RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.3.2016

Tagesmeldungen vom 10.3.2016

- Heiligsprechungen: Neues Verfahren schafft Klarheit -
- Video-Gebetsanliegen im März: Familie schützen -
- Ukraine: Kuba-Erklärung ist nicht das Evangelium -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Reform: Finanzielle Klarheit bei Heiligsprechungen
Die Kurienreform erreicht jetzt auch die vatikanische Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen. Papst Franziskus hat neue Normen über die Güterverwaltung der Kongregation approbiert, die an diesem Donnerstag veröffentlicht wurden. Sie treten an die Stelle von Bestimmungen aus dem Jahr 1983 und sollen zunächst für drei Jahre gelten; dann können sie noch einmal überprüft werden. Die neuen Normen schaffen Klarheit in einer bisher unübersichtlichen und nicht vollständig transparenten Gebührenordnung. Einige Male wurde auch die Heiligenkongregation in den letzten Jahren von „Skandalen“ gestreift. Dabei geht es vor allem um die Höhe der Kosten, die bei Selig- oder Heiligsprechungsverfahren anfallen. (rv)
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Video-Gebetsanliegen im März: Familie schützen
Dem Thema Familie und Kindern gilt die besondere Aufmerksamkeit von Papst Franziskus: Nach Ostern soll sein post-synodales Schreiben dazu erscheinen. Auch das Gebetsanliegen des Papstes gilt im März Familien in Schwierigkeiten; ein Video, in dem er das Gebetsanliegen erläutert, wurde an diesem Donnerstag veröffentlicht. Darin sagt der Papst, dass die Familie „eines der wertvollsten Güter der Menschheit“ sei, aber sie sei „auch eines der verwundbarsten“. (rv)
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Ukraine: Kuba-Erklärung ist nicht das Evangelium
Die gemeinsame katholisch-orthodoxe Erklärung von Havanna vom Februar ist „nicht das Evangelium“, man darf sie kritisieren. Das hat Papst Franziskus einem der Kritiker des Dokuments gesagt: dem Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk. Der Großerzbischof von Kiew erzählte im Interview mit Radio Vatikan detailliert von seinem Treffen mit dem Papst vom vergangenem Wochenende, bei dem es unter anderem um das Papsttreffen mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. auf Kuba ging. (rv)
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Syrien: Ein Silberstreifen am Horizont
Vor fünf Jahren begann der syrische Bürgerkrieg – und erst jetzt sorgen eine Waffenruhe und neue Friedensgespräche allmählich für etwas Licht am Horizont. Der UNO-Sonderbeauftragte für die Friedensgespräche, Staffan de Mistura, will in Genf eine neue Runde zustande bringen, damit der Waffenstillstand verstetigt und in einen politischen Prozess überführt werden kann. Mehr als 250.000 Menschen sind im syrischen Konflikt bisher ums Leben gekommen; die Welt erlebt außerdem die schlimmste Flüchtlingskrise seit den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Aus vielen Teilen Syriens ist jetzt zu hören, dass Menschen wieder etwas Mut fassen und Kriegsschäden zumindest notdürftig flicken. (rv)
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DREI JAHRE PAPST FRANZISKUS:

Was wirklich neu ist
Drei Jahre Papst Franziskus: das ist eine kurze Zeit für ein Pontifikat und erst recht eine kurze Zeit in der Geschichte der Päpste. Viele halten diese drei Jahre schon jetzt für „historisch“, oder, eine Nummer kleiner gefasst, für einschneidend. Relativiert sich das in der historischen Perspektive? Gab es nicht immer schon Päpste, die der Kirche - und der Kurie – neue Wege wiesen? Gudrun Sailer hat sich mit dem an der päpstlichen Universität Santa Croce in Rom lehrenden Kirchenhistoriker Johannes Grohe über Papst Franziskus und seine Vorgänger unterhalten. (rv)
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Schlüsselwörter des Pontifikats, Teil 4: „Schutz der Schöpfung“
Drei Jahre Papst Franziskus: am Sonntag, den 13. März, jährt sich die Wahl des argentinischen Kardinals Jorge Mario Bergoglio zum Nachfolger Petri zum dritten Mal. In einer fünfteiligen Serie fasst Radio Vatikan die Schlüsselwörter des Pontifikates von Papst Franziskus zusammen. Heute: „Schutz der Schöpfung“. (rv)
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NUNTII LATINI
UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Stadt Rom verbietet zu Ostern das Mitführen von Waffen, Munition, Sprengkörpern, anderen giftigen Materialien und Kraftstoffen auf bestimmten Straßen. Dies kündigte Präfekt Franco Gabrielli an. Die Maßnahme „Sichere Straßen“ gilt zu Ostern für den Petersplatz und seine Umgebung sowie für den Großraum rund um das Kolosseum. Damit werde ein Sicherheitsrahmen zur Prävention möglicher Terroraktionen geschaffen. Die Maßnahme, eine Zusammenarbeit von Polizisten und Soldaten, untersteht der der Führung des Polizeipräsidenten von Rom, Alessandro Pansa. Ähnliche Sicherheitsvorkehrungen waren auch zur Eröffnung der Heiligen Pforte getroffen worden, sowie als die Reliquien des Heiligen Pius und des Heiligen Leopolds im Petersdom aufgebahrt waren. (rv)
Kardinal Tarcisio Bertone hat der Stiftung des Kinderkrankenhauses Bambino Gesù 150.000 Euro überwiesen. Das bestätigte die Präsidentin der vatikanischen Einrichtung, Mariella Enoc, an diesem Donnerstag. Eine erste Tranche von 100.000 Euro sei schon Ende Januar auf dem Konto eingetroffen, die zweite Tranche Ende Februar. Mit seiner freiwilligen Schenkung macht der frühere Kardinalstaatssekretär eine Ankündigung vom Dezember wahr. Damit reagierte er auf Enthüllungen, dass die Stiftung teilweise finanziell zur Renovierung seiner Wohnung beigetragen hat. Nach Bertones Darstellung geschah das ohne sein Wissen; seine Zahlung sei also nicht etwa ein Schuldeingeständnis. Die Vatikanverantwortlichen haben den Vorstand der Krankenhaus-Stiftung seither komplett ausgetauscht. (ansa/rv)

Vatikan/Luxemburg
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wird den Papst in Luxemburg bei den Feierlichkeiten anlässlich des Patronatsjubiläums vertreten. Das teilte der Vatikan an diesem Donnerstag mit. Gefeiert wird im Großherzogtum die Patronin der Stadt, seit 350 Jahren wird die Gottesmutter Maria als „Trösterin der Betrübten“ geehrt. Die Feierlichkeiten finden am 1. Mai statt. Kardinal Woelki wird dann eine Botschaft des Papstes verlesen. 1624 trugen Studenten des Jesuitenkollegiums in Luxemburg trugen ein geschnitztes Muttergottesbild vor die Stadtmauern. Die heutige Darstellung in der Luxemburger Kathedrale erhielt den Namen „Trösterin der Betrübten“ und wurde 1666 zur Patronin der Stadt Luxemburg, 1676 des gleichnamigen Herzogtums, ernannt. (rv)

Europa

Deutschland
Die bayerischen Bischöfe sind besorgt „über die hohe und zunehmende Aggressivität in der öffentlichen Auseinandersetzung über das Thema Flucht und Migration“. Das steht in der Abschlusserklärung ihres Frühjahrtreffens in Passau. Sie beklagen „den mangelnden gegenseitigen Respekt in der politischen Diskussion und den Hass insbesondere in den sozialen Netzwerken und bei öffentlichen Kundgebungen“. In Bayern seien auf der Flucht aus Nahost und Afrika verstärkt Christen aus den unterschiedlichen orientalischen Kirchen eingetroffen; ihnen sollten „in den kommenden Jahren besondere ökumenische Anstrengungen“ gelten. Das reiche „von der Bereitstellung geeigneter Gottesdiensträume über die Begleitung von Gemeindeneugründungen bis hin zum gegenseitigen Austausch“. (pm)
An der Katholischen Universität Eichstätt soll Mitte April ein neues „Zentrum für Flucht und Migration“ seine Arbeit aufnehmen. Es wird Fluchtursachen und Integrationsprozesse erforschen und die Ausbildung von Lehrkräften, Erziehern und Sozialpädagogen gewährleisten. „Außerdem sollen Flüchtlinge an dem Zentrum auch studieren, einen Studienabschluss oder Nachqualifizierungen erwerben können.“ (pm)
Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Heße, hat eine klare Grenze in Sachen Flüchtlingspolitik gezogen. Angesprochen auf den Kurs der AfD, sagte Hamburgs Erzbischof dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Mir geht es nicht um einzelne Parteien. Aber es gibt eine eindeutige rote Linie: Wo es an Sachlichkeit und am Respekt vor dem anderen fehlt; wo nicht die positiven, sondern die destruktiven Kräfte mobilisiert werden; wo Ressentiments geschürt und Hassparolen skandiert werden - da haben Christen nichts verloren.“ Heße bekräftigte, die Aufnahme von Flüchtlingen sei „Christenpflicht“. (kna)
Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hat Bedenken gegen den geplanten Auftritt des früheren Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst beim „Forum Deutscher Katholiken“ Ende April in Aschaffenburg. „Persönlich hält Bischof Hofmann die Einladung wegen der Reaktionen der Gläubigen für sehr unglücklich“, sagte Bischofssprecher Bernhard Schweßinger am Mittwoch. Tebartz-van Elst soll am 24. April beim Kongress „Freude am Glauben“ sprechen, der vom „Forum Deutscher Katholiken“ veranstaltet wird. Aschaffenburg liegt im Bistum Würzburg. Hofmann selbst habe mit dem zurückgetretenen Bischof von Limburg Kontakt aufgenommen und ihn angeregt, die Teilnahme zu überdenken, so der Sprecher weiter. (kna)

