RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 16.6.2016

Tagesmeldungen vom 16.6.2016

- Papst: „Unter Verkrustungen das Licht Christi sehen"-
- Bartholomaios I. hält am Panorthodoxen Konzil fest -
- Neue Studie: Integration aus Sicht von Muslimen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Franziskus: „Unter allen Verkrustungen das Licht Christi sehen"
Papst Franziskus hat Angehörige der Union der Hilfswerke für die Orientalischen Kirchen dazu aufgerufen, inmitten aller Schwierigkeiten immer das Licht Christi auszusenden. Das Antlitz kirchlichen Gemeinden könne von Verkrustungen bedeckt sein, die von verschiedenen Problemen herrühren, sagte Franziskus. Er zog einen Vergleich mit den Restaurierungsarbeiten in der Geburtskirche in Bethlehem, wo jüngst ein Engel aus Mosaik freigelegt wurde. „Euer Werk muss immer von der Gewissheit angeleitet sein, dass unter den materiellen und moralischen Verkrustungen, auch unter den Tränen und dem Blut des Krieges, der Gewalt und der Verfolgung, ein leuchtendes Antlitz wie das des Engels auf dem Mosaik ist“, so der Papst an diesem Donnerstag vor den Angehörigen der ROACO, die dieser Tage ihr Vollversammlung in Rom abhalten. (rv)
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Papst an Zirkusleute: Ihr sät Freude
An diesem Donnerstag hat Papst Franziskus eine besondere Audienz abgehalten: Rund 7.000 Vertreter von Zirkusdarstellern und Schaustellern kamen in die vatikanische Audienzhalle, um dem Papst im Rahmen des Heiligen Jahres zu begegnen. Neben akrobatischen und künstlerischen Vorführungen der Teilnehmer gab es noch einen besonderen Programmpunkt: dem Papst wurde ein junger, aber dennoch imposanter Tiger vorgestellt. Doch, so lobte der Papst das fahrende Volk in seiner anschließenden Ansprache, sie seien Freudenspender, wo auch immer sie hinkämen; dies gelte insbesondere an Orten, an denen sonst Trauer herrsche.  (rv)
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Papst: Gebete müssen vom Vater ausgehen
Wenn wir das „Vaterunser” beten, spüren wir den Blick des Vaters auf uns ruhen. Das bekräftigte Papst Franziskus an diesem Donnerstag während der Predigt bei der Morgenmesse in seiner vatikanischen Residenz Casa Santa Marta. Es sei das Wort „Vater“, das unseren Gebeten einen Sinn gebe und sie von den leeren Worthülsen heidnischer Gebete unterscheide. Ausgehend von der Lesung des Tages, in der Jesus seinen Jüngern das Vaterunser beibringt, betonte der Papst, dass Jesus das Wort „Vater“ vor allem in den intensivsten Momenten seines Lebens gebrauche. Die Konsequenz daraus, zu Gott Vater zu beten, sei eine einfache: man stoße als Kind Gottes bei diesem Gebet bis zu den Wurzeln der eigenen Identität. (rv)
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Wim Wenders würdigt Papstenzyklika Laudato Si'
Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Erscheinen der Umweltenzyklika „Laudato Si’“ veröffentlicht der „Osservatore Romano“ ein kraftvolles Lob des deutschen Künstlers Wim Wenders auf das Schreiben von Papst Franziskus. „Ein persönlicher Brief“ ist der Beitrag in der Vatikanzeitung an diesem Donnerstag übertitelt – und das ist es. Er könne mit dem Lesen gar nicht aufhören, bekennt Wenders, der Text berühre ihn zutiefst. Aus seiner Sicht ist „Laudato Si’“ „eines der wichtigsten Dokumente des 21. Jahrhunderts, sowohl wegen seines Autors Papst Franziskus als auch wegen des Themas: das unerträgliche Leid des Planeten“. (or/rv)
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PANORTHODOXES KONZIL:

