RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 29.7.2016

Tagesmeldungen vom 29.7.2016

Schweigen vor dem Schrecken: Papst in Auschwitz -
Überlebende berührt von Treffen mit Papst -
Papst wird offiziell beim WJT begrüßt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT PAPST IN POLEN:

Tag 3: Ein Tag voller emotionaler Begegnungen für Papst Franziskus. Am Morgen besuchte er das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo er Überlebende aus verschiedenen Ländern traf. Im stillen Gebet verweilte er anschließend in der Zelle des heiligen Maximilian Kolbe. Nachmittags besuchte er dann das Kinderkrankenhaus von Krakau, wo er eine kurze Ansprache an die jungen Patienten und ihre Angehörigen richtete. Nach Redaktionsschluss ging es weiter mit einem Kreuzweg, den der Papst im Błonia-Park von Krakau mit den Jugendlichen betete. (rv)

Schweigen angesichts des Schreckens: Der Papst in Auschwitz
Alleine und schweigend schritt Papst Franziskus an diesem Freitag durch das Tor des Konzentrationslagers Auschwitz. Ein starkes Bild, gefolgt von vielen weiteren Bildern. Worte gab es nicht, der Papst hatte im Vorfeld bereits angekündigt, dort an den Orten des Schreckens keine Ansprache halten zu wollen, eine Entscheidung, für die er vor allem von den jüdischen Gemeinden sehr gelobt wurde. Langsam wurde der Papst durch das so genannte Stammlager gefahren, zwischen den Backsteinbauten hindurch. Am Block 11 des Lagers, dem so genannten Todesblock des Lagers, wurde er von Polens Ministerpräsidentin Beata Szydło begrüßt. Sie begleitete den Papst zur nahe gelegenen Erschießungsmauer, wo der Papst elf Überlebende des Schreckens der Lager begrüßte. (rv)
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Beeindruckte Überlebende nach Papst-Treffen in Auschwitz
Papst Franziskus hat im Rahmen seines Auschwitzbesuches auch Überlebende des Konzentrationslagers getroffen. Eine von ihnen war Eva Umlauf. Im Anschluss an die Begegnung mit dem Papst haben wir mit ihr gesprochen.
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Papst Franziskus: Mit der Tram zum WJT-Willkommen
Am gestrigen Donnerstagabend ging der Weltjugendtag für Papst Franziskus offiziell los: Papst Franziskus nahm eine eigens für ihn zur Verfügung gestellte Tram vom Haus des Erzbischofs zum Błonia-Park in Krakau, um dort von den Teilnehmern des Weltjugendtages begrüßt zu werden. Mit in der Tram dabei waren einige Menschen mit Behinderung, die den Papst begleiteten. Erst auf dem Festfeld stieg er dann in das Papamobil um, um durch die begeisterte Menschenmenge zu fahren. Vor seinem Aufbruch hatte der Papst an seiner Unterkunft die Schlüssel der Stadt überreicht bekommen. (rv)
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Papst an junge Paare: „Habt Mut zu heiraten!“
Nach der Begrüßungsfeier im Błonia-Park in Krakau sprach der Papst am Donnerstagabend noch kurz vor dem Schlafengehen vom Balkon des erzbischöflichen Palais aus mit den jungen Teilnehmern des Weltjugendtreffens. Es waren vor allem viele junge Paare auf dem Platz vor dem Gebäude anwesend. Ihnen sagte der Papst: „Wenn man heiratet, dann braucht es Mut. Es ist nicht einfach, eine Familie zu gründen. Es ist nicht einfach, sich zu engagieren, es braucht einfach Mut.“ Und dann gab er seine mittlerweile berühmten Ratschläge an Ehepaare mit auf dem Weg: drei Begriffe gehörten zum Alltag eines Ehepaars und zwar lauten diese drei Begriffe mit „Bitte, Danke und Verzeihung“. (rv)
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Papstbotschaft an Jugend Kubas: „Macht Unruhe!“
Der Weltjugendtag in Krakau ist mehr als alle anderen Weltjugendtage zuvor ein weltweites Ereignis. Papst Franziskus hatte bereits vor seinem Abflug per Video Kontakt zu einer Gruppe Jugendlicher, die sich in Texas anlässlich des WJT versammelt hatten, sie konnten nicht kommen, haben aber trotzdem gemeinsam ihren Glauben gefeiert. An Donnerstag Nacht nun gab es wieder ein Video des Papstes, dieses Mal für eine Gruppe in Havanna, auf Kuba. 1.400 junge Menschen hatten sich dort zu ihrem ‚Weltjugendtag’ versammelt. (rv)
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Papst Franziskus hat bei seinem Besuch im Krakauer Kinderkrankenhaus eine Ansprache an die kleinen Patienten, ihre Familien und Pfleger gehalten. (rv)
Hier finden Sie die Ansprache im Volltext

