RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.3.2016

Tagesmeldungen vom 14.3.2016

Sachsen-Anhalt: Entsetzen über Wahlergebnis -
Mutter Teresa: „Normal und außergewöhnlich“ -
-Mazedonien: „Europa hat Angst vor Islamisierung“-
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Sachsen-Anhalt nach den Wahlen: „Es herrschte erst mal Lähmung“
Es ist ein Erdrutschsieg für die erst junge Partei Alternative für Deutschland. Bei den Landtagswahlen am Sonntag in drei Bundesländern konnte sie Rekordergebnisse einfahren, allen voran in Sachsen-Anhalt mit 24,2 Prozent der Stimmen. Über die Reaktionen in dem Bundesland sprach Radio Vatikan mit dem Leiter des Katholischen Büros in Magdeburg, Stephan Rether. Dieser zeigte sich entsetzt über die deutliche Zustimmung, die die Partei von der wählenden Bevölkerung erhalten hat. Dies habe bei den Beobachtern, die der Bekanntgabe der Wahlergebnisse im Landtag folgten, geradezu zu einer „Lähmung“ geführt. Sicherlich sei es der Partei gelungen, viele „Protestwähler“ auf sich zu vereinen. Doch es sei enttäuschend, dass die Menschen sich nicht klar machten, dass ihre „Wahl aus dem Bauch heraus“ die Regierung für die nächsten fünf Jahre beeinflusse, so der Beobachter der politischen Landschaft im Interview mit Claudia Zeisel. (rv)
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Mutter Teresa-Kenner: „Sie war normal und außergewöhnlich“
Bald wird man genauer wissen, wann Mutter Teresa heiliggesprochen werden soll: Beim Konsistorium, das für diesen Dienstag angesetzt ist, wird das Datum offiziell bekanntgegeben. Ein Österreicher kannte die „kleine Barmherzigkeitsdame in blau-weiß“ gut: Leo Maasburg ist heute Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio), doch war er zuvor lange Zeit an der Seite von Mutter Teresa. Mario Galgano hat den Kenner der baldigen neuen Heiligen gefragt, wer Mutter Teresa eigentlich war: „Das ist sehr einfach zu beschreiben, denn sie war eine ganz normale Person. […] Sie war sehr diszipliniert und streng gegen sich selbst, aber sehr gütig und liebevoll mit allen Menschen, denen sie begegnet ist. Ich glaube, das ist die Hauptbeschreibung: einerseits eine ganz normale Person und gleichzeitig eine ganz außergewöhnliche Person…“ (rv)
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Mazedonien: „Europa hat Angst vor Islamisierung“
Europas Problem mit den Flüchtlingen liegt vor allem darin, dass viele Europäer Angst vor einer Islamisierung ihres Kontinents haben. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan die mazedonische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin Mersiha Smailovic. Sie ist selbst Muslimin und derzeit an der Grenze zu Griechenland beim mittlerweile berühmten Ort Idomeni im Einsatz. Dort betreut sie als Mitglied der NGO „Legis“ Flüchtlinge. Auf die Frage, was denn Europa stattdessen machen müsste, sagt sie wie aus der Pistole geschossen: „Europa muss die Grenzen öffnen! Europa muss Menschen helfen, die vor Krieg und Gewalt flüchten. Wir in Mazedonien sind ein kleines und vor allem armes Land und können nicht tausende von Flüchtlinge betreuen, auch wollen die Flüchtlinge sowieso weiter nach Westen ziehen.“ (rv/reuters)
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Frühmesse: Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht...
Der Obdachlose, der mitten in Rom erfror. Die vier Mutter-Teresa-Schwestern, die im Jemen barbarisch umgebracht wurden. Die Menschen der „Terra dei fuochi“ in der italienischen Region Kampanien, die wegen des illegalen Giftmülls schwer erkranken. Es waren die „finsteren Schluchten“ (vgl. Psalm 23) unserer Tage, an die Papst Franziskus an diesem Montag bei seiner Frühmesse erinnerte. Der Papst ging von der Lesung aus dem alttestamentlichen Buch Daniel (Kap. 13) aus, die berichtet, wie eine Frau namens Susanna durch Verleumdung ein Todesurteil riskiert, doch durch das Eingreifen des Propheten gerettet wird. „Wenn wir heute auf so viele finstere Schluchten schauen, so viel Unglück, so viele Menschen, die an Hunger sterben, durch Krieg, so viele behinderte Kinder... und wenn man die Eltern fragt: Welche Krankheit hat er denn?, dann antworten sie: Das weiß keiner, man nennt es eine seltene Krankheit... Denken wir an das, was wir anrichten – denken wir an die Tumore in der „Terra dei fuochi“... Wenn du das alles siehst – aber wo ist denn der Herr? Wo bist du? Gehst du mit mir?“ (rv)
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Papst: „Lehrer verdienen größten Respekt“
„Schöpfer der Menschlichkeit, Stifter von Frieden und Begegnung“ – das sind Lehrer nach den Worten von Papst Franziskus. In einer Videobotschaft an die Teilnehmer des 4. Globalen Bildungsforums, das am Wochenende in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfand, bedankte sich der Papst bei den Veranstaltern. Ein solches Forum ermutige die Lehrer aus aller Welt, eine globale, nachhaltige Gesellschaft aufzubauen. „Gemeinsam können wir den Lehrern die verdiente Anerkennung geben für den großen Einfluss, den sie auf unser Leben haben. Wir müssen ihrem Beruf den richtigen Stellenwert geben, er verdient den größten Respekt in der Gesellschaft.“ An dem Forum nahmen Lehrkräfte, Bildungsminister aus rund 20 Ländern sowie Vertreter der OECD und UNESCO teil. „Ein Volk ohne Bildung – sei es aufgrund von Kriegen oder anderen Motiven – ist ein Volk, das zerfällt“ und irgendwann ganz unten, „auf der Ebene der niederen Instinkte“ ankommt. Die Regierungen müssten verstehen, wie wichtig die Aufgabe der Lehrtätigkeit für alle sei. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Türkei/Elfenbeinküste
Nach den schweren Attentaten in Ankara und Grand-Bassam (Elfenbeinküste) übermittelte Papst Franziskus den Betroffenen seine tiefe Anteilnahme und spirituelle Nähe. Er bete für die Verletzten, für die Todesopfer und all diejenigen, die deren Tod beklagen, heißt es in den Beileidstelegrammen aus dem Vatikan. Sie tragen, wie in solchen Fällen üblich, die Unterschrift von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Angesichts der Anschläge verurteilte der Heilige Vater einmal mehr jede Form von Hass und Gewalt. Auch das Sicherheitspersonal und die Rettungskräfte seien in den Gedanken des Papstes. Er erbitte den göttlichen Segen, Heilung und Frieden für die Länder. In Ankara waren am Sonntag 37 Menschen ums Leben gekommen, sowie zahlreiche Menschen verletzt worden. Bei den Anschlägen auf drei Hotels in Grand-Bassam an der Elfenbeinküste waren neben den sechs Angreifern 16 Personen getötet worden, darunter zwei Soldaten und 14 Zivilisten. Auch die deutsche Leiterin des dortigen Goethe-Instituts ist unter den Opfern. (rv)

