RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.7.2016

Tagesmeldungen vom 13.7.2016

- Medienreform: Papst beruft Ex-ZDF-Intendanten -
- „Franziskus pragmatisch bei Wirtschaftsreform“ -
- D: Bund fördert „Haus des Einen“ --

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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REFORMEN IM VATIKAN:

Papst beruft ehemaligen ZDF-Intendanten
Der ehemalige ZDF-Intendant Markus Schächter wird Mitglied im vatikanischen Sekretariat für die Kommunikation. Der Pressesaal gab an diesem Mittwoch die Mitglieder dieser vor einem Jahr gegründeten Einrichtung bekannt. Neben 13 Kardinälen und Bischöfen finden sich unter den Ernannten auch drei Laien; dies sind neben Schächter Kim Daniels (USA) und Leticia Sobarón Mainero (Spanien). (rv)
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Neue Papst-Sprecherin: „Er erwartet sich von uns Freimut“
Ihre Berufung zur Vize-Direktorin des Vatikanischen Pressesaals hat international Aufsehen erregt: Paloma Garcia Ovejero ist die erste Frau, die zu einer Sprecherin des Papstes ernannt wird. „Er hat uns darum gebeten, dass seine Botschaft überall hingelangen möge“, sagt sie im RV-Interview. „Franziskus ist es sehr bewusst, dass Kommunikation einer der Pfeiler des Pontifikats und auch der Kirche ist. Er erwartet von uns Freimut.“ (rv)
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Papst Franziskus, ein Pragmatiker der Wirtschaftsreformen
Franziskus legt bei der Wirtschaftsreform im Vatikan einen pragmatischen Geist an den Tag. Das sagt der deutsche Politikwissenschaftler und Volkswirt Ralph Rotte im RV-Interview. Von der Idee eines „Superministeriums“ habe sich Franziskus offenbar wieder verabschiedet: „Das hat offensichtlich so nicht funktioniert, sodass er jetzt zurückgeht zu einem stärker gleichgewichtigen System, in dem sich die verschiedenen Einheiten gegenseitig kontrollieren.“ (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Appell an internationale Gemeinschaft: Südsudan braucht Schutz
Der Waffenstillstand scheint zu halten: Südsudan war zu seinem fünften Geburtstag erneut Richtung Bürgerkrieg gewankt, aber erste Aufrufe, keine Gewalt auszuüben, scheinen Wirkung zu zeigen. Trotzdem spricht Angela Wells vom Jesuit Refugee Service von einer „ schrecklichen Lage“: „Wir fürchten immer noch, dass das Land in den Konflikt zurück schlittern könnte.“ Südsudan brauche dringend internationale Hilfe. (rv)
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DIE SOMMERREISE:

Folge 9: Kreuzweg auf die Halde
Bottrop ist das nächste Ziel der Reise: Bislang ist noch keine Sommerreise ohne Papst ausgekommen, schließlich sind wir ja Radio Vatikan, und so soll es auch in diesem Jahr sein. Der Papst, um den es in dieser Folge geht, ist Johannes Paul II. Es geht bergan, etwas außer Atem, auf eine der Abraumhalden an einer Zeche.

Bei seinem Besuch im Ruhrgebiet hatte Papst Johannes Paul 1987 genau hier eine Ansprache zum Thema Arbeit gehalten, der Ort liegt neben der Zeche Prosper Haniel, der Weg dorthin ist heute ein Kreuzweg, gestaltet im Geist der Worte des Papstes und mit den Symbolen der Arbeit um ihn herum. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Toni Erdmann
Ein alternder Musiklehrer taucht unangemeldet bei seiner Tochter in Bukarest auf, wo diese für eine Unternehmensberatung an Rationalisierungskonzepten für die Ölindustrie arbeitet. Entsetzt von ihrem freudlosen Manager-Dasein, will er sie in der Gestalt eines kauzigen Alter Egos aus der Reserve locken. Eine souverän zwischen Komik, Tragik und surrealen Momenten wandelnde Dramödie um einen Generationenkonflikt, bei dem sich beide Seiten umkreisen, befehden und doch annähern. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Seelsorge im Gesundheitsdienst, Erzbischof Zygmunt Zimowski, ist tot. Er starb kurz vor Mitternacht nach schwerer Krankheit in einer Klinik im südpolnischen Dabrowa Tarnowska. Er wurde 67 Jahre alt. Papst Franziskus hatte den an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten Kurienerzbischof noch am Dienstagnachmittag in der Klinik angerufen. Zimowski hatte seit 2009 den Gesundheitsrat geleitet. Zuvor war er Bischof im polnischen Radom gewesen. Papst Franziskus würdigt in einem Beileidstelegramm Zimowskis Einsatz für den Heiligen Stuhl und das christliche Zeugnis, das er im Verlauf seiner schweren Krankheit abgegeben habe. Er bete für den Verstorbenen. (rv/kna)
Papst Franziskus betet für die Opfer des Zugunglücks in Süditalien. In einem Telegramm an den Bischof von Bari, in dessen Bistum der Unglücksort liegt, heißt es, der Papst teile die Schmerzen über den schweren Zugunfall, bei dem viele Menschen ums Leben kamen. Bei einem Zusammenstoß zweier Züge in der Region Apulien kamen mehr als 25 Menschen ums Leben, mehr als 50 wurden zum Teil schwer verletzt. (rv)
Vatikan-Bischof Miguel Ángel Ayuso Guixot hat an diesem Mittwoch in der Al-Azhar-Universität von Kairo Gespräche geführt. Sie dienen dem Ziel, den Dialog zwischen dem Vatikan und der wichtigsten Lehrautorität des sunnitischen Islam wiederaufzunehmen. Ein Statement des Päpstlichen Dialograts, dessen zweiter Mann Ayuso ist, berichtete an diesem Mittwoch von Fortschritten. Bei einer „fruchtbaren Begegnung“ seien die „Modalitäten“ für die Wiederbelebung des Dialogs zur Sprache gekommen. Die Begegnung sei von „lebhafter Herzlichkeit“ bestimmt gewesen. Sie habe die Bedeutung eines „ehrlichen Dialogs“ und einer Zusammenarbeit unterstrichen. Dabei gehe es „um das Wohl der Menschheit“ und um „engere Bande zwischen Christen und Muslimen“. (rv)
Papst Franziskus hat an diesem Mittwoch die Päpstliche Kommission für Lateinamerika besucht. Im blauen Ford Focus kreuzte er in der Via della Conciliazione 1 am Sitz der Kommission auf und unterhielt sich mit ihrem Präsidenten, dem kanadischen Kardinal Marc Ouellet, und dem aus Uruguay stammenden Vizepräsidenten, Guzman Carriquiry. Der Besuch wurde vom Vatikan nicht angekündigt. (ansa)

