RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.7.2016

Tagesmeldungen vom 4.7.2016

- Franz bei Franz: Der Papst besucht Assisi -
- Urlaubszeit: Vatikan erinnert an Migrantenschicksale -
- Irak: „Islam braucht einen inneren Wandel“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franz bei Franz: Der Papst besucht Assisi
Papst Franziskus besucht am 4. August das Kirchlein Portiuncula zu Füßen der Stadt Assisi. Anlass ist die 800-Jahrfeier des sogenannten Portiuncula-Ablasses. Als Pilger werde der Papst in der Basilika Santa Maria degli Angeli eintreffen, die sich über der franziskanischen Portiuncula-Kapelle erhebt, und im stillen Gebet vor dem Heiligtum verweilen, hieß es aus Assisi. „Portiuncula“, zu Deutsch: kleines Grundstück, gilt als Gründungsort des Franziskanerordens. Franz von Assisi hatte die verfallene Kapelle um 1200 mit seinen Händen wieder aufgebaut. (rv)
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Sommerurlaub: Vatikan erinnert an Migrantenschicksale
Während viele die Sommertage am Strand genießen werden, dürfen das Leid und die Schwierigkeiten der Flüchtlinge auf den Meeren nicht in Vergessenheit geraten. Darauf weist der Päpstliche Flüchtlingsrat in einer Botschaft zum „Sonntag des Meeres“ hin, das am nächsten Sonntag stattfindet. Gerade das Meer sei für viele ein Ort der Entspannung und Erholung, doch wiederum für viele andere Mitmenschen berge das Meer auch Leid und Tod, so die Botschaft, die an diesem Montag veröffentlicht wurde. (rv)
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Deutschland/Russland: Annäherung durch Dialog
Das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland ist seit der unrechtmäßigen Annektierung der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland vor zwei Jahren angespannt. Die gegenseitige Wahrnehmung ist aber nicht nur politisch sondern auch religiös-moralisch geprägt und da will nun das wissenschaftliche West-Ost-Institut in Berlin Gespräche in Moskau führen, wie uns der bisherige Direktor Alexander Krylov sagt. Die russische Gesellschaft schaue mit Sorge auf Westeuropa und die dortige Entwicklung „christlicher Werte“ – nicht immer mit richtigen Schlussfolgerungen. (rv)
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Gegen die Mafia: Es darf keine Kirche des Schweigens geben
Mafia-Killer, die sich vor Heiligenbildchen bekreuzen. Mafia-Paten, die in sizilianischen Dorfkirchen auch den Tauf-Paten machen. Mafia und Kirche, das wird gern zusammengesehen, als gehe da eines ins andere über. Dabei passen die beiden Bereiche keineswegs zueinander: „Die Mafia ist das Anti-Evangelium“, titelt ein Buch, das die Bischöfe von Kalabrien jetzt veröffentlicht haben. (rv)
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Israel/Palästina: Kinderklinik zwischen den Fronten
Nach neuen tödlichen Anschlägen von Palästinensern hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an diesem Montag schärfere Maßnahmen im besetzten Westjordanland angekündigt. In den vergangenen neun Monaten wurden bei mehreren Anschlägen 35 Israelis getötet. Im gleichen Zeitraum kamen mehr als 220 Palästinenser ums Leben. Zwischen den Fronten liegen Einrichtungen wie das katholische Kinderkrankenhaus „Caritas Baby Hospital“, das sich in Bethlehem, dem Geburtsort Jesu, um junge Patienten kümmert. Wir sprachen mit der Präsidentin der Kinderhilfe Bethlehem, der Schweizerin Sibylle Hardegger. (rv)
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DIE SOMMERREISE:

Sommerreise Folge 1, Düsseldorf: Die Kirche im Bunker
In Rom ist der Sommer ausgebrochen, was vor allem bedeutet, dass die vatikanischen Büros geschossen sind und auch der Papst sich zurück gezogen hat. Es passiert weniger als sonst. Was uns hier bei Radio Vatikan in den vergangenen Jahren die Gelegenheit gegeben hat, uns in den Ortskirchen etwas umzuschauen. Pater Bernd Hagenkord war auf Reisen und hat Berichte von der Basis mitgebracht, die wir ab heute wieder als unsere „Sommerserie“ ausstrahlen wollen. In diesem Jahr führt sie uns durch das Ruhrgebiet. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Europäische Union
Caritas Europa zeigt sich nach dem „Brexit“-Votum Großbritanniens besorgt über den Zustand Europas. Das Votum der Briten habe gezeigt, dass das Konzept des Zusammenhalts in Europa gefährdet sei, erklärte die Hilfsorganisation am Montag in Brüssel. „Zusammengehörigkeit ist weit mehr als die EU-Institutionen.“ Es gebe die Sorge, dass sich die EU von christlichen Werten entferne. „Wir befürchten, dass wir Werte wie Menschlichkeit und Solidarität verlieren“, heißt es in der Erklärung. Caritas Europa kritisierte, dass sich die Politik in der EU ausschließlich auf Wirtschaftswachstum fokussiere. Die Hilfsorganisation zeigte sich beunruhigt, dass die Konsequenzen besonders die verarmten Menschen treffen könnten. (kna)

Deutschland
Bundespräsident Joachim Gauck hat zum Ende des Ramadan für ein friedliches Miteinander von Muslimen und Nichtmuslimen geworben. Auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland betonte zum selben Anlass das gesellschaftliche Engagement von Muslimen. In einer am Sonntag verbreiteten Grußbotschaft zum Fastenbrechen an die Muslime in Deutschland schreibt der Bundespräsident: „Lassen wir uns von Sprachbarrieren, Berührungsängsten oder Vorurteilen nicht entmutigen. Annäherung braucht Zeit.“ (domradio)

