RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.3.2016

Tagesmeldungen vom 19.3.2016

- Papst weiht Bischöfe und ernennt neue Nuntien -
- Parolin kritisiert Schließung der ‚Balkanroute’ -
- Interview mit Benedikt XVI. -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst weiht Bischöfe und ernennt neue Nuntien

Papst Franziskus hat an diesem Samstag zwei enge Mitarbeiter von der römischen Kurie zu Bischöfen geweiht. Es sind der Sekretär des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog, Miguel Angel Ayuso Guixot, und der Vatikandiplomat Peter Brian Wells, neuer Nuntius in Südafrika, Botswana, Lesotho und Namibia. Ayuso ist Spanier, Wells ist US-Amerikaner. Als Nuntius wird Wells den Titel Erzbischof tragenAußer der Bischofsweihe hat Papst Franziskus am Samstag auch einige Ernennungen vorgenommen.

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Interview mit Benedikt XVI.
Voller Wortlaut des Interviews mit Benedikt XVI.: Der Jesuitentheologe Jacques Servais im Gespräch mit dem emeritierten Papst über die Frage „Was ist der Glaube, und wie kommt man zum Glauben?“

Papst Franziskus ab jetzt bei Instagram
Der Menschenfischer geht ins Netz: An diesem Samstag startet ein eigener Auftritt von Papst Franziskus bei Instagram. „@Franciscus“ heißt der Account; hier werden immer wieder Fotos oder auch Kurzfilme von Begegnungen des Papstes mit anderen Menschen auftauchen. Das erste Bild zeigt ihn betend; schon knappe vier Stunden nach dem Start hatte der Account 400.000 Follower. Radio Vatikan sprach mit dem Leiter des Kommunikationssekretariats, Dario Viganò.
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HINTERGRUND:

Parolin kritisiert Schließung der ‚Balkanroute’
„Wir sollten uns beschämt fühlen, die Türen schließen zu müssen, als ob das in unserem Europa mühevoll erkämpfte humanitäre Recht keinen Platz mehr darin habe“. Mit diesen Worten kritisierte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Schließung der so genannten ‚Balkanroute’ für Flüchtlinge nach Europa, Parolin ist noch bis zu diesem Sonntag zu Besuch in Mazedonien. Parolin ist nach Papst Franziskus bereits die zweite Stimme aus dem Vatikan, die sich kritisch zur Schließung der Grenzen für Flüchtlinge äußerte. Bei seiner Ansprache zur Eröffnung des neuen Bischofssitzes in Skopje sagte er, Europa sei „eingeklemmt zwischen EU-Integration und nationalistischen und ethnischen Automatismen“, zitierte die vatikanische Tageszeitung Osservatore Romano aus seiner Rede. Am Sonntag reist die Nummer zwei in der vatikanischen Hierarchie nach Bulgarien weiter. (kna)

Syrien: „Wir brauchen echten Frieden, nicht falsche Diplomatie“
Seit fast einer Woche finden in Genf die Friedensgespräche zu Syrien statt. UNO-Sonderbeauftragter de Mistura sieht die Kriegsparteien noch weit auseinander; immerhin seien sie sich in einem Punkt einig, nämlich dass Syrien nicht in seine Einzelteile zerfallen dürfe. Bischof Antoine Audo kommt gerade aus Genf zurück. Der chaldäische Bischof von Aleppo ist Präsident der syrischen Caritas und sprach mit Radio Vatikan über die Ergebnisse und Erwartungen.
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Brasilien - ein Land in der Krise
Vom „Land der Zukunft“ zum Wackelkandidaten: Brasilien taumelt. Zu der Wirtschaftskrise – schlimmste Rezession seit über hundert Jahren – gesellt sich eine politische Krise, wie sie das Land noch nicht erlebt hat. Das Oberste Gericht hindert den früheren Präsidenten Inácio Lula da Silva daran, Stabschef seiner Nachfolgerin Dilma Rousseff zu werden – damit wird es immer wahrscheinlicher, dass der frühere sozialistische Präsident wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft genommen wird. Rousseff selbst droht die Amtsenthebung. Auf den Straßen demonstrieren Hunderttausende: mal für, mal gegen die Regierung. Eine ganze politische Klasse versinkt immer tiefer in einem Korruptionssumpf, der sich mit dem Ölkonzern Petrobras verbindet.
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UNSER BUCHTIPP:

Ulrich Nersinger: Das Martyrium des Óscar A. Romero
Über einen prominenten neuen Seligen der Kirche hat der Historiker und Journalist Ulrich Nersinger ein Buch vorgelegt: Erzbischof Oscar Arnulfo Romero von San Salvador ist ein Märtyrer der katholischen Kirche. Er starb am 24. März 1980 am Altar beim Feiern der Messe durch den Schuss eines Auftragsmörders. Romero stand der Theologie der Befreiung nahe. Er hatte sich im Sinn des Evangeliums für Gerechtigkeit eingesetzt und war daher mit der salvadorianischen Militärdiktatur in Konflikt geraten. Papst Franziskus sprach Erzbischof Romero ihn am 23. Mai 2015 in San Salvador selig. (rv)
Hier das Interview mit dem Autor

