RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 18.6.2016

Tagesmeldungen vom 18.6.2016

Papst: Herzen öffnen und Jesus macht den Rest -
- Ukraine: Kardinalstaatssekretär traf Präsidenten -
EU-Leitlinie zu Konfliktmineralien verabschiedet -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT PAPST:

Papst über Umkehr der Herzen: Lieben statt Verurteilen
Die Türen des Herzens weit aufmachen, und Jesus macht den Rest und erneuert den ganzen Menschen: Das ist die rechte Art der Umkehr, über die Papst Franziskus an diesem Samstag auf dem Petersplatz sprach. Er empfing Tausende Pilger und Besucher zu einer der Sonder-Generalaudienzen zum Heiligen Jahr, die jeweils einmal im Monat an einem Samstag stattfinden. Besonders hob der Papst die spezifische Bekehrungsmethode Jesu hervor: „Wenn Jesus zur Umkehr aufruft, schwingt er sich nicht zum Richter des Menschen auf, sondern er geht von der Nähe aus, vom Teilen der menschlichen Bedingungen, also von der Straße, der Wohnstatt, der Tafel.“ (rv)
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Franziskus besucht alte, pflegebedürftige Priester
Papst Franziskus hat alte, pflegebedürftige Priester besucht. Am Freitagnachmittag machte er sich in zwei verschiedene römische Einrichtungen auf, in denen Geistliche im Ruhestand betreut werden: Monte Tabor und Casa San Gaetano, das in Rom auch unter dem Namen „die hundert Priester“ bekannt ist. In beiden Einrichtungen zusammen leben rund 30 katholische Geistliche, darunter auch Ordensmänner, in ihren letzten Jahren. Franziskus verbrachte den ganzen Nachmittag mit ihnen, hieß es aus dem Vatikan. Sein Besuch reiht sich ein in die Serie der „Gesten der Barmherzigkeit“, die der Papst zum Heiligen Jahr einmal im Monat an einem Freitag setzt. (rv)
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Papstreise nach Armenien in einer Woche: das genaue Programm
Drei Tage Armenien: der Vatikan hat am Samstag das genaue Programm für Papst Franziskus´ Reise Ende kommender Woche veröffentlicht. Höhepunkte sind das Gedenken an den Völkermord sowie das Unterschreiben einer gemeinsamen ökumenischen Erklärung. Die gesamte Reise trägt stark ökumenische Züge. (rv)
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Hintergrund: Was Benedikt XV. vom Völkermord wusste
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Solidaritätsbesuch in der Ukraine: Parolin traf Poroschenko
Im Rahmen seines fünftägigen Besuchs in der Ukraine hat der vatikanische Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Kiew getroffen. Kardinal Parolin habe dem ukrainischen Präsidenten den Reisezweck erläutert: es gehe ihm darum, die Solidarität des Heiligen Stuhls zu bekunden, hieß es im Redemanuskript Parolins. Der Kardinal sei einer der wenigen, der von einem „vergessen Krieg“ mitten in Europa spreche, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk. (rv)
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EU-Leitlinie zu Konfliktmineralien: Aus christlicher Sicht lax
Die jüngst verabschiedeten neuen EU-Richtlinien zu sogenannten Konfliktmineralien laufen dem katholischen Lehramt zuwider. Vor genau einem Jahr veröffentlichte Papst Franziskus seine Umweltenzyklika „Laudato Si“, in der er auf einen achtsamen Umgang mit Bodenschätzen und Menschen drängt. Just zwei Tage vor dem Jahrestag einigten sich die EU-Kommission, das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten auf neue Leitlinien zum Handel mit Konfliktmineralien. Christliche Menschenrechtsorganisationen sind aus vielen Gründen unzufrieden mit der neuen EU-Verordnung. Zunächst: sie erfasst keineswegs alle Unternehmen, sondern lediglich solche, die Metalle importieren, abbauen oder schmelzen. „Die verarbeitende Industrie ist davon komplett verschont worden“, kritisiert Isabell Ullrich, die bei der „Christlichen Initiative Romero“ die Kampagne „Stop Mad Mining“ organisiert. (rv)
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Griechenland: Orthodoxes Konzil beginnt trotz allem
Mit einer „Göttlichen Liturgie“ zum orthodoxen Pfingstfest wird am Sonntag in Kretas Hauptstadt Heraklion das seit Jahrzehnten vorbereitete Panorthodoxe Konzil eröffnet. Der teilweise vom ZDF übertragene Gottesdienst in der Kathedrale Hagias Minas wird geleitet vom Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., dem Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie. An seiner Seite stehen neun Patriarchen und Erzbischöfe anderer orthodoxer Kirchen. Überschattet wird das Konzil durch die Absage von vier Kirchen. Darunter ist auch die russisch-orthodoxe. (kna)
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UNSER BUCHTIPP:

