RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.3.2016

Tagesmeldungen vom 2.3.2016

- Papst: „Kirche braucht kein schmutziges Geld!“ -
- Franziskus will Waldenser im Vatikan empfangen -
- Pell-Anhörung: „Aus anderem Holz geschnitzt“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: „Kirche braucht offene Herzen, nicht schmutziges Geld“
Franziskus ruft die Kirche dazu auf, keine Spenden aus dubiosen Quellen anzunehmen. „Ich denke da an sogenannte Wohltäter, die sagen: ‚Nimm diese Spende für die Kirche‘ – und dann stammt sie vom Blut ausgebeuteter Menschen, misshandelt, versklavt in einem schlecht bezahlten Job“, so der Papst bei der Generalaudienz. „Diesen Leuten sage ich: ‚Bitte, nimm deinen Scheck und geh wieder, verbrenne ihn!‘ Das Volk Gottes braucht kein schmutziges Geld.“ (rv)
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Syrien: Kirche hofft auf „Friedens-Kampagne“
Der Leiter der internationalen Caritas, Kardinal Luis Antonio Tagle, hofft auf eine „richtige Kampagne für einen Frieden“ in Syrien. Das sagte er bei einem Besuch bei syrischen Flüchtlingen im Libanon. Auch der päpstliche Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, hofft im RV-Interview, dass die Waffenruhe in Syrien hält und in einen Friedensprozess überleitet. (rv)
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Österreich: Flüchtlingsintegration macht wirtschaftlich Sinn
Die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern macht wirtschaftlich Sinn. Das betonen Caritas-Präsident Michael Landau und der Direktor des Instituts für Wirtschaftsforschung, Karl Aiginger. Flüchtlinge und Zuwanderer seien in erster Linie keine Problem für Österreich, sondern eine Chance und Bereicherung für die gesamte Gesellschaft. Nötig sei freilich ein möglichst rascher Zugang von Flüchtlingen zum Arbeitsmarkt. (kap)
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HINTERGRUND:

Fußball: Vatikan spielt nach eigenen Regeln
Anpfiff zu einem Fußballspiel der besonderen Art: Es spielen die Vatikan-Polizei gegen die „Santos“, ein zusammengewürfeltes Team aus Angestellten des Vatikan-Supermarktes und der Tankstelle. Es geht um nichts Geringeres als den 43. Meistertitel des Vatikan-Fußballs. Weil nicht jeder der rund 3.000 Vatikan-Angestellten ein Fußballgott ist, spielen die Männer jeweils nur zu acht – und insgesamt nur fünfzig Minuten. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Das Tagebuch der Anne Frank
Mehr als zwei Jahre lang verstecken sich ab 1942 acht Menschen im Hinterhaus der Amsterdamer Prinsengracht 263, um der Deportation nach Auschwitz zu entkommen. In warmen Sepia-Tönen entfaltet der empathische Film das Schicksal von Anne Frank, die an ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommt und darin ihre Erlebnisse und Gefühle notiert. Mit einer höchst eindrucksvollen Hauptdarstellerin zeichnet der Film eine lebenshungrige, schlagfertige Jugendliche, die mit sich und anderen ringt und trotz aller Anspannung und Gefahr auf die Versprechungen der Liebe hofft. Dabei findet er einen respektvollen Umgang mit dem weltbekannten Tagebuch, das er dezent aktualisiert, ohne seine Authentizität zu schmälern. - Sehenswert ab 12. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Am Samstag soll Papst Franziskus erstmals Vertreter der protestantischen Waldenser im Vatikan empfangen. Die Audienz einer Delegation der Waldenser-Methodisten kündigt der Pressedienst der italienischen evangelischen Kirchen NEV an. „Dies ist eine Gelegenheit, den ökumenischen Dialog, der auch unter Papst Franziskus einen neuen Schub erhält und sichtbar zunimmt, zu konkretisieren“, so Pastor Eugenio Bernardini, Moderator der „Tavola Valdese“, des wichtigsten Gremiums der Waldenser-Methodisten in Italien. Im Juni 2015 hatte Franziskus in Turin als erster Papst ein Gotteshaus der protestantischen Waldenser betreten und dort um Vergebung für die Unterdrückung der Glaubensgemeinschaft durch die Kirche gebeten. Die im 12. Jahrhundert vom Lyoner Kaufmann Petrus Valdes (um 1140-1206) gegründete Glaubensgemeinschaft zählt heute rund 100.000 Mitglieder. Die meisten von ihnen leben in Italien. (kap)
Kurienkardinal George Pell hat am dritten Tag seiner Befragung durch die australische Missbrauchskommission erneut Vorgesetzte und Mitarbeiter der Vertuschung bezichtigt. Das Schulamt des Erzbistums Melbourne sowie der Bischof seiner damaligen Heimatdiözese Ballarat hätten ihn nicht über Missbrauchsvorwürfe informiert, weil sie „wussten, dass ich dann gehandelt hätte“, sagte der Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats in der Nacht zum Mittwoch in der Video-Befragung durch die Missbrauchskommission: „Sie haben deutlich realisiert, dass ich aus einem anderen Holz geschnitzt bin.“ Bereits in den ersten beiden Tagen belastete er zudem seinen früheren Vorgesetzten. Der damalige Bischof von Ballarat, Ronald Mulkearns, habe ihn über die wahren Gründe für die Versetzung eines übergriffigen Priesters getäuscht. Im Mittelpunkt der Befragung stehen die Vertuschung von Missbrauchsfällen im Bistum Ballarat in den 1970er- und 1980er-Jahren, wo Pell als Priester und bischöflicher Vikar für das Schulwesen tätig war. Die australische Missbrauchskommission war 2013 von der damaligen Premierministerin Julia Gillard eingesetzt worden. (kna)
Tokios Erzbischof Peter Okada würde Papst Franziskus bei einem Japan-Besuch vor allem Fukushima zeigen, den Ort der Flut- und Reaktorkatastrophe von 2011. Ein zweites wichtiges Ziel wäre Hiroshima, der Ort des ersten Atombombenabwurfs im August 1945, sagte Okada in einem Interview. Der Tokioter Erzbischof erklärte, die japanischen Bischöfe hätten den Papst bereits mehrfach eingeladen und ihm mitgeteilt, „dass die Christen hier dadurch sehr ermutigt würden“. Bislang sei jedoch noch keine Antwort eingegangen. Franziskus war seit seiner Wahl vor drei Jahren bislang zweimal in Asien. (kna)

