RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.6.2016

Tagesmeldungen vom 15.6.2016

- Franziskus: Nein zur Gleichgültigkeit -
- Ende Juni gemeinsamer Auftritt zweier Päpste -
- „Maghrebstaaten sind sichere Herkunftsländer“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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TOP-THEMEN DES TAGES:

Franziskus bei der Generalaudienz: Nein zur Gleichgültigkeit
„Wie oft fühlen wir uns belästigt, wenn wir bedürftige, kranke Leute auf der Straße sehen ... oder die vielen Flüchtlinge.“ Das sagte Franziskus bei seiner Mittwochsaudienz auf dem Petersplatz. Alle hätten „diese Versuchung“, auch er selbst. Aber: „Gleichgültigkeit und Feindseligkeit machen blind und taub. Sie ermöglichen es nicht, die Brüder zu sehen und in ihnen den Herrn zu erkennen.” (rv)
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Zwei Päpste treffen sich zum Priesterjubiläum des einen
Der 65. Jahrestag der Priesterweihe des emeritierten Papstes Benedikt XVI. wird am 28. Juni im Vatikan begangen. An der Feierstunde im Apostolischen Palast nehmen beide Päpste teil, der emeritierte Benedikt wie auch der amtierende Papst Franziskus. Joseph Ratzinger empfing die Priesterweihe 1951 im Dom von Freising. (rv)
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Armenien vor dem Papstbesuch: ganz besondere Beziehungen
Wenn Papst Franziskus Ende nächster Woche drei Tage nach Armenien reist, wird er als Gast in der Residenz des Patriarchen nächtigen. „Diese Ehre wurde noch keiner anderen Kirche zuteil“, betont Armeniens Vatikanbotschafter im RV-Gespräch. Armenien ist das erste Land der Welt, in dem das Christentum Staatsreligion wurde (301 n.Chr.); der armenisch-apostolischen Kirche gehören rund neun Millionen Gläubige in allen Teilen der Welt an. (rv)
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Mali: Schwelende Terrorgefahr
Im krisengeschüttelten Mali kämpfen zwei islamistische Gruppen gegeneinander um mehr Einfluss. Darüber informiert ein Ordensmann aus Mali im Gespräch mit dem Hilfswerk „Kirche in Not“. Das Land sei faktisch geteilt, Hunderttausende hätten in kriegerischen Auseinandersetzungen seit 2012 ihre Heimat verloren, Stabilität und Frieden seien noch in weiter Ferne. (rv)
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ÜBRIGENS...