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Nach dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken weist auch die Evangelische Kirche in Deutschland auf die Differenzen zwischen vielen Äußerungen der rechtspopulistischen AfD und zentralen Werten des Christentums hin. Die Vertretung menschenfeindlicher Positionen sei nicht mit einem Amt in der Kirche vereinbar, so der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Samstag. Jesus Christus habe sich gerade mit den Fremden identifiziert und deren Schutz spielt in der Bibel eine zentrale Rolle, so der Bischof weiter. Man könne sich nicht auf das christliche Abendland berufen, wenn man für Grenzschließung und die Abschottung Europas gegenüber Menschen, die auf der Flucht sind, eintritt.  (kna)
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat das Engagement der Kirche in der Flüchtlingsthematik verteidigt. Legale Einwanderungsmöglichkeiten und ein uneingeschränktes Recht auf Asyl „sind wir unserer Geschichte und einem Europa der Freiheit schuldig“, so Woelki am Samstag bei einem Gottesdienst für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer in Köln. Er rief zu „Mut und Zivilcourage“ gegen Menschenverachtung auf. „In Gottes Namen und im Namen seines Sohnes, Jesus Christus“ gelte es Rassismus, Sexismus und allen, die das Leben anderer bedrohen, entschieden entgegen zu treten, so der Kardinal weiter.  (kna)

Österreich
Der Innsbrucker Diözesanadministrator, Jakob Bürgler, spricht sich gegen Obergrenzen bei der Aufnahme von Asylbewerbern aus. Viel mehr brauche es Solidarität auf europäischer Ebene, um die „große Herausforderung“ der Unterbringung, Betreuung und Integration der Flüchtlinge zu meistern und der Überbelastung einiger Länder entgegen zu wirken, so Bürgler am Samstag in der „Tiroler Tageszeitung“. Das Recht auf Asyl sei ein „heiliges Recht“. Nicht ganz einfach sei allerdings, so Bürgler, der Dialog mit dem Islam. Er fürchtet jedoch nicht, dass sich viele gewaltbereite Muslime unter dem Schutzmantel der Flüchtlingsströme niederlassen würden. (kap)

Polen
Die persönlichen Daten von Teilnehmern und Ehrenamtlichen am Weltjugendtag in Polen dürfen ohne deren Wissen und Zustimmung gesammelt und bis Ende August genutzt werden. Das beschloss das polnische Parlament an diesem Freitag. Damit hat die Polizei besondere Befugnisse für das Großereignis mit Papstbesuch erhalten. Das einstimmig vom Sejm verabschiedete Gesetz soll die Organisation des Großereignisses erleichtern und die öffentliche Ordnung sicherstellen. Zum Weltjugendtag in Krakau vom 26. bis 31. Juli werden bis zu 2,5 Millionen junge Menschen erwartet. Er zählt damit zu den größten Veranstaltungen in der Geschichte Polens. Papst Franziskus kommt vom 27. bis 31. Juli nach Polen. (kna)

Spanien
Die Sprecherin der Madrider Stadtregierung, Rita Maestre, ist am Freitag in ihrem Prozess wegen eines Nackt-Protests zu einer Geldstrafe in Höhe von rund 4.300 Euro verurteilt worden. Daraufhin fordert die konservative Opposition den sofortigen Rücktritt der Politikerin, so spanische Medienberichte. 2011 war die linke Politikerin gemeinsam mit anderen Studenten während eines Gottesdienstes in die Kapelle der Complutense-Universität in Madrid eingedrungen. Sie entblößten ihre Oberkörper und sangen Lieder mit kirchenfeindlichen Inhalten. Damit protestierten sie gegen die Nutzung staatlicher Räumlichkeiten für religiöse Zwecke. (kna)

Asien

Indien
Die Christen in Indien bitten die Regierung um Schutz während der Osterfeierlichkeiten. Angesichts mehrfacher Angriffe auf Christen von radikalen Hindus in den vergangenen Wochen hat der Rat der Indischen Christen (Gcic) die nationale Menschenrechtskommission aufgefordert, die Sicherheit der Gläubigen während der Ostertage zu gewährleisten. Die Gewalt gegen die Christen des Landes ist in den vergangenen Wochen eskaliert: Kirchen wurden beschädigt, Priester geschlagen und verhaftet, Gläubige verprügelt. Erst im Februar waren rund 15 hinduistische Männer in einem kleinen Dorf im Bundesstaat Chhattisgarh in eine Kirche eingedrungen und hatten die über 60 Gläubigen verprügelt und sakrale Gegenstände zerstört.
(asianews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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