RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.3.2016

Tagesmeldungen vom 23.3.2016

- Papst: „für die vom Fundamentalismus Verblendeten“ -
- Brüssels Weihbischof: „Nicht in Stereotype verfallen“ -
- Generalaudienz: „Drama der Liebe“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstappell: „…für die vom Fundamentalismus Verblendeten“
„Mit betrübtem Herzen habe ich die traurigen Nachrichten von den Terrorattentaten gestern in Brüssel verfolgt“: zum Abschluss der Generalaudienz ging Papst Franziskus auf das Ereignis ein, das Europa in diesen Tagen bewegt. Er versichere allen Menschen in Belgien seiner Gebete, um dann einmal mehr zum Zusammenstehen aufzufordern: „Ich richte erneut einen Appell an alle Menschen guten Willens, sich in einer gemeinsamen Verurteilung dieser grausamen Scheußlichkeit zu vereinen, die so viel Tod, Schrecken und Horror verursachen,“ so der Papst. Er rufe zum Gebet für die Opfer, aber auch für die Täter auf, damit die Herzen aller derer bekehrt würden, die von diesem grausamen Fundamentalismus verblendet seien. (rv)
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Brüssels Weihbischof nach den Anschlägen: „Nicht in Stereotype verfallen“
Nach den Terror-Anschlägen von Brüssel herrscht in ganz Belgien Ausnahmezustand. Zu Mittag läuteten die Glocken aller katholischen Kirchen und Kapellen im Land. Der König hat drei Tage Staatstrauer für die Todesopfer ausgerufen, und hinter den Kulissen wird fieberhaft nach den verantwortlichen terroristischen Netzwerken gefahndet; der sogenannte „Islamische Staat“ hat sich zu den Anschlägen bekannt. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte uns der Weihbischof von Mecheln-Brüssel, Jean Kockerols , trotz der Tragik und der Angst der Bevölkerung vor weiteren Anschlägen sei dies „keine Stunde der Polemik“. Auch dürfe man nun nicht in Stereotype verfallen und bestimmte Personengruppen unter Generalverdacht stellen. (rv)
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Generalaudienz: „Drama der Liebe“
„Alles in diesen Tagen der Passion erzählt uns von der Barmherzigkeit“ – mit dieser Botschaft leitete Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz in das „Drama der Liebe“ ein, das österliche Triduum, welches am Donnerstag mit der Feier des letzten Abendmahles beginnt. Dieses „Drama“ der drei Tage mache sichtbar, bis wohin die Liebe Gottes komme, nämlich „bis ans Ende ohne Ende“, wie es der heilige Augustinus ausgedrückt habe. Das österliche Triduum gebe die Sicherheit, niemals von Gott in den Herausforderungen des Lebens verlassen zu sein, so Papst Franziskus. (rv)
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UNSERE LIVE-ÜBERTRAGUNGEN:

Hier finden Sie unseren Vatikan-Player, um die Übertragungen anzuschauen!

- Donnerstag: 24. März, 9.30 Uhr: Chrisammesse

- Donnerstag: 24. März, 17.00 Uhr: In Coena Domini

- Freitag: 25. März, 17.00 Uhr: Feier der Passion Christi

- Freitag: 25. März, 21.15 Uhr: Kreuzweg beim Kolosseum

- Samstag: 26. März, 20.30 Uhr: Feier der Osternacht im Petersdom

- Sonntag: 27. März, 10.15 Uhr: Ostermesse auf dem Petersplatz und um 12.00 Uhr: „Urbi et Orbi“-Segen

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UNSER FILMTIPP:

Heart of a Dog
Die Musikerin und Filmemacherin Laurie Anderson nimmt mit auf eine inspirierende Gedanken- und Bilderreise über die Themen Leben und Tod, Liebe und Verlust, Terror und Freiheit, die sie anhand ihrer eigenen Lebenserfahrungen durchspielt. Der mit ihrer warmen, einnehmenden Stimme vorgetragene Gedankenstrom verbindet das Politische mit dem Spirituellen, registriert sehr präzise die Veränderungen des American Way of Life im Gefolge von 9/11, fragt aber auch nach Trost und Zuspruch. Unterlegt sind die Assoziationsketten mit einer Flut von Bildern unterschiedlichster Herkunft und zarten Soundscapes der Komponistin. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
Hier lesen Sie die ausführliche Besprechung

