RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.6.2016

Tagesmeldungen vom 5.6.2016

Ordensgründer und Judenretterin heiliggesprochen -
- Papst unterzeichnet Charta gegen Menschenhandel -
- Schweiz: PID-Gesetz angenommen - Bischöfe enttäuscht -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT HEILIGSPRECHUNGEN:

Papst spricht Judenretterin und polnischen Ordensgründer heilig
Die katholische Kirche hat zwei neue Heilige: Der Papst erhob die schwedische Ökumene-Pionierin und Judenretterin Maria Elisabeth Hesselblad (1870-1957) und den polnischen Ordensgründer Jan Papczynski (1631-1701) zur Ehre der Altäre. In seiner Predigt ging Franziskus auf die Zärtlichkeit Gottes ein, die durch Jesus Fleisch geworden ist. Es handelt sich um die ersten beiden von insgesamt fünf Heiligsprechungen, die der Papst im Laufe des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit vornehmen wird. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

 

Die Papstpredigt zur Heiligsprechung im Wortlaut
„Sie blieben eng mit dem Leiden Jesu verbunden, und an ihnen zeigte sich die Kraft seiner Auferstehung“, so der Papst vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz. Hesselblad, Tochter einer protestantischen Familie, war mit Anfang 30 zur römisch-katholischen Kirche konvertiert und nach Rom umgezogen. Stanislaus von Jesus Maria, bürgerlich Johann Papczynski, war der Gründer der Kongregation der Marianer, der ersten Ordensgemeinschaft für Männer innerhalb der Kirche, die der Unbefleckten Empfängnis Mariens geweiht war. (rv)
Hier die Predigt im Wortlaut

Delegationen aus Polen und Schweden begrüßt
Nach dem Gottesdienst folgte das Angelusgebet auf dem Petersplatz, allerdings gab es keine Ansprache. Der Papst begrüßte lediglich die Besucher auf dem Platz und erwähnte namentlich die Delegationen Polens und Schwedens, die zur Heiligsprechung angereist waren. (rv)

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VATIKAN UND WELTKIRCHE:

Papst unterzeichnet Erklärung gegen Menschenhandel
Menschenhandel, Zwangsarbeit, Prostitution und Organhandel sollten nach einer Forderung von Papst Franziskus als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verfolgt werden. Dies gelte auch für organisierte Kriminalität, die „direkt oder indirekt“ auf eine Verbreitung solcher Formen von moderner Sklaverei ziele, heißt es in einer vom Papst unterzeichneten Erklärung, die der Vatikan am Wochenende verbreitete. Es werden zehn Ziele aufgezählt, so eine Vatikan-Note von Samstagabend. Der Kampf gegen solche Verbrechen sei ein „moralischer Imperativ“ für alle 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen. (rv/kna)
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Die Woche mit Papst Franziskus
Von Montag bis Mittwoch tagt im Vatikan zum 15. Mal der Rat der Kardinäle, die den Papst bei der Kurienreform beraten. Franziskus nimmt gewöhnlich an den Sitzungen der „K9“ teil, außer am Mittwochvormittag, wenn er Pilger aus aller Welt – wie auch in dieser Woche – zur Generalaudienz empfängt. Am Sonntag feiert Franziskus eine Messe mit Kranken, die zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit mit ihren Begleitern nach Rom gepilgert sind. Das „Jubiläum der Kranken“ beginnt bereits am Donnerstag. Auch die päpstliche Gebetsmeinung für den Monat Juni gilt den Kranken und den Alten. (rv)

 

Saudi-Arabien vs. Iran: Hintergründe eines Bruderkriegs
In diesem Jahr wird es keine iranischen Pilger bei der „Hadsch“, der islamischen Wallfahrt nach Mekka, geben. Die Regierung in Teheran begründet diese Entscheidung mit „Würde und Sicherheit“, sie verweist auf das furchtbare Unglück bei der Mekka-Wallfahrt vom letzten Jahr. In Mina, nicht weit von Mekka entfernt, waren bei einer Massenpanik über 700 Pilger ums Leben gekommen, davon mehr als 400 Iraner. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Hinter dem iranischen Nein zur „Hadsch“ steckt noch viel mehr, erklärt der ägyptische Islamwissenschaftler und Jesuit Samir Khalil Samir. (rv)
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MENSCHEN IN DER ZEIT:

Gustav Schörghofer SJ - Kunst und Glaube
Kunst und Glaube werden heute oft für unvereinbar gehalten. Pater Gustav Schörghofer SJ spannt  einen Bogen über die Jahrhunderte bis zur Gegenwart, von glaubensbildender Kunst zu bildhaftem Glauben, und hebt damit den Gegensatz auf. Aus dieser doppelten Perspektive gelingt ein Bild von Kunst und Glaube, wo lange Zeit nur Distanz gesucht wurde. (rv)
Hier mehr zur Sendung von und mit Aldo Parmeggiani

