RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.3.2016

Tagesmeldungen vom 1.3.2016

- Kinderschutz-Experte empfiehlt „Spotlight“ -
- Papst: Fastenzeit als Vorbereitung auf Vergebung -
- Bußfeier am Freitag: Franziskus als Beichtvater -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Kinderschutz-Experte: Bischöfe empfehlen „Spotlight“
Kirchenleute, die die Tragweite von Missbrauch durch Kleriker klar erkennen, empfehlen den Film „Spotlight“, der soeben als bester Film des Jahres mit dem „Oscar“ ausgezeichnet wurde. Das sagte der deutsche Jesuit Hans Zollner, der an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom das Internationale Kinderschutzzentrum leitet und zu den ausgewiesenen Fachleuten in der Frage von Missbrauch in der Kirche zählt. „Spotlight“ erzählt die journalistische Aufdeckung der Missbrauchsfälle von Boston nach, die letztlich dazu führten, dass die Kirche dem Thema erstmals Beachtung schenkte. (rv/kap)
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Missbrauch: Kardinal Pell belastet australischen Bischof
Kurienkardinal George Pell hat in einem Missbrauchsskandal seinen früheren Vorgesetzten in Australien belastet. Der damalige Bischof seiner Heimatdiözese Ballarat, Ronald Mulkearns, habe ihn über die wahren Gründe für die Versetzung eines übergriffigen Priesters getäuscht, sagte Pell in der Nacht auf Dienstag in einer Video-Befragung durch die australische Missbrauchskommission. Pell gehörte 1982 als Priester zu einem Beraterkreis von Bischof Mulkearns zum Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs. (kna)
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Papst: „Wir vergeben, und uns wird vergeben werden“
Die Fastenzeit soll das Herz des Christen auf die Vergebung Gottes vorbereiten und ihn dazu anstiften, seinerseits zu vergeben. Das hat Papst Franziskus am Dienstag bei der Morgenmesse in seiner Residenz Santa Marta gesagt. Im Gegensatz zum Menschen sei Gottes Bereitschaft zur Vergebung grenzenlos. Im Tagesevangelium sagt Jesus auf eine Frage des Petrus, wie oft er seinem Bruder vergeben müsse: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal. (rv)
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Pakistan: Gemeinsam gegen das Blasphemiegesetz
Licht und Schatten in Pakistan, einem Land mit massiven Schwierigkeiten im Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen: Das Anti-Blasphemiegesetz, das immer wieder als Vorwand zur Diskriminierung religiöser Minderheiten herhält, darf neuerdings kritisiert werden, sagt uns der Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz Erzbischof Joseph Coutts, der auch von neuen Kirchen in seiner Diözese Karachi berichtet. Zugleich steigt im Land akut die Gefahr interreligiöser Ausschreitungen, weil Pakistan die Todesstrafe am Mörder eines gemäßigten muslimischen Politikers vollstreckt hatte. (rv/fides/asianews)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Bei der Bußfeier am Freitag dieser Woche im Petersdom wird Papst Franziskus persönlich einigen Gläubigen die Beichte abnehmen. Das teilte das liturgische Büro im Vatikan an diesem Dienstag mit, als Ergänzung zum am Vortag veröffentlichten Programm der päpstlichen Kar- und Ostertage. In früheren Jahren hatte Franziskus bei dieser Gelegenheit selbst gebeichtet, ehe er das Sakrament anderen spendete. Unklar ist nach wie vor, wo Franziskus an diesem Gründonnerstag die Abendmahlsmesse mit dem Ritus der Fußwaschung feiern wird. Der Punkt scheint im Programm nicht auf. Franziskus hat die Messe „In Coena Domini“ bisher zweimal in Haftanstalten und einmal in einer Behinderteneinrichtung zelebriert. (rv)
Die Journalisten bei Radio Vatikan können in der derzeit laufenden Reform der vatikanischen Medien ihre beruflichen Qualifikationen und Kompetenzen neu einbringen. Davon zeigt sich der neue interimistische Verwaltungsleiter des Senders, Giacomo Ghisani, überzeugt. „Wenn die vor uns liegende Zeit mit der nötigen Offenheit und Verfügbarkeit für Änderungen gelebt wird, kann sie ein schönes und fesselndes Abenteuer sein“, schreibt Ghisani in einem Mail an die Beschäftigten. Der Vizegeneraldirektor des vatikanischen Sekretariats für Kommunikation und Hausjurist von Radio Vatikan hat sein neues zusätzliches Amt an diesem Dienstag angetreten. Der Laie ersetzt Intendant Federico Lombardi und Verwaltungsdirektor Alberto Gasbarri, die beide am Montag ihren Abschied nahmen. (rv/kap)

