RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.6.2016

Tagesmeldungen vom 7.6.2016

- Vatikan kritisiert Wiener Flüchtlingsplan -
- Konzil: Bartholomaios mahnt zur Teilnahme -
- Hagia Sophia vorübergehend Moschee -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMA FLÜCHTLINGE:

Vatikan kritisiert österreichische Flüchtlingspläne
Zweifel an Österreichs Flüchtlingspolitik aus dem Vatikan: Das Wiener Vorhaben, Flüchtlinge im Mittelmeer auf Inseln oder Schiffen aufzufangen und sie gegebenenfalls von dort zurückzuschicken, findet im Päpstlichen Migrantenrat wenig Verständnis. Sein Leiter, Kardinal Vegliò, moniert, die Pläne von Außenminister Kurz unterhöhlten das Recht auf Auswanderung, das jeder Mensch habe. (rv/orf)
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Schönborn lädt syrische Flüchtlinge ein
Die Christen in Europa sollten ihren Glaubensgeschwistern aus dem Nahen Osten mehr als bisher beistehen. Das fordert der Wiener Erzbischof. Kardinal Schönborn empfing am Wochenende drei christliche Flüchtlingsfamilien aus Syrien zum Mittagessen im Wiener Erzbischöflichen Palais. „Wir haben eine besondere Verantwortung gegenüber unseren verfolgten christlichen Glaubensgeschwistern in Syrien“, so Schönborn. (kap)
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Ghana: Bischofs-Aufruf gegen Auswanderung nach Europa
Die Bischöfe des Landes rufen ihre Bürger auf, nicht nach Europa auszuwandern. Europa sei keine Garantie für Wohlstand, so die Bischöfe in einer Verlautbarung, die auch der Rat der christlichen Kirchen Ghanas unterzeichnet hat. „Wir sind traurig über die Nachricht von vielen Flüchtlingen, die in den Wüsten Nordafrikas und in den Gewässern des Mittelmeer sterben, und appellieren an die afrikanischen Staaten und Regierungen mit der Bitte um Maßnahmen zur Verhinderung solcher Tragödien“, heißt es in der Botschaft. „Die Afrikaner müssen verstehen, dass Europa und andere Länder nicht automatisch Reichtum und Vergnügen garantieren.“ (fides)

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Deutschland: „Ich fände klasse, wenn es mal eine Frau werden würde“
Die katholische Kirche hofft, dass auch der künftige Nachfolger von Joachim Gauck als Bundespräsident christliche Werte vermitteln wird. Das sagte der Leiter des Katholischen Büros Berlin, Prälat Karl Jüsten, dem Domradio. „Mir fallen da auch schon ein paar Namen ein, die geeignet wären...“ Und: „Ich fände es klasse, wenn es mal eine Frau werden würde und wenn die dann katholisch oder evangelisch ist“. Gauck will nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren. (domradio)
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Orthodoxes Konzil: Bartholomaios mahnt Teilnahme ein
An der Durchführung und am Datum des „Großen und Heiligen Konzils“ der orthodoxen Kirche (19.-26.6. auf Kreta) wird nicht gerüttelt - zumindest wenn es nach dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel geht. Ein Statement des Heiligen Synods fordert die anderen orthodoxen Landeskirchen auf, sich an die Abmachungen zu halten und am Konzil teilzunehmen. In den letzten Wochen hatte es aus verschiedenen autokephalen orthodoxen Kirchen kritische Stimmen gegeben, bis hin zum Verlangen nach Absage des Konzils. (kap)
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Türkei: Hagia Sophia in Istanbul vorübergehend Moschee
Die Hagia Sophia wird für die Zeit des Ramadan wieder als Moschee genutzt. Das meldet die KNA aus Istanbul. Seit diesem Montag und bis 5. Juli, dem Ende des islamischen Fastenmonats, strahlt der staatliche Islam-Rundfunk TRT-Diyanet türkeiweit den Gebetsaufruf zum Frühmahl vor dem Abstinenzbeginn aus, der aus dem Museum erfolgt. In den vergangenen Jahrzehnten waren in dem als Museum genutzten Kultbau Zeremonien und Zeichen aller Religionen untersagt. Die Hagia Sophia war als Kirche erbaut worden; von der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453 bis zum laizistischen Reformer Kemal Atatürk wurde sie als Moschee genutzt. (kna)