Österreich
Auch jugendliche Flüchtlinge müssen von der geplanten österreichischen Ausbildungspflicht erfasst werden. Das kirchliche „Don Bosco Flüchtlingswerk" kritisiert den expliziten Ausschluss minderjähriger Asylwerber von dem Gesetz, dass alle Jugendlichen bis 18 Jahre erfassen soll. Grundsätzlich ist geplant, dass Eltern bei Androhung finanzieller Sanktionen dafür verantwortlich gemacht werden, dass ihre Kinder bis zum 18. Lebensjahr eine Ausbildung absolvieren. Der Ausschluss von Flüchtlingen sei nicht nur „kurzsichtig und ein Armutszeugnis für Österreich", sondern auch der Beginn eines Kreislaufes, der dazu führe, dass Menschen mit Fluchthintergrund nur schwer der Armut entrinnen können. (kap)

Bosnien-Herzegowina
Der Vatikan hat Spekulationen über die angebliche Einsetzung eines päpstlichen Verwalters in Medjugorje zurückgewiesen. Das sei eine Hypothese von mehreren möglichen, die der Heilige Stuhl gerade prüfe, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Montag. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht getroffen. Am Wochenende hatten lokale Medien berichtet, Papst Franziskus werde in den kommenden Monaten einen Administrator für die offiziell nicht anerkannte Pilgerstätte ernennen, der direkt dem Vatikan berichte. Die Seelsorge werde in den Händen der örtlichen Franziskanergemeinschaft bleiben. (rv)

Naher Osten

Irak
Der Islam braucht einen inneren Wandel. Das betont der chaldäische Patriarch Luis Raphael Sako in Reaktion auf den verheerenden Anschlag des Islamischen Staates in Bagdad am Sonntag mit mehr als 200 Toten. Die Ideologie des Islamischen Staates sei wie eine Atombombe, die die Menschheit überall auf der Welt bedrohe; für den Islam sei sie ein Krebsgeschwür. Von muslimischer Seite wünscht sich der Patriarch, dass die Gläubigen diese Ideologie verurteilten und praktische Mittel fänden, um diese zu überwinden. Es gelte, einen moderaten Islam zu lehren. (asianews)

Jerusalem
Der neuernannte Apostolische Administrator des Lateinischen Patriarchats, Pierbattista Pizzaballa, steht nach Worten des scheidenden Patriarchen Fouad Twal vor unpopulären Aufgaben. Pizzaballa möge die anstehende „Reform mit Überzeugung und ohne Zögern“ angehen und die „delikate Balance der Beziehungen zwischen Israelis, Palästinensern und Jordaniern halten“, wünschte der Jordanier Twal seinem italienischen Nachfolger in einem am Montag vom Patriarchat verbreiteten Interview. Es sei ein Gewinn, dass Pizzaballa nach seiner zwölfjährigen Amtszeit als Franziskanerkustos und damit Oberstem Hüter der Heiligen Stätten im Heiligen Land mit den „Herausforderungen und Problemen der Kirche im Heiligen Land“ vertraut sei, betonte der 75-jährige Twal. Eine wichtige Stärkung könne zudem sein, wenn es Pizzaballa gelänge, das Vertrauen der Priester zu gewinnen. (kap)

Asien

Bangladesch
Die katholische Kirche Bangladeshs hat die Muslime des südasiatischen Landes aufgefordert, sich eindeutig vom Terrorismus zu distanzieren. „Kein Mensch mit gesundem Verstand und keine Religion kann solch ein entsetzliches Massaker tolerieren. Die guten Muslime müssen jetzt mit Entschlossenheit den Islam vor dem Griff des Terrorismus retten“, sagte Bischof Gervas Rozario, Vorsitzender der Bischofskommission für Gerechtigkeit und Frieden, dem katholischen Pressedienst Ucanews am Montag. Bei einer Geiselnahme durch Terroristen des „Islamischen Staates“ im Diplomatenviertel von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka waren am Freitagabend 20 Geiseln getötet worden. (ucanews/kap)

Amerika

Argentinien
Präsident Mauricio Macri sieht sich nach klärenden Aussagen von Papst Franziskus über ein angeblich gespanntes Verhältnis zwischen ihm und dem aus Argentinien stammenden Papst bestätigt. „Wir haben viel zusammengearbeitet und ich hoffe, dass ich ihn auch weiterhin unterstützen kann bei dem, was er tut“, sagte Macri während eines Aufenthaltes in Brüssel im Rahmen seiner laufenden Europareise. Es freue ihn, dass nun bestätigt sei, dass er seit Jahren eine seriöse Beziehung zum Papst pflege, so Macri weiter. (kna)

Venezuela
Laut lokalen Medienberichten ist eine Gruppe von Priesterseminaristen von Anhängern der linksgerichteten Regierung von Präsident Nicolas Maduro angegriffen geworden. Die angehenden Priester seien während des Unterrichts attackiert und gezwungen worden, sich zu entkleiden. Anschließend seien sie nackt durch die Straßen getrieben worden. Die Venezolanische Bischofskonferenz bestätigte am Wochenende den Vorfall und kritisierte, dass die Sicherheitskräfte nicht eingeschritten seien. Die katholische Kirche hatte zuletzt die Regierung Maduro wegen zahlreiche Menschenrechtsverletzung kritisiert. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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