RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.3.2016

Tagesmeldungen vom 25.3.2016

- Fußwaschung: Terror in Brüssel, wider die Geschwisterlichkeit -
- Gänswein: Karfreitagsruhe Essential des Glaubens -
- Syrien: Sechs Jahre der Passion und (k)ein Ende in Sicht? -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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KARWOCHE IM VATIKAN:

Fußwaschung: Terror in Brüssel, wider die Geschwisterlichkeit
Der Terror von Brüssel spiegele den Verrat des Judas, das nicht den Frieden Wollen, das Zerstören der Geschwisterlichkeit: Den Terrorismus und die Flüchtlinge in Zusammenhang, ja in einem Satz zu erwähnen, kann schief gehen und ist auch in den vergangenen Tagen oft schief gegangen, selbst Politiker die es besser wissen müssten erliegen der Versuchung der zu schnellen Schlüsse und der Reaktion auf die Angst. Papst Franziskus hat in seiner Predigt bei der Messe zum letzten Abendmahl eindrückliche Worte gefunden, die das Verhältnis ins rechte Licht rücken. Auch er sprach über Flucht und über die Bomben von Brüssel, seine Botschaft war aber nicht die der Angst. (rv)
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Erzbischof Gänswein: Karfreitagsruhe Essential des Glaubens
Der deutsche Kurienerzbischof Georg Gänswein hat wenig Verständnis für die immer wieder aufflackernden Diskussionen um eine Lockerung des Gebotes der Karfreitagsruhe in Deutschland. Das sagte er im Interview mit unseren Kollegen vom Domradio zum Karfreitag. Die ernste Liturgie dieses zentralen christlichen Feier- und Gedenktages helfe ihm persönlich dabei, jedes Jahr ein wenig tiefer in das Geheimnis dieses Tages einzudringen, so der Präfekt des päpstlichen Hauses und Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI. Ein zentrales Element sei dabei aber auch die Stille und der Verzicht auf „Sinnliches“, selbst wenn dies sakrale Musik sei. (domradio)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Syrien: Sechs Jahre der Passion und (k)ein Ende in Sicht?
Syrien freut sich über einen zarten Hoffnungsschimmer an diesem sechsten Osterfest, das das Land im Kriegszustand erleben muss. Der zwar brüchige, aber doch noch andauernde Waffenstillstand sowie die unermüdlichen Friedensverhandlungen von Genf lassen die Bevölkerung hoffen, dass das Ende der dunklen Zeiten zumindest bald in greifbarer Nähe sein könnte. Das erklärt der Apostolische Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, im Interview mit Radio Vatikan. „Leider feiern wir in Syrien das Osterfest seit sechs Jahren im Kriegszustand, auch wenn es scheint, dass es dieses Jahr ein Licht am Ende des Tunnels gibt. Es gibt Signale der Hoffnung, wie zum Beispiel den Waffenstillstand.“ (rv)
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Ägypten: IS hat seinen Ursprung in innerislamischem Konflikt
Der islamistisch motivierte Terrorismus hat seine Wurzeln in einem Konflikt, der zunächst einmal innerhalb des Islam selbst entstanden ist. Das sagt im Interview mit Radio Vatikan der Jesuitenpater Samir Khalil Samir. „Das Problem hat seinen Ursprung innerhalb des Islam: das Modell, das wir jetzt auf der ganzen Welt sehen, des Daesh oder IS, ist auf Horror aufgebaut.“ Der Konflikt zwischen den verschiedenen Lesarten des Islam, der diesen Gewaltausbrüchen zugrunde liegt, sei offensichtlich, so Pater Samir. Er habe seinen Ursprung in einem Zusammenstoß zwischen Fundamentalisten und radikalen Extremisten auf der einen Seite und den Moderaten und Intellektuellen auf der anderen Seite. (rv)
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UNSERE LIVE-ÜBERTRAGUNGEN:

Hier finden Sie unseren Vatikan-Player, um die Übertragungen anzuschauen!

- Heute Abend, 21.15 Uhr: Kreuzweg beim Kolosseum
- Samstag: 26. März, 20.30 Uhr: Feier der Osternacht im Petersdom
- Sonntag: 27. März, 10.15 Uhr: Ostermesse auf dem Petersplatz und um 12.00 Uhr: „Urbi et Orbi“-Segen

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat einen Fernsehbericht dementiert, wonach italienische Polizeieinheiten im Inneren des Papststaates zur Sicherung gegen Terrorgefahr stationiert worden sein sollen. Dies entbehre jeder Grundlage, erklärte Vatikansprecher Federico Lombardi am Freitag. Es gebe lediglich einen täglichen Austausch über die „nützliche Zusammenarbeit“ zwischen der vatikanischen Gendarmerie und der italienischen Polizei. Vatikansprecher Lombardi fügte hinzu, Papst Franziskus werde sein Programm an den Ostertagen wie geplant absolvieren. Ihm liege sehr an einem sicheren Ablauf der Zeremonien und an einer unbeschwerten Teilnahme der Gläubigen. (kap)
Es gibt aktuell keinen Grund zur Sorge um den Gesundheitszustand vom emeritierten Papst Benedikt XVI. Das stellt der Vatikan am Donnerstag klar, nachdem französische Medien alarmierende Schlagzeilen veröffentlicht hatten. Sie berufen sich auf eine aus dem Zusammenhang gerissene Äußerung von Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein. Dieser hatte den emeritierten Papst in einem Interview mit der italienischen Zeitschrift „BenEssere“ mit einer Kerze verglichen, die „langsam und gelassen erlischt“. Im weiteren Verlauf des Interviews betonte Gänswein jedoch, dass der 88-jährigen Benedikt weiterhin ein normales Leben mit Gebet, Klavierspiel und Besuch führe. (cath.ch)
54 Prozent der Weltbevölkerung haben unabhängig von der eigenen Religion oder Weltanschauung ein positives Bild von Papst Franziskus. Das geht aus einer am Donnerstag in Zürich veröffentlichten Umfrage des Marktforschungs-Netzwerks WIN/Gallup hervor. Im Vergleich mit anderen Führungspersönlichkeiten belegt Franziskus demnach den Spitzenplatz - mit gehörigem Abstand vor US-Präsident Barack Obama, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Großbritanniens Premierminister David Cameron. Das gute Image das Papstes nimmt mit dem Alter der Befragten zu. (kap)

