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Tagesmeldungen vom 27.7.2016

- Papst in Polen: Aufruf zur Aufnahme von Flüchtlingen -
- Papst im Flugzeug: „Welt hat den Frieden verloren“ –
-
Kardinal: Weltjugendtag soll Kirche wieder aufwecken -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Micheal C. Hermann
Redaktionsschluss 18.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST FRANZISKUS IN POLEN:

Tag 1: Nun ist es soweit, Papst Franziskus ist am Mittwochnachmittag in Krakau angekommen, wo er in den kommenden Tagen den Weltjugendtag begehen wird. Auch ein Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und bei dem Johannes Paul II. gewidmeten Wallfahrtsort sind geplant. Bei der leicht verfrühten Ankunft am Flughafen von Krakau wurde der Papst durch Staatspräsident Duda empfangen, gemeinsam ging es dann im Auto zur Wawelburg, wo er vor den politischen Autoritäten und Vertretern der Gesellschaft eine erste Ansprache hielt. Anschließend trifft er „hinter verschlossenen Türen“ in der Kathedrale von Krakau die Bischöfe des Landes.

 Witamy papieża Franciszka - Willkommen Papst Franziskus!
Mit einem Staatsakt hat Polen Papst Franziskus willkommen geheißen: Zehn Minuten vor der geplanten Ankunftszeit um 16 Uhr traf der Papst in Krakau ein. Es ist bereits die elfte Reise eines Papstes in dieses katholisch geprägte Land. Johannes Paul II. allein war neun Mal in seinem Heimatland gewesen, Benedikt XVI. einmal, und nun stattet Franziskus seinen Besuch ab. Präsident Andrzej Duda und Vertreter von Staat, Kirche und Gesellschaft hießen den Papst am Flughafen von Krakau willkommen. Verabschiedet worden war Papst Franziskus gegen 13.30 Uhr im Vatikan von einer ganz besonderen Gruppe: fünfzehn Flüchtlingskinder waren zur Casa Santa Marta – dem Wohnort des Papstes – gekommen. (rv)
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Das Programm der Papstreise
Hier finden Sie das ausführliche Programm der Papstreise

Papstrede in Polen: Aufruf zur Aufnahme von Flüchtlingen
Papst Franziskus hat an diesem Mittwochabend seine erste Ansprache auf polnischem Boden gehalten. Vor Vertretern aus Politik und Gesellschaft sprach der Papst dann einige der Themen an, die ihm am meisten am Herzen liegen, von der Erinnerung und Vergebung über Migration und Lebensschutz.
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Lesen Sie hier die Ansprache des Papstes.

