RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.6.2016

Tagesmeldungen vom 17.6.2016

- Papst holt weitere Flüchtlinge von Lesbos nach Rom -
- Franziskus: „Viele kirchliche Ehen sind ungültig“ -
- Woelki: EU-Flüchtlingsdeal mit Türkei ist „infam“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Pia Dyckmans
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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TOP-THEMEN AUS DEM VATIKAN:

Papst holt weitere Flüchtlinge von Lesbos nach Rom
Der Vatikan hat eine zweite Gruppe von Syrien-Flüchtlingen von Lesbos nach Rom gebracht – und diesmal sind auch Christen darunter. Insgesamt neun Flüchtlinge, darunter zwei Christen, trafen bereits am Donnerstag in Rom ein. Im April hatte Franziskus von einem Kurzbesuch auf der Insel Lesbos drei muslimische Flüchtlingsfamilien aus Syrien mit nach Rom genommen; die neue Aktion knüpft daran an. (rv)
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Franziskus: „Viele kirchliche Ehen sind ungültig“
Einen erheblichen Teil der kirchlich geschlossenen Ehen hält Papst Franziskus für „ungültig“. Das sagte er am Donnerstagabend im Lateran bei einer Begegnung mit Angehörigen seines Bistums Rom. Viele Paare gingen eine katholische Ehe leichtfertig ein. Der Papst stellte sich zum Auftakt eines Pastoralkongresses Fragen seiner Zuhörer. (rv)
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Bei seinem Auftritt im Lateran hielt Franziskus seine erste größere Rede zum Thema Ehe- und Familienpastoral seit seinem Schreiben „Amoris Laetitia“, mit dem er im April einen jahrelangen synodalen Weg zu diesem Thema abgeschlossen hatte. In seiner Rede griff der Papst einige Ideen auf, die während des synodalen Prozesses aufgekommen sind. (rv)
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„Wir brauchen Laien mit Vision“
„Wir brauchen Laien, die etwas riskieren, die sich die Hände schmutzig machen, die keine Angst davor haben, auch mal einen Fehler zu machen, die vorwärtsgehen!“ Das sagte der Papst am Freitag zur Vollversammlung des Laienrates (der demnächst in einem neuen vatikanischen Dikasterium aufgehen wird). „Wir brauchen Laien mit einer Zukunftsvision, nicht eingeschlossen in die kleinen Dinge des Lebens.“ (rv)
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Papstvideo ermuntert zu Barmherzigkeit
Mit einem Internetvideo beteiligt sich Papst Franziskus an einer Spendenkampagne des Hilfswerks „Kirche in Not“. Motto: „Be God´s mercy“ – „Sei Gottes Barmherzigkeit“. Wir Menschen bräuchten Gottes Barmherzigkeit, „aber wir brauchen auch unsere gegenseitige Barmherzigkeit“, führte der Papst aus. (rv)
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Botschaft zum Ramadan: Vatikan will mehr Zusammenarbeit mit Muslimen
Der Vatikan ruft Muslime zur Zusammenarbeit für Menschen in Not auf. Das steht in einer Botschaft des päpstlichen Dialogrates an Muslime zu ihrem Fastenmonat Ramadan. „Es ist eine Quelle großer Hoffnung, wenn wir erleben und hören, dass Muslime und Christen zusammen arbeiten, um Menschen in Not zu helfen.“ (rv)
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PANORTHODOXES KONZIL AUF KRETA:

Kirchenführer beraten über weiteres Vorgehen
Mit einer Sitzung der angereisten Vorsteher der eigenständigen orthodoxen Kirchen haben am Freitagmorgen die letzten Vorbereitungen des Panorthodoxen Konzils auf Kreta begonnen. Es soll am Sonntag mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet werden. Die Kirchenoberen beraten bei ihrer regulären „Kleinen Synaxis“ in der Orthodoxen Akademie in Kolymvari unter anderem jene Fragen, die durch den Boykott mehrerer Nationalkirchen entstanden sind. (kap)
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„Moskau versucht zu blockieren“
Die Begründung des Moskauer Patriarchats für die Absage der Teilnahme am Panorthodoxen Konzil ist nicht ehrlich: So urteilt der Pressesprecher des Ökumenischen Patriarchats, Erzdiakon John Chryssavgis. „Die offiziellen Vertreter aller orthodoxen Kirchen haben die Idee der Konziliarität zwar prinzipiell unterstützt, aber einige haben versucht, den konziliaren Prozess in der Praxis zu blockieren“, schreibt er – und meint das Moskauer Patriarchat. (kap)
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Vatikanmann schlägt vor: „Kreta nur als erste Runde des Konzils betrachten“
Nach den Absagen mehrerer orthodoxer Kirchen ist „die panorthodoxe Dimension“ des Konzils von Kreta „geschwächt“. So urteilt der Dominikaner Hyacinthe Destivelle vom päpstlichen Laienrat, der nach Kreta gereist ist. „Eine Lösung für die heikle Lage könnte darin bestehen, dass man die Versammlung auf Kreta nur als eine erste Sitzungsrunde des Konzils betrachtet ... Das würde die Lösung der Probleme erleichtern, die einige Kirchen zum Rückzug veranlasst haben.“ (or)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan
Die deutsche Vatikan-Botschafterin Annette Schavan erwartet
vom Papst wichtige Impulse für die Ökumene. Wenn Franziskus am 31. Oktober im schwedischen Lund mit Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes zusammentreffe, werde es sicher weitere Zeichen einer Gemeinschaft der Kirchen geben, sagte Schavan am Donnerstagabend in Berlin. Bei der Begegnung in Lund wollen Papst und Weltbund gemeinsam an 500 Jahre Reformation erinnern. (kna)

