RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.3.2016

Tagesmeldungen vom 6.3.2016

- Papst betet für ermordete Mutter-Teresa-Schwestern -
- Franziskus lobt „humanitäre Korridore“ -
- Kardinäle geißeln maßlosen Lebensstil -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bezeichnet ermordete Ordensschwestern als Märtyrerinnen
Franziskus hat die vier in Jemen ermordeten Mutter-Teresa-Schwestern als Märtyrerinnen bezeichnet. Beim Angelusgebet beklagte er, dass solche Taten keine Schlagzeilen machten. Die Schwestern seien nicht nur Opfer ihrer Angreifer geworden, die sie getötet hatten, sondern auch Opfer der Globalisierung der Gleichgültigkeit. Vermutlich Dschihadisten hatten am Donnerstag in der jemenitischen Hafenstadt Aden ein von den Mutter-Teresa-Schwestern betriebenes Seniorenheim angegriffen und die Schwestern sowie 12 weitere Mitarbeiter ermordet. Weiterhin offen ist das Schicksal eines indischen Salesianers, der möglicherweise von den gleichen Tätern entführt worden ist. Die Generalleitung des Ordens in Rom stehe in ständigem Kontakt mit den örtlichen Behörden, hieß es. Man hoffe, Pater Tom Uzhunnalil SDB „bald wieder in die Arme schließen zu können“.
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Papst lobt „humanitäre Korridore“
Franziskus hat die Einrichtung sog. „humanitärer Korridore“ begrüßt. Beim Angelusgebet bezeichnete er diese Initiative als „konkretes Beispiel“ für den Einsatz für den Frieden und das Leben. „Dieses Pilotprojekt verbindet Solidarität und Sicherheit und ermöglicht es, den Menschen, die vor Krieg und Gewalt auf der Flucht sind, zu helfen wie die 100 Flüchtlinge, die bereits nach Italien gebracht worden sind; darunter kranke Kinder, behinderte Menschen, Kriegswitwen mit Kindern und Alte.“ Franziskus lobte auch den ökumenischen Charakter der Initiative, die von der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio, sowie vom Bund der evangelischen Kirchen, den Waldensern und den Methodisten in Italien unterstützt wird. (rv)
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Der Papst legt das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ aus
Um das Gleichnis vom verlorenen Sohn ging es in der Katechese zum Mittagsgebet am Sonntag. Das Bild des Vaters im Gleichnis offenbare das Herz Gottes: „Er ist der barmherzige Vater, der uns in Jesus über alle Maßen liebt; der auf unsere Bekehrung wartet, jedes Mal wenn wir einen Fehler machen; der unsere Rückkehr erwartet, wenn wir uns von ihm entfernen, weil wir glauben, auf ihn verzichten zu können; er ist stets bereit, uns mit offenen Armen zu empfangen, was immer auch geschehen ist. Wie der Vater im Evangelium, so betrachtet auch Gott uns immer als seine Kinder, auch wenn wir uns verloren haben, und er geht uns mit Zärtlichkeit entgegen, wenn wir zu ihm zurückkehren. Die Fehler, die wir begehen, auch wenn sie noch so groß sind, zerstören nicht die Treue seiner Liebe. Im Sakrament der Versöhnung können wir stets neu beginnen: Er nimmt uns auf und schenkt uns die Würde unserer Kindschaft wieder zurück und sagt zu uns: Geh weiter! Bleib in Frieden, steh auf, geh los!“ (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Menschen in der Zeit: Arnold Geiger - eine Erfolgsgeschichte
Den Menschen helfen, in Würde und Unabhängigkeit ihr eigenes Leben selbst zu bestimmen und nachhaltig zu gestalten, so lautet das Lebensmotto dieses Philantropen. Nach mehreren Hilfstransporten und -einsätzen in viele Länder, Sudan, Malawi, Äthiopien, Russland, Rumänien, Türkei und Iran, entschloss er sich mit seiner Frau und fünf Kindern nach Pogradec in Albanien zu ziehen, um dort bis heute langfristige und nachhaltige Entwicklungshilfe zu leisten. (rv)
Hier geht’s zur Sendung von Aldo Parmegggiani