Politik und Religion bei Dante
Dante Alighieri (1265-1321) gehört zu den Säulen der italienischen Literatur und gleichzeitig bieten seine Werke – nicht nur die berühmte „Göttliche Komödie“ – einen tiefen Einblick in das Glaubensleben der Menschen im 13. Jahrhundert. Im vergangenen Jahr feierte Italien den 750. Geburtstag des Autors, Würdigungen gab es sogar von Papst Franziskus. Trotz der langen Zeit, die seit ihrer Abfassung vergangen ist, haben Dantes Werke heute noch sehr viel zu sagen und zwar sowohl im politischen als auch im religiösen Bereich. Das kann man im neuen Buch des italienischen Politikwissenschaftlers Pietro Luca Azzaro nachlesen. Das Werk mit dem Titel „Politik und Religion bei Dante“ ist nun im Herder-Verlag auf Deutsch erschienen. (rv)
Hier die Rezension von Mario Galgano

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Anlässlich des Weltflüchtlingstages der Vereinten Nationen am 20. Juni 2016 würdigt der Sonderbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Flüchtlingsfragen, Erzbischof Stefan Heße aus Hamburg, das ungebrochene Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer. Ihr Einsatz stünde gegen flüchtlingsfeindliche Parolen und Hetztiraden, die zunehmend auch in tätlicher Gewalt mündeten. Es sei nicht hinnehmbar, dass über allein 2015 über 1.000 Übergriffe auf Asylbewerberunterkünfte gezählt wurden. Die Menschen, die aus Kriegsgebieten auf der Suche nach Sicherheit und Schutz zu uns kämen, hätten vielmehr unser aller Solidarität verdient, so der Erzbischof in einer Aussendung von diesem Samstag. Erzbischof Heße wird vom 15. bis 18. Juli 2016 Flüchtlingseinrichtungen im Libanon besuchen, um vor Ort Einblick in die Situation zu erhalten. (pm)

Österreich
Gleich drei Umzüge mit hohen Teilnehmerzahlen finden an diesem Samstag in der Wiener Innenstadt statt: Den Auftakt bildete mit rund 15.000 Teilnehmern um 12 Uhr der „Marsch für Jesus“. Die Veranstalter meldeten mehr als 15.000 Teilnehmer, die Polizei sprach von rund 10.000, die bei strahlendem Sonnenschein über den Wiener Ring zogen. Für den Nachmittag haben sich Außenminister Sebastian Kurz und Kardinal Christoph Schönborn angekündigt. Sie werden im Rahmen eines Festprogramms am Heldenplatz sprechen. Im Anschluss findet die 21. „Regenbogenparade“ statt, zu der laut Veranstalter-Angaben rund 100.000 Teilnehmer erwartet werden, sowie ein „Marsch für die Familie“ als bewusste Gegenveranstaltung. Bei dem von der Initiative „Christen in Wien“ organisierten „Marsch für Jesus“ handelt es sich um ein Treffen Gläubiger unterschiedlicher Konfessionen. Dass die im Anschluss stattfindende Regenbogenparade am selben Tag stattfindet, ist laut Organisatoren Zufall. (kap)

Asien

Bangladesch
Christen des Landes würdigen die Veröffentlichung eines islamischen Rechtsgutachtens, in der über einhunderttausend muslimische Prediger und Rechtsgelehrte den Terror und Selbstmordanschläge im Namen Allahs als unislamisch verurteilen, als „positiven Schritt“. Das berichtet das Nachrichtenportal Ucanews an diesem Samstag. „Der Islam ist eine Religion des Friedens, doch leider missbrauchen Opportunisten sie, um Gewalttaten zu vollbringen“, sagte der Generalsekretär der Vereinigung von Christen in Bangladesch dem Portal. Die so genannte Fatwa erscheint an diesem Samstag. Damit sollten Sympathisanten und Unterstützer des militanten und radikalen Islam entmutigt werden und Gewalttaten im Namen des Islam reduziert werden. (ucanews)

