RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.7.2016

Tagesmeldungen vom 7.7.2016

- Schönborn: „Amoris Laetitia“ ist Lehramt -
- Bistum will Dom-Besetzer in andere Kirche bringen -
-  Katholische Frauen zufrieden mit „Nein heißt Nein“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Schönborn: Amoris Laetitia ist „Akt des kirchlichen Lehramts“
Wiens Kardinal Schönborn betont den lehramtlichen Charakter des Papst-Schreibens „Amoris Laetitia“ zu Ehe und Familie. In einem Interview betont der langjährige Dogmatik-Professor, die Exhortation im Anschluss an zwei Bischofssynoden sei ein „Akt des kirchlichen Lehramtes“, aktualisiert im Kontext der heutigen Zeit. Alle früheren Lehramts-Äußerungen zu Ehe und Familie müssten nun im Licht des Dokuments von Papst Franziskus gelesen werden. (rv)
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Meldungen und Berichte rund ums Papst-Schreiben „Amoris Laetitia“ auf einen Klick finden Sie hier  

Deutschland: Bistum will Dom-Besetzer in andere Kirche bringen – „Kein Kirchenasyl“
Das Bistum Regensburg bittet die Behörden, von einem Zugriff auf den Dom abzusehen. Dort halten sich seit Dienstag etwa 45 Menschen aus Balkanländern auf, um gegen ihre Abschiebung zu demonstrieren. Das Bistum nennt die Sicherheitslage im Dom schwierig; es verhandle mit den Migranten über „einen Umzug in ein anderes kirchliches Gebäude“. Die Behörden hätten „eine Duldung auch dieser Alternative“ zugesagt – auch wenn es sich „um kein Kirchenasyl“ handle. (pm)
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Deutschland: Katholische Frauen zufrieden mit „Nein heißt Nein“
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) begrüßt die Änderung des Sexualstrafrechts, die der Bundestag an diesem Donnerstag beschlossen hat. „Durch das gemeinsame Vorgehen zahlreicher Frauenverbände ist es endlich gelungen, einen Paradigmenwechsel im Sexualstrafrecht zu bewirken, der dem Grundsatz ‚Nein heißt Nein‘ folgt“, so KFD-Bundesvorsitzende Maria Theresia Opladen. Dies hätten Frauenverbände seit langem gefordert. (pm)
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Deutschland: Zukunft von Limburger Bischofshaus noch offen
Der künftige Limburger Bischof Bätzing hat noch nicht entschieden, ob er in dem umstrittenen Bischofshaus wohnen wird. Er wolle sich beraten lassen und hören, welche andere Möglichkeiten es gebe, sagte Bätzing am Donnerstag in Limburg. Das Bischofshaus hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Empörung über die Höhe der Kosten (und über ihre Verschleierung) hatte im März 2014 mit zum Rücktritt von Bischof Tebartz-van Elst als Limburger Bischof beigetragen. (kna)
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Aus unserem Archiv:
Rücktritt von Bischof Tebartz-van Elst, 26.3.2014

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ZUR VERTIEFUNG:

Amnesty: „Flüchtlinge sollten Libyen lieber nicht betreten“
Das Mittelmeer – ein rechtsfreier Raum. Amnesty International deckt in einer neuen Studie auf, was Migranten und Flüchtlinge alles durchmachen, wenn sie versuchen, von Nordafrika aus Europa zu erreichen. Eigentlich sollten Migranten Libyen „nicht einmal betreten, weil hier keinerlei Sicherheit für sie garantiert ist“, so der Menschenrechtsverband. (rv)
Hier unser Interview, in Text und Ton

Nordkoreanische Zwangsarbeiter in Europa
Nordkoreanische Zwangsarbeiter mitten in Europa, heute: Das gibt es nicht, denkt man. Und doch ist es bittere Realität, wie eine Studie des Asienzentrums der Universität Leiden herausgefunden hat. Laut einem UNO-Bericht arbeiten weltweit rund 50.000 nordkoreanische Zwangsarbeiter, die meisten von ihnen in Asien und Afrika. Aber eben auch bei uns in Europa. Insgesamt nimmt die Diktatur durch solche Zwangsarbeiter geschätzt bis zu zwei Milliarden Euro pro Jahr ein. (rv)
Hier unser Interview, in Text und Ton

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DIE SOMMERREISE:

Folge 4 Duisburg: Der Marathonpater
42 Kilometer – einen Marathon – läuft man nicht einfach so. Man braucht einen Grund, und zwar einen guten. Pater Tobias, ein Prämonstratenserpater aus Duisburg-Hamborn, Pfarrer, Managerberater, ist neben all dem auch Marathonläufer. Und zwar nicht nur ab und zu, sondern regelmäßig. Er läuft und lässt sich für jeden gelaufenen Kilometer sponsern, zur Hilfe für arme Familien. Ein Gespräch über lange Strecken, über Leistung und über ausgebrannte Manager. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Blase Cupich, Erzbischof von Chicago, wird zukünftig bei der Auswahl von Bischöfen für die Weltkirche mitarbeiten. Papst Franziskus hat ihn zum Mitglied der Kongregation für die Bischöfe ernannt, wie der Vatikan an diesem Donnerstag bekannt gab. Cupich ist seit 2014 Erzbischof von Chicago und gilt als Vertrauter von Franziskus. Er nahm auf dessen Ernennung an der Familien-Bischofssynode im Herbst 2015 teil. Die Kongregation für die Bischöfe ist für die Auswahl von Bischöfen für Europa, Amerika, Australien sowie für einige Staaten in Afrika und Asien zuständig und damit eine der einflussreichsten vatikanischen Behörden. (rv)

