RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.7.2016

Tagesmeldungen vom 5.7.2016

Papst: Die Scheinheiligkeit der Waffenlieferanten -
Vatikan organisiert Weiterbildung für syrische Caritas -
- II. Weltkrieg: Hitler plante Entführung des Papstes -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: Die Scheinheiligkeit der Waffenlieferanten
Zum wiederholten Mal hat Papst Franziskus auf die Scheinheiligkeit des Waffenhandels aufmerksam gemacht. Er tat das in einer Videobotschaft, die er an diesem Dienstag an Caritas Internationalis geschickt hat. Die vatikanische Hilfsorganisation hat eine Kampagne gestartet, die weltweit verstärkt auf den nunmehr seit fünf Jahren wütenden Krieg in Syrien aufmerksam machen will. (rv)
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Caritas: Papstbotschaft kann zu Frieden in Syrien beitragen
Die klaren Worte, mit denen der Papst sich in dem Video zugunsten der Kampagne für Frieden im gemarterten Syrien äußert, lassen hoffen, dass sich dort etwas bewegt, sagt Michel Roy, Generalsekretär von Caritas Internationalis. Am Mikrofon von Radio Vatikan erklärt er, worin genau die Caritas-Kampagne für Frieden in Syrien besteht. (rv)
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Vatikan organisiert Weiterbildung für syrische Caritas
Die Konflikte in Syrien, dem Irak und angrenzenden Ländern sind „weiter eine Hauptsorge des Heiligen Stuhls“: Das sagt das päpstliche Hilfswerk „Cor Unum“. Mehr als zwölf Millionen Menschen in Syrien und mehr als acht Millionen im Irak sind derzeit auf Hilfe angewiesen; Cor Unum hat in den letzten Tagen im libanesischen Beirut eine Weiterbildung für Caritas-Verantwortliche aus Syrien durchgeführt. Da ging’s um ganz konkrete Fragen, sagt uns Giampietro Dal Toso, Sekretär von Cor Unum. (rv)
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Das Interview zu der neuen Weiterbildung führte Stefan von Kempis mit Giampietro Dal Toso, Sekretär von Cor Unum. Sie können es hier lesen. (rv)

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DIE BESONDERE GESCHICHTE:

II. Weltkrieg: Hitlers Pläne zur Entführung des Papstes waren konkret
Hitlers Pläne, während der deutschen Besatzung Roms den Papst zu entführen, waren offenbar konkreter als gedacht. Das geht aus einem langen Bericht aus der Hand des Sohnes des damaligen Direktors der Vatikanischen Museen hervor; die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ veröffentlichte den Text an diesem Dienstag in voller Länge. Demnach musste der Museumsdirektor nach Warnungen ausländischer Diplomaten, die Entführung von Papst Pius XII. durch die SS stehe unmittelbar bevor, für diesen in einer Nacht- und Nebelaktion ein Versteck im Vatikan finden. (or)

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DIE SOMMERREISE:

Folge 2 Wuppertal: „Gut gelingendes Chaos Management“
Alle 23 Folgen seiner Sommerserie über das Ruhrgebiet hätte unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord mit Flüchtlingsthemen füllen können, so viele kreative Ideen und Projekte gibt es dort dazu. Er besuchte eine Aktion, die keine direkte Flüchtlingsarbeit macht, sondern – auf Initiative des Erzbischofs von Köln – Ehrenamtliche koordiniert: Die Aktion Neue Nachbarn in Wuppertal. Hier treffen sich Ehrenamtliche und Flüchtlinge, um sich zu beschnuppern, kennen zu lernen, und erst einmal heraus zu finden, was überhaupt gebraucht wird. Sie können alle Folgen auf CD gegen eine kleine Spende erhalten. Bestellen können Sie sie unter cd@radiovatikan.de. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

An diesem Montag hat im Vatikan die Schlussphase des als Vatileaks2 bekannten Prozesses begonnen. Die vatikanische Staatsanwaltschaft hat in ihrem Schlussplädoyer hohe Strafen für einige der Angeklagten gefordert: Francesca Immacolata Chaouqui soll dem Willen der Anklage nach die höchste Strafe erhalten, für sie wurde eine Haft von drei Jahren und neun Monaten gefordert, da sie als „Anstifterin“ zu den Straftaten zu gelten habe. (rv)
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Europa

