RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.7.2016

Tagesmeldungen vom 3.7.2016

„Benedikt XVI., ein Revolutionär“, sagt Franziskus -
- Papst: „Seid fröhliche Christen ohne Karrieregeist“ -
- USA: Trauer über den Tod von Eli Wiesel  -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

„Benedikt XVI. - ein Revolutionär“, sagt Franziskus
Papst Benedikt XVI. war „ein Revolutionär“: das sagt sein Nachfolger Franziskus in seinem jüngsten Interview, das in der argentinischen Zeitung „La Nación“ erschien. „Er war ein Revolutionär. In der Versammlung mit den Kardinälen kurz vor dem Konklave vom März 2013 sagte er uns, einer von uns werde der nächste Papst sein, und er kenne den Namen nicht. Sein Loslassen war verdienstvoll. Sein Amtsverzicht legte alle Probleme der Kirche offen. Seine Abdankung hatte nichts zu tun mit persönlichen Gründen. Es war ein Regierungsakt, sein letzter Regierungsakt.“
Gefragt nach den „Ultrakonservativen in der Kirche“ antwortete Franziskus, er lasse „keine Köpfe rollen“, das habe er nie gemocht, gegebenenfalls schicke er jemanden in Pension. (rv)
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Franziskus: „Beten für die Bekehrung der Attentäter“
Papst Franziskus hat den Angehörigen der Opfer der Attentate von Dakha in Bangladesch und Irak sein Beileid ausgedrückt. „Beten wir zusammen für die Toten und bitten wir den Herrn, dass er die Herzen der vom Hass Geblendeten heilt“, sagte der Papst beim Angelus an diesem Sonntag auf dem Petersplatz und sprach ein Ave Maria mit den Gläubigen. Unter den 28 Toten bei der Geiselnahme in einem Restaurant in Bangladeschs Hauptstadt waren neun Italiener. Am Samstag hatte Franziskus ein Beileidstelegramm nach Dakha geschickt, in dem er sich „tieftraurig" zeigte über „die sinnlose Gewalt gegen unschuldige Menschen´“. (rv)

Papst: Seid fröhliche Christen ohne Karriere- und Machthunger
Nur ein freudig gelebtes Christentum ist einladend. Laien wie Priester sind daher „dazu berufen, immer besser die Kunst zu erlernen, fröhlich zu sein“. Das sagte Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag. Die Fröhlichkeit des Christen komme dabei nicht aus menschlichen Gründen, sondern „weil wir dazu bestimmt sind, von der Liebe Jesu erfüllt zu sein“, so Franziskus vor zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz. In der Nachfolge Jesu gelte es, jedes Karrieredenken und jeden Hunger nach Macht abzustreifen. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Aktenzeichen: Jon Svensson - Erster Jesuit auf Island
Jón Svensson, „Nonni“ genannt, der erste Jesuit auf Island, war im vergangenen Jahrhundert einer der bekanntesten isländischen Schriftsteller. Er begeisterte junge und ältere Leser mit seinen Erzählungen von der abenteuerlichen Welt seiner Kindheit auf Island. Nonnis Lebenslauf war sehr ungewöhnlich. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, u.a. ins Japanische, Chinesische und Baskische. Im Alter von 80 Jahren machte er noch eine Weltreise. Nonni starb 1944 in Köln und liegt dort auch begraben. Friederika Priemer aus Köln hat den isländischen Jesuiten und Schriftsteller mit unermüdlichem Einsatz und wissenschaftlicher Akribie aus der Vergessenheit gehoben. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan erhält einen eigenen Kanal für terrestrisches Digitalfernsehen. Die zuständige Behörde beim italienischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung stellt dafür eine Übertragungskapazität von 4 Megabit pro Sekunde zur Verfügung und garantiert, dass mindestens 70 Prozent der Bevölkerung landesweit von den päpstlichen Programmen erreicht werden, berichtet die italienische Tageszeitung „La Repubblica" am Sonntag. Die Frequenzen sollen teils zur Verstärkung des Senders TV2000 genutzt werden, der der Italienischen Bischofskonferenz gehört. Die Kapazitäten reichten laut der Zeitung jedoch für einen zweiten Fernsehkanal und für die Verbreitung des Hörfunksenders Radio Vatikan. (kap)

