RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.6.2016

Tagesmeldungen vom 1.6.2016

Schweiz: Gotthard-Feier war ökumenisch wichtig -
Generalaudienz: Um Gottes Barmherzigkeit betteln -
Papst weitet Ökumene-Reise nach Schweden aus -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Schweiz: „Gotthard-Eröffnung war ökumenisch wichtig“
Für die Schweizer ist es nicht mehr und nicht weniger als ihr Jahrhundertbauwerk, und die Eröffnung an diesem Mittwoch hatte erfreuliche Effekte auf religiöse Befindlichkeiten im Land. Die Feier zur Einweihung des Gotthard-Tunnels setzte nämlich ein wichtiges Zeichen in der Ökumene. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der ehemalige Abt von Einsiedeln, Pater Martin Werlen. Er führte im Rahmen der Eröffnung eine Segnungszeremonie durch, zusammen mit der reformierten Pfarrerin Simona Rauch, dem Imam Bekim Alimi, dem Rabbiner Marcel Yair Alimi sowie Pieter Zeilstra für den konfessionslosen Teil der Schweizer Bevölkerung. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst: Um Gottes Barmherzigkeit betteln
Nicht das arrogante, sondern das demütige Gebet zieht die göttliche Barmherzigkeit auf sich. Das sagte Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Er ging vom Gleichnis Jesu im 18. Kapitel des Lukasevangeliums aus, das das Gebet eines hochmütigen Pharisäers mit dem eines zerknirschten Zöllners vergleicht. Alles eine Frage der Haltung – diese Schlussfolgerung zog der Papst aus der vom Herrn geschilderten Szene. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Olympische Spiele: Brasilianische Sorgen über das Danach
Rio de Janeiro liefert sich einen Wettlauf mit der Zeit. Am 5. August fällt der Startschuss für die Olympischen Spiele, bis dahin muss noch gebaut werden. Und weil das unter Druck passiert, kostet es mehr als vorgesehen. Das Ergebnis: Die Gesellschaft ist gespalten darüber, ob sie sich über den Sportevent freuen soll oder klagen. Pater Leandro Lenin Tavares ist Olympiapfarrer von Rio de Janeiro und er zeichnet ein eher düsteres Bild von der Situation im Land heute. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

„Wer die Christen vernichtet, vernichtet die Einheit des Irak“
„Adoptiere einen irakischen Christen“ – der Titel ist ganz schön griffig. Man merkt, dass sich Journalisten die Kampagne ausgedacht haben: die Mitarbeiter der kirchlichen Internet-Nachrichtenagentur „Asianews“ nämlich. Sie sammeln schon seit zwei Jahren Geld für die Christen, die seit damals Hals über Kopf vor dem sogenannten „Islamischen Staat“ aus Mossul geflohen sind. Pater Bernardo Cervellera, der Direktor von asianews, sagt: „Wir haben damals die irakischen Bischöfe gefragt, was wir denn tun könnten, und die haben gesagt: Helft uns, diesen Menschen zu essen zu geben!“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Rom: Große Heilig-Jahr-Feier der Priester
Drei Tage lang feiern ab diesem Mittwoch Priester und Seminaristen aus aller Welt „ihr“ Heiliges Jahr in Rom. An diesem Nachmittag durchschreiten sie die Heilige Pforte von St. Peter. Ungewöhnlich ist, wie viel Zeit sich der Papst in den nächsten Tagen für sie nehmen wird. „Papst Franziskus hat entschieden, dass sich bei diesen Heilig-Jahr-Feiern die Priester und auch Priesteramtskandidaten mal Zeit für sich selbst nehmen sollen“, erklärt uns Erzbischof Jorge Carlos Patrón Wong, Sekretär der Kleruskongregation. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

LIVE BEI UNS:

Papst-Exerzitien mit Priestern
Papst Franziskus wird an diesem Donnerstag, 2. Juni, im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit Exerzitien mit Priestern durchführen. Wir übertragen diese Meditationen live und mit deutschem Kommentar. Und zwar an folgenden Uhrzeiten:
von 10.00 bis 11.15 Uhr: Exerzitien mit Priestern bei S. Giovanni in Laterano;
von 12.00 bis 13 Uhr: Exerzitien mit Priestern bei S. Maria Maggiore;
von 16.00 bis 17 Uhr: Exerzitien mit Priestern bei S. Paolo Fuori le Mura.
Sie können die Übertragungen auf unserem Vatikan-Player mitverfolgen. (rv)

