RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.7.2016

Tagesmeldungen vom 23.7.2016

- Nacht der Angst in München: Zuflucht in Kirchen -
- Die Zahl der Christen in China steigt -

- Italiens Juden loben Papst für Schweigen in Auschwitz -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Michael C. Hermann
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Nacht der Angst in München: Zuflucht auch in Kirchen
Der Amoklauf in München hat die gesamte Stadt bis in die frühen Morgenstunden in den Ausnahmezustand versetzt. Ein Schüler hatte neun junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren getötet, anfangs ging die Polizei von einem Terrorakt aus und suchte bis zu drei flüchtige bewaffnete Täter. Doch trotz der Panik und des Entsetzen während der Nacht haben die Menschen mit überwältigender Solidarität auf die Notlage reagiert und Unbekannten ihre Wohnungen geöffnet, damit sie sich in Sicherheit bringen konnten. Mitten in der Fußgängerzone München liegt die Kirche Sankt Michael. Pater Karl Kern hatte gerade die Abendesse beendet; „dann merkte ich, es drängen viele Menschen in die Kirche hinein, suchen Schutz. Natürlich alle mit Handy und sehr aufgeregt. Wir haben dann die Kirche aufgelassen. Als sich die Lage etwas beruhigt hatte, gingen einige wieder. Aber 30 bis 40 blieben.“ (rv)
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China: Die Zahl der Christen steigt
Mehr Vertrauen aufzubauen zwischen Staat und Christen – das bleibt ein vordringliches Ziel von katholischer Kirche in China. Noch bis zu diesem Sonntag diskutieren in Hongkong Theologen und Wissenschaftler die Situation der Christen in China, vor allem das Verhältnis von Kirche und Staat. Gerard Mannion, katholischer Theologe an der Georgetown University, ist einer der Organisatoren der Konferenz in Hongkong. Er sagte im Gespräch mit Radio Vatikan: „Es ist unglaublich schwierig zu sagen, wie viele Christen es in China gibt. Die Zahlen schwanken zwischen 28 und 120 Millionen. Dass dies so schwierig ist, liegt vor allem daran, dass viele Christen ihren Glauben in so genannten Hauskirchen praktizieren, also in inoffiziellen Formen. Insgesamt nimmt die Bedeutung christlicher Gruppierungen in China zu.“ (rv)
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VOR DEM WELTJUGENDTAG:

Kardinal Parolin: Wohin Papst Franziskus in Polen unbedingt fahren will
Eine Botschaft der Hoffnung und des Mutes für Europa bringt Papst Franziskus in der kommenden Woche nach Polen, wenn er dort die Kirche und den Weltjugendtag besucht. Das sagt Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem Interview anlässlich der Reise. Der Besuch sei vor allem ein Besuch der Jugend der Welt. Aber es gebe auch Programmpunkte der Reise, die nicht zum WJT gehören und die dem Papst dennoch wichtig seien. „Es ist interessant, dass der Papst von Anfang an zwei Besuche auf jeden Fall machen wollte, den Besuch in Auschwitz und den Besuch im Kinderkrankenhaus. Ich sehe das ein wenig als den Ort des Schreckens und den Ort des Schmerzes.“ (rv)
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Italiens Juden loben den Papst für das Schweigen in Auschwitz
Der Papstbesuch im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau richtet einmal mehr die Aufmerksamkeit auf eine „offene Wunde im Herzen Europas“. Das schreibt die Vorsitzende der jüdischen Gemeinden Italiens, Noemi Di Segni, in einem Brief an Papst Franziskus, den die Vatikanzeitung Osservatore Romano an diesem Samstag veröffentlicht. Die Entscheidung des Papstes, bei seinem Besuch keine Ansprache halten zu wollen, werde von ihr sehr geschätzt. Das sei „eine Form des Gebetes.“ Sein Gebet gemeinsam mit dem auch der Juden mache aus diesem „Land des Leidens“ einen Ort des Gottesdienstes. (rv)
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Papst Franziskus wird am Mittwoch nach Polen aufbrechen, wo er bis Sonntag bleiben wird. Das ausführliche Programm finden Sie hier.