Europa

Schweiz
Die Einsiedelei St. Verena im Kanton Solothurn ist wieder verwaist. Schwester Benedikta Sigel hat ihre Anstellung bei der Bürgergemeinde Solothurn per Ende Februar 2016 gekündigt, hieß es in einer Medienmitteilung. Die Ziele und Vorstellungen über den Dienst in der Eremitage zwischen dem Arbeitsgeber und ihr selbst seien zu verschieden gewiesen, gab die Einsiedlerin an. Schwester Benedikta will wieder wie zuvor als Stadteremitin für Gebet und Menschen da sein. Sie war Mitte 2014 als Einsiedlerin in die Verenaschlucht gekommen. Ihre Vorgängerin Schwester Verena hatte die Eremitage verlassen, weil sie dort zu wenig Ruhe fand. Die Stelle wird vorläufig nicht neu ausgeschrieben. Die Bürgergemeinde Solothurn will die Situation in der Einsiedelei St. Verena grundsätzlich überdenken und ein neues Konzept ausarbeiten, hieß es. (kath.ch)

Italien
Ein ökumenisches Projekt zur Flüchtlingshilfe hat die Basisgemeinschaft Sant’Egidio gemeinsam mit der Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen Italiens (FCEI) und der Waldenser Kirche an diesem Dienstag vorgestellt. In Zusammenarbeit mit den staatlichen italienischen Autoritäten werden „humanitäre Korridore“ eingerichtet, die es den Flüchtlingen von drei Hotspots aus ermöglichen soll, Italien sicher und ohne auf Schleuser angewiesen zu sein zu erreichen. Innerhalb von zwei Jahren sollen insgesamt 1.000 Flüchtlinge aus dem Libanon (meist syrische Kriegsflüchtlinge), Marokko (Anlaufstelle für Menschen aus dem Subsahara-Raum) und Äthiopien (vor allem Somalier, Eritreer und Sudanesen) auf sicherem Weg und kontrolliert nach Italien geholt werden. (pm)

Russland/Vatikan
Das ökumenische Treffen zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill auf Kuba schlägt weiter hohe Wellen. In Russland wenden sich einige russisch-orthodoxe Gläubige gegen die Öffnung ihres Patriarchen gegenüber der katholischen Kirche. Das betont der Orthodoxie-Fachmann Sergei Chapnin in einem ausführlichen Kommentar für die italienische Nachrichtenagentur „Asianews“ an diesem Dienstag. Schon die Wahl des Ortes für das Treffen sowie die absolute Geheimhaltung in der Vorbereitungsphase ließen vermuten, dass sich der Patriarch vor allem gegen Kritiker aus den eigenen Reihen abschotten wollte, so Chapnin in seinem Beitrag. So sähen es auch einige Gruppierungen der russisch-orthodoxen Kirche. Eine Öffnung gegenüber der römisch-katholischen Kirche sei diesen Gruppierungen, die ihre Position als „patristisch“ bezeichnen, auf keine Weise zu vermitteln. (asianews)

Malta
Neue Wege in der Jugendpastoral: Das ist das Thema der europäischen Nationaldelegierten für die Katechese bei ihrer am Dienstag beginnenden Tagung auf Malta. Das Treffen ist der Auftakt eines Beratungsprozesses, der im Frühjahr 2017 in einem Symposium über die pastorale Begleitung junger Menschen münden soll. Vier Treffen werden zu diesem Zweck im Vorfeld abgehalten, bei denen sich die Nationaldelegierten für die Pastoral im Bereich Universität, Jugend, Schule und Berufung begegnen werden. Verschiedene spezialisierte Bereiche der Pastoral sollten miteinander in Verbindung gebracht werden, um den gemeinsamen Austausch für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen auf ihrem Glaubensweg fruchtbar zu machen, wie der Vize-Generalsekretär des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen CCEE, Pater Michel Remery in einer Stellungnahme erklärte. (pm)