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MEHR VOM WELTJUGENDTAG:

WJT: Pilgerreise eines Bischofs
Bischöfe sind beim Weltjugendtag dabei, vor allem um morgens Katechesen zu halten, also Glaubensunterweisungen für junge Menschen. Einer macht es in diesem Jahr aber etwas anders, der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp ist Pilger, nicht Katechet. „Ich war in Madrid mit einer Jugendgruppe dabei und dann in Rio de Janeiro als Bischof“, berichtet er den Kollegen vom Kölner Domradio. „Das ist ein anderer Weltjugendtag. Da ist man gut untergebracht, man wird zu den Katechesen hingefahren und zurück gefahren, aber was Weltjugendtag ist kann man eigentlich nur erleben, wenn man mit einer Gruppe fährt.“ (domradio)
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WJT: „Das Gemeinschaftsgefühl ist der Hammer“
Seit Tagen berichten wir über den Papstbesuch in Polen, aber der Grund für diese Reise sind ja die ganzen anderen Reisenden, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die zum Weltjugendtag nach Krakau gekommen sind. Die zu treffen ist Papst Franziskus hier. Aber warum sind die alle gekommen? Unsere Kollegen vom Domradio haben eine kleine Umfrage gestartet. (domradio/rv)
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UNSERE LIVE-ÜBERTRAGUNGEN:

Radio Vatikan überträgt wie gewohnt live die Höhepunkte der Papstreise. Über unseren Vatican-Player können Sie die Messen und Events mit deutschem Kommentar verfolgen. Unsere nächsten Übertragungen:

Samstag, 30.07.2016: „Habt keine Angst!“-Zentrum [benannt nach den berühmten ersten Worten des neugewählten Papstes 1978], Heilige Messe mit Priestern und Ordensleuten, Radio Vatikan überträgt live ab 10.15 Uhr.

Samstag, 30.07.2016: Aus Brzegi, auf dem ‚Campus Misericordiae, Vigilfeier zum Höhepunkt und Abschluss des WJT, Radio Vatikan überträgt überträgt live ab 18.50 Uhr.

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Gründerin der Katholischen Integrierten Gemeinde ist tot. Gertraud Wallbrecher ist im Alter von 93 Jahren nach langer Krankheit am Freitag in ihrer Heimatstadt München verstorben, wie ihre Familie mitteilte. Unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Gräuel hatte Wallbrecher in der Nachkriegszeit eine christliche Erneuerungsbewegung ins Leben gerufen. Die an biblischen und prophetischen Leitbildern orientierte Gemeinschaft galt zeitweise als einer der hoffnungsträchtigsten Aufbrüche in der katholischen Kirche. Zentren der Gemeinde wurden ihr Fest- und Tagungshaus im oberbayrischen Urfeld, Einrichtungen in München und Bad Tölz, später auch die Akademie Villa Cavalletti bei Rom. (pm/kna)

Polen/Weißrussland
Der weißrussische Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz sieht den gegenwärtigen Besuch von Papst Franziskus in Polen als Schritt zu einer möglichen Visite des Kirchenoberhaupts in Russland oder Weißrussland. Er verwies gegenüber der polnischen Nachrichtenagentur KAI am Donnerstagabend auf die Worte Franziskus' von Mittwoch, er freue sich, zum ersten Mal im östlichen Teil Mitteleuropas zu sein. „Es ist zu sehen, wie wichtig ihm das ist“, so Kondrusiewicz. Es sei „Zeit für einen weiteren Schritt nach Osteuropa“, so der Minsker Erzbischof. Er glaube, dass Franziskus nach Russland oder Weißrussland kommen werde. In beide Länder ist noch kein Papst gereist. (kna)