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst hat die griechisch-katholische Kirche der Ukraine gewürdigt. In einer Botschaft an das Kirchenoberhaupt, Großerzbischof Swiatoslaw Schevchuck, schreibt der Papst am Sonntag, er neige mit tiefer Dankbarkeit sein Haupt gegenüber jenen, die bis hin zum Martyrium den Glauben bezeugt hätten in Treue zum Nachfolger des Heiligen Petrus. Anlass der Botschaft ist der 70. Jahrestag der sog. „Pseudosynode“ von Lemberg im März 1946. Damals war auf der Druck der Sowjets die griechisch-katholische Kirche in dem Land verboten und enteignet worden. Tags zuvor hatte die ständige Synode der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche in einer Pressemitteilung zum Abschluss ihrer Tagung in Rom ihre Einheit mit dem Papst bekräftigt und zugleich die „Invasion“ und den „hybriden Krieg“ verurteilt. Ausdrücklich sprechen die Bischöfe von einer „russischen Invasion“, von der fünf Millionen Menschen betroffen seien, 10.000 Menschen hätten bereits ihr Leben verloren. Schließlich würdigten die Bischöfe die moralische Autorität des Papstes. Ohne ausdrücklich die historische Begegnung Franziskus‘ mit dem russischen Patriarchen auf Kuba zu erwähnen, zitierten sie den Papst im Gespräch mit Großerzbischof Schevchuck mit den Worten, „man könne ökumenische Probleme nicht auf Kosten einer ganzen katholischen Ostkirche lösen“. (rv)
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Zum Weltfrauentag am 8. März bietet der Vatikan
am kommenden Dienstag Frauenrechtlerinnen aus aller Welt eine Plattform. Bei einer Konferenz am Sitz der Päpstlichen Akademie für die Wissenschaften berichten Frauen aus vier Kontinenten, die Opfer von Menschenhandel, Vertreibung, Gewalt oder Zwangsheirat wurden. Auch der in vielen teilen der Welt noch erschwerte Zugang zu Bildung für Frauen ist Thema. Zudem ist eine Podiumsdiskussion zur Rolle der Frau in der Kirche geplant. Die Initiative organisiert die Konferenz zum Weltfrauentag im Vatikan bereits im dritten Jahr. (kap)
Papst Franziskus macht Exerzitien, gemeinsam mit den Leitern der römischen Kurienabteilungen. Das heißt, dass ab dem Angelusgebet an diesem Sonntag keine Papstveranstaltungen, Messen, Audienzen oder andere Liturgien stattfinden. Die Exerzitien enden am Freitag, die nächste Generalaudienz wird die außerordentliche am kommenden Samstag sein. Die Exerzitien werden geleitet von dem Servitenpater Ermes Ronchi. Thematisch geht es um die „nackten Fragen des Evageliums“. Am Sonntag dann begeht der Papst den dritten Jahrestag seiner Wahl zum Nachfolger Petri. (rv)

Europa

Deutschland
Die Kardinäle Peter Turkson und Oscar Rodriguez Maradiaga haben einen maßlosen Lebensstil und uneingeschränkten Konsum angeprangert. Beide riefen bei einer am Samstag beendeten Tagung in Bad Honnef zu mehr Solidarität in der Welt auf, um die weltweite Armut zu bekämpfen. Turkson, der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden ist, wies darauf hin, dass seit dem 18. Jahrhundert die globale Bevölkerung nur um das neunfache, die Weltwirtschaft aber um das 200-fache gewachsen sei. Diese atemberaubende Entwicklung verursache ökonomische, soziale und Umweltprobleme. Turkson plädierte für eine Wirtschaft, die nicht nur das Bruttoinlandsprodukt zum Maßstab nehme. Der honduranische Kardinal Maradiaga wies auf negative Folgen der weltweiten Finanzkrise 2008 hin. Einige wenige Reiche hätten mit ihren „skrupellosen Spekulationsgeschäften“ das Leben von Millionen zerstört. „Interessanterweise kann man nun beobachten, dass die Banken gerettet wurden, während die Arbeitslosigkeit ein nie zuvor gekanntes Ausmaß angenommen hat“, sagte der Erzbischof von Tegucigalpa. Beide Geistlichen äußerten sich bei einer entwicklungspolitischen Tagung des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) des Erzbistums Köln und der wissenschaftlichen Vereinigung «Ordo Socialis» zur Förderung der christlichen Gesellschaftslehre. (kna)
Hier der englische Beitrag von Kardinal Turkson
Die Caritas in Deutschland und Österreich
appellieren an die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten, endlich eine gemeinsame Lösung in der Flüchtlingsfrage zu finden. Aus Anlass des bevorstehende EU-Sondergipfels verlangen die Organisationen, die Belange der Flüchtlinge, sowie aller europäischer Mitgliedstaaten zu berücksichtigen. Die Schließung der Grenzen sei keine Lösung und eine Verschiebung der Probleme zu Lasten Griechenlands auf Kosten hilfesuchender Menschen. „Besonders an der griechisch-mazedonischen Grenze spitze sich die Lage gefährlich zu. Der Grenzort Idomeni sei für alte, kranke und traumatisierte Menschen zu einer bedrohlichen Sackgasse geworden. Es brauche neben humanitärer Hilfe schnell eine politische Lösung. Das heißt insbesondere, dass die bereits beschlossene Verteilung von Flüchtlingen aus Griechenland innerhalb der EU sofort umgesetzt werden müsse. Sonst könnte Idomeni zum Sinnbild des Scheiterns der aktuellen Flüchtlingspolitik der europäischen Staaten werden, so die Caritas-Verantwortlichen. (pm)

