RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.7.2016

Tagesmeldungen vom 25.7.2016

- Vatikan: Bildung gegen Terror -
- D: Prävention von Amokläufen ist möglich -
- Weltjugendtag: Aufwärmphase in Breslau -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Michael Hermann
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT GEWALT:

Vatikan: Bildung gegen Terror
Hass ist dieser Tage immer mehr zum Alltag geworden. Attentaten von Paris, Nizza, Würzburg, Ansbach und München scheinen diese These zu bestätigen. Kardinal Tauran, Präsident des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog, sprach mit Radio Vatikan über einen Ausweg aus dem Hass, der insbesondere bei der Bildung von Jugendlichen ansetzen sollte. Er bezieht sich besonders auf die Anschläge von Nizza. Kinder müssten Geschichte lernen, denn sie seien ein Teil einer Gemeinschaft, die auch eine Geschichte hat. Auch müsste man eine neue Philosophie der Begegnung schaffen, fordert Tauran:  „Denn wir werden nicht glücklich, wenn die einen die anderen ausschließen oder wir gegeneinander vorgehen.“ (rv)
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Deutschland: Prävention von Amokläufen ist möglich
Nach dem Amoklauf in München ist die Überlegung, wie man sie vermeidet, ein wichtiges Thema in allen deutschen Bundesländern. Wieviel Chancen hat präventives Handeln, um Amokläufe insbesondere junger Menschen zu verhindern? Professor Günter Dörr vom Saarländischen Institut für präventives Handeln ist im Gespräch mit Radio Vatikan zuversichtlich: „In meinen Augen hat Prävention große Chancen.“ Bei allen bisher registrierten Amokläufern habe es Hinweise des Amokläufers gegeben, ob in sozialen Medien, Gesprächen oder ähnliches. „Wenn es im Rahmen eines Bedrohungsmanagements gelingt, diese Informationen zusammenzubringen, dann kann man im Vorfeld solche Taten auch verhindern.“ (rv)
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Ägypten: Nehmen die religiösen Spannungen zu?
Aus Ägypten werden in den vergangenen Wochen wieder einmal besorgniserregende Nachrichten gemeldet: Die Gewalt gegen religiöse Minderheiten, insbesondere gegenüber Christen, steige deutlich an. Das berichtet die Organisation „Christian Solidarity Worldwide“ (CSW). Oft fänden die gewalttätigen Übergriffe in den ländlichen Regionen statt. Angebliche Gründe für die Aggressionen gibt es viele, berichtet CSW. Ob sich das Verhältnis von Muslimen und Christen generell verschlechtert, ist aber durchaus umstritten. Margret Ruep lebt in Ägypten und gehört der Kommission „Erziehung und Schule" der Deutschen Bischofskonferenz an. Sie kann in ihrem Alltag nicht sehen, dass sich das Verhältnis verschlechtert habe. (rv)
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Deutschland: Erschütterung über Explosion in Ansbach
Mit Erschütterung haben Politik und Kirche in Bayern auf eine neuerliche Bluttat am Sonntagabend in Ansbach reagiert. Bei einer Bombenexplosion am Rande eines Open-Air-Festivals starb der mutmaßliche Täter, ein 27-jähriger abgelehnter Asylbewerber aus Syrien. Zwölf Menschen wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick äußerte sich „erschüttert, dass sich nun auch in der Erzdiözese eine solch schreckliche Bluttat ereignet habe. Ich bin mit Gebet und Gedanken bei den Verletzten und danke allen Einsatzkräften vor Ort, die sich um die Menschen und die Aufklärung der Hintergründe der Tat bemühen.“ (kna)
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Deutschland: Den Blick auch auf den Täter richten
Es braucht eine lange Zeit, um die Ereignisse von München verkraften zu können. Das sagte Kardinal Reinhard Marx über den Amoklauf vom vergangenen Freitag, „der Schock sitzt tief über eine solch grausame Tat, die uns völlig unverständlich erscheint und die keiner in irgendeiner Weise vorausgeahnt haben könnte“, sagte der Erzbischof von München und Freising einem Gottesdienst. Der Kardinal äußerte seine Verbundenheit mit den Verstorbenen und Angehörigen. Der Kardinal erinnerte daran, dass auch „der Täter ins Blickfeld“ gehöre: „Er hat sich getötet. Schockierend, für uns unverständlich. Und doch sind es Menschen, Abbilder Gottes.“ Marx warnte vor einfachen Antworten. (pm)
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BLICKPUNKT WELTJUGENDTAG:

