RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.7.2016

Tagesmeldungen vom 26.7.2016

- Papst erschüttert über Angriff auf Kirche bei Rouen -
- Messgewand aus recyceltem Material für den Papst -
- Barmherzigkeit als zentrale Botschaft des WJT -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst verurteilt Angriff auf Kirche in Frankreich
Der Vatikan ist entsetzt über die blutige Geiselnahme in einer Kirche in der Normandie. „Der Papst wurde informiert und nimmt Anteil am Leid und am Grauen dieser absurden Tat, er verurteilt aufs Schärfste jede Form des Hasses und betet für die Opfer“, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag mit. „Es ist eine weitere schreckliche Nachricht, die sich leider in eine Serie der schockierenden Gewalt in diesen Tagen reiht, die immenses Leid und Sorge ausgelöst hat“, so Lombardi. Man sei besonders betroffen, dass dieser Angriff in einer Kirche stattgefunden hat. Auch der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, brachte seine Anteilnahme in einer kurzen Mitteilung zum Ausdruck und versicherte seine geistliche Nähe und Solidarität mit der katholischen Kirche Frankreichs. Mit Messern bewaffnete Geiselnehmer waren am Dienstag während einer Messe in die Kirche eingedrungen und haben den Priester ermordet sowie eine Geisel schwer verletzt. Die Täter wurden beiden getötet, als sie die Kirche verließen. (rv)
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WJT: Eine Sprache der Nächstenliebe lernen
Unter dem Eindruck der Terrorattacken der vergangenen Monate sollen die Teilnehmer des Weltjugendtages eine „Sprache der Nächstenliebe“ mit nach Hause bringen. Diese Hoffnung hat der Erzbischof der Gastgeberstadt Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz. Der WJT soll eine „neue Kultur des friedlichen Zusammenlebens schaffen“. „Diese Liebe sollen sie dann in ihren Heimatländern und Kulturen zeigen“, sagte der Krakauer Erzbischof am Montag vor Journalisten. Der Erzbischof wies zugleich Vorwürfe zurück, Polen engagiere sich nicht genügend bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Man habe mehr als eine Million Menschen aus der Ostukraine in Polen aufgenommen. Das wolle der Westen aber nicht wahrnehmen. (kna)

Barmherzigkeit: „Das ist die Botschaft des Weltjugendtages“
Krakau erwartet Papst Franziskus, am Mittwoch gegen 16 Uhr wird er in Polen eintreffen, wo der 31. Weltjugendtag bereits mit einem reichhaltigen Vorprogramm begonnen hat. Pater Gregor Suchodolski ist der Generalsekretär des Organisationskomitees für den Weltjugendtag. Für ihn ist Krakau nicht weniger als das „Zentrum der weltweiten Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit“: „Als wir gehört haben, dass Papst Franziskus Krakau als Austragungsort des nächsten WJT angekündigt hat, haben wir vom ersten Moment an gedacht, dass das Thema die Göttliche Barmherzigkeit werden könnte.“ Dann erst sei das Geschenk der Ausrufung des Heiligen Jahres gekommen, „und jetzt die Haupt-Pforte, die auf dem Campus Misericordiae errichtet wird.“ Der Papst werde sechs Jugendliche – einer für jeden Kontinent – an der Hand nehmen, und mit ihnen die Pforte der Barmherzigkeit durchschreiten, sagte der Hauptorganisator des Treffens gegenüber Radio Vatikan. (rv)
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WJT: Liturgisches von Flüchtlingen und Obdachlosen
Papst Franziskus wird in Polen ein Messgewand tragen, das von irakischen Jugendlichen aus übrig gebliebenem Material hergestellt wurde. In einem Brief an den Papst sprechen die jungen Frauen davon, dass sie Opfer der „Wegwerfkultur“ böser Menschen seien. „Wir haben diese Gewänder aus recyceltem Material hergestellt. Aber die schönen Dinge, die Gott preisen, sind ja oft Sachen, die zuvor abgelehnt wurden.“ Während der Vigilfeier am Samstagabend wird eine Monstranz benutzt werden, die von einer Gemeinschaft von Obdachlosen für diesen Abend hergestellt wurde. (rv/diverse)

Brasilien vor Olympia: Zerstörung im Zeichen des Sports
In diesen Tagen wird der Olympiapark in Rio de Janeiro feierlich eröffnet. Ein Fest mit Schattenseiten. Weltweit Schlagzeilen gemacht hat die Weigerung der Australier, dort einzuziehen, der Standard sei fürchterlich, die Toiletten funktionierten nicht und so weiter. Dabei ist das nur ein kleines Problem verglichen mit den Dramen im Leben derer, die vorher hier lebten, denn für die modernen Wettkampfstätten hat die Stadt einige Favelas abreißen lassen. (domradio)
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AUS DEM RADIO-VATIKAN-BLOG:

