RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.6.2016

Tagesmeldungen vom 21.6.2016

- Mittelmeer: Das Boot, der Tod, das neue Leben -
- Piusbruderschaft: „Wir sind keine Schismatiker“ -
- Orthodoxes Konzil: Hoffnung nach dem Auftakt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Das Boot, der Tod, das neue Leben
Mehr als 3.000 Migranten sind bisher in diesem Jahr im Mittelmeer ertrunken beim Versuch, Europa zu erreichen. Eine Zahl, die einem im Hals steckenbleibt. Am Montag war Weltflüchtlingstag, am Dienstag ist wieder Alltag, und der heißt: Balkanroute zu, Mittelmeer-Route offen, Dramen vor Italien. Man müsste „irgendwie herauskommen aus dieser Perspektive des ständigen Notstands“, sagt der Deutsche Christopher Hein, Sprecher des Italienischen Flüchtlingsrates. (rv)
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Piusbruderschaft: „Wir sind keine Schismatiker“
Die Piusbruderschaft hat „immer den Primat des Papstes anerkannt“ und wollte „um nichts in der Welt eine Trennung von Rom“: Das sagte der Generalobere der Piusbruderschaft, Bernard Fellay, am Dienstag in einem Interview mit den „Salzburger Nachrichten“. Jene Bischofsweihen, die 1988 zur Exkommunikation des Piusbruderschafts-Gründers Marcel Lefebvre und der von ihm geweihten Bischöfe führten, seien im Grund ein „Akt der Notwehr“ gewesen, sagte Fellay. Die weiterhin unerlaubt durchgeführten Priesterweihen innerhalb der Bruderschaft – die nächste ist für 2. Juli in Zaitzkofen angesetzt - werden laut Fellay von Rom in vollem Wissen geduldet. (kap)
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Die fliegende Heilige Pforte
So ein entgrenztes Heiliges Jahr hat die Kirche noch nicht erlebt: Überall auf dem Planeten hat Papst Franziskus „Heilige Pforten der Barmherzigkeit“ aufspringen lassen. Eine ganz besondere dieser Heiligen Pforten gibt es auf den Salomoneninseln im Pazifik: Sie fliegt. Sie kommt zu den Menschen überall auf dem Archipel. (rv)
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ORTHODOXES KONZIL:

Das Konzil hat seine Arbeit aufgenommen
Zweiter Sitzungstag des Panorthodoxen Konzils auf Kreta: Trotz des Fernbleibens von vier eigenständigen Landeskirchen ziehen die auf der Insel versammelten Kirchenführer die „Große und Heilige Synode“ der orthodoxen Kirche durch. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. verteidigte das am Montag ausdrücklich in seiner Eröffnungsrede: Das Konzil sei seit Jahrzehnten vorbereitet worden, man habe es jetzt nicht einfach noch einmal verschieben können. (rv)
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Orthodoxes Konzil: Hoffnung nach erstem Sitzungstag
Erzbischof Job von Telmessos hofft im Rahmen des ersten Sitzungstages des Panorthodoxen Konzils auf regelmäßige Treffen der Kirchen. Diesen Vorschlag habe der rumänisch-orthodoxe Patriarch Daniel bereits vor fünf Monaten bei der „Synaxis“ der Oberhäupter der orthodoxen Kirchen in Chambesy geäußert. „Wir hoffen, dass dieses Heilige und Große Konzil einen neuen Prozess in der orthodoxen Kirche auslösen wird. Wir brauchen das auf weltweiter Ebene“, so Erzbischof Job. (kap)
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Orthodoxes Konzil: Dokument zu Mission einstimmig angenommen

Experte: „Orthodoxes Konzil ist Belastungsprobe für Ökumene“
Von den aktuellen innerorthodoxen inhaltlichen und kirchenpolitischen Differenzen, die rund um das Panorthodoxe Konzil deutlich wurden, ist auch der katholisch-orthodoxe Dialog mitbetroffen. Darauf hat der Orthodoxie-Experte und Pressesprecher der ökumenischen Stiftung „Pro Oriente“, Erich Leitenberger, in der deutschen Zeitung „Die Tagespost“ hingewiesen. Leitenberger sprach von einer „Belastungsprobe“ für die Ökumene, wobei sich die katholische Seite zweifellos „vor Besserwisserei hüten“ und für eine „Haltung respektvoller Solidarität“ optieren werde. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat am Montag seine fünftägige Ukraine-Reise beendet. Im Auftrag des Papstes hatte er der leidenden Bevölkerung angesichts des Konflikts in der Ostukraine Solidarität ausgedrückt. Vor dem ukrainischen Kirchenrat und Religionsvertretern in Kiew hat Parolin am Montag, dem letzten Reisetag, zur Versöhnung aufgerufen. „Das tägliche Erleben von Gewalt“ könne vielleicht „das Wunder wirken, dass wir das Wesentliche entdecken“, nämlich „unser gemeinsames Menschsein“, so der Kardinal. Es gebe „keine Zeit mehr zu verlieren, die Religionsvertreter sollten sich „gegenseitig um Vergebung bitten“. (apic)
Der Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson, hat bei einer Tagung in Rom zum ersten Jahrestag der Enzyklika „Laudato Si“ eine neue Website vorgestellt. Die Seite www.laudatosi.va fasst alle relevanten kirchlichen und religiösen Dokumente zum Umweltthema zusammen, „auch solche außerhalb des kirchlichen Bereichs“, wie das Portal „Vatican Insider“ am Dienstag berichtete. (kap)
Papst Franziskus und der anglikanische Primas Justin Welby planen einen ökumenischen Gebetsgottesdienst in Rom. Am 4. Oktober wollten sich die beiden Kirchenführer in der Basilika San Gregorio Magno auf dem römischen Celio-Hügel treffen und zusammen beten, berichtet die Agentur „Aci-Stampa“. Der Kamaldulenser-Orden, der die Kirche betreut und sich in der Ökumene zur anglikanischen Weltkirche engagiert, hat den Termin bestätigt. Auch Franziskus’ Vorgänger Johannes Paul und Benedikt haben solche Gebetsgottesdienste mit dem jeweiligen anglikanischen Primas in San Gregorio Magno durchgeführt. (rv)
Vier Kardinäle steigen auf: vom Rang der sogenannten Kardinaldiakone zum Rang der sogenannten Kardinalpriester. Das wurde am Montag im Vatikan bekannt. Die „Aufsteiger“ sind der US-Amerikaner William Levada, der Slowene Franc Rodé, der Italiener Andrea Cordero Lanza di Montezemolo und der Franzose Albert Vanhoye. Alle vier Kardinäle können aus Altersgründen nicht mehr am nächsten Konklave teilnehmen. Die Kardinalsklassen haben protokollarische Bedeutung. Sie sind nicht zu verwechseln mit den Weihestufen Diakon, Priester und Bischof. (rv/kna)