Weltjugendtag: Aufwärmphase in Breslau
Am Dienstag beginnt der Weltjugendtag in Krakau mit einem großen Eröffnungsgottesdienst, mehrere hunderttausdend Pilger werden in Krakau erwartet. In den letzten Tagen waren die Jugendlichen in den Diözesen Polens verteilt und haben die Tage der Begegnung gefeiert. Unsere Kollegin Milena Furman vom Domradio in Köln ist mit Gruppen aus dem Erzbistum Köln in Breslau mit dabei und hat sie während der Tage der Begegnung begleitet. (domradio)
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Polizei nimmt vor Papstbesuch Terrorverdächtigen fest
Kurz vor dem katholischen Weltjugendtag in Polen haben Sicherheitskräfte im zentralpolnischen Lodz einen Iraker mit Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff festgenommen. Polnische Medien spekulierten am Montag, der Mann könnte möglicherweise einen Terroranschlag auf das Dienstagabend in Krakau beginnende Großereignis geplant haben. Ein Gericht verhängte auf Antrag der Staatsanwaltschaft zwei Monate Untersuchungshaft wegen des Vorwurfs des unerlaubten Besitzes einer explosiven Chemikalie. Innenminister Mariusz Blaszczak betonte unterdessen, die Sicherheitsdienste Polens besäßen keine Informationen über eine „konkrete Gefahr“ für den Weltjugendtag. (kna)
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356.000 Anmeldungen für Weltjugendtag
Für den am Dienstag im südpolnischen Krakau beginnenden katholischen Weltjugendtag (WJT) mit Papst Franziskus haben sich weniger Jugendliche angemeldet als zunächst erwartet. Nach Angaben des Organisationskomitees in der Stadt registrierten sich bis zum Anmeldeschluss am Freitag insgesamt 356.000 Pilger aus 187 Ländern auf der offiziellen Internet-Plattform www.krakow2016.com. Ursprünglich war mit gut 560.000 Anmeldungen gerechnet worden. Die Organisatoren rechnen aber mit zahlreichen spontanen Teilnehmern. Sie gehen von bis zu 1,5 Millionen Besuchern bei der Abschlussmesse des Weltjugendtags am Sonntag in Wieliczka-Brzegi bei Krakau aus. (kna)
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DIE SOMMERREISE:

Folgen 1-18: Jetzt eine kurze Pause
Das Ruhrgebiet muss jetzt eine Woche warten: Während des Weltjugendtages macht die Sommerserie eine Woche Pause, die letzten Folgen finden Sie hier dann ab August, wenn Papst Franziskus aus Polen zurück gekehrt ist. Bis dahin können Sie alle Folgen hier nachhören. (rv) 

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Italien
Die Kirche Santa Trinita dei Monti an der Spanischen Treppe in Rom wird künftig von der in Frankreich gegründeten Gemeinschaft Emmanuel seelsorgerisch betreut. Der Vatikan unterzeichnete am Montag in Rom ein entsprechendes Abkommen mit Frankreich. Die Regierung in Paris besitzt bis heute besondere Rechte für die Kirche, die im 16. Jahrhundert im Auftrag des französischen Königs Ludwig XII. erbaut wurde. Seit 2006 oblag die Seelsorge den katholischen Gemeinschaften von Jerusalem. (kna)

Europa

Deutschland
Der Grünenpolitiker Cem Özdemir warnt vor türkischen Nationalisten in Deutschland. Er kritisierte insbesondere den türkischen Moschee-Dachverband Ditib. Dieser müsse sich vom Einfluss aus der Türkei loslösen und dürfe nicht zum verlängerten Arm der türkischen Regierungspartei AKP werden. In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ warnte Özdemir, dessen Eltern selbst aus der Türkei stammen: „Wenn wir unsere Schulen für muslimischen Religionsunterricht über Ditib öffnen, lassen wir zu, dass Erdogans Ideologie im Unterricht in unserem Land verbreitet wird. Das finde ich unerträglich.“ (diverse)

Italien
In Rom wollen Imame künftig auf Italienisch predigen. Die Imame der Stadt verständigten sich in einer gemeinsamen Sitzung darauf, Sprachkurse für islamische Gebetsvorsteher anzubieten, wie italienische Medien am Montag berichteten. Einmal wöchentlich sollen sie im Zentrum für islamische Kultur Italiens ihre Italienisch-Kenntnisse vertiefen. Das Zentrum ist Träger der Großen Moschee von Rom, die als größte Europas gilt. Italiens Innenminister Angelino Alfano hatte vor zwei Wochen die Einführung einer Art staatlichen Diploms für Imame angekündigt, welches einen Kurs in Staatsbürgerkunde vorsieht und im Gegenzug die Möglichkeit zur Seelsorge in Haftanstalten bietet. (rv)
 

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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