RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.6.2016

Tagesmeldungen vom 13.6.2016

Papst besucht Welternährungsprogramm in Rom -
Erschütterung über Blutbad von Orlando -
Konsistorium für 20. Juni einberufen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Papst besucht Welternährungsprogramm
Den Hunger „ent-bürokratisieren“, das Elend „ent-naturalisieren“: Papst Franziskus hat bei seinem ersten Besuch beim Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) in Rom an diesem Montag davor gewarnt, sich an die Bilder des Hungers in der Welt zu gewöhnen. Der Papst sprach im Rahmen der Jahresversammlung des Exekutivrats der UN-Organisation. Die Informationsflut der globalisierten Medien bringe einem heute mehr denn je das Leid in der Welt nahe, berge aber auch das Risiko der Abstumpfung, warnte Franziskus in seiner Rede. Das Elend habe immer ein Gesicht und dürfe nicht zu einer bloßen Nachricht oder einer Zahl verkommen und „bürokratisiert“ werden. (rv)
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Der Papst beim Welternährungsprogramm: Die Rede
Hier lesen Sie die Ansprache des Papstes im Wortlaut

Franziskus dankt den „Helfern im Verborgenen“
Papst Franziskus dankte bei seinem Besuch des Welternährungsprogramms (WFP) in Rom den Mitarbeitern der UN-Behörde für ihre Arbeit im Verborgenen und ihren Mut, auch in gefährlichen Situationen gegen den Hunger zu kämpfen. Zu Beginn des Besuchs hatte Franziskus an der Gedenktafel zur Erinnerung an die im Dienst verstorbenen Mitarbeiter innegehalten. Zudem traf er Mitarbeiter, die bei ihrem Einsatz in Konfliktregionen verletzt wurden. Nach seiner Ansprache im Auditorium begab sich Franziskus ins Freie, um einige Mitarbeiter mit ihren Kindern in freier Rede zu begrüßen. (rv)
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Papst und US-Bischöfe erschüttert über Blutbad von Orlando
Nach dem Blutbad mit etwa 50 Toten in Orlando (Florida) haben Papst Franziskus und mehrere US-Bischöfe die Tat verurteilt und sich traurig und erschüttert geäußert. Zugleich rufen sie zum Gebet für die Opfer und ihre Angehörigen auf. Papst Franziskus bezeichnete das Massaker als „neue Manifestation tödlichen Wahnsinns und unsinnigen Hasses“, die er zutiefst verabscheue und verurteile, teilte der Vatikan am Sonntagabend mit. Der Papst bete für die Familien der Opfer und Verletzten dieser „entsetzlichen und absurden Gewalt“, heißt es weiter. Franziskus hoffe auf eine zügige Aufklärung des Verbrechens, das den Frieden der Bevölkerung der USA und der gesamten Menschheit gestört habe. (rv)
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AUS DER WELTKIRCHE:

Kamerun: Rückführung der Flüchtlinge nach Nigeria möglich
Kamerun darf in den nächsten Wochen 80.000 nigerianische Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückführen. Nigeria stimmte einem diesbezüglichen Abkommen mit Kamerun zu. Nach offiziellen Angaben wurde die Vereinbarung auch vom UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) unterzeichnet. Allerdings gilt die Rückführungsvereinbarung nur, wenn die Betroffenen dem zustimmen. Grund für die Aktion: Kamerun selbst wird mittlerweile vermehrt zur Zielscheibe der fundamentalistischen Terroristen der Boko Haram-Sekte. (rv)
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Richard Gere zu Obdachlosen: „Es kann jeden treffen”
An diesem Freitag hatte US-Schauspieler Richard Gere die Basisgemeinschaft von Sant´Egidio besucht, um gemeinsam mit den Besuchern der dortigen Suppenküche seinen neuen Film „Time Out Of Mind“ anzusehen. Im Film spielt er einen Obdachlosen. Mit den von der Basisgemeinschaft betreuten Menschen sprach er über das Experiment, einmal selbst auf den Straßen von New York zu sitzen. Dabei habe er am eigenen Leibe erlebt, dass jeder schneller dieses Schicksal erleiden kann, als man denken möchte. Er selbst sei als Obdachloser aufgetreten, doch keiner habe ihn beachtet. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat für kommenden Montag zu einem Ordentlichen Konsistorium eingeladen. Das teilte der vatikanische Pressesaal an diesem Montag mit. Alle in Rom anwesenden Kardinäle seien zu der Versammlung in den Vatikan einberufen. Bei dem Konsistorium soll es um die Heiligsprechung der italienischen Ordensmänner Alfonso Maria Fusco (1839-1910) und Lodovico Pavoni (1784-1849), des französischen Märtyrers Frère Salomon Leclercq (1745-1792), der französischen Mystikerin und Ordensfrau Elisabeth Catez (1880-1906) sowie des spanischen Bischofs Manuel Gonzalez Garcia (1877-1940) gehen. (rv/kna)
Der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter K.A. Turkson, hat zu mehr tätiger Solidarität zwischen den Menschen aufgerufen. Denn diese sei der Schlüssel zu einer friedlichen Welt ohne Hunger: „Wie jedes große Problem ist auch Hunger eine Frage der Moral. Es geht um die Ausübung der menschlichen Freiheit. Wir sind frei, Desinteresse und Gleichgültigkeit zu zeigen. Wir sind aber auch frei, guten Willen auszuüben.“ Nur über nachhaltige Lebensmittel, Ernährung und Lebensmittelsicherheit zu diskutieren, beseitige nicht den Hunger. (rv) 

Vatikan/Iran
Der Präsident des Päpstlichen Familienrats, Erzbischof Vincenzo Paglia, will bei einem Besuch im Iran über die Familie und die Rechte der Frau beraten. Gemeinsam mit der iranischen Vizepräsidentin für Frauen und Familienangelegenheiten, Shahindokth Molaverdi, die bereits im Jahr 2015 den Vatikan besuchte, wolle sich Erzbischof Paglia über den Einsatz für die Familie sowie die Würde der Frau austauschen. Dabei soll auch das Apostolische Schreiben Amoris Laetita vorgestellt werden. Ebenso geplant ist der Besuch einer Konferenz zu dem Thema sowie die Visite karitativer Einrichtungen. (rv)

Europa

Europäische Union
Die Konferenz Europäischer Kirchen (CEC/KEK) ruft die EU-Staaten zur Achtung des Rechts auf Familienleben von Flüchtlingen auf. Es habe verschiedene Fälle gegeben, in denen Familien daran gehindert worden seien, zusammenzuleben, kritisierte der KEK-Vorstand am Montag in Brüssel. Die KEK appellierte an die EU-Mitgliedsstaaten, die Möglichkeiten des Familiennachzugs zu verbessern. Selbst Menschen, die eigentlich das Recht hätten, nach Europa zu kommen, könnten davon häufig nicht Gebrauch machen, hieß es. Dies gehe besonders zulasten von Kindern. Der KEK-Vorstand hatte in der vergangenen Woche in Brüssel über die Migrationskrise beraten. (kna)

Spanien
In Madrid fand jüngst ein Spenden-Marathon für den Zugang zu Trinkwasser statt. Mit der weltweit bereits zum elften Mal von „Trailwalker Oxfam Intermón“ auf den Weg gebrachten Initiative soll durch Spenden die Wasserversorgung für Menschen finanziert werden, die bisher keinen Zugang dazu hatten. Wie die Veranstalter berichten, begann die Geschichte des Marathonlaufs in Japan, wo sich Soldaten der Organisation Oxfam anschlossen, um Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln. Für die Teilnahme am Spendenmarathon müsse man kein trainierter Läufer sein, wichtig sei vor allem die Spendenbereitschaft. (fides)

