RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.7.2016

Tagesmeldungen vom 14.7.2016

-Vatikan und Al-Azhar: Nächster Halt Rom-
-Algerien: Ermordete Trappisten sollen selig werden-
-Kanada: Ein Bischof als Bettler-

____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Vatikan und Al-Azhar: Nächster Halt Rom, im Herbst
Das ist der (Neu-)Beginn einer wunderbaren Freundschaft: Bischof Miguel Ángel Ayuso Guixot ist in Kairo. Dort lotet der Sekretär des Päpstlichen Dialogrates aus, wie der Dialog des Vatikans mit der Al-Azhar-Universität wieder aufgenommen werden kann. Die Al-Azhar, eine der wichtigsten Autoritäten des sunnitischen Islam, hatte den Gesprächsfaden 2011 aus Verärgerung über eine Äußerung des damaligen Papstes Benedikt gekappt. Nun stehen die Zeichen auf neu: „Die Hoffnung ist sehr groß“, erzählt Bischof Ayuso im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Glaube und Sport: Vatikan will eine Jugendbewegung anstoßen
Der deutsche Versicherungskonzern Allianz wird Partner des Päpstlichen Kulturrates bei einer vatikanischen Konferenz zu Glaube und Sport im kommenden Herbst. Von 5. bis 7. Oktober werden sich im Vatikan 150 Sportler, Funktionäre, Seelsorger verschiedener Religionen und Fachleute über die Frage austauschen, wie Glaube und Sport gemeinsam zu einem besseren Leben beitragen können, heißt es in einer Mitteilung aus dem Vatikan an diesem Donnerstag. Die Konferenz „Sport im Dienst der Menschheit“ ist die erste ihrer Art. (rv)
Mehr dazu hier

Österreich: Katholische und evangelische Christen würdigen gemeinsam Luther
Nach Jahrhunderten der Zerstrittenheit über Martin Luther können die katholische und evangelische Kirche den Reformator heute „gemeinsam als Zeugen des Evangeliums, Lehrer im Glauben und Rufer zur geistlichen Erneuerung“ würdigen. Das hat der Linzer Bischof Manfred Scheuer in seinem Grußwort bei der Ökumenischen Sommerakademie im Stift Kremsmünster betont. Bischof Scheuer unterstrich einige reformatorische Grundanliegen - etwa die Betonung der Heiligen Schrift, von Christus, Glaube und Gnade - als Orientierung für die Beurteilung von Reformen. Kritisch ging er mit gegenwärtigen Vorstellungen von „Reform“ ins Gericht. (kap)
Mehr dazu hier

Kanada: Wenn der Bischof um einen Groschen bettelt
Ein Bischof als Bettler: Der kanadische Bischof Donald Bolen wollte es wissen. Anderthalb Tage lang hat er in seiner Bischofsstadt Saskatoon unter Obdachlosen verbracht. Hat mit ihnen in einem Park übernachtet, hat Passanten um Geld angebettelt. Wie es dazu kam und welche Erfahrungen er dabei machte, erzählte uns der frühere Mitarbeiter des vatikanischen Einheitsrats in einem Interview: „Es war interessant, dass uns fast niemand angeguckt hat. Wir waren praktisch unsichtbar.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE BESONDERE GESCHICHTE:

Fund in Bethlehem: Der siebte Engel
„Der siebte Engel.“ Hört sich an wie ein Buchtitel von Dan Brown – ist aber ein aufregender Fund in der Geburtskirche Jesu in Bethlehem. Zwar ist dieser Fund nicht ganz so dramatisch wie die Erscheinung des siebten Engels in der Offenbarung des Johannes, aber für Kunsthistoriker und -liebhaber doch mehr als bedeutend. Denn in der Geburtskirche haben Restaurateure mithilfe der Thermographie ein Mosaik, das seit Jahrhunderten für verloren galt, wiedergefunden: Es stellt, in Überlebensgröße, einen Engel dar. Eine wichtige Entdeckung, denn von den ursprünglich 2.000 Quadratmetern an Mosaiken sind nur etwa 200 Quadratmeter erhalten. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE SOMMERREISE:

Folge 10 Gladbeck: Radio Ruhrlife - Bilder im Kopf
Radio ist europaweit das Medium, dem die Menschen am meisten vertrauen. Vor dem TV, und auch noch vor den Zeitungen. Dass sich aber junge Menschen finden, in der eigenen Freizeit ehrenamtlich und kirchlich ausgerechnet einen Radiosender zu gründen, ist dann doch etwas ungewöhnlich. In Gladbeck gibt es ein solches Projekt, Radio Ruhrlife heißt es, und dort war ich zum Redaktionsbesuch bei den jungen Kolleginnen und Kollegen. Warum machten sie ausgerechnet Radio? (rv)
Hier mehr

