RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.6.2016

Tagesmeldungen vom 20.6.2016

- Weltweit mehr Flüchtlinge als je zuvor -
- Erzbistum München legt erstmals Vermögen offen -
- Protestwahl: Vatikan gratuliert Roms Bürgermeisterin -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Weltweit mehr Flüchtlinge als je zuvor
Noch nie seit Beginn der Zählungen gab es so viele Flüchtlinge wie heute. Bis Ende 2015 mussten mehr als 65 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen – fast sechs Millionen mehr als im Jahr davor. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt der neue Jahresbericht „Global Trends“ des UNO-Flüchtlingskommissariats zum Weltflüchtlingstag. Die Zahl der Flüchtlinge entspricht ungefähr der Gesamteinwohnerzahl von Ländern wie Frankreich oder Großbritannien. (pm)
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Woelki verurteilt Anschlag auf Flüchtlingsunterkunft
Der Kölner Kardinal Woelki hat den Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in einem ehemaligen Pfarrhaus in Köln-Rondorf verurteilt. In einem Gottesdienst in Rondorf sprach er von „menschen- und gottesverachtender Tyrannei“. Für ihn sei das „so etwas wie die Verlängerung des Terrors, vor dem die Familie geflohen ist“. Das Haus, in dem eine achtköpfige jesidische Familie aus dem Irak lebte, ist vor rund einer Woche durch einen Brand völlig zerstört worden. (domradio)
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Erzdiözese München legt erstmals Vermögen offen
Knapp sechs Milliarden Euro: Das ist das Gesamtvermögen des Erzbistums München-Freising, das an diesem Montag offengelegt wurde. Das bedeutet einen Rekordwert unter deutschen Bistümern; an den nächsten Positionen in der Liste „reicher“ Bistümer folgen Paderborn und Köln. Ein großer Teil des Vermögens der bayerischen Erzdiözese wurde 2015 zweckgebunden in drei Stiftungen untergebracht – für Seelsorge, soziale Arbeit und Verkündigung. (kirchennachrichten)
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Mutter Teresa: Der Hausherr von St. Peter erinnert sich
Sie ist die Heilige der Barmherzigkeit schlechthin: Mutter Teresa von Kalkutta. Am 4. September spricht Papst Franziskus sie heilig. Kardinal Angelo Comastri, Erzpriester und „Hausherr“ des Petersdoms, kannte sie gut und kann einiges von ihr erzählen. „Ich erinnere mich, wie sie mir immer wieder irgendein Heiligenbild gab und dazu schrieb: Be holy, sei heilig. Sie sagte auch gerne: Der einzige Koffer, den wir ins Jenseits mitnehmen, ist der Koffer der Nächstenliebe...“ (rv)
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AUS DEM VATIKAN:

Franziskus: „Niemals verurteilen. Niemals!“
Ehe du andere beurteilst, schau lieber mal in den Spiegel: Diesen praktischen Rat erteilte Papst Franziskus bei der Morgenmesse an diesem Montag, der letzten mit Predigt vor seiner Sommerpause. Was das Urteil Gottes von unserem Urteil unterscheide, sei die Allmacht der Barmherzigkeit. Der Papst forderte seine Zuhörer auf: „Niemals verurteilen. Niemals!“ (rv)
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Besuch aus Bonn für Benedikt XVI.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat in Rom eine Tafel für die Kirche St. Augustinus in Bonn-Bad Godesberg gesegnet. In seiner Zeit als Professor an der Bonner Uni (1959-63) hatte Joseph Ratzinger, der spätere Papst, regelmäßig die Messe in St. Augustinus gefeiert. Daran soll die Gedenktafel erinnern, die der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats dem emeritierten Papst persönlich im Vatikan vorbeibrachte. Gelegenheit, um über alte Zeiten zu plaudern... (kna)
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Vor Besuch in Armenien: „Es wird Heimspiel für Franziskus“
Wenn Papst Franziskus am Wochenende Armenien besucht, dann wird das für ihn wohl ein Heimspiel. Und das, obwohl nur wenige Prozent der Armenier katholisch sind, während mehr als 90 Prozent der armenisch-apostolischen Kirche angehören. Was dem Papst die Sympathien der Armenier verschafft, ist nach Ansicht des Geistlichen Tiran Petrosyan seine klare Haltung zum Völkermord an Armeniern vor hundert Jahren. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan wünscht Roms neuer Bürgermeisterin Virginia Raggi von der Protestpartei M5S „gute Arbeit“. Das berichtet die italienische Tageszeitung La Stampa unter Berufung auf das vatikanische Staatssekretariat. Hingegen äußert Kardinalvikar Agostino Vallini, der in Vertretung des Papstes die Diözese Rom leitet, Besorgnis über die politische „Unerfahrenheit“ der 37-jährigen Wahlsiegerin. Die Diözese Rom arbeitet mit der Stadtverwaltung bei der Organisation des laufenden Heiligen Jahrs zusammen. Raggi, eine Anwältin, ist die erste Frau an der Spitze der italienischen Hauptstadt. Sie gewann die zweite Runde der Kommunalwahlen am Sonntag mit deutlicher Mehrheit – über sechzig Prozent – gegen einen Kandidaten von Ministerpräsident Renzis „Demokratischer Partei“. (kna/rv)
Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen war an diesem Montag der frühere israelische Präsident Shimon Peres zu Besuch bei Papst Franziskus. Quellen aus Israel zufolge wollten der 92-jährige Ex-Staatsmann und der Papst über den internationalen Terrorismus und die Lage der Christen im Nahen Osten sprechen. Peres hat vor zwei Jahren, noch als Präsident, an einem Friedensgebet des Papstes für den Nahen Osten in den Vatikanischen Gärten teilgenommen. (rv)
Fünf Vorbilder im Glauben wird der Papst am kommenden 16. Oktober heilig sprechen. Es handelt sich um den italienischen Ordensmann und Märtyrer Salomone Leclercq, den spanischen Bischof Manuel González García, die beiden italienischen Priester und Ordensgründer Alfonso Maria Fusco und Lodovico Pavoni sowie die französische Ordensfrau und Mystikerin Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit Catez. Zuvor spricht der Papst am 4. September die albanische Ordensgründerin Mutter Teresa heilig. (rv)