Afrika

Malawi
Keine Kollekten mehr in Karonga im Norden Malawis: Bischof Martin Mtumbuka hat entschieden, dass in den Messen kein Geld mehr gesammelt wird, schlicht weil die Menschen zu arm sind. Das berichtet die Agentur „Kath.ch“ unter Berufung auf die Nyasa Times. Bischof von Karonga zeigte sich besorgt über die Lage der Gläubigen, die von der aktuellen Hungerkrise im Land bedroht sind. Südafrika, Malawi und Simbabwe durchlaufen derzeit eine verhängnisvolle Dürreperiode, die auf das Klimaphänomen El Niño zurückgeht. UNO-Angaben zufolge wird der Hunger in diesem Jahr bis zu 14 Millionen Menschen in der Region betreffen. (cath.ch)

Demokratische Republik Kongo
Bischof Fridolin Ambongo Beseungu hat die EU-Mitgliedstaaten zu verbindlichen Regeln beim Handel mit Konfliktmineralien aufgerufen. Die im Februar begonnenen Verhandlungen, der sogenannte Trialog, zwischen EU-Parlament, - Kommission und den 28 Mitgliedstaaten zum Thema, müssten in klare Gesetze münden, sagte der Bischof von Bokungu-Ikela laut einem Bericht von Fides. In einer Videobotschaft habe der Bischof betont: „Ein Gesetz, das nicht bindend ist, ist meines Erachtens kein Gesetz.“ Bislang sieht die EU eine freiwillige Selbstverpflichtung der Hersteller von Mobiltelefonen, Waschmaschinen, Kühlschränken oder Autos zur Angabe ihrer Beschaffungskanäle vor. Damit sollen sie sicherstellen, dass durch ihre Einkäufe keine bewaffneten Konflikte und Gewalt finanziert werden. (fides)

Naher Osten

Irak
Die Irakische Regierung will unrechtmäßige Enteignungen von christlichen Häusern und Grundstücken bestrafen. Das kündigte der irakische Justizminister Haider Zamili laut der vatikanischen Presseagentur „Fides“ an. Demnach sollen Beamte, die für den Betrug beim Kauf und Verkauf sowie die unrechtmäßige Enteignung von Häusern und Grundstücken der christlichen Minderheit verantwortlich sind, suspendiert oder auch entlassen werden können. Des Weiteren soll der Immobilienhandel strenger kontrolliert werden, damit sichergestellt wird, dass alle Beteiligten mit dem Verkauf von Häusern oder Land einverstanden sind. Der christliche Politiker Imas Youkhana von der Assyrischen Demokratischen Bewegung hatte bereits 2014 einige Beamte der Provinz Niniveh des Betrugs im Immobilienbereich beschuldigt. (fides)

Irak/Syrien
Der in Damaskus residierende syrisch-orthodoxe Patriarch Mar Ignatius Aphrem II. stattet derzeit dem Irak einen ersten Pastoralbesuch ab. Am Montag traf der Kirchenführer mit dem Sprecher des irakischen Parlaments, Salim Abdullah al-Juburi, zusammen. Ignatius Aphrem sagte, die Christen seien entschlossen, in ihrer Heimat zu bleiben, wenn ihre Sicherheit und ihre Grundrechte garantiert würden. Al-Juburi versicherte seinerseits, dass er sein Bestes tun werde, um den Christen zu helfen, damit sie in ihrem Heimatland bleiben könnten, berichtet die Stiftung „Pro Oriente“ am Dienstag. Die Christen seien ein „essenzieller Bestandteil“ der irakischen Gesellschaft. Die syrisch-orthodoxe Kirche ist seit ihren Anfängen in Mesopotamien präsent. Durch den Vormarsch der IS-Terroristen ist die kirchliche Struktur schwer in Mitleidenschaft gezogen. (kap)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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