Viel Gewalt in wenigen Tagen, ganz unterschiedlich, aber einig darin, dass wir in den ersten Momenten nach den Taten nicht wissen, was genau passiert ist, aber trotzdem reden. „Es wird uns gut tun, uns die Frage zu stellen: Säe ich Frieden? Säe ich mit meiner Zunge Frieden oder säe ich Zwietracht?“ sagt Papst Franziskus dazu. (rv)
Ein Kommentar von Pater Bernd Hagenkord

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde (AIF) hat eine Übereinkunft mit der italienischen Nationalbank getroffen, um den Informationsaustausch zwischen den beiden Behörden zu erleichtern. Das gab der Vatikan an diesem Dienstag bekannt. Die Übereinkunft habe zum Ziel, die Finanzaktivitäten italienischer Akteure im Vatikanstaat besser überwachen zu können. Bereits im Jahr 2013 hatten AIF und die italienische Finanzaufsichtsbehörde UIF ein Abkommen zur Zusammenarbeit bei der Prävention und dem Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung getroffen. (rv)

Europa

Deutschland
Pokemon Go“ treibt junge Menschen auch in den Kölner Dom - doch das Domkapitel hat für das Handyspiel mit den virtuellen Monstern in der Kathedrale wenig übrig. Ein Anwalt sei im Gespräch mit dem Hersteller Nintendo, damit der sakral genutzte Innenraum des Domes eine Pokemon-freie Zone wird, bestätigte ein Sprecher des Domkapitels am Montag auf Anfrage. Vereinzelt haben Domschweizer wegen Pokemon-Playern eingegriffen, wie der Sprecher erläuterte. Die absolute Mehrheit der Spieler habe aber Achtung vor dem Gotteshaus und spiele draußen. (kna)
Die Stadt Erfurt hat das von der Thüringer AfD mitbeantragte Bürgerbegehren gegen einen geplanten Moscheebau abgelehnt. Das bestätigte die Pressesprecherin der Stadt am Montag in Erfurt. Zur Begründung hieß es, der Antrag verstoße gegen das Bauplanungsrecht. Das angestrebte Bürgerbegehren verfolge gesetzeswidrige Ziele. (kna)

Österreich
Vor einer Migrantenghettobildung wie in Frankreich hat der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am Rande des am Dienstag in Krakau beginnenden katholischen Weltjugendtags (WJT) gewarnt. Die Integration sei in Frankreich bedauerlicherweise misslungen, so der Erzbischof in einem Gespräch mit der Agentur Kathpress an diesem Dienstag. Diese Erfahrung müsse sich Österreich zu Herzen nehmen und Ghettos schon im Ansatz verhindern. Österreich müsse mehr tun, um jungen Migranten und Asylwerbern Chancen zu geben. Im Blick auf eine bessere Integration der Flüchtlinge und Fällen von „Flüchtlingsterrorismus" wie in Würzburg oder Ansbach nahm Schönborn noch einmal Bezug auf die Situation in Frankreich. Dort bedauere man heute die Abschaffung der Wehrpflicht. Das Jahr in der Uniform habe viele Migranten dazu gebracht, sich mit dem Staat, in dem sie lebten, auseinanderzusetzen. Er selbst teile diese Einschätzung. (kap)

Niederlande
In den Niederlanden hat ein Imam mit radikalen Aussagen für Empörung gesorgt. Der Imam hatte gegenüber einem Journalisten erklärt, dass er bereit sei, für seine „Religion zu sterben, aber auch bereit, Leben zu nehmen.“ Der türkische Imam von der Moschee Selimiye in Dieren, im Osten der Niederlande, hatte eine entsprechende Twitter-Botschaft an einen türkisch-stämmigen Journalisten Mehmet Cerit gerichtet. Dieser hatte die Nachricht veröffentlicht und als „schockierend und skandalös“ bezeichnet. Die Moscheegemeinde hatte sich umgehend von den Äußerungen des Imams distanziert. (apic)

Amerika

Venezuela
In Venezuela bringt der Lebensmittelnotstand die Menschen dazu, sich verstärkt der katholischen Kirche zuzuwenden. Das betonte Maria Elena Febres Cordero, die Präsidentin des Nationalen Laienrates, mit Blick auf die umfangreichen humanitären und spirituellen Hilfsangebote der Kirchengemeinden. Die lokalen Kirchengemeinden täten ihr Bestes, um allen Hilfsanfragen gerecht zu werden, doch auch sie seien aufgrund beschränkter Mittel zunehmend dazu gezwungen, zunächst den Menschen in besonders schwierigen Situationen auszuhelfen. Die Bischöfe Venezuelas kritisieren seit Längerem die Regierung von Staatspräsident Nicolas Maduro für ihre Unfähigkeit, die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. (apic)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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