RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.6.2016

Tagesmeldungen vom 14.6.2016

Vatikan: Charismatische Bewegungen mehr einbinden -
- Orthodoxes Konzil: Auch Moskau sagt Teilnahme ab -
Kinderschutz: Fortschritte in der ganzen Weltkirche -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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„IUVENESCIT ECCLESIA“:

Der Heilige Stuhl will charismatische Bewegungen besser einbinden
„Iuvenescit Ecclesia” („die Kirche wird jünger“) das ist der Titel eines Schreibens der Glaubenskongregation an die Bischöfe in der Welt, das an diesem Dienstag im Vatikan vorgestellt wurde. Konkretes Anliegen: Neue geistliche Bewegungen und die Bischöfe sollen enger zusammenarbeiten und das Verhältnis beider genauer geklärt werden. Denn die charismatische Dimension dürfe niemals im kirchlichen Leben und der Verkündigung fehlen. (rv)
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Hier lesen Sie das gesamte Schreiben Iuvenescit Ecclesia

Neues Vatikanschreiben: Unser Interview mit Kardinal Müller
Dem neuen Vatikandokument ‚Iuvenescit Ecclesia‘ geht es vor allem darum, einen falschen „Gegensatz“ zwischen der angeblich starren Hierarchie und den Charismen in der Kirche zu überwinden. „Die Charismen sind ja auch nicht einfach auf die Laien verteilt, und die anderen würden sozusagen nur in dumpfer Institutionalität vor sich hingehen“, sagte der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, am Dienstag in einem Interview mit Radio Vatikan. (rv)
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Iuvenescit Ecclesia: Lob aus Deutschland
Weihbischof Heinrich Timmerevers hält das Dokument „Iuvenescit Ecclesia“ für eine notwendige Lektüre in kirchlichen Gemeinschaften. Dankbar sei er darüber, dass sich das Gesprächsklima zwischen den Bewegungen und Bischöfen deutlich verbessert habe, schreibt Timmerevers in einer Stellungnahme vom Dienstag. Eine offene und nicht immer konfliktfreie Frage gelte der Zusammenarbeit der Bewegungen mit den Verantwortlichen in den Pfarreien vor Ort. Deshalb sollte das Dokument innerhalb der Bewegungen und Gemeinschaften gelesen und bearbeitet werden. (pm)

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Panorthodoxes Konzil: Auch Moskau sagt ab
Nur sechs Tage vor dem geplanten Beginn des Panorthodoxen Konzils auf der griechischen Mittelmeerinsel Kreta hat die russisch-orthodoxe Kirche am Montagabend ihre Teilnahme abgesagt. Sie fordert wie zuvor schon vier andere der 14 orthodoxen Landeskirchen eine Verschiebung der „Großen und Heiligen Synode“. Damit droht das Kirchentreffen auf Kreta zu scheitern oder auszufallen. Der Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, sagte laut Presseagentur „Interfax“, eine Konzilsabsage solle „nicht als Katastrophe“ angesehen werden. Es gehe um „Schadensbegrenzung“. (kap)
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Hier der vorläufige Ablaufplan des Panorthodoxen Konzils

Kinderschutz wird auch in nicht-westlicher Kirche besser
Der Schutz von Kindern vor Missbrauch in der katholischen Kirche wird auch in nicht-westlichen Kulturen besser. Das liegt vor allem an der Bildungsarbeit. So hat das Zentrum für Kinderschutz an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom den ersten 19 Absolventen eines eigens eingerichteten Diplomkurses heute ihre Abschlussurkunden ausgehändigt. Die Studierenden des Kurses stammen aus Afrika, Asien, Amerika und Europa. „Vor allem dort, wo bisher wenig geschah, wollen wir, dass viel geschieht“, sagte der Leiter des Zentrums, Jesuitenpater Hans Zollner. Bis vor wenigen Jahren bekam er von afrikanischen, asiatischen und osteuropäischen Bischöfen zu hören, Kindesmissbrauch sei ein westliches Problem, „das wir nicht haben. Das höre ich mittlerweile nicht mehr.“ (rv)
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Papst: „Feindesliebe macht den Feind besser“
„Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen”. An diese Worte Jesu an seine Jünger im Matthäus-Evangelium erinnerte Papst Franziskus am Dienstag bei seiner Morgenmesse in der vatikanischen Kapelle Santa Marta. Jesus habe die Auslegung der Schriftgelehrten in ein neues Licht gerückt, wo es noch hieß: „Du sollst deinen Feind hassen“. Dabei, so Franziskus, sei wichtigste Gebot die Liebe. (rv)
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Pilgern zum Erzengel Michael:  Italien: Die Michaelsgrotte auf dem Monte Gargano
Das Grab des heiligen Franziskus in Assisi, die Ganzkörperreliquie von Pater Pio in San Giovanni Rotondo oder die Heiligen Berge im Piemont und in der Lombardei – Italien bietet unzählige Pilgerorte. Weniger bekannt ist allerdings die Michaelsgrotte auf dem Monte Gargano in Apulien. Der Legende nach soll gegen Ende des 5. Jahrhunderts hier der Erzengel Michael erschienen sein. Doch was macht diese unterirdische Kirche so besonders? Wir haben sie besucht. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat einen neuen Apostolischen Nuntius für Algerien und Tunesien ernannt. Demnach wird ab sofort der Italiener Luciano Russo, vormaliger Apostolischer Nuntius in Ruanda, das Amt übernehmen. Der 52-Jährige ist Titularerzbischof von Monteverde und war auch im vatikanischen Staatssekretariat tätig. (rv)
Papst Franziskus hat alle Kirchen dazu aufgerufen, gemeinsam die sich ausbreitende „spirituelle Verödung“ zu bekämpfen. Das sagte der Papst bei einem Treffen mit der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WCRC) im Vatikan, wie nun bekannt wurde. Die Begegnung fand am Wochenende statt und war im Rahmen der Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum 2017 zustande gekommen. Franziskus sagte, er wünsche sich eine Ökumene, die auch eine „gemeinsame Mission der Evangelisierung und des Dienstes“ gefördert werde. (kap)