____________________________________

UNSER FILMTIPP:

Vor der Morgenröte - Stefan Zweig in Amerika
Der österreichisch-jüdische Schriftsteller Stefan Zweig (1881-1942) reist 1936 zum PEN-Kongress nach Buenos Aires. Auf der Reise wird der Exilant von vielen Seiten bedrängt, die Barbarei des Nazi-Regimes öffentlich zu verurteilen, was den überzeugten Pazifisten in einen Konflikt stürzt: Weder will er sich für einen Krieg aussprechen noch hält er eine Widerstandsgeste ohne persönliches Risiko für sinnvoll. Detailreiches Biopic, das in epischer Breite die Argumentationslinie der Hauptfigur nachvollziehbar macht. Durch die Last der Dialoge bisweilen eher theaterhaft, gelingt es vor allem dank des furiosen Hauptdarstellers, Zweig zum Leben zu erwecken. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
Hier zur Rezension

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus weitet seine Reise nach Schweden vom kommenden Herbst aus. Ursprünglich wollte er nur einen Tag - 31. Oktober - bleiben und in Lund zusammen mit dem Lutherischen Weltbund an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren erinnern. Doch jetzt ist auch eine Begegnung mit den Katholiken und eine Messe zum Hochfest Allerheiligen am Tag darauf, dem 1. November, geplant. Das teilte der Vatikan an diesem Mittwoch mit. Ein Vorab-Programm der Reise, das noch keinen offiziellen Charakter hat, spricht von einem doppelten Reformationsgedenken in Lund am 31. Oktober. (rv)
Vertreter eines Jain-Instituts aus London waren in diesen Tagen zu Gesprächen im Vatikan: schon zum dritten Mal, nach 1995 und 2011. Ein Statement des vatikanischen Dialograts lobt die Kontakte zur Jain-Religion, die schon seit 1986 bestünden, also seit einem Friedensgebet der Religionen, zu dem damals der heilige Johannes Paul II. nach Assisi einlud. Der Vatikan strich heraus, dass das Jain-Prinzip der Gewaltlosigkeit (Ahimsa) allen Formen des Lebens gegenüber viele Berührungspunkte zum christlichen Einsatz für die Armen und Schwachen hat. Christen und Jain sollten sich „ganz praktisch für den Schutz der Schöpfung, die Nicht-Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und den Respekt aller Formen des Lebens“ einsetzen. (rv)
Mit einer neuen Initiative setzt der Vatikan unter Papst Franziskus sein Engagement gegen Menschenhandel fort: Am Freitag und Samstag treffen sich Richter aus vielen Teilen der Welt in der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften im Vatikan. Das wurde an diesem Mittwoch bekannt. Die Richter wollen darüber beraten, wie sie sich am wirksamsten in die Anstrengungen gegen Sklaverei und Menschenhandel einschalten können. Ein Vatikan-Statement spricht davon, dass Richter „vielfältigem Druck durch Regierungen, privaten Einrichtungen und natürlich das organisierte Verbrechen ausgesetzt“ seien. Sie müssten sich klar darüber werden, „dass sie eine unersetzliche Aufgabe haben, wenn es um die Herausforderung durch die Globalisierung der Gleichgültigkeit geht“. (rv)