Deutschland
Scharfe Kritik an Bundesfinanzminister Schäuble übt die katholische Friedensbewegung „Pax Christi“. Der Minister hatte in einem Interview die Lockerung der deutschen Exportrichtlinien für die Rüstungsindustrie gefordert. „Eine solche Politik ist unverantwortlich und trägt direkt zu einer weiteren Verschärfung der Flüchtlingsprobleme bei“, hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme. Bereits heute würden mehr als die Hälfte der deutschen Waffenexporte an Länder außerhalb der NATO oder gleichgestellter Staaten geliefert. Notwendig sei deshalb eine schärfere Exportkontrolle und keine Lockerung, so Pax Christi. (pm)
Etwa 30 bis 40 Flüchtlinge aus Ländern des Balkan haben den Regensburger Dom besetzt. Sie protestieren im und vor dem Gotteshaus mit Transparenten gegen ihre geplante Abschiebung in sichere Herkunftsländer, wie ein Polizeisprecher am Dienstag der KNA sagte. Das zuständige Domkapitel von Regensburg wünsche jedoch keinen Polizeieinsatz. Bei den Besetzern soll es sich demnach um Männer, Frauen und Kinder handeln. Ein Unterstützer, der namentlich nicht genannt werden will, sagte der KNA, die Flüchtlinge stammten unter anderem aus bayerischen Rückführungszentren. Derzeit liefen Verhandlungen mit Kirchenvertretern. Die Besetzung solle so lange andauern, bis die Forderung der Menschen nach einem Bleiberecht in Deutschland erfüllt sei. (kna)
Münchner Juden, Christen, Muslime, Aleviten und Buddhisten wollen künftig im „Rat der Religionen“ der Landeshauptstadt zusammenarbeiten und damit ein Zeichen für Frieden und ein gutes Zusammenleben in der Stadt setzen. Mit dem neuen Rat soll unter dem Motto „Münchner Religionsgemeinschaften im Gespräch“ eine interreligiöse Plattform für den werteorientierten Dialog geschaffen werden. Geplant sind beispielsweise Diskussionsforen zum Thema Religion und Zivilgesellschaft, multireligiöse Gebete sowie gemeinsame öffentliche Erklärungen. (pm)
Angesichts islamistischer Terrorakte während des Ramadan erwartet der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke öffentliche Proteste der muslimischen Autoritäten. Es sei erschreckend, wenn die Terrorgruppe IS den muslimischen Fastenmonat für Attentate ausnutze, sagte der Vorsitzende der Unterkommission für den interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz dem Kölner domradio. Als einer der ersten Muslimvertreter äußerte sich der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mayzek. Er sieht in der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) eine Bedrohung für den Islam. Die Spaltung der Gesellschaft dürfe den Terroristen nicht gelingen, mahnte der ZMD-Vorsitzende. (kna)

Österreich
Der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück hat erneut vor einer unkritischen Annäherung zwischen der Katholischen Kirche und der Piusbruderschaft gewarnt. Lehrdifferenzen herunterzuspielen stelle letztlich die Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils infrage, sagte Tück den „Salzburger Nachrichten“ (Dienstag). Solche Errungenschaften würden die Religionsfreiheit, die Ökumene und die bischöfliche Kollegialität betreffen. „Meine Sorge ist, dass der eingefrorene Traditions- und Kirchenbegriff der Piusbruderschaft jetzt im Wärmestrom der Barmherzigkeit aufgeweicht werden soll, ohne dass den Traditionalisten eine theologische Selbstkorrektur abverlangt wird.“ Von Papst Franziskus erwartet sich Tück ein klares Wort in diesen Lehrfragen, damit die Piusbruderschaft nicht „zum trojanischen Pferd“ werde. (kap)