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DIE SOMMERREISE:

Folge 18: Die Kapelle im Stadion des „wunderschönsten Vereins der Welt“
Die Arena auf Schalke hat eine eigene Kapelle, die erste in einem deutschen Fußballstadion. Und das nicht nur als Show: dort wird getauft und getraut, dort finden Andachten statt und dorthin kann man sich zurück ziehen. Und dabei ist sie nicht irgendwo in einem Nebengebäude, sondern mitten drin, im Zentrum, da wo Ganz zum Rasen und die Spielerkabinen liegen. Ein Besuch gemeinsam mit Ernst-Martin Barth, dem evangelischen Pastor dort. (rv)
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Nach der 18. Folge macht die Sommerreise eine kurze Pause bis nach dem Weltjugendtag, im August geht es dann noch einmal weiter. (rv)

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UNSER BUCHTIPP:

Not und Bedrängnis. Als Jesuit in Auschwitz und Dachau. Eine Besprechung von Pia Dyckmans.
Es gibt viele Bücher von Überlebenden des Holocaust, viele sind ähnlich, doch ‚Not und Bedrängnis. Als Jesuit in Auschwitz und Dachau. Lagertagebuch von dem Jesuiten Adam Kozlowiecki SJ´ sticht aus der langen Liste der Bücher heraus. Kurz nachdem er frei gekommen war und der Zweite Weltkrieg beendet, bat ihn sein Generaloberer, seine Erfahrungen aufzuschreiben. Aus dem Gedächtnis heraus berichtet er vom Ausbruch des Krieges bis zu seinem Ende, Daten sind teilweise fiktiv, wie er selber zugibt. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan befürchtet angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Türkei Rückschläge im interreligiösen Dialog. „Nachdem die Türkei den Weg der Repression gewählt hat, wird es schwieriger für sie, eine Brücke zwischen Orient und Okzident und ein Partner im interreligiösen Dialog zu sein", sagte Kurienkardinal Jean-Louis Tauran im Interview mit Radio Vatikan. Der Franzose leitet den Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, die vatikanische Nummer zwei nach dem Papst, hatte sich bereits am Donnerstag besorgt über die Vorgänge in der Türkei geäußert. Das seien „keine positiven Entwicklungen". Zugleich rief er zur Besonnenheit auf. (kap)

Europa

Österreich
Kardinal Christoph Schönborn und mit ihm die katholische Kirche unterstützt den von Nationalratspräsidentin Doris Bures geplanten offiziellen Akt für das erlittene Unrecht an Heimkindern. Bures kündigte die für Herbst im Parlament geplante Veranstaltung am Samstag an. Dem voraus gegangen war ein Gespräch zwischen Bures mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz am Dienstag. Nachdem sich ab 2010 - allen voran die Kirche mit der von ihr eingesetzten Klasnic-Kommission - die Bundesländer und andere staatlichen Einrichtungen mit den Geschehnissen auseinandergesetzt haben, sei es zusätzlich an der Zeit, dass das offizielle Österreich und die Kirche in einem gemeinsamen Akt die Verantwortung für das geschehene Unrecht bekennen, so Bures. (kap)

Afrika

Äthiopien
In Äthiopien wird die Heilung schwer kranker Kinder durch Beschränkung des Internetzugangs behindert. Das berichtet die Nachrichtenagentur Fides unter Berufung auf lokale Quellen. „Seit die äthiopische Regierung den Internetzugang reduziert hat, ist es nicht mehr möglich an wissenschaftliche Informationen im Netz zu kommen, noch Fälle von Schwerkranken zu diskutieren, die wir allein nicht behandeln können“, zitiert die Agentur einen spanischen Kinderarzt, der in Meki in der Provinz Oromia ein pädiatrisches Zentrum betreut. In schwierigen Situationen kontaktierte man oft internationale Spezialisten, „Dank der neuen Telemedizin können wir Diagnosen und Therapieindikationen bekommen.“ Dies sei zur Zeit aber nicht der Fall: Die äthiopische Regierung zensiere Internet und soziale Netzwerke, womit in vielen Bereichen Schaden angerichtet werde, so der Arzt. (fides)

Asien

Indien
Die katholische indische Entwicklungshelferin Judith D´Souza, die am vergangenen 9. Juni in Afghanistan entführt worden war, ist frei. Das geht aus einem Tweet der indischen Außenministerin Sushma Swaraj hervor, in dem sie der afghanischen Regierung für die Zusammenarbeit dankt. Noch an diesem Samstagabend wird die junge Entwicklungshelferin in Delhi erwartet. Ob Läsegeld bezahlt wurde, ist nicht bekannt. D´Souza arbeitete in Afghanistan für eine vom Aga Kahn ins Leben gerufene NGO, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Situation der Frauen in dem Land zu verbessern. (asianews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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