Bartholomaios lässt es darauf ankommen
Bartholomaios I. hält am Panorthodoxen Konzil fest: Trotz der Absagen mehrerer orthodoxer Kirchen ist er nach Kreta gereist. Dort erklärte er am Mittwoch, die orthodoxe Kirche werde „ihre historische Mission“ erfüllen und das Konzil wie geplant in der kommenden Woche abhalten. Darin bestehe, so der Ökumenische Patriarch wörtlich, „unsere heilige Mission“. Zu den Absagen mehrerer Patriarchen und zur Forderung der russischen Orthodoxie, das Konzil zu verschieben, sagte Bartholomaios, dass die Verantwortung für deren Entscheidung bei diesen Kirchen und ihren Vorstehern liege. (rv)
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Serbien: Orthodoxe Kirche will nun doch am Konzil teilnehmen
Die serbisch-orthodoxe Kirche will nun doch an dem am Sonntag beginnenden Panorthodoxen Konzil teilnehmen. Die Kirchenleitung kündigte am Mittwoch in Belgrad allerdings an, die serbische Delegation werde das Konzil auf der Kreta verlassen, sollte die Kirchenversammlung die aufgeworfenen Streitfragen ausklammern. Noch vergangene Woche hatte die serbische Kirche eine Verschiebung des Konzils verlangt. In einem Brief an den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., schreibt Irinej, seine Kirche finde es „schwierig“, an der Zusammenkunft teilzunehmen. Als Grund hat der Heilige Synod der serbischen Kirche Einwände gegen Konzilsvorlagen und die Verfahrensordnung genannt. (kap)
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Kommentar: Wenn das Konzil scheitert...
Wenn das Panorthodoxe Konzil von Kreta scheitert, hätte das vor allem für Russland negative Folgen. Das schreibt der bekannte italienische Konzilshistoriker Alberto Melloni in einem Kommentar für die Tageszeitung „La Repubblica“ von diesem Donnerstag. Er erinnert daran, dass die Vorbereitungen zum Panorthodoxen Konzil 1961 starteten, also mit dem damals vorbereiteten katholischen Konzil verbunden sind. Auch damals habe die russisch-orthodoxe Kirche lange taktiert und erst „im letzten Moment“ Beobachter nach Rom entsandt. Wenn das Panorthodoxe Konzil scheitere, „dann würde die Investition von Patriarch Kyrill und Putin in die Beziehungen zu Rom verloren gehen“, so Melloni. (rv)
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BLICKPUNKT DEUTSCHLAND:

Neue Studie: Integration aus Sicht von Muslimen
Das Bild ging um die Welt: Mesut Özil, Fußballer der deutschen Nationalelf, steht mit ernster Miene und weißem Pilgergewand in Mekka. Die Herkunft deutscher Nationalspieler war in den vergangenen Wochen Dauerthema, doch das Bild von Özil zeigt: Junge Muslime in Deutschland gehen selbstbewusst mit ihrem Glauben und ihrer Herkunft um. Das ist auch das Ergebnis einer neuen Emnid-Umfrage des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster mit türkeistämmigen Muslimen, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach fühlen sich die meisten Türkeistämmigen in Deutschland wohl, rund die Hälfte aber sozial nicht anerkannt. (rv)
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Katholische Universität hat eine Präsidentin bekommen
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) hat eine neue Präsidentin. Die bisherige Interimschefin Gabriele Gien wurde am Mittwoch zur Nachfolgerin von Richard Schenk gewählt. Sie setzte sich laut Mitteilung im ersten Wahlgang gegen den Kieler Astrophysiker Wolfgang J. Duschl durch. Damit endet eine jahrelange Personalquerele an Deutschlands einziger katholischer Hochschule. Die 54-jährige Literaturwissenschaftlerin Gien richtet den Blick nach vorne und verrät ihre Pläne in den kommenden fünf Jahren ihres Präsidentschaftsamtes. Das wichtigste Ziel sei das Forschungsziel, denn die KU wolle Mitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft werden, verrät sie. (rv)
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NUNTII LATINI
UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Europäische Union
Die EU-Bischofskommission (COMECE) begrüßt das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR), wonach Staaten die juristische Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare verweigern dürfen. Das Urteil lege erneut dar, dass es nicht diskriminierend sei, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare einzuschränken, erklärte die COMECE auf Anfrage der KNA am Mittwoch in Brüssel. Die Bischofskommission hoffe, dass der Menschengerichtshof diesem Ansatz auch in den kommenden Jahren folgen werde. Das Thema sei zentral für nationale Identitäten und Traditionen. (kna)