Europa

Deutschland
Der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom hat erneut für eine Kultur der Gastfreundschaft geworben. „Es mag Grenzen geben, aber keine Obergrenze“, sagte er am Montagabend in Würzburg bei einem ökumenischen Gedenken der Gemeinschaft Sant’Egidio für zu Tode gekommene Flüchtlinge. Barmherzigkeit sei grenzenlos. Die Christen würden am Umgang mit Fremden erkannt; in jedem Menschen zeige sich Gott, „der uns in Jesus Christus sein Gesicht gezeigt hat“. Bei dem Gottesdienst in der Würzburger Marienkapelle wurden Namen von Menschen verlesen, die auf der Flucht gestorben waren, sowie die genaueren Umstände ihres Todes. (kna)

Österreich
Für die Caritas weist das am Dienstag im Ministerrat beschlossene Maßnahmenpaket zur Flüchtlingsintegration in Österreich in „die richtige Richtung“. Die Zusage zusätzlicher Mittel für Sprachkurse, die verstärkte Unterstützung von Freiwilligen im Sprachförderungsbereich, der Leistungskatalog zur Ausweitung des Angebots gemeinnütziger Tätigkeit oder etwa die geplante digitale Vernetzung von Freiwilligenaktivitäten stimmen die Organisation optimistisch. Ist das Bekenntnis zum gelingenden Miteinander ernst gemeint, brauche es allerdings weitere Präzisierung und zusätzliche Schritte, betonte die Caritas. (kap)

Naher Osten

Irak
Die chaldäisch-katholische Kirche hat in einer Klerusversammlung über die Neuausrichtung der Verkündigung des Evangeliums im Irak diskutiert. Die Versammlung hat bis Dienstag unter dem Vorsitz von Patriarch Mar Louis Raphael Sako in Erbil, der Hauptstadt der kurdischen Region des Irak, getagt. Dort leben hunderttausende Christen, die 2014 vor dem „Islamischen Staat“ aus Mossul und der Ninive-Ebene geflohen sind. Patriarch Sako sagte, es gehe darum, angesichts der dramatischen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen im Irak in der letzten Dekade die Aufgabe des Priesters in der Gemeinde neu zu definieren. (kap)

Asien

Indien
Im nordostindischen Bundesstaat Assam hat ein Unbekannter auf offener Strasse einen katholischen Priester mit einer Machete überfallen. Das Opfer musste mit schweren Stichverletzungen in ein Krankenhaus in Guwahati eingeliefert werden, der Täter hingegen entkam. Assam ist einer der sieben Bundesstaaten im Nordostindien, in denen die Lage wegen zahlreicher ethnischer, tribaler und religiöser Konflikte äußerst instabil ist. (fides)
Der populäre indische Guru Baba Ramdev hat zum Welt-Yoga-Tag der Vereinten Nationen den weltlichen Charakter dieses geistig-körperlichen Übungssystems betont. „Niemand ändert seine Religion, wenn er diese Praktiken anwendet“, sagte er am Montag der Zeitung „Indian Express“. Yoga sei von Natur aus „säkular, universell und spirituell“. Wer dennoch aus religiösen Gründen Bedenken habe, während der Übungen das heilige „Om“ anzustimmen, dem empfiehlt der Guru den unverfänglicheren Laut „Amin“. (kna)

Amerika

Kolumbien
Kolumbiens Präsident hat den 20. Juli als mögliches Datum für ein erfolgreiches Ende der Friedensverhandlungen mit der linksgerichteten Rebellenorganisation FARC genannt. Danach werde eine neue Etappe für das Land beginnen, kündigte Juan Manuel Santos in einer Erklärung am Montagabend an. Indes fordert die kolumbianische Caritas internationale Beratungen über die Rückkehr von Flüchtlingen. Der Jahrzehnte währende blutige Konflikt kostete über 250.000 Menschen das Leben und brachte mehr als sechs Millionen Binnenflüchtlinge hervor. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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