Miss Germany macht ein Selfie mit dem Papst
Lena Bröder, Religionslehrerin und amtierende Miss Germany, konnte am Rand der Mittwochsaudienz ein Selfie mit dem Papst machen und ihm ein Buch überreichen. „Es ist absolut ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte sie hinterher zu RV. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Das Talent des Genesis Potini
Ein gutmütiger 40-jähriger Maori mit bipolarer Störung findet nach Jahren in der Psychiatrie Unterschlupf bei seinem Bruder. Während er bei dessen kriminellen Biker-Kumpanen aneckt, findet er Anschluss an einen Schachclub für Jugendliche. Selbst ein hochbegabter Schachspieler, setzt er alles daran, die unterprivilegierten Kinder zur nationalen Meisterschaft zu führen. Der auf dem Leben des Schachgenies Genesis Potini (1963-2011) beruhende Film verbindet Ghetto- und Krankheitsrealität mit einer spannenden Underdog-Geschichte. In der Hauptrolle brillant gespielt, berührt das Drama auch durch seine Anbindung an die Maori-Kultur. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat mit dem Ministerpräsidenten der Niederlande über Migration und einige internationale Fragen gesprochen. Er empfing Mark Rutte an diesem Mittwoch vor der Generalaudienz. Das Gespräch lief in herzlicher Atmosphäre ab, auch wurden die guten Beziehungen zwischen den Niederlanden und dem Heiligen Stuhl erörtert. Der Protestant Mark Rutte, Vorsitzender der liberalkonservativen Volkspartei, leitet die niederländische Regierung seit 2010. (rv)
Der Vatikan hofft, dass es trotz aller Unstimmigkeiten doch noch zu einem panorthodoxen Konzil kommen wird. „Falls das Treffen auf Kreta nicht zum Heiligen und Großen Konzil der orthodoxen Kirche werden sollte, könnte es sich dann nicht wenigstens in eine weitere Vorbereitungs-Sitzung (auf dieses Konzil) verwandeln?“ Das sei „eine von vielen Fragen, auf die die orthodoxen Kirchen in den nächsten Tagen antworten sollten“, schreibt der Dominikaner Hyacinthe Destivelle vom vatikanischen Einheitsrat in der Vatikanzeitung ‚L´Osservatore Romano’ vom Mittwoch. Der Orthodoxie-Fachmann des Vatikans sieht vor allem Defizite in der Verfahrensordnung des Konzils. In seinem ausführlichen Artikel macht er darauf aufmerksam, dass die Vorbereitung des Konzils „vor allem seinen Dokumenten, doch nur wenig seinem Funktionieren gegolten“ habe. (or)
Angel Lucio Vallejo Balda, einer der Hauptangeklagten im Vatikleaks-II-Prozess, steht nicht länger unter Hausarrest. Der spanische Priester befindet sich „in Halbfreiheit“, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstagabend in einer Aussendung mit, die über die neueste Anhörung im Prozess vor dem vatikanischen Tribunal informierte. Anwesend waren diesmal Vallejo Balda, sein früherer Sekretär Nicola Maio und der Journalist Gianluigi Nuzzi. Es fehlten der zweite angeklagte Journalist Emiliano Fittipaldi sowie Vallejo Baldas frühere Mitarbeiterin Francesca Immacolata Chaouqui, die am Dienstag einen Sohn namens Pietro zur Welt brachte.  Vallejo Balda, Chaouqui, Maio, Nuzzi und Fittipaldi werden beschuldigt, an der Weitergabe vertraulicher Vatikan-Dokumente beteiligt gewesen zu sein.  (rv)
Mit Kirchengelder nachhaltig umgehen, darüber werden Wirtschaftsexperten und führende Persönlichkeiten der katholischen Kirche in Rom Ende Juni diskutieren. Die Konferenz wird vom Päpstlichen Friedensrat durchgeführt. Es gehe konkret darum, wie Kirchenfinanzen für arme Menschen eingesetzt werden können. Es handelt sich bereits um die zweite Konferenz dieser Art im Vatikan; sie findet vom 26. bis 28. Juni statt. (rv)

Vatikan/Ukraine
Beim fünftägigen Besuch des vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in die Ukraine geht es um eine Solidaritätsbekundung des Papstes. Das teilte der vatikanische Pressesaal an diesem Mittwoch mit. Laut Reiseprogramm wird Parolin von diesem Mittwoch bis Montag die Städte Saporischschja im Südosten sowie Lemberg im Westen und die Hauptstadt Kiew im Norden der Ukraine besuchen. Bei dem Besuch wird er sowohl mit den höchsten politischen Vertretern des Staates wie dem ukrainischen Präsidenten Victor Poroschenko, als auch mit Kirchenvertretern zusammenkommen. Zum Abschluss seines Besuchs wird Parolin auch den Maidan in Kiew besuchen, wo vor zwei Jahren die Proteste gegen den damaligen Präsidenten Janukowitsch stattgefunden haben. (rv)