Europa

Deutschland
Christen, Juden und Muslime haben ein neues Integrationsprojekt für Flüchtlinge gestartet. Mit dem Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ wollen die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), vier muslimische Verbände und der Zentralrat der Juden in Deutschland gemeinsam die Hilfe für Flüchtlinge stärken und die Integration voranbringen. „Bei nur ganz wenigen interreligiösen Projekten arbeiten schon auf Projektträger-Ebene maßgebliche christliche, jüdische und muslimische Organisationen zusammen. Das ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass wir zum Wohle unserer Gesellschaft gemeinsam für den Dialog Verantwortung tragen“, so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, Günter Krings. (pm)
Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft Menschen in Deutschland auf, mehr persönliche Kontakte mit Flüchtlingen zu suchen. „Jedem, der Angst verspürt, empfehle ich, wenn sich dazu irgendwie Gelegenheit bietet, einen Menschen, der zu uns geflohen ist, einfach mal persönlich kennenzulernen“, sagte Merkel am Donnerstag in einem Interview mit dem Magazin „Bunte“: „Es sind Menschen, die vieles erlebt und erlitten haben und genauso wie wir ihre Sorgen und Hoffnungen haben.“ Die Kanzlerin ist davon überzeugt, dass die Globalisierung viel zum Wohlstand auch Deutschlands beitragen könne. Auf der anderen Seite betreffen Krisen und Kriege an den Grenzen Europas immer mehr auch Deutschland. (bunte/kna/rv)

Österreich
Für das evangelische Hilfswerk Diakonie ist der Anstieg der Todesopfer im Mittelmeer eine direkte Folge des „Totalversagens“ der Asylpolitik der europäischen Nationalstaaten. Die Organisation vermisse „schmerzlich ernsthafte Bemühungen der europäischen Staatengemeinschaft, das Sterben im Meer zu beenden und das Leiden der Gestrandeten zu lindern“, so Diakonie-Direktor Michael Chalupka am Mittwoch in einer Aussendung. Es könne nicht sein, dass ein europäisches Aufnahme- und Verteilsystem noch nicht in Gang gekommen sei, betonte Chalupka und forderte ein neues Aufnahmesystem. Dieses müsse „zumindest so substanziell“ sein, „dass die Flüchtlinge sich entscheiden, auf die Aufnahme durch Europa zu warten, anstatt ihr Leben auf dem Meer zu riskieren“. (kap)
In Salzburg protestieren Kirchenvertreter gegen die angekündigte Ausweitung der Bettelverbotszonen. An einer Protestkundgebung sollen der für seinen Einsatz für slowakische Roma bekannte „Armenpfarrer“ Wolfgang Pucher wie auch Erzbischof Franz Lackner teilnehmen. Die Caritas der Erzdiözese, die ebenfalls bei der Protestveranstaltung vertreten sein wird, kritisierte die von SPÖ, ÖVP und FPÖ beschlossene Maßnahme scharf. Für kirchlichen Unmut sorgte auch die Ankündigung, dass die Stadt 50.000 Euro in einen Wachdienst investieren will, der die Einhaltung der Verbotszonen kontrolliert. (kap)

Italien
Die Italienische Bischofskonferenz (CEI) hat von Europa eine gemeinsame Aufnahme der Flüchtlinge und humanitäre Korridore gefordert. Es könne nicht darum gehen, Menschen zu retten und ihnen dann keine Zukunft bieten zu können. Das sagte der Generalsekretär der CEI, Bischof Nunzio Galantino, am Mittwoch in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“. Die Toten Flüchtlinge im Mittelmeer seien eine „Ohrfeige für die europäische Demokratie, die unfähig ist, Menschen zu retten und zu schützen, die vor Situationen fliehen, die auch von ausländischer Politik und europäischen Wirtschaftsentscheidungen geschaffen wurden“. (la repubblica)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Der Ökonom der Pfarrei Mambasa in der Demokratischen Republik Kongo, Egide Safari, hat Flugblätter mit Morddrohungen erhalten. Er solle 500 US-Dollar zahlen, sonst werde man ihn heute umbringen. Wie Radio Okapi mitteilte, war der Priester auf dem Gelände der Pfarrei bereits in der vergangenen Woche überfallen worden. Unterdessen beriefen die Behörden der Region Mambasa den Sicherheitsausschuss zu Gesprächen über eventuelle Schutzmaßnahmen für Priester in der Region ein. Gewalt gegen Priester ist in der Demokratischen Republik Kongo nichts Neues. In der benachbarten Provinz Nord Kivu wurde am 20. März Pfarrer Vincent Machozi ermordet, der seit Jahren immer wieder den illegalen Abbau von Coltan angeprangert hatte. (fides)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

____________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, E-Mail: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va