Europa

Europäische Union
Vertreter katholischer Laienverbände aus Deutschland, Frankreich und Polen fordern mehr Bürgernähe der EU. Zugleich sprechen sich Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), der polnischen Verlagsgruppe ZNAK und der „Semaines Sociales de France“ für einen „ehrenvollen und zukunftsträchtigen Vertragsabschluss“ bei den Austrittsverhandlungen zwischen EU und Großbritannien aus. Die demokratische Entscheidung der Briten müsse respektiert werden. „Die Brexit-Entscheidung muss für uns als europäische Gesellschaft eine entschiedene Gewissensprüfung nach sich ziehen.“ (kna)

Deutschland
Das eigene Leben als endlich anerkennen und im sozialen Miteinander gestalten statt in Wellness und Selbstverwirklichungsfantasien zu fliehen: Dazu rät der Frankfurter Jesuit Michael Sievernich. „Es gibt heute eine Tendenz, die alles auf das Wohlfühlen des Ichs konzentriert“, sagte er dem Magazin „Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität. Der moderne Mensch müsse neu lernen, sein „befristetes Leben“ auszufüllen und ethisch zu gestalten. (kna)
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Kardinal Rainer Maria Woelki von Köln wird sich künftig regelmäßig auf der Homepage „Stern.de“ zu Wort melden. In einer neu eingerichteten Rubrik namens „Caritas et Furor“, zu deutsch „Liebe und Zorn“ will er „über ewige Wahrheiten für Menschen mit wenig Zeit“ schreiben, heißt es auf der Homepage. Im ersten Beitrag, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, befasst sich Kardinal Woelki mit dem Rentensystem in Deutschland. Der Generationenvertrag müsse „auf Augenhöhe“ neu ausgehandelt werden. (stern.de)

Österreich
Für den Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer spielt die Kirche als „gesellschaftlicher Meinungsmacher“ eine wichtige Rolle im Umgang mit Arbeitslosen. Die Kirche müsse zu einem Klima beitragen, „in dem die Schuld nicht bei den arbeitslosen Menschen selbst gesucht wird“, und allem entgegenwirken, was Arbeitslosigkeit an sozialem Ausschluss mit sich bringe, so Scheuer in der aktuellen Zeitschrift der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung. „Wir sind schnell dabei, Menschen einzukasteln in Kategorien wie leistungsfähig oder weniger leistungsfähig“, die Menschenwürde sei aber universal. (kap)
Die aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen haben auch eine theologische Dimension. Darauf hat die Wiener Pastoraltheologin Regina Polak hingewiesen. Wenn man Migration als einen „Ort der Theologie“ begreifen wolle, dann bedeute dies, die Verletzlichkeit des Menschen und seine prinzipielle Heimatlosigkeit in den Blick zu nehmen: „Wenn ich vertrieben werde, sensibilisiert das auf neue Weise, dass ich über Gott nachdenken kann. In diesem Sinn ist das auch eine Chance.“ Glaubenserfahrungen aus biblischer Sicht seien maßgeblich an die Erfahrungen von Exil, Vertreibung und Migration gebunden. (kap)
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Naher Osten

Irak
Muslime sollten in Zukunft „kraftvoller als bisher“ alle Formen von Gewalt und Terrorismus verurteilen. Darum bittet der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael Sako von Bagdad in seinem Glückwunschschreiben an die irakischen Muslime zum Ende ihres Fastenmonats Ramadan. Es sei notwendig, die „im Namen der Religion“ begangenen Verbrechen - wie etwa das jüngste Blutbad in einem Bagdader Einkaufsviertel - mit Entschiedenheit zu verurteilen, betonte Sako. Er lobte die irakische Armee und die kurdischen Peshmerga-Truppen „mit erneuertem Stolz“ für ihre Erfolge im Kampf gegen die Dschihadisten. (kap)

Israel
Nichtregierungsorganisationen, die sich für den Respekt von Menschenrechten und humanitärem Völkerrecht im israelisch-palästinensischen Konflikt einsetzen, geraten in Israel zunehmend unter Druck. Darauf macht die deutsche kirchliche Friedensbewegung „Pax Christi“ aufmerksam. Mit neuen Gesetzesinitiativen versuche die israelische Regierung aktiv, die Arbeit der Organisationen zu diskreditieren und zu behindern. Gleichzeitig würden Mitarbeiter und Unterstützer von siedlernahen Organisationen und rechtsgerichteten Politikern diffamiert und bedroht. (pm)
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Asien

Bangladesch
Erneuter Terror in Bangladesch: Am Donnerstagmorgen sind bei mehreren Bombenanschlägen und Schussgefechten im Distrikt Kishoreganj nahe der Hauptstadt Dhaka mindestens vier Menschen getötet worden, zwölf wurden verletzt. Der Anschlag ereignete sich unweit der landesweit größten Zusammenkunft zum Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan mit rund 200.000 Menschen. Es ist der bereits zweite Anschlag innerhalb einer Woche. (asianews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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