Deutschland
In Köln hat der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, die Ausstellung „Der andere Blick“ gewürdigt. Die Schau mit fast originalgroßen Reproduktionen von Michelangelos Fresken aus der Sixtinischen Kapelle wurde am Mittwochabend im Beisein des Nuntius eröffnet. Sie könne „so etwas wie eine reisende Biblia pauperum“ sein, erklärte Eterovic in einem zur Ausstellung veröffentlichten Geleitwort. Die Exponate sollen künftig auch an anderen Orten „rund um die Erde“ und „in unterschiedlichen Kulturkreisen“ gezeigt werden. (kna)

Österreich
Mehrere tausend Christen werden am Samstag zum ökumenischen „Marsch für Jesus“ in Wien erwartet. Unter anderen haben der Wiener Kardinal Christoph Schönborn und Österreichs Außenminister Sebastian Kurz ihre Teilnahme zugesagt. Der von verschiedenen Kirchen getragene rund dreistündige Marsch vom Heldenplatz über den Ring und zurück sei als ein fröhliches Bekenntnis zu christlichen Werten geplant, teilten die Veranstalter mit. Einen Schwerpunkt bildet ein Gebet für die verfolgten Christen weltweit. (kna)

Ukraine
Mit großer Mehrheit hat das ukrainische Parlament den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel aufgerufen, die kanonisch anerkannte orthodoxe Kirche des Landes als eigenständig (autokephal) anzuerkennen. Wegen eines Verstoßes gegen die Kirchenregeln solle das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie eine Entscheidung von 1686 für ungültig erklären, wonach das Kiewer Patriarchat Moskau untersteht, heißt es in der am Donnerstag beschlossenen Resolution. Das Parlament verabschiedete sie mit 245 zu 20 Stimmen; ein Abgeordneter enthielt sich. (kna)

Afrika

Kenia
Religiöse Führer des Landes haben die Regierung aufgefordert, Hassreden und Kriegstreiberei im Land Einhalt zu gebieten. „Wir wissen von einigen Politikern, die Hassreden und Kriege begünstigen. Dieser Trend ist besorgniserregend und darf nicht zur politischen Kultur im Land werden“, sagten die religiösen Führer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz beim Ol Lerai Jumuia Place in Nairobi. In einer Erklärung forderten der Bischof Cornelius Korir, Vorsitzender der katholischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (CJPC), und Canon Peter Karanja, Generalsekretär des Nationalen Rates der Kirchen von Kenia, (NCCK) die Einleiten gerichtlicher Verfahren gegen die beteiligten Politiker. (asianews)

Asien

Mongolei
Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit öffnet in Erdenet, der zweitgrößten Stadt der Mongolei, eine neue katholische Mission. Diese soll nach der „Göttlichen Barmherzigkeit“ benannt werden. Wie die Apostolische Präfektur Ulaanbaatar mitteilt, haben die Behörden des Landes eine offizielle Genehmigung für die kommenden drei Jahre erteilt und versichert, dass ein Missionar die Einreiseerlaubnis für den Aufenthalt in der Mission erhalten wird. Erdenet hat 80.000 Einwohner, bei denen es sich vorwiegend um Minenarbeiter und deren Familie handelt. Eine katholische Niederlassung gibt es in Erdenet seit 2003, als die Scheut-Missionare (CIMC) einen Kindergarten für Kinder aus armen Familien eröffneten. (fides)

Ozeanien

Australien
Vier katholische Organisationen in Australien haben angekündigt, ihre bestehenden Investments, die mit fossilen Brennstoffen zusammenhängen, aufzukündigen. Dies solle mit Blick auf den von Papst Franziskus in seiner Umweltenzyklika „Laudato Si´“ geforderten Respekt vor den natürlichen Ressourcen der Erde geschehen. Erstmals haben sich mehrere katholische Verbände zusammengeschlossen, um mit einer derartigen gemeinsamen Aktion tätig zu werden. Zwar seien keine bedeutenden Summen investiert worden, so heißt es in der Erklärung. Dennoch sei der symbolische Wert der Aktion „enorm“. (ansa)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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