Russland
Das Leitungsgremium der russisch-orthodoxen Kirche, der Heilige Synod, will sich voraussichtlich noch im Juli mit den Beschlüssen des orthodoxen Konzils von Kreta befassen. Der stellvertretende Leiter des Außenamtes der russisch-orthodoxen Kirche, Erzpriester Nikolaj Balaschow, sagte, das Moskauer Patriarchat werde seine Haltung zu den Dokumenten von Kreta bei der nächsten Sitzung des Heiligen Synod festlegen. Das Gremium solle im Juli zusammenkommen. Entschieden wies der Erzpriester die Argumentation des Pressesprechers des Patriarchats von Konstantinopel, John Chryssavgis, zurück, die Beschlüsse von Kreta seien automatisch für alle orthodoxen Kirchen verbindlich. (kap)
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Naher Osten

Israel
Steinewerfer dürfen in Israel offensichtlich bereits seit einigen Monaten von der Polizei erschossen werden. Nach Angaben der Tageszeitung „Haaretz“ (Dienstag) wurde erst jetzt eine Verordnung bekannt, die es der Polizei erlaubt, bei Straßenkrawallen das Feuer auf die Werfer zu eröffnen. Der Generalstaatsanwalt habe die Regelung gebilligt, dass die Beamten mit scharfer Munition auf Demonstranten schießen dürfen, die Brandsätze, Feuerwerk oder Steinschleudern einsetzten. Die Verordnung wurde laut „Haaretz“ im vergangenen Dezember nach Krawallen auf dem Jerusalemer Tempelberg erlassen. Bürgerrechtler kritisierten die Verordnung scharf. (kna)

Amerika

Kolumbien
Nach der Unterstützung der Friedensverhandlungen zwischen den verfeindeten Lagern soll die katholische Kirche in Kolumbien nun auch eine zentrale Rolle bei der Reintegration der Mitglieder der FARC-Guerilla in die Zivilgesellschaft spielen. Wie die Tageszeitung „El Tiempo“ (Montag) berichtet, ist geplant, dass die Kirche Beobachter in alle 23 Regionen entsenden wird, in die sich die entwaffneten Guerillakämpfer nach einem Friedensvertrag zurückziehen werden. Bei ihrer Vollversammlung in dieser Woche wollen die kolumbianischen Bischöfe entscheiden, in welchem Rahmen sie den Friedensprozess begleiten. Es gelte, eine Politik zu entwerfen, die integriere, und eine Wirtschaft zu entwickeln, die wahrhaftig solidarisch sei, hieß es. (kna/rv)

Argentinien
In Argentinien hat der populäre Fernseh-Journalist Jorge Lantana Vorwürfe gegen die von Papst Franziskus gegründete Stiftung „Scholas Ocurrentes“ erhoben. So seien Bauarbeiten für ein Gebäude der Stiftung, für die die Regierung von Ex-Präsidentin Cristina Kirchner im Jahr 2014 umgerechnet rund 900.000 Euro zur Verfügung gestellt hatte, nicht einmal zur Hälfte abgeschlossen, obwohl laut Plan das Projekt längst hätte fertiggestellt werden müssen. Zudem seien die Besitzverhältnisse auf dem entsprechenden Grundstück unklar. Lantana berichtete zudem über enge Verzahnungen von Stiftungs-Aktivitäten mit Funktionsträgern der Regierung Kirchner während des Wahlkampfes 2014 und 2015. (kap)
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Chile
Die chilenische Regierung will erstmals Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Landrechtskonflikt der Mapuche auf den Weg bringen. Dies bestätigte Bischof Héctor Eduardo Vargas Bastidas von Temuco gegenüber der Presse. Der Bischof wurde vom Innenministerium gebeten, Kontakte zu den Vertretern der Mapuche-Gemeinden aufzunehmen: An diesen „ersten Gesprächen mit den Mapuche” sollen Vertreter der Mapuche, Bauern und Akademiker, darunter der Nobelpreisträger Jorge Pinto eingeladen werden. Im Landkonflikt in der chilenischen Provinz Araucanía streiten sich seit den 90er Jahren die Mapuche mit Landwirten und Unternehmern um den Landbesitz. In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu gewaltsamen Ausschreitungen in der Region. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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