Europa

Italien
Die Erzdiözese Mailand hat einen ihrer Priester wegen der Anschuldigung suspendiert, mit der Prostitution Minderjähriger in Verbindung zu stehen. Der Beschuldigte soll die ihm zur Last gelegten Taten in den Jahren 2009 bis 2011 begangen haben. Nun werde kirchenrechtlich gegen ihn vorgegangen, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Büro von Kardinal Angelo Scola, dem Erzbischof von Mailand, an diesem Karfreitag. Obwohl die ihm zu Last gelegten Taten schon Jahre zurück liegen und der Priester bereits im Jahr 2013 Besuch von Beamten der Staatsanwaltschaft bekommen hatte, wurde die Erzdiözese erst vor wenigen Tagen über die strafrechtlichen Ermittlungen informiert. (rv)

Polen
Die Organisatoren des Weltjugendtags in Krakau Ende Juli halten am Hauptveranstaltungsort fest. „Es gibt keinen Plan B“, sagte Chefkoordinator Weihbischof Damian Muskus am Donnerstag in Krakau nach Angaben der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Das Freigelände Brzegi in der Salzbergwerk-Gemeinde Wieliczka bei Krakau sei der einzige Ort, der die erwartete Zahl von jungen Christen für die Gottesdienste mit Papst Franziskus aufnehmen könne. „Wenn es einen Plan B gegeben hätte, hätten wir ihn wahrscheinlich gewählt“, so Muskus. Nach den Terroranschlägen von Brüssel hatte es vereinzelt Stimmen für eine Verlegung in den Krakauer Blonia-Park gegeben. (kap)

Belgien
Bei einer Gebetswache am Ostermontag in der Kathedrale in Brüssel soll der Betroffenen der Attentate vom Dienstag gedacht werden. Die Verantwortlichen der christlichen Kirchen in Belgien laden die Gläubigen ein, ab 18 Uhr gemeinsam für die Opfer, deren Familien und Angehörige zu beten. Zu den Initiatoren gehören die belgischen Vertreter der katholischen, der evangelischen, der orthodoxen und der anglikanischen Kirche. Die Gedenkfeier wird vom kirchlichen Radiosender „RCF“ und vom katholischen Fernsehsender „KTO“ übertragen. (cath.ch)
Antwerpens Bürgermeister Bart De Wever hat Versäumnisse bei der Integration muslimischer Jugendlicher in seinem Land eingeräumt. Der Vorsitzende der Neu-Flämischen Allianz (N-VA), der stärksten politischen Kraft in Belgien, sagte dem Magazin „Spiegel“: „Wir waren nicht in der Lage, ihnen eine flämische Version des amerikanischen Traums anzubieten.“ Vor dem Hintergrund der Integrationsprobleme vieler europäischer Staaten gehe die Flüchtlingspolitik der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in die falsche Richtung, so der belgische Politiker. Die Politik der offenen Grenzen sei ein „epochaler Fehler“. (kna)

Naher Osten

Syrien/Belgien
Die westlichen Mächte haben das wachsende Terrornetz begünstigt, sagt der Erzbischof der syrisch-katholischen Erzeparchie Hassaké-Nisibi in Syrien, Jacques Behnan Hindo. Wie die vatikanische Presseagentur Fides berichtet, wies der Erzbischof darauf hin, dass die westlichen Regierungen in ihren eigenen, vor allem wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen Verbindungen zu Saudi-Arabien und anderen Staaten auf der arabischen Halbinsel pflegten. Damit unterstützte Europa finanziell die Entstehung eines Netzes von Moscheen in ganz Europa, so auch in Belgien, wo Wahabiten die ideologische Basis der Dschihadisten predigen, sagt Hindo. (fides/cath.ch)

Amerika

Kanada
Die Kanadische Bischofskonferenz zeigt sich enttäuscht über die Schließung des Büros für Religionsfreiheit. Mit einem Schreiben reagieren die Bischöfe auf die Ablehnung des Antrags der konservativen Partei, die für die Verlängerung des Mandats plädiert hatten. Das Recht auf Religionsfreiheit sei ein zentrales Menschenrecht. Das Büro für Religionsfreiheit hätte gezeigt, wie relevant das Thema ist und den religiösen Minderheiten eine Stimme verliehen. Die Bischofskonferenz appellierte in ihrer Erklärung an die Regierung, die Entscheidung zu überdenken und sich dessen bewusst zu werden, wie wichtig die Einrichtung auch im Hinblick auf Dialog, Erziehung und Sozialwesen sei, sowie im Umgang mit Flüchtlingen. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

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