Europa

Deutschland
Erstmalig im sechzigsten Jahr seines Bestehens vergibt die Bischöfliche Studienförderung „Cusanuswerk“ den „Ideenpreis“ an sechs innovative Projektideen, die von ehemaligen Stipendiaten angestoßen worden sind. Die preisgekrönten Initiativen haben sich jeweils auf unterschiedliche Weise das Ziel gesetzt, Potenziale christlicher Interaktion und Kooperation zu erschließen und die Vernetzung zwischen den ehemaligen und den derzeit geförderten Stipendiatinnen und Stipendiaten der Bischöflichen Studienförderung zu festigen. Mit dem Preisgeld von insgesamt 30.000€, das die Bischöfliche Studienförderung vergibt, ist die Umsetzung der einzelnen Projekte sichergestellt. Die Bischöfliche Studienförderung Cusanuswerk ist das Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche in Deutschland. Mit staatlichen, kirchlichen und privaten Zuwendungen hat das Cusanuswerk bereits mehr als 8.000 hochbegabte Studierende und Promovierende gefördert. (pm)

Schweiz
An diesem Montagmorgen haben in Genf die ersten Treffen zu den für die nächsten sechs Monate angesetzten Friedensverhandlungen im Syrienkonflikt stattgefunden. Aufgrund der bestehenden Differenzen zwischen den Konfliktparteien gibt es für diese noch keine Tagesordnung. Dem soll nun in den vorbereitenden Treffen Abhilfe geschaffen werden. Ziel der Friedensverhandlungen sind, mit Blick auf den diesbezüglichen Plan der Vereinten Nationen, ein sofortiger Waffenstillstand, eine Interimsregierung für Syrien und Wahlen innerhalb der nächsten 18 Monate. Damit soll der Konflikt endgültig beendet werden. Dennoch werden die Gespräche weiter von Zweifeln überschattet. Die russische Regierung sieht in der angeblichen Anwesenheit türkischer Streitkräfte in Syrien die Bestätigung für die „schleichende“ Expansionspolitik von Seiten der türkischen Regierung. Darüber hinaus gibt es neue Konflikte zwischen den westlichen Verhandlungspartner und der syrischen Regierung, nachdem diese äußerte, dass eine Absetzung von Präsident Assad „eine rote Linie" sei, die nicht überschritten werden dürfe. (asianews)