Kreta
Sechs Tage vor dem geplanten ersten Panorthodoxen Konzil seit dem Mittelalter erwägt die russisch-orthodoxe Kirche eine Absage ihrer Teilnahme. Das sagte der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, laut Kirchenangaben vom Sonntagabend. Die Entscheidung treffe das oberste Leitungsgremium der mit Abstand größten orthodoxen Kirche, der Heilige Synod mit Patriarch Kyrill I., an diesem Montag bei einer Sondersitzung. Wenn es noch offene Streitfragen gebe, sei es besser, das vom 19. bis 26. Juni auf der griechischen Mittelmeerinsel Kreta geplante Konzil zu verschieben, so Hilarion. (kap/kna)
Der Nachrichtenausschuss des Panorthodoxen Konzils arbeitet weiter an der Botschaft des Konzils. Der leitende Metropolitan der Kirche in Serbien, Amphilohije von Montenegro, sprach am Montag über die „Göttliche Liturgie“ im patriarchalen Kloster „Gonia“. Er machte außerdem auf die Bedeutung dieses Konzils aufmerksam, das vom 19. bis 25. Juni „alle an gleicher Stelle versammeln“ wird. Das Konzil werde mit Anwesenheit aller 14 orthodoxen Kirchen einberufen. Der Nachrichtenausschuss findet vom 9. bis 16. Juni in der Orthodoxen Akademie in Kreta statt. (rv)

Slowakei
Vor dem Portal des Pressburger Martinsdoms haben Unbekannte am Sonntag während eines Gottesdienstes mit Erzbischof Stanislav Zvolensky eine verhüllte Puppe mit einer Waffe in der Hand deponiert. Die sitzende Puppe war als Muslima mit dunkler Burka verkleidet. Herbeigerufene Sicherheitskräfte fanden keinen Sprengstoff oder andere gefährliche Gegenstände. Die Feier des Sonntagsgottesdienstes in der Kathedrale wurde nach Angaben der slowakischen Bischofskonferenz aus Sicherheitsgründen unterbrochen. Zvolensky kritisierte die Aktion in einer später veröffentlichten Stellungnahme als „bedauernswertes“ Zeichen, dem er vor allem einen Aufruf zum ruhigen Zusammenleben entgegensetzen wolle. (kap)

Afrika

Ägypten
Die ägyptische Regierung will das Blasphemiegesetz, das die Beleidigung der Religion bestraft, weder ändern noch abschaffen. Der Berater und Vertreter des ägyptischen Justizministeriums, Ayman al Rafah, betonte gegenüber dem parlamentarischen Ausschuss, der einen Gesetzentwurf zur Abschaffung des umstrittenen Blasphemieparagraphen vorgelegt hat, dass das Gesetz Religionsgemeinschaften schütze. Der Gesetzentwurf wird derzeit von den zuständigen parlamentarischen Organen geprüft, die voraussichtlich auch die Meinung der al-Azhar-Universität und des koptisch-orthodoxen Patriarchats einholen werden. (fides)

Asien

Afghanistan
Die indische Menschenrechtsaktivistin Judith D'Souza wurde am Donnerstag in der Region Qala-e-Fatullah in der Nähe von Kabul entführt. Die indische Staatsbürgerin arbeitete seit Juli 2015 für die Nichtregierungsorganisation „Aga Khan Foundation“ in Kabul als technische Beraterin. D'Souza stammt aus Kalkutta und besuchte katholische Schulen und Universitäten. Seit 2000 setzt sie sich aktiv für Genderfragen, Armutsbekämpfung und Umweltschutz ein und arbeitete dabei mit verschiedenen Organisationen zusammen. Für die Aga Khan Foundation in Kabul entwickelt D'Souza Forschungs- und Entwicklungsstrategien für die Emanzipierung von Frauen. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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