tote Geiseln, auch zwei getötete Polizisten. (rv/fides)
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Schweizer Pilger in Rom: „Habt keine Angst, Männer“
Nach über 1.000 Kilometern ist sie am Dienstag endlich in Rom angekommen: Die Schweizer Pilgergruppe des Projekts „Kirche mit* den Frauen“ hat viele Höhenmeter überwunden, um ihr Anliegen sprichwörtlich über die Alpen zu tragen: Sie wünschen sich eine Kirche, in der Männer künftig nicht mehr ohne Frauen über die Aufgabe und Rolle der Frau in der katholischen Kirche befinden. An diesem Samstag feiern sie gemeinsam mit Bischöfen, Äbten und rund 500 Unterstützern den Abschluss ihrer Pilgerreise. Mit Radio Vatikan zogen sie ein Fazit. „Liebe Männer in der katholischen Kirche, habt keine Sorge, habt keine Angst, sondern ihr dürft Vertrauen haben“, so Professor und Priester Franz Mali, der die Pilgergruppe begleitete. (rv)
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Bürgermeisterin Roms: „Verlorenes Vertrauen wiederherstellen“
Eine Frau hat es am Freitag zu Papst Franziskus geschafft, allerdings war das auch im Rahmen einer länger geplanten Privataudienz. Roms neue Bürgermeisterin Virginia Raggi besuchte Franziskus und brachte ihm die Anliegen der Römer kurz nach ihrer Wahl näher. In mindestens einem Punkt sind sich beide offenbar einig: Sie wollen eine menschlichere, umweltfreundlichere Großstadt. Raggi ist die erste Frau, die das Amt des Bürgermeisters der italienischen Hauptstadt bekleidet. Die Stadt Rom sei einerseits der Kirche und dem Vatikan sehr verbunden, betonte Raggi, brauche aber auch eine Wiederbelebung der eigenen Moral, sagte sie gegenüber Radio Vatikan. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Laudato Si für Kinder erklärt
Wie erklärt man einem Kind, was ein gerechter, guter und christlicher Umgang mit der Erde sein könnte? Der pensionierte Journalist Hubert Gaisbauer hat das versucht, indem er die Ökologie-Enzyklika von Papst Franziskus in kleine Teile und Bilder zerlegt, sich Geschichten dazu ausdenkt und sie einem Kind erzählt. Das Buch ist persönlich auch in dem Sinn, dass persönliche Anliegen stark durchschlagen. So fehlt dem Autor etwa ein ausgefaltetes Bekenntnis des amtierenden Papstes gegen die Tierquälerei der Fleischindustrie. Leitfigur des Buches ist klugerweise weniger der Papst als sein Namenspatron, der Heilige Franz von Assisi, von dessen Worte und Handeln der Autor oft ausgeht.
Zum Mitschreiben: Hubert Gaisbauer, Leonora Leitl: Ein Brief für die Welt. Die Enzyklika Laudato Si für Kinder erklärt. Tyrolia 2016, ca. 15 Euro.  (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Kunsthistorikerin Barbara Jatta ist neue Vize-Direktorin der Vatikanischen Museen. Die 53-jährige Römerin, bislang Leiterin der Abteilung für Druckgrafik in den päpstlichen Sammlungen, wird damit engste Mitarbeiterin von Direktor Antonio Paolucci (76), der seit 2007 an der Spitze der Vatikanischen Museen steht. Jatta ist Spezialistin für Kunstgeschichte der Grafik und war von 1981 bis 1996 für das Nationale Grafik-Institut Italiens als Restauratorin und in der Katalogisierung tätig. 1996 wurde sie Leiterin des Kabinetts für Drucke in den Vatikanischen Museen. In dieser Rolle war sie mit zuständig für Ausstellungen und Neuerwerbungen. (kna)

Europa

Österreich
„Ein kräftiges Lebenszeichen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“: So nennt Kardinal Christoph Schönborn die Entscheidung des Verfassungsgerichts, dass die zweite Runde der Präsidentenwahl wiederholt werden muss. Wer jetzt zur erneuten Stimmabgabe aufgerufen sei, solle das „nicht mit Triumph oder im Zorn tun, sondern im dankbaren Bewusstsein, dass unsere Freiheit auf starke und belastbare Fundamente gebaut ist“. Das sagte der Wiener Erzbischof, der auch die Bischofskonferenz leitet, zur Nachrichtenagentur Kathpress. Nach der Stichwahl um das Bundespräsidentenamt am 22. Mai hatte die knapp unterlegene FPÖ das Wahlergebnis wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten angefochten. Das Verfassungsgericht gab der Wahlanfechtung am Freitag statt. Die Stichwahl muss daher in ganz Österreich wiederholt werden. (kap)