Russland
Nachdem am Sonntag die diesjährige Butterwoche, eine Art Karneval, endete, hat für die russisch-orthodoxen Christen die „Heilige Fastenzeit“ begonnen. Ähnlich wie die Katholiken bereiten sich auch die Russisch-Orthodoxen sieben Wochen lang mit Gebeten, Reue und Enthaltsamkeit auf das Osterfest vor. In der ersten Woche wird der Patriarch von Moskau zweimal täglich Liturgien vorstehen. Die Zahl der Gläubigen, die die Fastenzeit begehen, steigt laut Umfragen kontinuierlich an, berichtet die Pressagentur Asianews. Am Ende dieser Zeit steht die Woche der Passion, vergleichbar mit der katholischen Heiligen Woche. Anders als bei den Katholiken sind Kreuzweg und eucharistische Anbetung nicht vorgesehen. Stattdessen wird am „Heiligen Freitag“ eine typische Ostersüßigkeit geweiht. Die Zeit der Vorbereitung des Körpers und des Geistes auf die Auferstehung endet mit Ostersonntag, dem Höhepunkt des christlichen Kalenders, der bei den Orthodoxen in diesem Jahr auf den 1. Mai fällt. (asianews)

Türkei
Auch einen Tag nach dem schweren Autobomben-Anschlag in Ankara in der Nähe der Nationalversammlung, der 37 Todesopfer gefordert hatte, sind die Täter noch nicht bekannt. Wie die Presseagentur Asianews mitteilt, vermuten die türkischen Sicherheitsbehörden die PKK, die verbotene kurdische Arbeiterpartei, oder deren Splittergruppe Tak, die Freiheitsfalken Kurdistans, hinter dem Attentat. Einige Stunden nach dem Attentat ordnete ein türkisches Gericht an, den Zugang zu sozialen Netzwerken zu blockieren. Auch Videoaufzeichnungen von dem Anschlag durften in türkischen Medien nicht übermittelt werden. Eine ähnliche Explosion hatte sich Mitte Februar in Ankara ereignet. Beobachter in Ankara zeigten sich angesichts der umfassenden Anti-Terror-Maßnahmen, die die türkische Regierung seit dem letzten Anschlag getroffen hatte, überrascht über das verbliebene Handlungsvermögen der Attentäter. (asianews)

Naher Osten

Syrien
Fünf Jahre nach Beginn des Syrienkonflikts hat das UN-Kinderhilfswerk UNICEF einen Bericht mit dem Titel „Kein sicherer Ort für Kinder“ veröffentlicht. Er fordert die Verbesserung der Situation von Kindern in Syrien. Laut dem Bericht sind 80 Prozent der dortigen Kinder vom andauernden Konflikt betroffen. Dazu zählen auch diejenigen, die als Flüchtlinge in den Nachbarstaaten leben. Die Hälfte der Flüchtlinge, deren Zahl sich seit 2012 verzehnfacht hat, sind Kinder. Auch das Durchschnittsalter der so genannten Kindersoldaten fällt immer weiter. Die Zahl der Kinder, die eine Schule besuchen, ist deutlich gefallen. Damit wächst die Gefahr einer „verlorenen Generation“. Um dem entgegen zu wirken hat UNICEF zusammen mit verschiedenen Partnerorganisationen eine Initiative mit dem Namen „No Lost Generation“ gestartet, die den Kindern Bildung und Perspektive ermöglichen soll. (pm)

Amerika

Nicaragua
Die Bischofskonferenz Nicaraguas hat einen Hirtenbrief aufgesetzt, in dem vor allem auf die institutionelle Situation und das Wahlsystem in Nicaragua eingegangen werden soll. Der Brief soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Fides nächste Woche veröffentlicht werden. Er diene dazu, den Brief von 2014, der seinerzeit in der Nuntiatur an Präsident José Daniel Ortega überreicht worden war, zu aktualisieren. Laut lokalen Presseresümees habe der Präsident diesen Brief jedoch „komplett ignoriert“. Außerdem beinhalte das Dokument Überlegungen dazu, „wie Gewalt vermieden werden kann und wie im Geist des Rechts und unter Achtung des Gesetzes gehandelt werden soll“, so die Meldung unter Berufung auf den Bischof von Jinotega, Carlos Herrera Gutierrez. Der Brief aus dem Jahr 2014 mit dem Titel „Auf der Suche nach neuen Horizonten für ein besseres Nicaragua“ behandelte verschiedene Themen wie etwa die Situation der Familie, soziale Fragen und Menschenrechte. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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20.20 Uhr „Magazin“

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