Europa

Deutschland
Der Missionar und Nordafrika-Experte Hans Vöcking kann den Widerstand der Grünen gegen die Einstufung von Marokko, Tunesien und Algerien als sichere Herkunftsstaaten nicht verstehen. In den drei Ländern gebe es keine systematische Verfolgung; daher sei das Anliegen der Bundesregierung berechtigt, sagte Vöcking der KNA. Die immer wieder angeführte angebliche Verfolgung Homosexueller in den nordafrikanischen Gesellschaften spiele in Wahrheit keine große Rolle. Homosexualität sei dort wegen der strengen Sexualmoral zwischen Männern und Frauen weit verbreitet und werde stillschweigend akzeptiert, so der Islamwissenschaftler, der als Angehöriger des Missionsordens der Weißen Väter mehrere Jahre in Algerien gelebt hat. Der Bundesrat stimmt am Freitag darüber ab, ob die drei Maghreb-Länder als sicher gelten können. Dies würde die Asylverfahren von Nordafrikanern deutlich vereinfachen, deren Anerkennungsquote schon jetzt bei nahezu null liegt. (kna)
Der Lutherische Weltbund (LWB) hat am Mittwoch in Wittenberg ein mehrtägiges Treffen mit anschließender Ratsversammlung begonnen, das auch ein Auftakt zum Reformationsjubiläum sein soll. An der Tagung nehmen unter anderem der Präsident des päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch, und der Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen, Olav Fykse Tveit, teil. Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, früherer Pastor, beteiligte sich an einem Pilgergottesdienst in der Wittenberger Stadtkirche. Die eigentliche LWB-Jahresversammlung beginnt am Donnerstag und dauert bis Dienstag, den 21. Juni. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die „ökumenische Dimension des Reformationsjubiläums 2017", das ökumenische Reformationsgedenken mit Papst Franziskus am 31. Oktober 2016 im schwedischen Lund und die Vollversammlung im Jahr 2017 in Namibia. Dem Lutherischen Weltbund gehören 145 Mitgliedskirchen aus 98 Ländern mit gut 72 Millionen Gläubigen an. (pm)
Mit einem Appell zum interkulturellen und interreligiösen Dialog mit den Menschen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, ist an diesem Mittwoch die viertägige Mitgliederversammlung der Deutschen Ordensobernkonferenz zu Ende gegangen. In einer Resolution mit dem Titel „Fürchtet Euch nicht!“ verurteilten die Ordensoberen nationale und nationalistische Alleingänge und fordern die Staaten in Europa zu einer größeren Solidarität untereinander und mit den Nachbarländern der Krisenregionen auf. Die gegenwärtige Situation dürfe nicht nur vor dem Hintergrund möglicher Gefahren beurteilt werden, sondern es müssten auch die darin liegenden Chancen erkannt werden. Integration und Dialog verlangten eine weitaus größere Anstrengung als die Aufnahme und Unterbringung der geflohenen Menschen. (pm)

Österreich
In Verbundenheit mit der Orthodoxie hat die österreichische Bischofskonferenz zum Gebet für die Vorbereitung und Durchführung der Panorthodoxen Synode aufgerufen. „Die Fürbitte für das Konzil, das am 19. Juni - dem orthodoxen Pfingstfest nach dem Julianischen Kalender - beginnen soll, ist ein Gebot des ökumenischen Miteinanders“, heißt es in der am Ende der Vollversammlung der Bischofskonferenz am Mittwoch in Mariazell veröffentlichten Erklärung. Vor dem Hintergrund der Unsicherheiten rund um das orthodoxe Konzil auf Kreta bitten die österreichischen Bischöfe darum, „dass Einheit und Harmonie als Name der Kirche aufleuchten mögen“. (kap)
Die 
Bischofskonferenz setzt in der Flüchtlingssituation auf den Auf- und Ausbau von humanitären Korridoren und unterstützt den entsprechenden Vorschlag von Außenminister Sebastian Kurz. Es wäre ein „ganz großer Fortschritt“, wenn künftig jährlich bis zu 15.000 schutzbedürftige Flüchtlinge direkt über humanitäre Korridore nach Österreich kommen könnten, sagte Kardinal Christoph Schönborn im Interview mit „Kathpress“ am Mittwoch. Er bezog sich dabei auf entsprechende Aussagen des Außenministers. Österreich habe im Zuge der Hilfe für Flüchtlinge aus Syrien damit schon gute Erfahrungen gemacht, und es sei zudem ein geeigneter Weg, um das kriminelle Schlepperwesen zu bekämpfen. (kap)
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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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