Schweiz
Wer im Kanton Tessin sein Gesicht verhüllt, muss ab diesem Freitag eine Busse zwischen hundert und tausend Franken zahlen. Das Tragen einer Burka oder eines Niqab im öffentlichen Raum ist genauso verboten, wie sich zu vermummen. Laut Behörden wird das neue Gesetz, das aufgrund einer Volksinitiative zustande kam, von jetzt an konsequent umgesetzt. Um Provokationen und Missverständnisse zu vermeiden, wird die Polizei von einem kulturellen Mediator geschult. Ein islamischer Verband will gegen das Gesetz vorgehen. (srf)

Frankreich
Das Erzbistum Lyon hat vier Priester wegen Missbrauchsvorwürfen „entpflichtet“. Alle vier Priester haben wegen sexuellen Missbrauchs von Erwachsenen oder Minderjährigen vor Gericht gestanden; ihre Namen werden nicht mitgeteilt. Lyons Erzbischof, Kardinal Philippe Barbarin, musste sich zu Jahresbeginn gegen Vorwürfe wehren, er habe den als Missbrauchs-Täter beschuldigten Priester Bernard Preynat weiter in der Seelsorge arbeiten lassen. Mit der Mitteilung will Barbarin zeigen, dass er den Einsatz gegen Missbrauchstäter im kirchlichen Ambiente ernst nimmt. Der Fall Preynat sowie ähnliche Skandale haben Frankreichs Kirche in den letzten Monaten aufgewühlt. (le monde)

 

Ungarn/Frankreich
Es ist Halbzeit im internationalen Gedenkjahr zum 1.700. Geburtstag des heiligen Martin von Tours. Dazu veranstaltet der Martins-Geburtsort Szombathely am 9. und 10. Juli ein großes internationales Katholikentreffen der Martinspfarreien aller Länder. Kirchenstaatsekretär Miklós Soltész, Ungarns Bischöfe und tausende Gläubige werden erwartet, zudem auch aus Prag Kardinal Dominik Duka als offizieller Vertreter des Papstes sowie eine Delegation des Bistums Eisenstadt. Bereits dieses Wochenende feiert Martins Wirk- und Sterbeort Tours seinen Heiligen. (kap)
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Großbritannien
Im Osten Englands gibt es offenbar in großem Ausmaß moderne Formen der Sklaverei, von der vor allem osteuropäische Migranten betroffen sind. Dies gelte insbesondere für die Landwirtschaft in Teilen der Region East Anglia, berichtet das Online-Portal Independent Catholic News unter Berufung auf die Diözese East Anglia. In der letzten Woche hatten Vertreter der katholischen Kirche und der örtlichen Polizei gemeinsam über das Thema beraten. Das Treffen von Kirche und Sicherheitsbehörden war von Alan Stephen Hopes, dem Bischof von East Anglia, initiiert worden. Nach Angaben von Polizeibeamten werden Neuankömmlinge in dieser Gegend von Banden ausgebeutet. Diese Banden nehmen einen Großteil der Löhne und manchmal auch die Pässe an sich. (kap)

Afrika

Ägypten
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ bekennt sich zum Mord an einem koptischen Priester. Raphael Moussa war am Mittwoch im Norden der Sinai-Halbinsel erschossen worden. In einer Internet-Nachricht schreiben die Terroristen, der 46-Jährige habe den Islam bekämpft, dafür habe er sterben müssen. Moussa kam aus einer Kirche, in der er gerade am Gottesdienst teilgenommen hatte, als eine Kugel ihn in den Kopf traf. Er war sofort tot. Schon im Juli 2013 ist ein koptischer Priester getötet worden – kurz nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohamed Mursi durch das Militär. (apic/rv)

Amerika

Venezuela
Mitglieder einer Jugendgruppe haben am Freitag Schüler auf dem Schulweg überfallen; unter diesen Schülern waren auch Seminaristen der Erzdiözese Mérida. Die fünf Seminaristen mussten sich ausziehen und wurden brutal verprügelt, berichtet der vatikanische Fidesdienst. Immer häufiger kommt es in Venezuela zu Übergriffen und Gewalt auch tagsüber. „Damit können wir die Probleme unserer Gesellschaft nicht lösen“, kommentiert der Erzbischof von Mérida, Baltazar Porras. In der Stadt herrsche heute „ein Klima der Gewalt und Verzweiflung“. Das diskreditiere „eine Regierung, die sich nicht um den Schutz ihrer Bürger kümmert“, so Erzbischof. (fides)

Vereinte Nationen

Der bisherige UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran, Ahmed Shaheed, ist zum neuen UNO-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit ernannt worden. Das teilte der UNO-Menschenrechtsrat in Genf mit. Der frühere Außenminister der Malediven folgt damit auf den Deutschen Heiner Bielefeldt. „Wir wünschen Ahmed Shaheed viel Erfolg in seinem neuen Amt“, sagte Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, am Samstag. Es sei ein wichtiges Signal, dass nun eine Persönlichkeit dieses Amt übernehme, die ihre Wurzeln in einem muslimisch geprägten Land habe. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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