Polen/Österreich
Der in Krakau derzeit stattfindende Weltjugendtag ist ein „Kontrast zu den Dschihadisten, die laufend Attentate liefern und dabei meistens selber umkommen“. Das betonte Kardinal Schönborn am Freitag in seiner „Heute“-Kolumne. Im Gegensatz zu den hunderttausenden junge Menschen aus aller Welt in Krakau, seien die terroristischen Attentäter „auch begeistert, aber von der Wahnidee eines islamischen ,Gottesstaates´“. In „ihrem mörderischen Wahn“ glaubten sie, „Gott einen Dienst zu tun, indem sie einem 85-jährigen Priester während des Gottesdienstes die Kehle durchschneiden“. Hoffnung sieht der Wiener Erzbischofs demgegenüber im Weltjugendtag mit Papst Franziskus. (kap)

Polen/Deutschland
Der deutsche Jugendbischof Karl-Heinz Wiesemann ist erkrankt und hat deshalb vorzeitig den Weltjugendtag in Krakau verlassen. Der Speyerer Bischof ist Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seine Aufgabe bei dem großen Treffen der Katholiken im Süden Polens übernehme der stellvertretende Vorsitzende der Jugendkommission, der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr. Wiesemann selbst traf am Donnerstagmittag in Speyer ein. Zu seiner Erkrankung machte die Bischofskonferenz mit Hinweis auf die Privatsphäre keine Angaben. (pm/welt online)

Polen
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, hat den Auschwitz-Besuch von Papst Franziskus als „starkes Signal“ gegen den Hass in der Welt gewürdigt. Franziskus sei einer der „engsten Verbündeten“ der Juden im Kampf gegen Antisemitismus, Intoleranz und Hass, so Lauder in einer am Freitag in New York veröffentlichten Erklärung. Der Jüdische Weltkongress begrüßte die Entscheidung des Papstes, in Auschwitz zu schweigen. Das frühere NS-Vernichtungslager sei der weltgrößte jüdische Friedhof und der schrecklichste Ort der Welt - das stille Gebet des Papstes sei dem angemessen. Auch Kurienkardinal Kurt Koch wertete den Auschwitz-Besuch von Papst Franziskus als Zeichen der Verbundenheit der Kirche mit dem Judentum. (kna)

Amerika

Venezuela
Der ehemalige Vorsitzende der Bischofskonferenz sieht eine massive Diskreditierungskampagne der Regierung gegen die Kirche. Wie der vatikanische Fidesdienst berichtet, habe der emeritierte Bischof der Diözese Los Teques, Ramon Ovidio Pérez Morales, auf seinem Twitter-Account geschrieben, dass die Regierung von Nicolas Maduro die Kirche „auf mehreren Fronten offiziell“ angreife. Ziel dabei sei es, „die Glaubwürdigkeit der Kirche zu untergraben“. Erst vor wenigen Tagen hatte der Bischof der Diözese San Cristobal de Venezuela, Mario del Valle Moronta Rodríguez einen gefälschten Twitter-Account der Bischofskonferenz entdeckt und verurteilt, in dem Falschinformationen verbreitet wurden. (fides)

Vereinte Nationen

UNO
Der UNO-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Heiner Bielefeldt, hat sich besorgt über die Zukunft der Christen im Nahen und Mittleren Osten geäußert. „Ein historisches Erbe von Jahrtausenden droht dem Furor des Fanatismus zum Opfer zu fallen“, warnte Bielefeldt am Freitag im Interview der KNA. Die Miliz „Islamischer Staat“ (IS) ziele mit seinen Terroraktionen nicht nur darauf, Christen und anderen Minderheiten wie den Jesiden jede Zukunft zu verbauen; sie habe sich „offenbar vorgenommen, auch alle Spuren ihrer Vergangenheit restlos auszulöschen“, so Bielefeldt. Hunderttausende von Christen hätten Syrien und den Irak in den letzten Jahren verlassen, beklagte der UNO-Berichterstatter, dessen Amtszeit offiziell am Samstag zu Ende geht. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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