____________________________________

UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat offenbar den früheren Präsidenten von Kolumbien, Alvaro Uribe, getroffen. Das berichtet zumindest die Nachrichtenagentur „Zenit“. Eine offizielle Bestätigung für die Begegnung gibt es nicht. Das Treffen soll am Dienstag im Vatikan stattgefunden haben. Uribe ist ein offener Gegner des Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und den linksgerichteten FARC-Rebellen. Auf dem jetzigen Stand dürfe kein Friedensabkommen zwischen beiden Seiten unterzeichnet werden – erst recht nicht, wenn es auch „eine Generalamnestie für den Drogenhandel“ der FARC vorsehe, so Uribe vor Journalisten in Rom. Papst Franziskus hingegen tritt deutlich für ein Friedensabkommen ein. (cath.ch)
Der Brexit muss zum Anlass genommen werden, tiefer über Europa nachzudenken. Das sagte der „Chefpolitiker“ des Heiligen Stuhles, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, in einem Interview mit der Vatikanzeitung „L´ Osservatore Romano“. Gewiss sei die Entscheidung Großbritanniens, aus der EU auszutreten, „eine schwere Erschütterung“ für den Kontinent. Am Brexit werde deutlich, dass die ganze Bandbreite der europäischen Instanzen sich den Herausforderungen zu stellen habe. Dabei könnten nach Parolins Einschätzung auch die Kirchen und die christlichen Gemeinschaften eine wichtige Rolle spielen: „indem sie dazu beitragen, die Herausforderungen zu verstehen, denen sich Europa heute stellen muss, aber auch, indem es den Dialog zwischen den verschiedenen Instanzen fördert.“ (or)
Die Päpstliche Lateran-Universität in Rom vergibt 20 Studienstipendien an Flüchtlinge aus dem Irak, aus Syrien und Eritrea. Das hat Uni-Rektor Enrico dal Covolo am Donnerstag angekündigt. „Bei uns werden sie ein Haus und Bücher finden, aber vor allem Geschwister, mit denen sie ihre Studien- und Lebenserfahrung teilen können“, so der Geistliche. Die zwanzig ausgewählten Studenten sind junge Leute, die wegen Krieg oder Verfolgung in ihrer Heimat ihre akademische Laufbahn abbrechen mussten. Eine Übereinkunft zwischen der Lateran-Universität und dem italienischen Innenministerium soll ihnen jetzt bei voller Kostenübernahme erlauben, zu Ende zu studieren. (rv)

Europa

Deutschland
Das in Berlin geplante Institut für Islamische Theologie soll an der Humboldt-Universität (HU) angesiedelt werden. Dort solle es im Sommersemester 2017 eingerichtet werden, kündigten Universität und Senat am Donnerstag in Berlin an. Der Studienbetrieb soll im Wintersemester 2018/19 aufgenommen werden. Die Lehrveranstaltungen sollten wissenschaftliche Grundlagen in islamischer Theologie zur Ausbildung von Imamen vermitteln sowie Studierende für den Schulunterricht qualifizieren. Berlin wird damit der bundesweit siebte Hochschulstandort mit Islamische Studien. (kna)

Italien
Der am Mittwoch im Alter von 83 Jahren verstorbene Mafia-Boss Bernardo Provenzano wird ohne Messe beerdigt. Eine kirchliche Beisetzung in Provenzanos Heimatort Corleone finde im engsten Familienkreis in der Friedhofskapelle und ohne Eucharistiefeier statt, sagte der Sprecher der sizilianischen Diözese Monreale, Antonio Chimenti, am Donnerstag der KNA. Auf die Messe werde verzichtet, weil jede Eucharistie „Ausdruck der Kirchengemeinschaft“ sei; diese sei bei Provenzano nicht vorauszusetzen. Er befinde sich „in einer Art Exkommunikation“. (kna)

Afrika

Südsudan
Partner des Hilfswerks „Missio“, die sich im Südsudan aufhalten, berichten von einem Massaker mit Tausenden von Toten und chaotischen Zuständen in der Hauptstadt Juba. Die Menschen seien in Panik, flüchteten aus der Stadt, verschanzten sich in ihren Häusern oder suchten Zuflucht in Kirchen. „Wer irgendwo unterwegs ist, riskiert sein Leben, wird brutal zusammengeschlagen oder ,mitgenommen'", zitiert eine Aussendung von Missio den deutschen Comboni-Missionar Bruder Bernhard Hengl im Südsudan. Nach Berichten von Missio-Projektpartner Father Tombe Trille haben sich derzeit allein 640 Familien in das Priesterseminar von St. Pauls in der Hauptstadt Juba geflüchtet. (pm)

Algerien/Vatikan
Die sieben französischen Trappistenmönche, die 1996 in Algerien enthauptet wurden, sollen seliggesprochen werden. In wenigen Wochen werde der Orden den 700 Seiten starken Antrag dazu im Vatikan einreichen, schreibt die kirchliche Tageszeitung „Avvenire“ an diesem Donnerstag. Die getöteten Mönche hätten das „Antlitz Jesu Christi in der muslimischen Welt“ sein wollen, sagte der Trappist Thomas Georgeon der Zeitung; er fungiert als Postulator, also Anwalt für den kirchlichen Prozess der Seligsprechung. Während des Bürgerkriegs in Algerien überfiel im März 1996 eine Islamistengruppe das Kloster der Mönche in Tibhirine im Atlas-Gebirge. Die Terrororganisation „Groupe Islamique Armé“ forderte die Freilassung eines ihrer Anführer. Zwei Monate später wurden die abgetrennten Köpfe der Mönche gefunden, die Körper blieben verschwunden. Ob die Trappisten von ihren Entführern oder vom algerischen Militär getötet wurden, ist unklar. (avvenire/kna)

Amerika

Kolumbien
Die Staatsanwaltschaft in Kolumbien untersucht Hinweise auf die Ermordung von rund 400 Häftlingen in einem Gefängnis der Hauptstadt Bogotà in den vergangenen Jahren. Bereits im Februar hatte die Justiz mitgeteilt, dass sie Hinweise auf Folterpraktiken in der Haftanstalt „La Modelo“ erhalten habe. So gebe es Berichte über die Vierteilung und Zerstücklung von Insassen. Die Ermittlungen stützen sich unter anderem auf Aussagen ehemaliger Paramilitärs, die während der Präsidentschaft von Alvaro Uribe (2002-2010) ihre Waffen niederlegten. (kna)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

____________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, E-Mail: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va