Europa

Europäische Union
Die EU-Kommission will gezielter gegen Radikalisierungen junger Europäer vorgehen. Besonders extremistische Propaganda im Internet und Radikalisierung in Gefängnissen seien ein wachsendes Problem, sagte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos am Dienstag in Brüssel. Als das wichtigste „Schlachtfeld“ zur Bekämpfung von Radikalisierung bezeichnete der Innenkommissar das Internet. Es sei der Ort, an dem die jungen Menschen das „Gift“ der Radikalisierung aufnähmen. (kna)
Die EU-Bischofskommission (COMECE) fordert vor dem Hintergrund von Kriegen nahe der EU-Außengrenze und auch von jugendlichen Anhängern jihadistischer Milizen eine „authentische“ EU-Friedenspolitik. Gewaltvermeidung, Gerechtigkeit und Sicherheit seien drei Grundpfeiler dafür, betonten die Europäischen Bischöfe am Dienstag bei der Vorstellung ihres Friedensberichts in Brüssel. Europa sei an seinen Grenzen einer Reihe von bewaffneten Konflikten ausgesetzt, heißt es. Jetzt sei die Zeit für die EU gekommen, ihrer Berufung zur Förderung des Friedens in der Welt gerecht zu werden und eine „bedeutsamere Rolle“ auf der Weltbühne zu spielen. (kap)

Österreich
Der Vorstand des Wiener Dialogzentrums (KAICIID) hat am Dienstag das von dem amerikanischen Muslim Omar Mateen verübte Massaker von Orlando verurteilt. „In diesem tief schmerzlichen Moment gedenken wir der Opfer und richten unser Mitgefühl an die Familien und die durch den Angriff in Orlando Verletzten. Dieses bewusste und erbarmungslose Massaker ist ein durch Hass motiviertes Verbrechen, das wir verurteilen. Wir lehnen Gewalt, insbesondere wenn sie im Namen der Religion begangen wird, klar ab“, heißt es in der Aussendung. Weiter wird betont, dass „Brückenbauer“ unterstützt werden müssen. (kap)
Analog zum „Freiwilligen Sozialen Jahr“ bieten Österreichs Ordensgemeinschaften ab September 2016 ein „Freiwilliges Ordensjahr“ an. Zwischen drei und zwölf Monaten können Interessierte in einer Ordensgemeinschaft mitleben und mitarbeiten. Angebote gibt es derzeit aus 20 Männer- und Frauenklöstern in Wien, Oberösterreich, Tirol und Graz. Seit kurzem ist auch die dazugehörige Website online. Mit einem Entspannungsurlaub sei das Ordensjahr allerdings nicht vergleichbar, heißt es dort. Das Angebot gilt für Menschen aller Altersgruppen. (kap)

Afrika

Südafrika
Der Bischof von Uijeongbu, Peter Lee Ki-Heon, hat am Dienstag ein neues katholische Institut eingeweiht. Das Institut für Frieden und Zusammenarbeit soll den Dialog zwischen Christen und Andersgläubigen vor allem in Nordkorea fördern und „das katholische Friedenskonzept verwirklichen“, so der Bischof. Neben Katholiken werden auch Protestanten und Buddhisten in verschiedenen Bereichen des Instituts arbeiten, u.a. Philosophie, Politik, Wirtschaft und Literatur. Die Diözese von Uijeongbu ist bekannt für ihre Versöhnungsarbeit. (asianews)

Nigeria
Kardinal Anthony Olubunmi Okogie, bis 2012 Erzbischof von Lagos in Nigeria, wird am Donnerstag 80 Jahre alt. Mit Erreichen dieser Altersgrenze verliert er sein Stimmrecht im Konklave. Von den 213 Mitgliedern des Kardinalskollegium sind damit derzeit noch 112 zur Papstwahl berechtigt. Der frühere Erzbischof von Lagos in Nigeria wurde wegen seines Einsatzes für die Armen und Unterdrückten bekannt. Er verurteilte überdies die Einführung des islamischen Rechts, der Scharia, in einigen nördlichen Bundesstaaten Nigerias. (kap)

Vereinte Nationen

Der Ramadan bietet für viele Kirchen der Welt Anlass zu Solidaritätsaktionen und Dialoginitiativen mit Muslimen. Die chaldäische Kirche im Irak hat ihre Gläubigen zu einem Fastentag für den Frieden während des muslimischen Ramadan aufgerufen. Am Freitag, dem Feiertag für die Muslime, sollen sich die chaldäischen Gläubigen „im Zeichen der Solidarität mit den muslimischen Mitbürgern anschließen und einen Tag lang fasten”, heißt es in einer Verlautbarung des Patriarchats. (fides/asianews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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