RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.7.2016

Tagesmeldungen vom 22.7.2016

- Papst betont Bedeutung von Ordensfrauen -
- Kardinal Turkson auf Mission im Südsudan -
- Franziskus würdigt Mutter Teresas Nächstenliebe -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst über kontemplatives Leben: „Die Kirche braucht euch“
In der an diesem Freitag vorgestellten  Apostolische Konstitution „Vultum Dei Quaerere – Die Suche nach dem Antlitz Gottes“ setzt sich der Papst mit der Neubelebung des kontemplativen Lebens, mit der Förderung einer angemessenen Ausbildung für Ordensfrauen und mit Fragen der Autonomie von Klöstern auseinander. Als Grund für das Dokument  gibt der Papst den Wunsch an, die Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils mit den sich ändernden sozio-kulturellen Umständen von heute überein bringen zu wollen, ausdrücklich nennt er etwa den Gebrauch von sozialen Medien. Er wolle mit dem Wandel in einen Dialog treten, der aber „die grundlegenden Werte, auf denen das kontemplative Leben gegründet ist, bewahren soll.“ (rv)
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Volltext: Die Apostolische Konstitution Vultum Dei Quaerere
Hier die Apostolische Konstitution Vultum Dei Quaerere
im Volltext in Englischer Version

Papst schickt Kardinal in den Südsudan: Vertrauen herstellen
Kardinal Peter Turkson, im Vatikan zuständig für Gerechtigkeit und Frieden, ist von Papst Franziskus in den Südsudan geschickt worden. Er sollte dabei helfen, den Dialog und das Vertrauen zwischen den kriegführenden Parteien aufzubauen. „Es geht darum, ein Reformprogramm mit Blick auf Wahlen 2018 auf den Weg zu bringen. Durch die Ereignisse der vergangenen Tage ist das aber entgleist“, sagte Turkson. (rv)
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Papst über Mutter Teresa: Gelebte Nächstenliebe macht Zärtlichkeit Gottes erfahrbar
In einem Buchbeitrag zum Leben von Mutter Teresa zieht der Papst Lehren aus dem Leben der albanischen Ordensfrau, die am 4. September heiliggesprochen werden wird. Er äußert sich  über das tägliche Beten und die gelebte Nächstenliebe, welche die Zärtlichkeit Gottes erfahrbar mache. Alles sei möglich „wenn jeder von uns beim Herrn Jesus ist, mit ihm spricht, seinen Geist in sich hinein lässt“, so Papst Franziskus. Das Buch ist auf Italienisch unter dem Titel „Wie lieben die, die nicht geliebt werden“ erschienen, die italienische Tageszeitung Corriere della Sera hat das päpstliche Vorwort an diesem Freitag als Vorabdruck im Blatt. (rv)
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Gülen-Bewegung: Netzwerk des Konservativen Modernismus
Die Begründung für die derzeitigen Entlassungen zahlreicher öffentlicher Bediensteter sowie für den Ausnahmezustand in der Türkei wird immer wieder eine angebliche Zugehörigkeit zur Bewegung von Fetullah Gülen genannt. Was ist das für eine Bewegung, deren Bekämpfung Präsident Recep Tayyip Erdogan so wichtig ist? Die Struktur zu beschreiben, sei nicht einfach, sagt Pater Tobias Specker, Islamwissenschaftler und Professor in der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Es handele sich eher um ein Netzwerk, zu dem Ausbildungshäuser, vor allem auch geistlicher Art, Dialogzentren, Schulen und eine Bank gehören. (rv)
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DIE SOMMERREISE:

Folge 17 Bochum: Kirche besser organisieren
Es lohnt sich, die Organisation von Kirche zu verbessern, weil Kirche dann ihrem Auftrag besser gerecht wird. Das ist die These des ZAP, des Zentrums für angewandte Pastoralforschung in Bochum, dem nächsten Stop der Reise. Matthias Spellmann ist der Lehrstuhlinhaber und will Kirche dabei helfen, in einer Organisationsgesellschaft besser aufzutreten und dazustehen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat Carmen Hernandez, verstorbene Mitbegründerin der katholischen Gemeinschaft „Neokatechumenaler Weg“, gewürdigt. Er danke Gott für ihr Zeugnis, das „von einer aufrichtigen Liebe zur Kirche geprägt“ gewesen sei, heißt es in einem Beileidsschreiben des Papstes. Hernandez habe ihr Leben der Verkündigung der christlichen Botschaft gewidmet und hierbei auch die „am meisten ausgegrenzten Personen“ nicht vergessen, so der Papst. Ihr sei es um eine Wiederentdeckung der Taufe und eine fortwährende Glaubensbildung gegangen. Die Spanierin war am Dienstag nach schwerer Krankheit im Alter von 85 Jahren in Madrid gestorben. Der Text wurde am Donnerstagabend in der Totenmesse für Hernandez mit Madrids Erzbischof Carlos Osoro Sierra in der Kathedrale der spanischen Hauptstadt verlesen (kap/kna)

Europa

Deutschland
Schleswig-Holstein wird keinen Gottesbezug in seine Verfassung aufnehmen. Ein Vorschlag von 29 Abgeordneten aus allen sechs Fraktionen zur Änderung der schleswig-holsteinischen Verfassung verfehlte am Freitag im Kieler Landtag die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. 45 Stimmen gab es für den Antrag, 46 wären notwendig gewesen. Die beiden großen christlichen Kirchen äußerten sich enttäuscht. In der Vorlage hatte es geheißen, die Verfassung schöpfe aus dem „kulturellen, religiösen und humanistischen Erbe Europas“ und aus den Werten, die sich aus dem „Glauben an Gott oder aus anderen Quellen ergeben“. Erzbischof Stefan Heße sagte: „Die Entscheidung finde ich sehr bedauerlich – insbesondere auch für die vielen zehntausend Menschen in Schleswig-Holstein, die die Volksinitiative unterstützt haben. Schade, dass ihr großes Anliegen von den Abgeordneten nicht umgesetzt worden ist.“ (kna)
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat für die Priester seiner Diözese Orientierungslinien im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und deren Zugang zu den Sakramenten herausgegeben. In Anbindung an das päpstliche Schreiben Amoris Laetitia erinnert er daran, dass solche Beziehungen nach wie vor als „irregulär“ eingestuft blieben, doch müsse es dem Seelsorger um „mehr Barmherzigkeit und wahrhaftige Liebe gehen“. Diese Liebe sei daher nicht billig. Sie spreche auch weder in der einen noch in der anderen Richtung ein „allzu schnelles Urteil“. Die schnelle Annahme bei der Sakramentenzulassung ohne intensives Hinsehen, Begleiten, Integrieren, ohne Konfrontation mit der tieferen Wahrheit des Evangeliums, sei nicht vorgesehen, erinnerte der Bischof. Das gelte aber genauso für ein „schnelles Urteil“ in Beharrung auf dem Gesetz. (kna)