Europa

Deutschland
Das in Berlin geplante Gotteshaus von Juden, Christen und Muslimen erhält eine Bundesförderung von 2,2 Millionen Euro. Das Vorhaben wurde in das Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ aufgenommen, wie der Großstadtbeauftragte der Unions-Bundestagsfraktion, Kai Wegner, am Mittwoch mitteilte. Als Ort des interreligiösen Dialogs habe das „House of One“ (Haus des Einen) eine hohe Symbolkraft und werde weit über Berlin hinausstrahlen, erklärte der Generalsekretär der CDU Berlin. Das „Bet- und Lehrhaus“ soll im Stadtzentrum auf den Fundamenten der kriegszerstörten evangelischen Petrikirche errichtet werden. (kna)
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Österreich
Der Dogmatiker Jan-Heiner Tück plädiert für die bleibende Relevanz der „Theologie nach Auschwitz“. Damit werde die bekannte Frage nach Gott und dem menschlichen Leiden (Theodizee) neu kontextualisiert. Es sei wichtig, die Fragen nach dem Nicht-Eingreifen Gottes in dieser geschichtlich singulären Katastrophe von Auschwitz ernst zu nehmen, „weil es heute wieder Tendenzen gibt, die hinter diese Lernprozesse zurückgehen, gerade im erzkonservativen Spektrum des Katholizismus“, so Tück in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. (kap)
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Italien
Der Generalvikar des Papstes für das Bistum Rom kritisiert menschenunwürdige Zustände in einem Roma-Lager am Stadtrand. Bei einem Besuch der Barackenstadt sprach Kardinal Agostino Vallini am Dienstag von einer „Schande“. Wörtlich sagte er in einem Bericht der Bistums-Homepage: „Das ist eine Lage, die zum Himmel schreit, unwürdig einer Stadt wie Rom. Noch nicht einmal nach dem Krieg habe ich Derartiges gesehen.“ Das Roma-Lager vom Castel Romano an der Via Pontina liegt etwa zwanzig Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Der Kardinal sprach von dreckigen Straßen, Mäusen und armseligen „Holz-und-Klebeband-Unterkünften“; die Behörden und Bürger müssten ihre Vorurteile gegenüber den Roma überwinden. (ansa)
Eine Studie prophezeit ein baldiges Verschwinden kirchlicher Eheschließungen in Italien. Nach Schätzungen des Forschungsinstituts CENSIS könnte die Zahl der katholischen Trauungen im Jahr 2031 gegen Null tendieren. Die Ehe werde kaum noch mit gesellschaftlichen und religiösen Werten verbunden und oft als nicht mehr notwendig angesehen. Laut der Studie sank die Zahl kirchlicher Eheschließungen seit 1964 von 412.000 jährlich auf heute 108.000. In Italien hat die kirchliche Eheschließung zivilrechtliche Wirkung. Grund für den langfristigen Abwärtstrend ist laut der Studie auch eine veränderte Rechtslage, die nichteheliche Lebensgemeinschaften aufgewertet habe und etwa Vaterschaften unabhängig von Eheschließungen anerkenne. (kna)

Kroatien/Vatikan
Welche Rolle hat der kroatische Kardinal Alojzije Stepinac während des Zweiten Weltkrieges gespielt? Diese Frage entzweit seit Jahren die katholische und die serbisch-orthodoxe Kirche. Für die Katholische Kirche ist er ein Seliger. 1998 wurde er von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Die serbisch-orthodoxe Kirche hingegen wirft ihm Kollaboration mit den Nazis vor und wehrt sich gegen eine mögliche Heiligsprechung. Um die Konflikte aus dem Weg zu räumen, hat Papst Franziskus eine Kommission in den Vatikan eingeladen, die an diesem Dienstag und Mittwoch das erste Mal tagte. Vertreter der beiden Kirchen aus Kroatien sowie des Vatikan haben sich der Aufgabe gestellt, die Geschichte um den zwischen ihnen umstrittenen Kardinal aufzuarbeiten. Für das gesamte Projekt sind noch weitere Treffen im Verlauf von insgesamt zwölf Monaten geplant. Die Beratungen sind ausdrücklich nicht Teil des Heiligsprechungsprozesses, wie es in einer Mitteilung zum Abschluss der Beratungen heißt. Hier finden Sie weiter führende Informationen. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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