Europa

Deutschland
Nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx und des bayerischen evangelischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm gehören Gebet und Handeln zusammen. Ein radikales Bekenntnis zu Christus bedeute auch radikalen Einsatz für die Schwachen, sagte Bedford-Strohm am Samstagabend vor 5.000 Teilnehmern der Abschlusskundgebung des vom ökumenischen Netzwerk „Miteinander für Europa" veranstalteten Kongresses „Begegnung.Versöhnung.Zukunft“ in München. Dabei verwies er unter anderem auf das Engagement beider Kirchen in der Flüchtlingsarbeit. Zum „Miteinander für Europa" -Kongress hatten sich von Donnerstag bis Samstag tausende Christen aus 32 Ländern versammelt. Papst Franziskus und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. schickten Videobotschaften. (kna)
Die langjährige Äbtissin des Benediktinerinnen-Klosters Sankt Hildegard in Rüdesheim-Eibingen, Clementia Killewald, ist tot. Wie die Abtei mitteilte, starb sie am Samstag nach schwerer Krankheit. Erst Ende Mai war die seit dem Jahr 2000 amtierende Äbtissin aus gesundheitlichen Gründen von ihrem Amt zurückgetreten. Die Schwestern baten um Gebete für die Verstorbene. Ihr Wirken sei von unerschütterlichem Gottvertrauen, starkem Glaubensmut und einem hohen Maß an Vertrauen, Offenheit und Wohlwollen gegenüber jedem Einzelnen geprägt gewesen. Mutter Clementia war die 39. Nachfolgerin Hildegards von Bingen (1098-1179). In ihrer Amtszeit wurde die mittelalterliche Universalgelehrte 2012 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen und zur Kirchenlehrerin erhoben. (kna)

Österreich
Die Entscheidung über den Nachfolger von Manfred Scheuer auf dem Innsbrucker Bischofsstuhl wird frühestens im Herbst fallen. Die im Prozess zur Bischofsbestellung vorgesehene Befragung vorgeschlagener Kandidaten habe noch nicht begonnen, sagte der nunmehrige Linzer Diözesanbischof im Interview der „Tiroler Tageszeitung". Er glaube nicht, dass der Papst einen bereits bestellten Weihbischof zum Diözesanbischof von Innsbruck ernennen werde, sondern jemanden, der erst zum Bischof geweiht wird. (kap)

Nahost

Libanon
Die sehr große Zahl syrischer Flüchtlinge, die im Libanon Zuflucht gefunden haben, bedroht das interne Gleichgewicht und die Identität des Landes. Das hat der maronitische Patriarch von Antiochien, Kardinal Bechara Boutros Rai, bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten betont. Im Rahmen einer Begegnung mit der Leitung der "Catholic Near East Welfare Association" (CNEWA) in New York erinnerte er daran, dass die meisten Flüchtlingen unter extrem schwierigen Lebensbedingungen leiden, weshalb die jungen Leute unter ihnen zur Zielgruppe islamistischer Terrororganisationen werden könnten. Eine dauerhafte Lösung des Flüchtlingsproblems im Nahen Osten setze eine dauerhafte Friedenslösung voraus, damit die Flüchtlinge in ihre ursprünglichen Heimatorte zurückkehren können. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Weltweit würdigen Vertreter aus Politik und Religion den verstorbenen Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel. Der Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald war am Samstag im Alter von 87 Jahren in New York gestorben. Er hatte zahlreiche Publikationen über den Holocaust veröffentlicht und 1986 auf Anregung des Deutschen Bundestages den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz gegen Gewalt und Rassismus erhalten. (kna)
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Der Erzbischof von Los Angeles hat Präsident Barack Obama gebeten, die Ausweisung von Migranten ohne Aufenthaltstitel zu stoppen. „Wir brauchen jetzt eine generelle Reform der Einwanderung“, schreibt Erzbischof Jose Gomez laut dem vatikanischen Fidesdienst. „Das ist keine politische Frage, sondern eine der Verteidigung der Menschenrechte und der menschlichen Würde.“ Das US-Höchstgericht hat am 23. Juni auf Druck von 26 US-Bundesstaaten, angeführt von Texas. Den Stopp für Obamas Plan bestätigt, fünf Millionen klandestinen Einwanderer ein Aufenthaltsrecht zu erteilen. Los Angeles ist das größte US-Bistum und weist die höchste Zahl hispanischer und anderer Einwanderer auf seinem Territorium auf. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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