Österreich
Die Salzburger Festspiele setzen zum Beginn ihres an diesem Freitag beginnenden sommerlichen Opern-, Konzert- und Theaterreigens im bereits fünften Folgejahr erneut einen religiösen Akzent: Die Disputationes im Rahmen der „Ouverture spirituelle“ stehen ab 23. Juli unter dem Leitthema „Ex Oriente Lux - Begegnung mit dem christlichen Osten“. Dazu gibt es auch geistliche Musik, wobei nach dem traditionellen Auftakt mit Haydns „Schöpfung“ ein Schwerpunkt besonders auf der Musik aus ostkirchlicher Tradition liegt: Konzerte sind unter anderem mit geistlicher Chormusik aus Russland und mit Marienhymnen aus dem Orient geplant. Die unter Mitwirkung des Salzburger Ostkirchenexperten Dietmar Winkler vorbereiteten Disputationes finden von 23. bis 27. Juli im Haus für Mozart statt; zu Wort kommen der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios und der syrische Patriarch Gregorios III. Laham; tags darauf spricht Winkler selbst, wenn er die „verwirrende Vielfalt“ der Ostkirchen darlegt. (kap)
Die Caritas verstärkt ihre Bemühungen um Integration von Flüchtlingen in Österreich. Am Freitag wurden zwei entsprechende Initiativen im Westen und im Osten des Landes bekannt: Im September startet in Vorarlberg ein Freiwilliges Integrationsjahr für Flüchtlinge; im niederösterreichischen Wein- und Industrieviertel steht die Gesundheit von Asylbewerberinnen im Mittelpunkt des Projekts „Puente“ des Caritas-Frauengesundheitszentrums. Caritas-Präsident Michael Landau hatte in den vergangenen Monaten immer wieder die Notwendigkeit von Bemühungen um Integration bemüht, 114 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor entfielen 2015 laut aktuellem Jahresbericht der Caritas Österreich auf den Bereich Asyl, Migration und Integration. (kap)

Kroatien
Ein kroatisches Gericht hat den Schuldspruch eines jugoslawischen Gerichts aus kommunistischer Zeit gegen Kardinal Alojzije Stepinac (1898-1960) jetzt aufgehoben. Der Schauprozess im Jahr 1946 habe allen damaligen und heutigen Rechtsgrundsätzen widersprochen, begründete der Vorsitzende Richter Ivan Turudic die Entscheidung am Freitag in Zagreb, wie die Austria Presse Agentur (APA) am selben Tag berichtete. Der Zagreber Erzbischof war nach der kommunistischen Machtübernahme im Tito-Jugoslawien zu 16 Jahren Haft verurteilt worden, weil er während des Zweiten Weltkriegs mit den kroatischen Faschisten kollaboriert haben sollte. Papst Johannes Paul II. sprach Stepinac 1998 selig. Das Verfahren für seine Heiligsprechung ist inzwischen sehr weit fortgeschritten. Weil die Rolle von Erzbischof Stepinac während des Zweiten Weltkriegs ein noch ungelöster Streitpunkt zwischen katholischen Kroaten und orthodoxen Serben ist, hat Papst Franziskus die Errichtung einer gemischten katholisch-orthodoxen Kommission zur Klärung der historischen Fragen verfügt. (kap)

Asien

Indien
Die indische katholische Kirche lobt die in dieser Woche beschlossene Verschärfung des Gesetzes gegen Kinderarbeit in dem südasiatischen Land. „Ich hoffe, die Regierung wird sich ernsthaft bemühen, das Gesetz auch anzuwenden“, sagte Jaison Vadassery, Sekretär der Indischen Bischofskonferenz, dem asiatischen katholischen Pressedienst „Ucanews“ (Donnerstag). Das indische Oberhaus hatte in dieser Woche die Reform des Gesetzes gegen Kinderarbeit verabschiedet. Demnach ist jede Form der Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren verboten. Eine Ausnahmeregelung ist für Familienbetriebe vorgesehen. Diese Bestimmung stößt allerdings bei Kinderrechtsaktivisten auf Kritik. (kap)

Amerika

Venezuela
Regierung und Opposition in Venezuela haben nach Angaben des südamerikanischen Staatenbundes UNASUR der Anwesenheit des Vatikans bei möglichen Verhandlungen zur Lösung der politischen Krise in dem südamerikanischen Land zugestimmt. Das bestätigte UNASUR-Generalsekretär Ernesto Samper nach einem Treffen mit Venezuelas sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro am Donnerstag (Ortszeit) der Tageszeitung El Nacional. Damit werden direkte Gespräche zwischen beiden Lagern wahrscheinlicher. Vor allem die bürgerlich-konservative Opposition hatte auf der Teilnahme eines Vertreters des Heiligen Stuhls bestanden. Sie will nun am Wochenende entscheiden, ob Gespräche mit der Regierung aufgenommen werden.(kna/kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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