Europa

Österreich
Österreichs Bischöfe tagen ab dem kommenden Montag in Linz zum Thema sexueller Missbrauch und Gewalt. Die Vollversammlung der Bischofskonferenz wird einen Studientag zum Thema halten, an dem auch die Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic teilnehmen wird. Ein weiterer wichtiger Punkt der Beratungen wird die Flüchtlingssituation sein. Seit der letzten Vollversammlung der Bischöfe im November, bei der Bischof Ägidius Zsifkovics mit der Zuständigkeit für „Flucht, Migration und Integration" betraut wurde, hat die Kirche ihre Hilfe für Flüchtlinge weiter verstärkt. So werden gegenwärtig über 40.000 Asylwerber von der kirchlichen Caritas betreut. Davon sind rund 8.800 Asylwerber in Caritas-Grundversorgungsplätzen, 31.700 werden mobil betreut. Die Caritas betreut damit also fast jeden zweiten Asylwerber in Österreich. (kap)

Frankreich
Der Bischof von Arras, Jean-Paul Jaeger, ruft auf der Webseite der Diözese zu mehr Menschlichkeit gegenüber Migranten auf: Man könne Menschen nicht wie Spielsteine umherschieben. Er appelliert an die Gläubigen, Flüchtlinge in ihre Gebete einzuschließen und bedürftige Frauen und Kinder zu schützen. Anlass für seinen Appell ist die Räumung eines wilden Lagers von Migranten in Calais. In dem sogenannten „Dschungel“ hielten sich in den letzten Monaten und Jahren illegale Einwanderer auf, die nach Großbritannien weiterreisen wollten. Die Pariser Regierung will sie nun auf mehrere französische Regionen verteilen und drängt sie, doch in Frankreich selbst einen Asylantrag zu stellen. (rv)

Naher Osten

Irak
Im Zuge seines ersten offiziellen Pastoralbesuchs in Bagdad ist der syrisch-orthodoxe Patriarch Mar Ignatius Aphrem II. mit dem irakischen Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi zusammengetroffen. Er legte dem Regierungschef einen speziellen Aspekt der Bemühungen der irakischen Christen um Gleichstellung dar: die Aufnahme von Christen in den Staatsdienst. Es gebe junge Christen, die für diese Aufgaben geeignet seien; ihre Erwartung sei, dass sie bei den Anstellungen berücksichtigt werden, betonte der Patriarch. Zugleich appellierte er an die irakische Regierung, sich der Christen anzunehmen, die von den IS-Terroristen aus Mossul und den Orten der Ninive-Ebene vertrieben wurden. Al-Abadi versicherte dem Patriarchen, er hge große Sympathie für die leidenden Christen. (kap)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

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