RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.6.2016

Tagesmeldungen vom 4.6.2016

- Entlassung von Bischöfen bei Nachlässigkeit gegen Missbrauch -
- Neues Dikasterium für Laien, Familie und Leben -
- Kirche und Welt – gemeinsam gegen Menschenhandel -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKANREFORM:

Entlassung von Bischöfen bei Nachlässigkeit gegen Missbrauch
Bischöfe, die sich nicht um Fragen der sexuellen Gewalt gegen Minderjährige gekümmert haben, sollen ihr Amt verlieren. Das bestimmt Papst Franziskus durch ein Rechtsdokument, ein so genanntes Motu proprio, das der Vatikan an diesem Samstag bekannt gab. Der Papst legt darin fest, dass zu den schweren Fällen, wie sie das Kirchenrecht bereits definiert hat, die Nachlässigkeit gegenüber sexuellem Missbrauch hinzu kommt. Das Dokument legt fest, dass sowohl Handlungen wie auch Unterlassungen zur Ablösung vom Amt führen können, selbst wenn sie selbst keine „schwere moralische Schuld“ tragen. Die Schuld müsse aber objektiv sein, also beweisbar, so der Text weiter. (rv)
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Laien, Familie und Leben: Neue Vatikaninstitution gegründet
Die Vatikanreform geht einen weiteren Schritt: Wie bereits bei der Familien-Synode im vergangenen Oktober angekündigt, hat Papst Franziskus an diesem Freitag die Errichtung einer neuen Vatikanbehörde approbiert. Sie soll sich ab dem 1. September um die Fragen der Laien, der Familie und des Lebens kümmern und die Aufgaben der bisherigen Räte für die Laien und für die Familie übernehmen. Neu an dieser Institution ist, dass der Posten des Sekretärs von einem Laien besetzt werden kann, wie es in Artikel zwei der Statuten ausdrücklich heißt, und dass die Untersekretäre Laien sein sollen. Ernennungen für die Leitungspositionen des Präfekten und des Sekretärs gab der Vatikan noch nicht bekannt. (rv)
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Tagung zu Menschenhandel: „Politik ist Form der Nächstenliebe“
Die Todesstrafe ist unter allen Umständen abzulehnen. Strafe um der Strafe willen ist falsch, es braucht auf jeden Fall eine Offenheit für Hoffnung. Es war ein klares Bekenntnis von Papst Franziskus, mit dem er an diesem Freitagabend auf die Frage von Verbrechen und Gerechtigkeit einging. Und was für Täter gelte, gelte umso mehr für die Opfer, so der Papst - ihnen müsse vor allem die Sorge gelten. Zwei Tage lang waren in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaftler Richter, Verwaltungsbeamte und Vertreter von Menschenrechtsorganisationen aus der ganzen Welt zusammengekommen und hatten Fragen von Menschenhandel und organisiertem Verbrechen besprochen. (rv)
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Richter-Gipfel: Kirche und Welt müssen zusammenarbeiten!
Zwangsprostitution, Organhandel oder Kinderarbeit – gegen diese und andere Formen moderner Sklaverei setzen sich Richter und „Mafia-Jäger“ aus der ganzen Welt auf dem Richter-Gipfel im Vatikan ein. Mit dabei: Ulrich Nachtlberger. Er ist Richter am Landesgericht für Strafsachen Wien und unter anderem zuständig für Menschenhandelsfälle. Die Kirche, so Nachtlberger, könne viel zur Bekämpfung des Menschenhandels beitragen. Vor allem im Bereich des Opferschutzes habe sie dies mit ihrem karitativen Einsatz längst bewiesen. Wichtig sei, dass Kirche und Welt zusammenarbeiten. Das wurde dem Wiener Richter schon am ersten Tag des Gipfel-Treffens bewusst. (rv)
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Mission geht in beide Richtungen: Geld allein reicht nicht
Der Auftrag, den die Kirche von Jesus erhalten hat, macht die Kirche aus, durch diesen Auftrag ist sie treu zum Heilswillen Gottes: Mit diesen Worten würdigte Papst Franziskus an diesem Samstag die Päpstlichen Missionswerke, die zur Audienz in den Vatikan gekommen waren. Vor genau 100 Jahren waren sie von Papst Benedikt XV. anerkannt worden, Anlass für den Papst, auf ihren Dienst einzugehen. Auch Klaus Krämer, Präsident von missio Aachen, war bei der internationalen Tagung der päpstlichen Missionswerke. Nach der Audienz sprach er im Interview mit Radio Vatikan über die Papstworte und auch über die Hausaufgaben für die päpstlichen Missionswerke. (rv)
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Papst zu Diakonen: Gottesdienst ist Menschendienst
Gott nachzuahmen heißt den Menschen dienen: Mit diesen Worten würdigte Papst Franziskus den Einsatz der Diakone, die seit der ersten Generation von Christen Teil der Kirche seien. An diesem Samstag empfing er eine Gruppe des 
Internationalen Diakonatszentrums aus Stuttgart, welches sein 50-jähriges Bestehen feiert. In seinen Dankesworten für den Dienst des Zentrums und der Diakone sprach Papst Franziskus über das Liebesgebot Jesu. „Die Diakone machen das Gebot Jesu besonders deutlich: Gott nachzuahmen im Dienst an den anderen; Gott nachzuahmen, der die Liebe ist und aus Liebe sogar so weit geht, uns zu dienen“. (rv)
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UNSERE NÄCHSTE LIVE-ÜBERTRAGUNG:

Papstmesse mit Heiligsprechung
An diesem Sonntag nimmt Papst Franziskus bei einer großen Messe auf dem Petersplatz
zwei Heiligsprechungen vor. Zur Ehre der Altäre erhebt er Stanislaw von Jesus Maria aus Polen und Maria Elisabeth Hesselblad aus Schweden. Wir übertragen den Gottesdienst auf dem Petersplatz live mit deutscher Übersetzung ab 10.30 Uhr.
Auf unserem
Vatikan-Player können Sie die Übertragung mitverfolgen. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die 2010 begonnene Digitalisierung der rund 80.000 Manuskripte der Vatikan-Bibliothek soll künftig auch die hauseigenen Manuskripte aus der Golfregion und anderen islamischen Ländern einschließen. Das geht aus einem neuen Abkommen, dem sogenannten „Memorandum of Understanding“ hervor, das am Samstag von der Präsidentin der Qatar Foundation for Education, Science and Community Development, Sheikha Moza bint Nasser, und dem Präfekten der Apostolischen Bibliothek unterzeichnet wurde. Darin wird auch die Pflege, Restauration, und Zugänglichkeit der Dokumente der Geschichte und Kultur der Golfregion festgeschrieben. Man sei sich einig, dass es im Interesse beider Institutionen sei, die Manuskripte auch digital für die Forschung zugänglich zu machen. (rv)

Europa

Deutschland
Nach neuen Berichten über Hunderte ertrunkene Flüchtlinge im Mittelmeer warnt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vor einem Abstumpfungseffekt. „Diese Bilder dürfen uns nicht abstumpfen und verstummen lassen“, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm am Samstag in Hannover. „Der verzweifelte Versuch, Europa über das Mittelmeer zu erreichen, hat allein in dieser Horrorwoche viele hundert Flüchtlinge das Leben gekostet“, fügte der bayerische Landesbischof hinzu. „Wir müssen jetzt alles daran setzen, einen weiteren Sommer des Sterbens zu verhindern.“ (kna)
„Bösartiger Unsinn und völlig an der Realität vorbei”: Mit diesen Worten weist Caritaspräsident Peter Neher die Vorwürfe der AfD gegen die Flüchtlingsarbeit der Kirchen und der Hilfswerke zurück. Der Osnabrücker Zeitung sagte Neher, dass die Caritas wie andere Wohlfahrtsverbände staatliche Mittel für die Flüchtlingshilfe bekommen habe, um Mitarbeiter in der Asylberatung oder für die Betreuung in den Unterkünften einzustellen. Zusätzlich hätten die Kirche und die Caritas „beträchtliche Eigenmittel“ für die Arbeit mit Flüchtlingen eingesetzt. Der Vorwurf, man würde sich hier bereichern, zeige eine „geringe Kenntnis der Fakten“ oder solle bewusst in die Irre führen. (kna)

Schweiz
Die Schweiz stimmt an diesem Sonntag erneut über die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) ab. Zum zweiten Mal binnen eines Jahres geht es darum, ob unter bestimmten Bedingungen Gentests an künstlich befruchteten Embryonen vorgenommen werden dürfen, bevor diese in die Gebärmutter einer Frau eingesetzt werden. Zur Abstimmung steht das überarbeitete sogenannte Fortpflanzungsmedizin-Gesetz, das Richtlinien zur Anwendung der PID enthält und die Durchführung von Untersuchungen an Embryonen regelt. Die Neuregelung ist umstritten. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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