Österreich
Der Wiener Theologe Gerhard Marschütz plädiert für eine tiefere und differenziertere Auseinandersetzung der Kirche mit der Gender-Frage und spricht sich gegen eine rein biologistische Sicht auf die Geschlechterrollen aus. „Ich habe das Gefühl, viele äußern sich zu Themen der Geschlechtergerechtigkeit, ohne sich wirklich mit der Theorie dahinter auseinandergesetzt zu haben“, gab Marschütz bei einem Vortrag in Wien zu bedenken. Innerhalb der Kirche ortete er hier einen „großen Aufholbedarf“. Die Gender-Wissenschaften würden heutzutage von vielen Seiten als Ideologie verunglimpft, welche die vollständige Gleichmachung der Geschlechter zum Ziel habe. Besonders aus konservativen Kreisen werde Kritik laut, wonach die Gender-Theorie Naturgesetze infrage stelle, die seit Menschengedenken Gültigkeit hätten. (kap)
Die Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, Schwester Beatrix Mayrhofer, hat die Profiteure der Flüchtlingskrise scharf kritisiert. Als Studiogast in der „ZIB 24“ vom Mittwochabend nannte sie zum einen die Waffenlobby, die einen Gutteil der geschätzten tausend Milliarden US-Dollar an Kriegskosten in Syrien einstecke. Ins Visier nahm Mayrhofer aber auch jene politisch Engagierten, die die gegenwärtige Krisensituation für ihre eigenen Machtinteressen und ihren politischen Erfolg nutzbar zu machen trachteten. Die höchstrangige Vertreterin der österreichischen Frauenorden hat am Mittwoch eine von Theologen initiierte Erklärung zur Flüchtlingspolitik mit unterzeichnet. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die amerikanischen Bischöfe fordern, dass der amerikanische Staat die Verfolgung von Christen, Jesiden und anderen religiösen Minderheiten im Mittleren Osten offiziell zum Völkermord erklärt. Damit reagieren sie auf den Tod von vier Mutter-Teresa-Schwestern im Jemen. Zugleich rufen sie die Gläubigen zu solidarischer Einheit auf. Des Weiteren drängen sie nochmals auf eine „internationale Antwort“. Diese helfe, so die Bischöfe, „Leben zu retten und all diejenigen zu verteidigen, gegen die sich die Gewalt der Extremisten richtet“. Die Bischöfe wiederholen damit ihre im November getroffene Forderung, die Minderheitenverfolgungen im Mittleren Osten international zum Völkermord zu erklären. (rv)

Vereinte Nationen

Aufgrund von Konflikten, Dürre oder Überschwemmungen verfügen weltweit 34 Länder nicht über genug Nahrungsmittel für ihre Bevölkerung. Dies schildert ein Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. 80 Prozent der betroffenen Länder liegen in Afrika, wo vor allem das Klimaphänomen El Niño für die geringe Getreideproduktion verantwortlich ist. In Zentralamerika und der Karibik beeinträchtigt die damit verbundene Dürre die Ernte bereits das dritte Jahr in Folge, so der Bericht. Auch Marokko und Algerien sind von der Nahrungsmittelknappheit betroffen. Mit 723 Millionen Tonnen liegen die Vorhersagen für die Getreideernte 2016 zehn Tonnen unter dem Tiefstwert von 2015. (ap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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20.20 Uhr „Magazin“

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