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ein „obdachloser Jesus“ aus Bronze erwartet künftig die Besucher des päpstlichen Almosenamtes im Vatikan. Das eindringliche Kunstwerk wurde in der Karwoche im Sant´Egidio-Hof des Papststaates aufgestellt, vor dem Eingang zum Almosenamt, heißt es in einer Mitteilung aus dem Vatikan. Die Bronze des kanadischen Künstlers Timothy Schmalz zeigt einen lebensgroßen Jesus, der auf einer Bank liegt und fast vollständig mit einer Decke verhüllt ist, nur die Füße mit den Wundmalen sind direkt zu sehen. „Wenn wir die Ausgegrenzten sehen, müssten wir Jesus Christus sehen“, schrieb dazu der Bildhauer. (rv)

Vatikan/Deutschland
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. glaubt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel die Flüchtlingskrise schaffen werde. Deshalb habe er auch kein Mitleid mit ihr, sagte Benedikt XVI. der Münchner Illustrierten „Bunte“. „Ich wünsche, dass Frieden ist und dass Deutschland die Probleme mit den Flüchtlingen geregelt bekommt“, so die Osterwünsche des früheren Papstes an die Leser des Blattes. Zudem bekannte er, dass er über den Besuch von Norbert Blüm in Idomeni verblüfft gewesen sei. (kna)

Vatikan/Argentinien
Die Öffnung des vatikanischen Geheimarchivs zur Erforschung der argentinischen Militärdiktatur wird noch einige Monate dauern. Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittwoch Journalisten gegenüber präzisiert. Eine solche Öffnung verlange eine entsprechende Katalogisierung des Materials, daran werde gearbeitet. Die Mitarbeiter des Geheimarchivs stehen aber Lombardi zufolge bereits jetzt Historikern zur Seite, die spezielle Anfragen über juristische oder humanitäre Aspekte der Militärdiktatur (1976-1983) an den Vatikan richten. Papst Franziskus und die argentinische Bischofskonferenz hatten die außerordentliche Öffnung der fraglichen Bestände miteinander angestrengt. (rv/kna)

Europa

Deutschland
Die deutschen Bischöfe haben eine online abrufbare Broschüre mit den Kernthemen zum Heiligen Jahr veröffentlicht. „Mit dem e-Paper bieten wir allen Interessierten, die sich mit den Fragestellungen befassen und Hilfen auch zur persönlichen Auseinandersetzung erhalten möchten, einen leichteren Zugang“, sagte Weihbischof Ulrich Boom am Dienstag in Bonn. Er ist Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für das Heilige Jahr, das unter dem Thema Barmherzigkeit steht. Das Papier ist auf der Internetseite www.heiligesjahrbarmherzigkeit.de verfügbar. (kna)
Katholische Verbände haben die Kritik von Kurienerzbischof Georg Gänswein am Religionsunterricht zurückgewiesen. Man teile zwar dessen Einschätzung vom mangelnden Glaubenszeugnis und den „Leerstellen“ in der Glaubensverkündigung, erklärten die Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik (AKRK) und der Deutsche Katecheten Verein (DKV) am Mittwoch in München. Zugleich wiesen sie aber den Versuch zurück, das Schulfach für diese Krise verantwortlich zu machen. „Die Hinführung zur Teilnahme am kirchlichen Leben ist nicht primär Aufgabe des Religionsunterrichts“, heißt es in der Mitteilung. (kna)

Österreich
Das Wiener internationale König-Abdullah-Dialogzentrum (KAICIID) hat die jüngsten Terroranschläge in Brüssel und Istanbul scharf verurteilt: „Nach den verabscheuungswürdigen Terrorattacken trauern wir um die unschuldigen Opfer und sprechen den Angehörigen und Freunden der Terroropfer unser tiefstes Mitgefühl aus“, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Stellungnahme des interreligiös besetzen Leitungsgremiums des Zentrums. Die Terroristen „und jeder andere, der solche Angriffe gut heißt", handelten ausschließlich aus dem Motiv Hass heraus, betonte das aus Vertretern von Islam, Christentum, Judentum, Buddhismus und Hinduismus zusammengesetzte KAICIID-Direktorium. (kap)