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat die Anhänger der Gruppe „Bambinello von Gallinaro“ für exkommuniziert erklärt. Das entsprechende Dekret der römischen Glaubenskongregation wurde am Sonntag in den Kirchen der mittelitalienischen Diözese Sora verlesen und auf dessen Internetseite publiziert. Aus Sicht der Kirchenleitung handelt es sich bei der Gemeinschaft, die sich im Oktober 2015 zur „Christlichen Universalkirche vom Neuen Jerusalem“ ausrief, um eine „pseudoreligiöse Organisation“. Ihre Wallfahrtskirche im Dorf Gallinaro zieht jährlich Tausende Pilger an, vor allem jeden letzten Sonntag im Juni. Die Wallfahrten nach Gallinaro gründen in den angeblichen Visionen von Giuseppina Norcia. (kna)

Europa

Deutschland
Bisher unbekannte Täter haben eine Reliquie des 2005 gestorbenen Papstes Johannes Paul II. aus dem Kölner Dom entwendet. Wie die Erzdiözese Köln am Sonntag mitteilte, brachen der oder die Täter eine gläserne Kapsel aus einem Schaubehälter, einem sogenannten Reliquiar. Die Kapsel enthält ein kleines Stück Stoff mit einem Blutstropfen des heiliggesprochenen Papstes. Das an der Wand befestigte Reliquiar, das sich seit Dezember 2013 neben der Schmuckmadonna im nördlichen Querhaus der Kathedrale befand, wurde durch den Diebstahl beschädigt. (kna)

Deutschland/Österreich
Die Dominikaner aus Deutschland und Österreich haben am Wochenende in Köln das 800-Jahr-Jubiläum ihres Ordens gefeiert. Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki würdigte bei einem Festgottesdienst am Sonntag in der St.-Andreas-Kirche die Impulse des im Jahr 1216 gegründeten Ordens für Seelsorge und Kirche. Er erinnerte aber auch an die Beteiligung der Dominikaner an Inquisition und Hexenverfolgung. Für den heiligen Dominikus (1170-1221) als Gründer des „Predigerordens“ standen laut Woelki die Verkündigung des Evangeliums und ein Leben in Armut im Mittelpunkt seines Wirkens. (kna)

Österreich/Italien
Ein länderübergreifendes Zeichen gegen eine Brenner-Schließung haben Mitglieder der katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“ aus Italien und Österreich sowie Caritas- und Diözesan-Vertreter aus Innsbruck und Bozen-Brixen am Wochenende gesetzt. Bei einer Kundgebung und einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Brücken bauen und keine Mauern“ drückten sie am Samstag in der Pfarrkirche St. Valentin am Brenner ihre Solidarität mit Flüchtlingen aus. Auf dem Platz vor dem Gotteshaus wurden dabei auf einem Grenzzaun symbolische europäische Reisepässe angebracht. (kap)

Schweiz
Die Schweizer Bischöfe sind enttäuscht über die Annahme des Fortpflanzungsmedizingesetzes. Es geht um eine Änderung, die u.a. die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) ausweitet. „Das Ja des Schweizer Stimmvolks zur Änderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes hat negative Folgen, was wir bedauern“, so der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Charles Morerod, am Sonntag. Laut Hochrechnungen stimmten am Sonntag rund 62 Prozent der Schweizer Wähler dafür, dass unter bestimmten Bedingungen Gentests an künstlich befruchteten Embryonen vorgenommen werden können, bevor diese in die Gebärmutter einer Frau eingesetzt werden. (pm/kath.ch)
Die bischöfliche Kommission Justitia et Pax hat die Annahme der Änderungen im Asylgesetz begrüßt. Das war ein weiteres von insgesamt fünf Themen, über die die Schweizer am Wochenende abstimmen durften. Über 60 Prozent der Schweizer Stimmbürger waren für eine Änderung. Aus Sicht der Kommission der Schweizer Bischofkonferenz überwiegen bei den vorgeschlagenen Änderungen die Vorteile. Die angestrebten kürzeren Verfahren zur Behandlung der Asylgesuche müssen aus ethischer Sicht von einer garantierten unentgeltlichen Rechtsberatung begleitet sein. In diesem Sinn begrüße Justitia et Pax die durch das Volk angenommen Änderungen im Asylgesetz. Die rechtsnationale Schweizerische Volkspartei SVP war gegen die Asylgesetzrevision. Die Schweizer haben im Übrigen auch die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für jeden Einwohner mit großer Mehrheit abgelehnt. (pm/rv)

Vereinte Nationen

Vereinte Nationen/Syrien
Angesichts des erschwerten Zugangs humanitärer Helfer
zu belagerten syrischen Gebieten wollen die Vereinten Nationen möglicherweise auf eine Luftbrücke ausweichen. Die UNO will sich bei der syrischen Regierung am Sonntag um eine Genehmigung um Hilfsgüter bemühen. Die Entscheidung, über die Diplomaten am Freitag in New York berichteten, wurde während einer Sitzung im UNO-Sicherheitsrat hinter verschlossenen Türen getroffen. Zwar gewährte das Regime in Damaskus den Helfern Zugang zu zwölf belagerten Städten sowie eingeschränkten Zugang zu drei weiteren belagerten Gegenden. Die Möglichkeiten, Güter wie Lebens- und Arzneimittel an die Betroffenen zu bringen, schrumpften, warnte UNO-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien in der Sitzung. Die einzig wirkliche Lösung sei, die Belagerungen komplett zu beenden. (nzz)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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