RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.3.2016

Tagesmeldungen vom 21.3.2016

Kreuzweg am Kolosseum: Erste Details bekannt -
Rückführung von Flüchtlingen: Caritas skeptisch -
Gedenktag an Mafia-Opfer: „Das geht uns alle an“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Kreuzweg am Kolosseum: Erste Details
Im Vatikan sind an diesem Montag erste Grundzüge der Texte vom Kreuzweg am Kolosseum bekanntgeworden. Verfasst hat sie der italienische Kardinal Gualtiero Bassetti von Perugia für den Kreuzweg, der traditionell am Karfreitag Abend in Anwesenheit des Papstes im römischen Stadtzentrum gebetet wird. „Gott ist Barmherzigkeit“ lautet der Titel der Meditationen Bassettis. Die Texte zu den vierzehn Kreuzwegstationen erinnern u.a. an die Judenvernichtung während des Zweiten Weltkriegs und an das Leiden vieler Familien heute. (rv)
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Rückführung von Flüchtlingen: „Das wird nicht funktionieren“
Durcheinander auf Lesbos: Unter einigermaßen chaotischen Umständen haben die griechischen Behörden damit begonnen, Flüchtlinge in die Türkei zurückzubringen. Damit startet die praktische Umsetzung des EU-Flüchtlingsabkommens mit der Türkei, von dem sich vor allem die deutsche Regierung ein Verebben der Flüchtlingsströme erhofft. Aber Menschenrechtler haben weiter Bedenken. Sie sehen einen Grundwiderspruch: „Auf der einen Seite lassen wir die Türkei zu Recht nicht in die EU, weil sie vor allem in Sachen Menschenrechte nicht die Mindeststandards aufweist“, sagt uns Oliviero Forti, Migrationsexperte der italienischen Caritas. (rv)
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Bücher-Diplomatie: Der Vatikan und die Türkei
Die Gespräche mit der Türkei waren ein „wirklicher Erfolg“: Nein, das sagt nicht Angela Merkel oder einer ihrer EU-Kollegen, sondern der Archivar der Heiligen Römischen Kirche. Es geht auch nicht um Flüchtlinge, sondern um Bücher und Manuskripte. Erzbischof Jean-Louis Bruguès war in der Türkei, um die Arbeit der Apostolischen Bibliothek und des Vatikanischen Geheimarchivs vorzustellen – und ist bei seinen türkischen Gesprächspartnern auf viel Interesse gestoßen. „Das Ziel sollte darin bestehen, Bibliothek und Geheimarchiv vorzustellen“, so Bruguès. Dazu müsse man wissen, so der Erzbischof, „dass die öffentliche Meinung der Türkei ein eher negatives Bild vom Heiligen Stuhl und auch vom Archiv hat, weil es das Geheime im Namen trägt“. (rv)
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Syrien: Friede! ruft ein Priester und früherer IS-Gefangener
Fünf Monate lang war er in Raqqa in den Händen des „Islamischen Staats“ in Syrien; Ende letzten Jahres kam er dann wieder frei. Pater Jacques Mourad ist Priester, er leitete das syrische Kloster Mar Elian. Der deutschen Öffentlichkeit wurde sein Name dadurch vertraut, dass sich der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels Navid Kermani während seiner Preisrede in Frankfurt für ihn einsetzte, während Pater Mourad gefangen war. Bei einem Besuch in Rom sagte uns Pater Mourad jetzt, er hoffe, dass der derzeitige Waffenstillstand in Syrien halte. (rv)
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Gedenktag an Mafia-Opfer: „Mafia geht uns alle an“
Der 21. März ist nicht nur Frühlingsanfang, sondern auch der 21. Gedenktag für die unschuldigen Opfer der Mafia in Italien. Die Anti-Mafia-Organisation „Libera“ lädt seit gut 20 Jahren an diesem Tag Angehörige der Opfer ein, um zu erinnern und zu mahnen. In Rom trafen sich am Montag auf einem von der Mafia konfiszierten Gelände zahlreiche Schulklassen mit den Angehörigen. Claudia Zeisel sprach mit einigen Schülern und Salvatore Vecchio, dem neuen Leiter des Vatikanischen Arbeitsbüros (ULSA). Auch sein Vater fiel der Mafia zum Opfer. Er sagt: „Die Mafia ist ein Phänomen, das die Gesellschaft und die Wirtschaft zerstört und Einfluss hat auf alle unsere Lebensbereiche.“ (rv)
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BLICKPUNKT HEILIGES LAND:

Jerusalem, unterirdisch
Pünktlich zur Karwoche öffnet in Jerusalems Altstadt ein neues Museum seine Pforten. Terra-Sancta-Museum Via Dolorosa: Das ist halb Ortsangabe, halb Programm. Archäologische Funde, Musik und Multimedia sollen die Steine der Stadt zum Sprechen bringen, wünscht sich der Franziskaner und Archäologe Eugenio Alliatra, der für die Kustodie des Heiligen Landes arbeitet. Unter einem weitläufigen Klostergebäude ist ein antikes Hofpflaster zu sehen, Litostrotos genannt; gut erkennbar sind eingeritzte Spiele, hier vertrieben sich offenbar Soldaten oder Wachleute die Zeit. Die Zone des antiken Tempels liegt in unmittelbarer Nachbarschaft. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
An diesem Montag ist eine neue Internetseite zur Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche online gegangen. Die Deutsche Bischofkonferenz hat diese vorgestellt als eine Erweiterung ihres bisherigen „Flüchtlingshilfe“-Dossier. Auf der neuen Internetseite www.fluechtlingshilfe-katholische-kirche.de finden sich Informationen über die Flüchtlingsarbeit der (Erz-)Bistümer, Hilfswerke und Orden. Das Internetangebot bietet auch eine Liste der Ansprechpartner für Flüchtlingsfragen in den (Erz-)Bistümern. Darüber hinaus viele weitere Informationen über die Arbeit des bischöflichen Sonderbeauftragen für Flüchtlingsfragen, Erzbischof Stefan Heße, und sein Arbeitsstab. Neben dem neuen Internetangebot wurde auch eine neue Broschüre in der Reihe Arbeitshilfen veröffentlicht: „Leitsätze des kirchlichen Engagements für Flüchtlinge“. (pm)
Der Mangel an Wasser wird nach Einschätzung des internationalen katholischen Hilfswerks „Missio“ zunehmend zu einer Fluchtursache. „In Äthiopien und anderen Ländern Afrikas werden die Menschen durch die aktuelle Dürrekatastrophe zur Flucht gezwungen, weil ein Überleben sonst nicht möglich ist“, sagte „Missio“-Präsident Wolfgang Huber am Montag in München aus Anlass des Weltwassertages am 22. März. Allein in Äthiopien seien rund zehn Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Dies sei auch eine Folge des Klimawandels. „Ein freier Zugang zu Trinkwasser ist ein grundlegendes Menschenrecht, für das wir eintreten“, betonte Huber. Daher unterstütze „Missio München“ den Bau von Brunnen und Trinkwasserversorgungsanlagen, „um den Betroffenen ein konkretes Zeichen der Hoffnung und Solidarität zu geben“. (kna)

Spanien/Vatikan
Papst Franziskus hat die Nachricht vom Busunglück in Spanien mit Trauer aufgenommen. In einem Telegramm, das der Vatikan an diesem Montag publik machte, spricht er den Familien und Freunden der 13 getöteten Erasmus-Studentinnen sein Beileid aus. Er wisse um ihren schweren Verlust und werde für sie und die Verstorbenen beten. Franziskus hofft außerdem auf die schnelle Genesung der etwa dreißig Verletzten. Unter den Todesopfern waren zwei deutsche und eine österreichische Studentin. Der Bus war in einem Konvoi von Valencia nach Barcelona unterwegs, wie es zu dem fatalen Unfall kam, ist unklar. (rv)

Türkei
Das Hauptziel der geplanten Panorthodoxen Synode ist es, zu zeigen, dass die orthodoxe Kirche geeint, heilig, katholisch und apostolisch ist. Dies erklärt der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., in einer patriarchalischen und synodalen Enzyklika zur Einberufung des Konzils. Eine Reihe von Kommissionen und präsynodalen Konferenzen, die in der Vorbereitung stattgefunden haben, soll das Erreichen dieses Ziels gewährleisten. In der Synode wird es vor allem um eine Neustrukturierung innerhalb der orthodoxen Kirche, ihr Verhältnis zur christlichen Welt und um die Mission der Kirche in der heutigen Zeit gehen. Die Enzyklika zur Einberufung des Konzils, das von 16. bis 27. Juni auf Kreta stattfinden soll, wurden an diesem Sonntag der Orthodoxie, dem Hochfest der orthodoxen Kirche, in allen Gotteshäusern verlesen. (rv)