Europa

Deutschland
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei als „infam“ bezeichnet und die Türkei scharf kritisiert. „Es wurde ein Vertrag mit einem Regime geschlossen, das Menschenrechte, Meinungsvielfalt und -freiheit sowie Pressefreiheit einschränkt und religiöse Minderheiten verfolgt“, sagte er am Freitag dem „Handelsblatt“. Der Erzbischof nannte es problematisch, dass das Türkei-Abkommen den Eindruck erwecke, „dass wir in unserem Land wieder in der alten, vermeintlich heilen Welt leben“. Das Gegenteil sei der Fall; Abschottung löse die Probleme nicht. Das zeige sich daran, dass wieder mehr Menschen über noch gefährlichere Routen flüchteten. (kna)
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Mit „Menschenketten der Solidarität“ tritt ein Bündnis von NGOs am Samstag und Sonntag in mehreren deutschen Städten gegen Rassismus ein. Die Aktion, die Amnesty International, ProAsyl und compact initiiert haben, steht unter dem Motto „Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt.“ Viele prominente Unterstützer haben sich diesem Aufruf angeschlossen, so auch der Münsteraner Bischof Felix Genn. „Rassismus darf es niemals in Deutschland geben. Es hat uns einmal unheimlich in den Untergang geführt.“ (pm)
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Die Kindernothilfe bietet ab Ende Juni Kindesschutz-Schulungen für Organisationen und Institutionen an, deren Mitarbeitende in der Flüchtlingsarbeit tätig sind. Damit sollen haupt- und ehrenamtliche Helfer im Umgang mit der besonderen Situation von geflüchteten Kindern fortgebildet werden. Inhalte der Schulungen sind unter anderem das Erkennen von Anzeichen einer Misshandlung, der Umgang mit Missbrauchs-Verdachtsfällen und Möglichkeiten zur Prävention. (pm)

San Marino
Erstmals beteiligt sich auch die Republik San Marino am „humanitären Korridor“ für Flüchtlinge, der von einer ökumenischen Initiative organisiert wird. Der von Italien umgebene Staat habe eine fünfköpfige syrische Familie aus Homs aufgenommen, die am Donnerstag mit einem Linienflugzeug legal nach Rom geflogen wurde, berichten italienische Medien. Über den sogenannten „humanitären Korridor“, den die katholische Laienbewegung Sant’Egidio in Zusammenarbeit mit der Kirche der Waldenser und anderen evangelischen Kirchen in Italien eingerichtet hat, kamen am Donnerstag insgesamt 81 syrische Flüchtlinge von Beirut nach Rom. Zuvor waren mit Zustimmung des italienischen Innen- und Außenministeriums bereits mehr als 200 Schutzbedürftige auf diese Weise ins Land gebracht worden. (kath.ch)

Afrika

Zentralafrika
Die Mission der Kapuziner in Ngaoundaye im Nordwesten der Zentralafrikanischen Republik ist am Mittwoch von muslimischen Rebellen überfallen und ausgeraubt worden. Die Mitglieder der Séléka-Miliz nahmen alle Lebensmittel mit, verletzt wurde niemand. (fides)

Madagaskar
Die anhaltende Dürre im Süden von Madagaskar bringt die Menschen in eine verzweifelte Lage. Tausende Kinder ernähren sich von den Früchten wild wachsender Kakteen, und viele Menschen essen Samen, die eigentlich für die Aussaat von Mais bestimmt sind. Nach Schätzungen der FAO sind allein im Distrikt Bekily in der Region Androy 45.000 Menschen gefährdet, fast die Hälfte der Bevölkerung. (fides)

Amerika

Vereinigte Staaten/Europäische Union
Dafür, aber mit Vorbehalt: Die Bischöfe der EU und der USA fordern gemeinsam eine „gründliche“ Prüfung des Freihandelsabkommen TTIP. In einer gemeinsamen Stellungnahme der EU-Bischofskommission Comece und der US-Bischofskonferenz heißt es, dass vor allem die sozialen und ökologischen Kriterien überprüft werden sollen. Freihandel könne von Vorteil sein und zu einer besseren gemeinsamen Zukunft beitragen, erklärten Comece-Vorsitzender, Kardinal Reinhard Marx, und der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Edward Kurtz, am Donnerstag in Brüssel und Washington. Die TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) müsse zum Wohl aller Bürger beitragen, vor allem der Armen. (pm/kap)
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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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