 

China
Die Kommunistische Partei hat weiter deutliche Schritte unternommen, christliche Gemeinschaften in China einer stärkeren Kontrolle zu unterwerfen. Im Rahmen der verstärkten Offensive der vergangenen Jahre seien Kreuze von christlichen Kirchen abmontiert worden und durch Nationalflaggen ersetzt worden. Außerdem nahmen Parteifunktionäre an den religiösen Treffen teil und verteilten Propagandablätter. Das berichtet Ucanews an diesem Samstag. In der Provinz Zhejiang seien nunmehr alle christlichen Kirchen ihres Kreuzes beraubt, so dass die 2013 gestartete Kampagne als erfolgreich beendet gelten könne. (ucanews)
Nach vier Jahren Hausarrest hat der katholische Bischof von Shanghai, Ma Daqin, einen Schritt zu seiner Rehabilitierung bei den kommunistischen Behörden getan. In einem Blogeintrag bedauerte er öffentlich, nach seiner Bischofsweihe aus der Patriotischen Vereinigung ausgetreten zu sein, die als staatliche Agentur über die katholische Kirche in China wacht. Gleichzeitig lobte der Bischof die wichtige Rolle der Vereinigung für das Funktionieren der Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche. Beobachtern zufolge könnte dieser Schritt dem zunehmenden Druck geschuldet sein, dem sich der Bischof und seine Gemeinde durch die chinesische Regierung ausgesetzt sahen. Andere Kommentatoren argwöhnten, der Blogeintrag mit der Kehrtwendung des Bischofs könne nicht von ihm selbst verfasst sein. (asianews)

 

Vietnam
Seit mehreren Tagen versuchen Missionsschwestern in Hanoi mit einem Sit-In ihr Gelände vor einer unrechtmäßigen Aneignung durch eine lokale Bauunternehmerin zu schützen. Wie die Onlineagentur Asianews an diesem Samstag berichtet, haben die Schwestern von Saint Paul de Chartres in der Nacht des 16. Juni Baumaterialen auf einem ihrer Grundstücke vorgefunden. Anzeigen gegenüber den Behörden seien unbeantwortet geblieben. Deshalb hätten sich die Schwestern zu dieser physischen Überwachungsmaßnahme entschlossen. Das Grundstück wurde nach der Machtergreifung 1954 durch die kommunistische Partei enteignet, seitdem kämpfen die Schwestern für eine Rückgabe des Landes. Da es sich um umstrittenes Land handele, dürfe das Grundstück vorerst nicht bebaut werden, so die Schwestern in einem ihrer Anschreiben an die Behörden. Dem Gesetz nach haben Enteignete das Recht, ihre Grundstücke wieder zu erlangen, wenn sie nicht mehr „dem Volk“ dienen. (asianews)

Amerika

Chile
Neuerlich ist in der chilenischen Region Arauca ein Brandanschlag auf eine katholische Kirche verübt worden. Unbekannte Täter schossen wenig später auf die Polizisten am Tatort. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst unter Berufung auf örtliche Quellen. Das chilenische Innenministerium will in Kürze einen Plan zur Eindämmung der Gewalt in der Region Arauca vorlegen. Das betroffene Gotteshaus in der Stadt Collipulli ist laut fides bereits die 14. mutwillig zerstörte Kirche in der Region. Wie Inschriften an den Tatorten vermuten lassen, stecken hinter den Angriffen auf die Gotteshäuser mit der Sache der indigenen Mapuche sympathisierende Täter. (fides)

Vereinigte Staaten/Puerto Rico
Religiöse Führer aus den USA und Puerto Rico wünschen sich ein US-Gesetz, das zur Lösung der Finanzkrise in Puerto Rico beiträgt. Mit diesem Anliegen trafen sich Geistliche nun mit Angehörigen des US-Senats, der in diesen Tagen über ein entsprechendes Gesetz berät. Von katholischer Seite nimmt der Priester Enrique Camacho von der Caritas-Organisation Catholic Charities an der Initiative teil. Infolge der Schuldenkrise musste Puerto Rico bereits grundlegende staatliche Dienstleistungen kürzen. Viele Bürger haben wegen der Armut inzwischen das Land verlassen. Der karibische Inselstaat Puerto Rico ist Außengebiet der Vereinigten Staaten, die Einwohner besitzen die US-Staatsbürgerschaft. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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