Papst Franziskus im Flugzeug: „Die Welt hat den Frieden verloren“
„Wir haben keine Angst davor, diese Wahrheit auszusprechen: Die Welt ist im Krieg, weil sie den Frieden verloren hat.“ Mit diesen Worten kommentierte Papst Franziskus auf dem Weg nach Polen vor Journalisten den jüngsten Mord an einem französischen Priester, der weltweit für Entsetzen gesorgt hatte. Er spreche aber nicht von einem „Krieg der Religionen“, so der Papst. „Wir Religionen wollen alle den Frieden. Den Krieg wollen die anderen. Verstanden?”
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Papstvideo an Jugendliche: Spielt das Leben!
Das Leben spielen, es in die Hand nehmen und weiter tragen: Papst Franziskus wandte sich in der vergangenen Nacht (Ortszeit) in einer Videobotschaft an Jugendliche, die ihren Weltjugendtag nicht in Krakau verbringen, sondern im Bistum Brownsville in Texas, an der Grenze zu Mexiko. Er wolle denen nahe sein, die mit dem WJT in Krakau geistlich und nicht direkt verbunden seien, so der Papst. Um dann eine kurze Botschaft der Ermutigung zu übermitteln: „Ich möchte euch sagen, dass ihr immer voraus schauen sollt, auf den Horizont”, so der Papst. „Lasst nicht zu, dass das Leben Mauern baut, habt immer den Mut, mehr zu suchen, mehr, mehr …, voller Mut.“ Gleichzeitig dürften sie aber auch nicht vergesse, zurück zu blicken auf das Erbe, das sie erhalten hätten, den Glauben, fügte der Papst an. „Diesen Glauben, den ihr heute in euren Händen habt, um voraus blicken zu können.“ (rv)
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Kardinal Dziwisz: Weltjugendtag soll Kirche wieder aufwecken
Kardinal Stanislaw Dziwisz hofft auf ein Aufwecken der Kirche durch den Weltjugendtag. Am Dienstag hat der Erzbischof von Krakau und ehemalige Privatsekretär von Papst Johannes Paul II. den 31. Weltjugendtag eröffnet. Oft wird die Kirche gefragt, was die Weltjugendtage bringen. Dziwisz hat auf diese Frage eine klare Antwort: „Ich hoffe darauf, dass die Kirche wieder geweckt wird. Die Kirche muss aufwachen, in vielen Ländern kommt von Seiten der jungen Menschen ein Aufschrei. Wir wollen eine authentische und arme Kirche, und das ist ein Ruf, wieder zur Authentizität der frühen Kirche zurückzukehren.“ (rv)
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Gastgeber Dziwisz bei der Eröffnungsmesse: „Jugend muss Feuer der Barmherzigkeit in die Welt bringen“
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Presseschau: Krakau voller Freude
Hier finden Sie die Presseschau für den 27. Juli.

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KOMMENTAR:

„Macht Durcheinander“: Jugend-Papst Franziskus
Papst Franziskus trifft in Polen auf die Jugend der Welt. Und wir dürfen annehmen, dass sich seine Botschaft nicht viel geändert hat. Wie in Turin und in Lateinamerika, in Neapel und vor allem in Korea, immer wieder spricht er in diesen Worten der Unruhe zu jungen Menschen. „Macht Durcheinander“: Das ist eine eher höfliche Formulierung der Worte, die Papst Franziskus bei seinem ersten Weltjugendtag in Rio zu den Jugendlichen aus Argentinien sagte. „Hagan lìo“ lautet das Original, eine Aufforderung, die er seitdem immer mal wieder nutzt.
Beobachtungen von Pater Bernd Hagenkord SJ

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UNSERE LIVE-ÜBERTRAGUNGEN:

Radio Vatikan überträgt wie gewohnt live die Höhepunkte der Papstreise. Über unseren Vatican-Player können Sie die Messen und Events mit deutschem Kommentar verfolgen. Unsere nächsten Übertragungen:

Donnerstag, 28.07.2016: Tschenstochau, Gebet und Heilige Messe. Papst Franziskus betet in der Kapelle der Schwarzen Madonna; danach feiert er die Heilige Messe im Wallfahrtsort Jasna Gora. Radio Vatikan überträgt ab 09.40 Uhr.

