RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.6.2016

Tagesmeldungen vom 24.6.2016

- Ankunft des Papstes im „ersten christlichen Land“ -
- Papst: Aus den Gräueln der Vergangenheit lernen -
- Brexit: Franziskus erinnert an Verantwortung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 17.30 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST FRANZISKUS IN ARMENIEN:

Papst Franziskus ist in Armenien angekommen. Der Papstflieger landete in der Hauptstadt Jerewan, wo er von Staatspräsident Sersch Sargsjan sowie Vertretern der Kirchen und der Gesellschaft begrüßt wurde. Die Reise habe vor allem spirituellen Charakter. Das hatte der Papst in einer Videobotschaft betont, deswegen führte ihn sein erster Programmpunkt in die Apostolische Kathedrale des heiligen Georgs zu einem Gebetstreffen und erst danach zu den Autoritäten des Landes. (rv)

Aus den Gräueln der Vergangenheit lernen
Aus den Gräueln der Vergangenheit lernen, wie Frieden zu gestalten wäre: Diesen Wunsch äußerte Papst Franziskus in seiner Ansprache an den Staatspräsidenten, Diplomaten, Politiker und Vertreter des öffentlichen Lebens. Der Papst ging auf das nationale Trauma der Armenier ein, das von den Osmanen durchgeführte Massaker in den Jahren 1915/1916. „Diese Tragödie, dieser Völkermord“, wie der Papst es nennt, habe „leider die traurige Liste der entsetzlichen Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts” wiederholt, die „von anormalen rassistischen, ideologischen oder religiösen Motivationen ermöglicht wurden.“ (rv)
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Papst Franziskus: „Ich verneige mich vor dem armenischen Volk“
Ansprache von Papst Franziskus bei der Begegnung mit Vertretern des öffentlichen Lebens und der Regierung und mit dem Diplomatischen Korps im Präsidentenpalast von Jerewan. (rv)

Gemeinsames Zeugnis gegen Spaltungen
Papst Franziskus hat bei seiner ersten Ansprache seiner Armenienreise in der Apostolischen Kathedrale des heiligen Gregors des Erleuchters in Etschmiadsin die Bedeutung der Ökumene im Umgang mit Krisen und Konflikten in der Welt betont. Im Beisein des Apostolischen Katholikos Karekin II. sagte er, die Welt sei leider gezeichnet von Spaltungen und Konflikten, materieller und geistlicher Armut und Christen müssten ein Zeugnis der gegenseitigen Achtung und brüderlichen Zusammenarbeit geben. Hierfür sei wichtig, dass sie diesen Weg gemeinsam gingen. (rv)
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Gebetsbesuch: Christen sollen Zeugen der Zusammenarbeit sein
Ansprache von Papst Franziskus
beim Gebetsbesuch in Etschmiadsin, in der Apostolische Kathedrale. (rv)

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HINTERGRUND ARMENIENREISE:

Präsident: Papst steht für Frieden
Das gesamte armenische Volk soll die Wärme und die Energie des Papstes spüren. Das wünschte sich der Präsident Armeniens, Sersch Sargsjan, vor der Papstreise. Gerade angesichts der Verfolgungen von Christen – auch armenischen – im Nahen Osten sei der Papstbesuch in seinem Land bedeutend, erklärt Sargsjan im Interview mit Radio Vatikan. Papst Franziskus stehe für Dialog, Respekt und friedliches Zusammenleben. Frieden – das sei auch in den Beziehungen zu Aserbeidschan nötig, so der Präsident weiter. Dorthin wird Franziskus im September, seiner zweiten Kaukasusreise, reisen. (rv)
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Armenische Kirche: Papst muss nicht zwingend „Völkermord“ sagen
Die armenisch-apostolische Kirche erwartet nicht zwingend, dass Papst Franziskus erneut den Begriff „Völkermord“ bei seinem Besuch verwenden wird. „Wir kennen die Haltung des Papstes”, sagte der Sprecher der armenisch-apostolischen Kirche, Wagram Melikjan. „Allein, dass Papst Franziskus die Genozid-Gedenkstätte besuchen wird, ist lebendiger Ausdruck seiner Haltung”. Franziskus hatte 2015 die Verfolgung der Armenier im Osmanischen Reich vor 101 Jahren als „ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts” verurteilt. (pm)
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Vertreibungen sind Kern der Identität Armeniens
Dass es ein Besuch im „ersten christlichen Land” ist, das steht schon im Motto der an diesem Freitag beginnenden Papstreise. Armenien ist stolz auf seinen Glauben und seine Geschichte. Dass beides aber in der Vergangenheit oft im Konflikt lag zeigen die vielen Vertreibungen. Neben der am stärksten vertretenen armenisch apostolische Kirche, gibt es auch noch die mit Rom unierte armenisch-katholische Kirche. Diese Kirche ist vor allem eine Diasporakirche, berichtet Adrienne Suvada gegenüber Radio Vatikan. Sie hat sich länger wissenschaftlich mit dieser Kirche befasst. (rv)
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Kardinal Koch zum Papstbesuch in Armenien
Die Pastoralreise von Papst Franziskus nach Armenien ist eine günstige Gelegenheit, die Beziehungen zwischen der armenisch-apostolischen und der katholischen Kirche noch weiter zu stärken. Das hofft der vatikanische Ökumenekardinal Kurt Koch in einem Beitrag für den L´Osservatore Romano, der im Vorfeld der Reise veröffentlicht wurde. Kardinal Koch betont in seinem Artikel die ökumenische Bedeutung der Papstvisite, die durch seinen Aufenthalt in der Residenz des Katholikos der armenisch-apostolischen Kirche, genau 15 Jahre nach dem Heiligen Johannes Paul II., noch vertieft werde. (or)
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PAPSTPROGRAMM IN ARMENIEN:

Das ausführliche Papst-Programm und Live-Übertragungen
Drei Tage lang ist Papst Franziskus an diesem Wochenende in Armenien. Das Programm im Einzelnen können Sie hier nachlesen. Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar, zu erreichen über den Vatikan-Player. (rv)

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BLICKPUNKT ORTHODOXES KONZIL:

Orthodoxes Konzil berät über Reizthema Ökumene
Auf der Tagesordnung des orthodoxen Konzils auf Kreta stehen am Freitag, dem vorletzten Arbeitstag, das umstrittene „Ökumene-Papier“ und die geplante „Botschaft“. Der Entwurf der „Botschaft“, die 20 Punkte umfassen soll, ist bisher nicht veröffentlicht. Die Beratung über das Dokument „Beziehungen der orthodoxen Kirche zur übrigen christlichen Welt“ hatte bereits am Donnerstagabend begonnen, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete. Dabei seien die Pro- und Contra-Beiträge besonders kontrovers gewesen. (kap/kna/rv)
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Konzilstexte werden wohl erst nächste Woche veröffentlicht
Am vorletzten Sitzungstag des Panorthodoxen Konzils ist es nicht ganz einfach, festzustellen, wie weit die Teilnehmer gekommen sind und welche Tendenz sie den besprochenen Dokumenten geben. Erzbischof Job von Telmessos sagte am Freitagnachmittag vor der Presse, die Dokumente würden „erst nach dem Konzil veröffentlicht“, dann werde man sie „in voller Länge lesen können“. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Großbritannien
Großbritannien sagt Europa Tschüss und der aktuelle Karlspreis-Träger Papst Franziskus betont, dass die Brexit-Entscheidung „der ausdrückliche Wille des britischen Volkes“ gewesen sei. An diesem Freitagmorgen waren die Ergebnisse der Volksabstimmung offiziell und 52 Prozent wählten für den Austritt aus der Europäischen Union. Franziskus hatte erst im Flieger nach Armenien vom Ergebnis des Referendums gehört und zur Besonnenheit aufgerufen. „Ich erwarte, dass alle Verantwortung übernehmen für das Wohl des britischen Volkes und Zusammenleben in ganz Europa.“ (diverse)
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Vatikan/Heiliges Land
Jerusalem bekommt einen neuen römisch-katholischen Bischof: Papst Franziskus hat den Rücktritt aus Altersgründen des lateinischen Patriarchen Fouad Twal angenommen, wie der Vatikan an diesem Freitag bekannt gab. Apostolischer Administrator des Bistums wird der ehemalige Kustos des Heiligen Landes, Pater Pierbattista Pizzaballa. Der Kustos ist der Obere der Franziskaner im Heiligen Land, gleichzeitig aber auch in einigen Bereichen offizieller Vertreter der Kirche. Für die neue Aufgabe ernannte der Papst Pater Pierbattista zum Erzbischof. (rv)

Europa

Deutschland
Mit Blick auf die bevorstehenden Priesterweihen bei der lefebvristischen Piusbruderschaft hat Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer „jede Initiative zur Überwindung einer Kirchenspaltung“ begrüßt. Die angekündigten Weihen seien laut Vatikan „zum gegenwärtigen Zeitpunkt unbedenklich“, teilte die Diözese in Regensburg mit. Sie würden allerdings „lediglich toleriert und straffrei hingenommen“. Der lefebvristische Bischof Bernard Fellay will am 2. Juli in Zaitzkofen bei Regensburg drei Männer zwischen 26 und 30 Jahren zu Priestern weihen. (kna)
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff besucht in der kommenden Woche Rom. Gemeinsam mit dem evangelischen DDR-Bürgerrechtler und Theologen Friedrich Schorlemmer wirbt er für das Reformationsgedenken 2017, wie Sachsen-Anhalts Staatskanzlei am Freitag in Magdeburg ankündigte. Dann wird an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren erinnert, als Martin Luther seine Thesen zur Kirchenreform veröffentlichte. (kna)
Grundgesetz statt Koran: Als Antwort auf die islamistische „Lies!“-Aktion will Bayerns Integrationsbeauftragter Martin Neumeyer am Dienstag in München Gratisexemplare der deutschen und bayerischen Verfassung verteilen. Der Aktion der Salafisten könne man nicht absprechen, „dass sie originell war“, sagte Neumeyer am Freitag. Deshalb habe er sich entschlossen, mit „Lies... unser Grundgesetz!“ für Demokratie und die freiheitliche Grundordnung zu werben. Er freue sich auf interessante Gespräche. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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