Österreich
Am Montag beginnt in Linz die Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz. Unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn beraten die Bischöfe vier Tage lang über das kirchliche Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch und Gewalt. Ein weiterer wichtiger Punkt der Beratungen wird die Flüchtlingssituation sein. Seit der letzten Vollversammlung der Bischöfe im November, bei der Bischof Ägidius Zsifkovics mit der neu geschaffenen Zuständigkeit für „Flucht, Migration und Integration“ betraut wurde, hat die Kirche ihre Hilfe für Flüchtlinge weiter verstärkt. So werden gegenwärtig über 40.000 Asylwerber von der kirchlichen Caritas betreut. (kap)
Der österreichische Dirigent Nikolaus Harnoncourt ist am Samstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Das hat die Familie des weltbekannten Musikers am Sonntag bekannt gegeben. Der gebürtige Berliner kam aus einem katholischen Elternhaus und wuchs in Graz auf. Sein Bruder, Philipp Harnoncourt, ist Priester und Theologe. „Wir Musiker“, sagte Nikolaus Harnoncourt einmal, „haben eine machtvolle, ja heilige Sprache zu verwalten. Wir müssen alles tun, dass sie nicht verloren geht im Sog der materialistischen Entwicklung. (...) Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwage, sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet“.  (kap)

Malta
Die Katechese in Europa steht vor neuen Herausforderungen, denn die neuen Medien erforderten einen differenzierten Ansatz. Das ist das Ergebnis einer Fachtagung der Nationaldelegierten für Katechese auf Malta (1.-4. März). Auf dem von der Konferenz der europäischen Bischofskonferenz (CCEE) verantworteten Treffen waren u.a. neue Ansätze der Jugendpastoral in Frankreich unter Einsatz von neuen Medien vorgestellt worden. Darin sei ein Potential für die Katechese erkennbar, so die Veranstalter. Bei aller Unterschiedlichkeit der Situationen in den verschiedenen Ländern sei aber das Ziel der Katechese immer gleich: die Begegnung mit der Person Jesu Christi. Offizieller Vertreter des Vatikan bei der Tagung war Bischof Franz-­Peter Tebartz ­van-Elst, Delegat für die Katechese im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung. (pm)

Naher Osten

Irak
Der syrisch-orthodoxe Patriarch Mar Ignatius Aphrem II. ist bei seinem vielbeachteten ersten Pastoralbesuch in Bagdad mit dem irakischen Präsidenten Fuad Masum zusammengetroffen. Mar Ignatius Aphrem II. appellierte an den Präsidenten, sich für die Gleichberechtigung der Christen des Irak sowohl im Wortlaut der Gesetze als auch in der Alltagspraxis der Verwaltung einzusetzen. Zugleich ersuchte der Patriarch Präsident Masum um dessen Hilfe im Fall der beiden im April 2014 entführten Metropoliten von Aleppo, Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi. (kap)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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