Donnerstag, 28.07.2016: Aus Krakau: Übergabe der Schüssel der Stadt und Willkommensfeier im Jordan-Park von Błonia. Radio Vatikan überträgt ab 16.50 Uhr.
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Ägypten: Christen hoffen auf Gesetz zum Kirchenbau
Der Staat in Ägypten ist gefordert, zügig das bereits geplante Gesetz zum Bau von Gotteshäusern zu beschließen, um den zunehmenden Gewalttaten gegen Christen den Nährboden zu entziehen. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Bischof Kyrillos William Samaan, der Stellvertreter des koptisch-katholischen Patriarchen von Alexandrien und Bischof von Assiut. Allzu oft würden Gewalttaten gegen Christen damit gerechtfertigt, dass sie angeblich neue Kirchen bauten. (rv)
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Italien: Kampf gegen Sklaverei stärken
Eine Wunde in der Menschlichkeit, ein wachsendes Übel – so bezeichnete Papst Franziskus die Sklaverei auf hoher See. Viele Menschen arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen und werden bei der Fischproduktion ausgebeutet. Es ist eine Form modernen Menschenhandels. In Rom ging nun eine Konferenz zu Ende, auf der sich Fachleute mit der schwierigen Situation der Arbeiter in der Fischindustrie beschäftigten. Eingeladen hatten die US-amerikanische Botschaft beim Heiligen Stuhl und die US-amerikanische Bischofskonferenz. Dass es ist diese Konferenz gab und der gemeinsame Kampf gegen die Sklaverei auf See gestärkt wurde, ist auch auf das Engagement des Vatikans zurückzuführen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Frankreich
Es werde alles getan, um die Kirchen in Frankreich vor Angriffen zu schützen. Dies versicherte Francois Hollande in einem Telefonat mit Papst Franziskus. „Wenn ein Priester angegriffen wird, wird ganz Frankreich verletzt“, sagte der französische Präsident in dem Gespräch am Dienstagabend. Er hoffe, der Gedanke des friedvollen Zusammenlebens werde über den Hass siegen. Hollande sei an diesem Mittwochmorgen mit Vertretern aller wichtigen Religionen zusammengetroffen, teilte der Élysée-Palast mit. „Wir müssen zusammenstehen“, sagte Hollande im Blick auf das Attentat von Saint-Etienne-du-Rovray. Am Dienstag war in der dortigen Kirche ein Priester von islamistischen Terroristen ermordet und eine Geisel schwer verletzt worden. Die beiden Attentäter wurden von der Polizei erschossen. (pm/rv)

Europa

Deutschland
Die Deutsche Bischofskonferenz will am Konzept der offenen Kirchen festhalten. Es sei aber erhöhte Wachsamkeit gefordert, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, der Katholischen Nachrichten-Agentur. Kirche werde dafür eintreten, sich nicht einschüchtern zu lassen. Nach den Anschlägen der vergangenen Tage sei zu erleben, „dass gerade die Kirchen der Ort sind, wo getrauert werden kann“. Das gelte auch für Menschen, die keiner Religion angehören. Kopp sagte weiter: „Was wäre in unserem Land los, wenn die Kirchen verschlossen sind und der Trauer nicht mehr ein Raum angeboten wird?“ (kna)
Zu einem Gedenkgottesdienst für die Opfer des Münchner Amoklaufs am kommenden Sonntag werden Vertreter christlicher Kirchen, muslimischer und jüdischer Gemeinden sowie der Politik erwartet. Auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel werden teilnehmen. Der Gottesdienst findet um 16 Uhr im Münchner Liebfrauendom statt. Die Feier wird vom Bayerischen Fernsehen live übertragen. (pm)
Abschiebungen von straffällig gewordenen Flüchtlingen in Krisengebiete würden gegen Völkerrecht verstoßen. Dies sagte Andrea Berg von Amnesty International gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Kein Mensch dürfe in ein Land abgeschoben werden, in dem sein Leben oder seine Freiheit gefährdet sind. Nach den Anschlägen von Würzburg und Ansbach hatten Politiker, darunter der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und Ministerpräsident Horst Seehofer, eine Abschiebung auch in Krisengebiete ins Gespräch gebracht. (rv/kna)
Das Bistum Regensburg ruft die Flüchtlinge zum Verlassen des Pfarrheims St. Emmeram auf, in das sie nach einigen Übernachtungen im Dom von Regensburg gezogen waren. Nach den bisherigen Versuchen des Bistums, zu helfen und die Situation zu klären, erklärte Generalvikar Michael Fuchs nun, dass „nach den unerfüllbaren Forderungen und massiven Drohungen der Gruppe, vor allem auf Grund der zunehmenden Gefährdungen und Verschlechterungen für die Gruppe ein weiterer Verbleib im Pfarrheim St. Emmeram nicht mehr verantwortbar (ist).“ Man habe die Bitte an die Behörden, die Präsenz in dem Pfarrheim zu dulden, zurück gezogen. Mit Verweis auf das Hausrecht habe man die Gruppe aufgerufen, das Pfarrheim zu verlassen. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

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· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

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· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

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