Europa

Deutschland
Nach den Äußerungen von Papst Franziskus zur Gültigkeit katholischer Eheschließungen hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick heiratswillige Paare vor vorschnellen Schritten gewarnt. „Der Papst hat die Sorge, dass manchen Brautleuten die Tragweite der Sache nicht bewusst ist, wenn sie vor dem Traualtar stehen“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Franziskus habe Recht, wenn er sage, eine Schwangerschaft allein sei kein Grund zu heiraten. Er sehe die päpstlichen Äußerungen als „Erinnerung, genau hinzuschauen und intensiv nachzuhaken“, so Schick mit Blick auf die seelsorgliche Praxis. Wenn ein Paar nicht sicher sei, für immer zusammenbleiben zu wollen, „dann soll man es nicht trauen“. (kna)
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Österreich
Mit einem feierlichen Gottesdienst ist am Sonntag in Salzburg die erste serbisch-orthodoxe Kirche geweiht worden. Die Weihe nahm der für Österreich zuständige Bischof Andrej Cilerdzic vor. In Salzburg gibt es an die 14.000 serbisch-orthodoxe Christen. „Wir sind als Gemeinde schon seit 1945 hier in Salzburg verankert, und dennoch ist es heute ein historischer Tag. Wir haben nämlich niemals eine richtige Kirche gehabt“, so der orthodoxe Pfarrer Jovan Govedarica. (kap)

Italien/Libyen
Wieder ein Verhandlungserfolg der katholischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio für Flüchtlinge, diesmal in Libyen: Zum ersten Mal dürfen die italienische Entwicklungshilfe, das Internationale Rote Kreuz und einige NGOs in der Region Fezzan tätig werden, einer Durchgangsregion für Migranten nach Europa. Damit verlieren Menschenhändler an Bewegungsfreiheit, hofft Sant’Egidio. Die meisten Flüchtlinge, die in Italien anlegen, haben die Boote in Libyen bestiegen. (pm)

Naher Osten

Syrien
Ein Selbstmordattentäter hat am Sonntag in Qamishli im Nordosten Syriens drei Wachleute mit sich in den Tod gerissen. Das Attentat geschah vor einer Kirche, in der gerade das orthodoxe Pfingstfest gefeiert wurde. Offenbar hatte es der Attentäter auf den syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Ephrem II. Karim abgesehen. Der Kirchenmann blieb unverletzt. Bisher hat sich noch niemand zum Anschlag bekannt, doch das Vorgehen des Mörders deutet auf einen islamistischen Hintergrund hin. In den letzten sechs Monaten haben Attentäter schon viermal die assyrisch-orthodoxen Gläubigen von Qamishli angegriffen. (rv) 

Asien

Philippinen
Die Bischofskonferenz ist besorgt über eine wachsende Zahl von Morden an mutmaßlichen Drogendealern. Gezielte Todesschüsse seien ausschließlich zur Selbstverteidigung oder zur Verteidigung anderer gerechtfertigt, erklärte am Montag der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Erzbischof Socrates Villegas. Verdächtige zu ermorden, sei moralisch falsch. „Verdacht ist niemals das moralische Äquivalent von Gewissheit, und Strafen können nur auf der Grundlage von Gewissheit verhängt werden“, so der Erzbischof. Er appellierte an die Gläubigen, „jede Form der Selbstjustiz anzuzeigen“. (kap)
Die Caritas und weitere kirchliche Organisationen bitten den neuen Präsidenten Duterte um Maßnahmen für die Entwicklung des Landes. Dabei sollen die Armen „im Mittelpunkt der politischen Agenda stehen“. Die neue Regierung solle sich „mehr um die Verbesserung der Lebensbedingungen für Arme und Ausgegrenzte im Land“ und um einen „tatsächlichen Wandel“ sorgen. Wenn der Präsident tatsächlich eine Erneuerung vorantreiben wolle, dann „fordern wir, dass dieser Wandel auf Gerechtigkeit und Menschenwürde gründet“. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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