Belgien
Die katholische Friedensbewegung „Pax Christi“ hat nach den Terroranschlägen in Brüssel bekräftigt, sich weiterhin für Versöhnung einsetzen zu wollen. Das Engagement sei nicht von Angst und Hass geleitet, „die die Saat des Terrors sind, sondern von Liebe und Gewaltlosigkeit“, erklärte die Organisation am Dienstagnachmittag in Brüssel. Den Opfern, ihren Angehörigen und Gemeinden gelte tiefe Solidarität, so Pax Christi weiter. „Wir glauben, dass der Terror nicht die Oberhand gewinnt und dass die Erinnerungen an jene, die getötet wurden, Antrieb sind für nachhaltige Lösungen gegen willkürliche Gewalt.“ (kna)

Naher Osten

Syrien
Der griechisch-katholische (melkitische) Erzbischof von Aleppo, Jean-Clement Jeanbart, sieht Zeichen der Entspannung für Syrien und die Möglichkeit, mit Wiederaufbauprojekten zu starten. Es gebe „Anzeichen zu einer Rückkehr zum normalen Leben" in der syrischen Stadt Aleppo, sagte er dem Hilfswerk „Missio“ am Mittwoch in Aachen. Auch die „Syrien-Konferenz Genf-3“ könne erfolgreich werden: „Unsere Hoffnung ist groß, dass die Beendigung der Kampfhandlungen bis zu einer erfolgreichen Verständigung zwischen den kriegführenden Parteien und einer nationalen Versöhnung fortdauere“, so Erzbischof Jeanbart. Nun gelte es, Wiederaufbauprojekte für die Menschen zu starten, die nach Aleppo zurückkehren wollten. (kap)

Arabische Halbinsel
Die Situation der Christen auf der Arabischen Halbinsel ist nach wie vor sehr kritisch, doch es gibt auch Ausnahmen. Der für das Vikariat Südliches Arabien zuständige Bischof, Paul Hinder, hat in einem Interview mit österreichischen Kirchenzeitungen die düstere Situation der wenigen verbliebenen Christen in dem Gebiet beschrieben. Nach dem Mord an vier Mutter-Teresa-Schwestern und zwölf weiteren Menschen in der jemenitischen Hafenstadt Aden, sei das gottesdienstliche Leben bis auf wenige Ausnahmen zum Erliegen gekommen. Anders sähe die Situation in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Oman aus, fuhr der Vikar fort. In diesen Gebieten erfahre man Wertschätzung und erhalte auch Hilfe, wie zum Beispiel bei der Befreiung jener Mutter-Teresa-Schwester, die den Anschlag in Aden überlebte. (asianews/kap)

Asien

Pakistan
Die Kirche in Pakistan schlägt Alarm: Die christlichen Fastenrituale werden von vielen Familien mehr und mehr an die des muslimischen Fastenmonats Ramadan angeglichen. Grund dafür ist laut dem Katechisten, Hanif Manzoor, die Orientierung an der muslimischen Mehrheit, die die christliche Minderheit in Pakistan umgibt. Die katholische Kirche vor Ort organisierte immer wieder Begegnungen, um den Gläubigen die eigentliche Lehre der Kirche im Hinblick auf das Fasten darzulegen und auf die Unterschiede zu den muslimischen Ritualen hinzuweisen. (asianews)
Die pakistanische Christin Fouzia Sadiqe wurde während der Palmsonntagsfeier erneut verschleppt. Erst am 8. März war es ihr gelungen, dem Mann zu entfliehen, der sie nach ihrer Entführung im Juli 2015 dazu zwang, zum Islam zu konvertieren und ihn zu heiraten. Seitdem hatte sie sich versteckt gehalten. Der christliche Anwalt Sardar Mushtaq Gill hatte ein Verfahren gegen ihren Peiniger eingeleitet. Die erste Anhörung war auf den 5. April festgesetzt worden. Nun setzt sich ihr Leidensweg fort. (fides)

Bangladesch
Ein 1999 zum Christentum konvertierter Muslim ist in Kurigram im Norden von Bangladesch umgebracht worden. Wie die römische Nachrichtenagentur „Asianews“ berichtet, haben drei Unbekannte dem 68-jährigen Hossain Ali Sakar am Dienstagmorgen aufgelauert und ihn dann erstochen. Die Polizei geht von einem religiösen Motiv für den Mord aus. Der Generalsekretär der Bangladesh Christian Association, Nirmal Rozario, bezeichnete den Mord gegenüber Asianews als „inakzeptabel und erschütternd“. (asianews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

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