Afrika

Senegal
Katholische und muslimische Jugendliche im Senegal verfolgen das Ziel, den interreligiösen Dialog nachhaltig zu fördern. Sie diskutierten bei einem Forum, das am 10. und 11. März in einer Pfarrgemeinde in der Diözese Thiès im Norden Dakars stattfand, vor allem die Bedeutung, die der interreligiöse Dialog angesichts des wachsenden Extremismus und der damit verbundenen Gewalt erhält. Des Weiteren beschäftigten sie sich mit den verschiedenen Formen des Dialogs. Wie der Pressedienst der Erzdiözese Dakar bekannt gab, wollen sie sich um die Einführung eines nationalen Thementages, die Aufnahme des interreligiösen Dialogs in Form eines Schulfachs in den Lehrplan, um Veranstaltungen und Austauschprogramme zwischen christlichen und muslimischen Organisationen bemühen. (cath.ch)

Naher Osten

Die katholischen Bischöfe im Heiligen Land machen Israel für die anhaltende Gewalt im Land und das Stocken des Friedensprozesses verantwortlich. Die Wurzel des Konflikts liege in der Besetzung der Palästinensergebiete; die Beendigung dieser hänge „im Wesentlichen vom Besatzer ab“, heißt es in einer am Montag in Jerusalem veröffentlichten Erklärung der Menschenrechtskommission der Bischofsversammlung. Hingegen schürten israelische Gesetze und einzelne Politiker sowie das harte Vorgehen gegen Palästinenser weiter die Gewalt. Die israelische Rechtspraxis sowie „Ermordungen, Festnahmen, Landenteignungen, die Trennung von Familien und tägliche Frustrationen“ führten zu einem Ausbruch von Gewalt „vor allem bei jungen Menschen, die überzeugt sind, nichts zu verlieren zu haben“, so die gemeinsame Kommission der Bischöfe aus Israel, den Palästinensergebieten, Jordanien und Zypern. (kna)

Irak
Die chaldäisch-katholische Kirche distanziert sich neuerlich von bewaffneten Milizen, die sich als christlich bezeichnen, wie etwa den so genannten „Babylon Brigades“. Sie „unterhält keinerlei direkte oder indirekte Verbindungen“ zu Organisationen, die sich als „militärisch ausgebildete christliche Bürger“ darstellen, die „die christlichen Städte in Mesopotamien vor den kriminellen IS-Terroristen“ schützen. Dies betonte der chaldäisch-katholische Patriarch, Mar Louis Raphael Sako, in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. Zugleich nahm er Abstand von chaldäisch-katholischen Persönlichkeiten, die sich darauf berufen, die Kirche auf politischer Ebene zu vertreten, nicht aber in das Parlament gewählt worden sind. (kap)

Amerika

Kolumbien
Die Guerillabewegung „ELN“ soll sich an den Friedensgesprächen beteiligen, die die kolumbianische Regierung mit der Rebellengruppe FARC führt. Das schlägt der Bischof von Cúcuta, Víctor Manuel Ochoa, vor. Zudem fordert er einen definitiven Waffenstillstand und die Beendigung der Gewalt durch die marxistisch inspirierte Rebellengruppe. Die ELN setzt sich vor allem für den Schutz von Bauern und Arbeitern ein. „Ihre Vorgehensweise mag man kritisieren, aber es ging stets um den Schutz von Gerechtigkeit und Gleichheit ging“, so der Bischof. „Deshalb lade ich alle zum Engagement für den Frieden ein, denn alle sind für die Zukunft unseres Landes verantwortlich“. Die Friedensverhandlungen zwischen Kolumbiens Regierung und der weitaus größeren Rebellengruppe FARC laufen bereits seit drei Jahren in Havanna. (fides/diverse)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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20.20 Uhr „Magazin“

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