Papstmesse: „Wenn du nicht betest, nützt das alles nichts“
„Die Batterie des Gläubigen“ ist das Gebet. Das sagte der Papst in der Frühmesse von diesem Dienstag in der Casa Santa Marta im Vatikan. „Du kannst viele Dinge und Werke tun ... – an katholischen Universitäten, Schulen und Krankenhäusern – und sie werden dir sogar ein Denkmal setzen, aber wenn du nicht betest, dann nützt das alles nichts.“ (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Radioakademie: Auschwitz. Leben und glauben nach dem Terror
Papst Franziskus wird im Juli das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz in Polen besuchen. Zur Einstimmung beleuchten wir in unserer Juni-Radioakademie das Thema „Auschwitz: leben und glauben mit und nach dem Terror“. Pia Dyckmans geht im ersten Teil der Frage nach: Wo war und ist Gott in Auschwitz? (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Neues aus dem Vatikan zum Zusammenwirken von Klerikern und Laien in der Kirche: Die Glaubenskongregation hat zu diesem Thema einen Brief an die Bischöfe in aller Welt aufgesetzt. Nächste Woche am 14. Juni wird das Schreiben mit dem Titel „Iuvenescit Ecclesia” („Die Kirche wird jünger“) der Öffentlichkeit vorgestellt. In theologischer Sprache geht es um das Verhältnis zwischen „hierarchischen und charismatischen Gaben für Leben und Sendung der Kirche“. (rv)
Katholiken können am Samstag in der römischen Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern für ein Gelingen des panorthodoxen Konzils auf Kreta beten. Dazu lädt der päpstliche Einheitsrat ein. Das Gebet der Katholiken solle ein Ausdruck der „spirituellen Nähe zur orthodoxen Kirche“ sein. Der Rat unter der Leitung von Kurienkardinal Koch betont, dass ein gelungenes Konzil für die gesamte Ökumene wichtig sei. (or/kap)
„Schluss mit Vorurteilen, integrieren wir die Kranken“. Das ist das Motto einer internationalen Tagung zum Thema Lepra in Rom. Donnerstag und Freitag werden auf Einladung des Päpstlichen Gesundheitsrates rund 200 Fachleute aus aller Welt über das Thema diskutieren. Anlass ist das Jubiläum der Kranken, das von Donnerstag bis Sonntag in Rom läuft und mit einer Papstmesse in Sankt Peter seinen Abschluss findet. (ansa)
Kurienkardinal Sandri wird von Freitag bis Sonntag die Türkei besuchen.  In Istanbul soll der Leiter der Ostkirchen-Kongregation die Bischofsweihe von Ruben Tierrablanca Gonzalez leiten. Der Franziskaner aus Mexiko ist vom Papst zum neuen Apostolischen Vikar in Istanbul ernannt worden. Damit wird er Bischof für die rund 15.700 Katholiken des Kirchenbezirks am Bosporus. Auf Einladung des orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., nimmt Sandri außerdem am Samstag an einer Liturgiefeier im Phanar teil. (kap)

Vatikan/Deutschland
Eine Delegation der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen besucht am Freitag den Vatikan. Damit sollen die Beziehungen zur katholischen Kirche vertieft werden, so der Dachverband von rund 80 Millionen Christen aus reformierten, presbyterianischen, unierten und waldensischen Kirchen. Die Delegation unter Leitung des Präsidenten der Weltgemeinschaft, des südafrikanischen Pfarrers und Theologieprofessors Pillay, wird mit zwei päpstlichen Räten Gespräche führen und von Papst Franziskus zu einer Audienz empfangen werden. – Der Verband steht seit Jahren im Austausch mit dem päpstlichen Einheitsrat. (pm)

Europa

Deutschland
Nach dem Diebstahl einer Papstreliquie aus dem Kölner Dom hat das Domkapitel 1.500 Euro Belohnung für die Wiederbeschaffung ausgesetzt. Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten gezeigt, dass dies „manchmal hilfreich“ sein könne, erklärte Dompropst Bachner in Köln. Unbekannte Täter hatten Ende vergangener Woche eine Reliquie von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) entwendet. Es handelt sich um ein Stoffläppchen mit einem Blutstropfen des heiligen Papstes. (kap/kna)
Mit einem Büro in München erweitert der Jesuitenorden seine Online-Universität für Flüchtlinge. Dort sollen mehrere Kurse sowohl für Menschen in Flüchtlingslagern in Afrika und Asien als auch für Asylsuchende in Deutschland konzipiert werden. Das Projekt begann 2010 in Kooperation mit Jesuitenhochschulen in den USA. Seither haben rund 5.000 junge Leute verschiedener Religionszugehörigkeit einen Studienabschluss erworben. Ein Drittel von ihnen sind Frauen. Hauptsitz der Universität wird Genf; die Leitung übernimmt der langjährige Direktor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes, Balleis. (kna)

Österreich
Ordensvermögen in der Alpenrepublik sollen besser gesichert werden. Dazu wurde ein Institut zur Vermögenssicherung gegründet. Das soll sicherstellen, dass Ordensvermögen weiterhin für die Sendung der Gemeinschaft zur Verfügung stehe und der Übernahme durch Investoren von außen ein Riegel vorgeschoben werde. Wollen Gemeinschaften künftig Vermögenswerte veräußern, sollen diese in dem neu gegründeten Institut der Frauen- und Männerorden eingebracht werden. (kap)

Naher Osten

Nahost
Mit dem offiziellen Einzug nach Jerusalem hat am Montag Francesco Patton (52) die Leitung der Kustodie im Heiligen Land übernommen. Am Jaffator zur Altstadt begrüßten ranghohe Vertreter der verschiedenen christlichen Kirchen sowie zahlreiche Ordensleute und Gläubige den Trienter Franziskaner, der als oberster Hüter der christlichen Stätten im Heiligen Land die Nachfolge von Pierbattista Pizzaballa antritt. Er werde Zeit brauchen, um eine komplexe Realität wie jene der Kustodie im Heiligen Land und der kirchlichen und sozialen Kontexte vollständig zu erfassen, sagte Patton. Gleichzeitig bekräftigte der Ordensmann den Wunsch, die bestehende gute Zusammenarbeit mit den zivilen und religiösen Verantwortlichen „zum Besten für dieses Land und seine Bewohner“ weiterzuführen. (kap)
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Amerika

Nicaragua
Die Bischöfe warnen vor einer Gefährdung des Friedens durch intransparente Wahlen. Wie der Fidesdienst an diesem Dienstag berichtet, lehnt Staatschef Daniel Ortega internationale Wahlbeobachter bei der kommenden Präsidentenwahl am kommenden 6. November ausdrücklich ab. Mit diesem Beschluss würden „die Demokratie und das Vertrauen des Volkes mit den Füßen getreten“, so der Sprecher der Bischofskonferenz, Bischof Jorge Solorzano Perez.  (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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