RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 29.3.2016

Tagesmeldungen vom 29.3.2016

- Papst auf Instagram: „Chiffre für christliche Nähe“ -
- Zum Tod von EWTN-TV-Gründerin Mary Angelica -
-Malaysia erlaubt Rekonvertierung zum Christentum -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst auf Instagram: „Chiffre für christliche Nähe“
Seit zehn Tagen hinterlässt Papst Franziskus in einem weiteren „Social Network“ seine Fußstapfen: Auf Instagram, dem Dienst für die Teilung von Bildern, hat er den Account „Franciscus“ gegründet; bereits nach wenigen Tagen hat er die Zwei-Millionen-Marke an Followern geknackt. Doch warum hat Papst Franziskus diesen Erfolg auf Terrain, das bislang vor allem von Popsternchen und Möchtegern-Berühmtheiten bevölkert wird? Das haben wir Jesuitenpater Antonio Spadaro gefragt, er ist Direktor der Jesuitenzeitschrift „Civiltá Cattolica“. (rv)
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EWTN-TV-Gründerin: Aus Lächerlichem Wunderbares schaffen
Millionen von Menschen auf der ganzen Welt war sie als Gründerin des katholischen Fernsehsenders EWTN (Eternal Word Television Network) bekannt: Mutter Mary Angelica PCPA ist am Ostersonntag gestorben. Sie starb friedlich im Beisein ihrer Mitschwestern vom Orden der Armen Klarissen von der Ewigen Anbetung im US-Kloster „Our Lady of Angels“ in Hanceville, Alabama. Martin Rothweiler ist Programmdirektor und Geschäftsführer beim von ihm gegründeten deutschen Ableger von EWTN. Im Vorfeld der Sendung haben wir mit ihm über den Tod von Mutter Angelica gesprochen. (rv)
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Malaysia: Rekonvertierung zum Christentum rechtmäßig
Ein malaiisches Gericht hat entschieden, dass die Konvertierung von Kindern zum Islam nicht permanent sein muss. Menschrechtsorganisationen und Vertreter der Gemeinschaft der Kirchen in Sarawak begrüßten das Urteil als Meilenstein für die Religionsfreiheit im Land. Konkret ging es um einen 41-jährigen Christen, der als zehnjähriges Kind von seinen Eltern zum Islam konvertiert worden war. Auch sein Name wurde, wie üblich, entsprechend geändert. 1999 ließ er sich allerdings wieder christlich taufen und wollte auch seine Dokumente, mit Wiederannahme seines Geburtsnamens, entsprechend geändert wissen. Die zuständigen staatlichen Stellen verwehrten dies bislang stets mit Hinweis auf eine dies autorisierende Bescheinigung, die von einem Schariagericht ausgestellt werden müsse – de facto konnten Rekonvertierer ihren neuen Glaubensstatus also nicht offiziell leben. (ucanews)
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Irak: Erzbischof würdigt Hilfe der Kirche
Vor dem Einmarsch der USA und ihrer Verbündeten und dem Sturz von Saddam Hussein im Jahr 2003 lebten im Irak noch bis zu 1,4 Millionen Christen, jetzt sind es im gesamten Land nicht einmal mehr 300.000. Diese Zahlen hat der chaldäisch-katholische Erzbischof von Erbil, Bashar Warda, in einem „Kathpress“-Interview vor Ort genannt. Im Nordirak lebten aktuell noch rund 150.000 Christen, weit über die Hälfte davon Binnenflüchtlinge. Das letzte große christliche Flüchtlingsdrama fand im Sommer 2014 statt, als die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) die nordirakische Stadt Mosul und die gesamte Ninive-Ebene überrannte. Erzbischof Warda sprach im Zusammenhang mit dem Vorgehen des IS von „Völkermord“. 120.000 Christen und Jesiden waren 2014 innerhalb weniger Stunden und Tage in die sicheren Kurdengebiete geflüchtet. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Andrea Riccardi erhält den Humanismus-Preis 2016 des Deutschen Altphilologenverbandes. Wie der Verband am Dienstag in Berlin mitteilte, wird der Gründer der weltweit tätigen Gemeinschaft Sant’Egidio am Mittwoch (30. März) in Berlin ausgezeichnet. Die Laudatio hält der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper, der auch ehemaliger Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ist. „Aus einer persönlichen zivilgesellschaftlichen Initiative zur Unterstützung besonders Bedürftiger wurde im Laufe der Zeit ein soziales Netzwerk im unverfälschten Wortsinn“, so die Begründung des Verbands. „Die auf der Grundlage eines christlichen Humanismus durchgeführten Aktivitäten von Sant’Egidio“ hätten sich europa- und weltweit ausgebreitet. Die Gruppierung ist vor allem im sozial-karitativen Bereich tätig. Die Gemeinschaft Sant’Egidio wurde 1968 von katholischen Studenten in Rom gegründet. Heute zählt sie mehr als 60.000 Mitglieder in 73 Ländern, davon 5.000 in Berlin und anderen Städten Deutschlands. (kna)

Österreich
Europa trägt an der aktuellen Terrorwelle und den jüngsten Anschlägen von Brüssel letztlich eine „Mitverantwortung und Mitschuld“: Das hat der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics in seiner Predigt zu Ostern im Eisenstädter Dom unterstrichen, wie Kathpress an diesem Dienstag berichtet. „Die Explosion von Brüssel mit ihren tragischen Folgen müssen uns endlich aus unserem Schlaf wecken“, so der Bischof; schließlich führten sie deutlich „die Versäumnisse im religiösen Leben, aber auch bei der Integration von Fremden, auch muslimischen Jugendlichen“ vor Augen. Idee und Wirklichkeit des europäischen Friedensprojektes klafften dem Bischof zufolge inzwischen weit auseinander: „Wir alle waren nicht in der Lage, auf die Jugend zu achten“, die sich schließlich anfällig für „ideologische Rattenfänger“ gezeigt habe. (kap)

Italien
Eine einzelne Dorne, die der Überlieferung nach von der Dornenkrone Christi stammt und seit 1308 in der Kathedrale von Andria in Italien verwahrt wird, „blutet” jedes Mal, wenn Karfreitag auf den 25. März fällt. Dies sei auch dieses Jahr geschehen, meldet die katholische Agentur „CNA“ unter Berufung auf den emeritierten Bischof von Andria, Raffaele Calabro´. Bereits seit 1633 sei dieses Wunder überliefert, das letzte Mal war es 2005 soweit. Eine zur Überwachung des Wunders abgestellte Kommission bestätigte das erneute Bluten der Dorne, das sich durch die Bildung dreier unerklärlicher tropfenförmiger Gebilde an der Dornenspitze äußerte, am Karfreitag. Das nächste Mal fallen Karfreitag und 25. März erst wieder im Jahr 2157 auf einen Tag. (cna)

Zypern
Zwei griechisch-orthodoxe Bischöfe aus Südafrika sind Medienberichten zufolge „unversehrt“ aus der am Dienstag entführten Passagiermaschine der Fluggesellschaft Egypt Air freigelassen worden. Bei den Geistlichen handelt es sich demnach um Erzbischof Damaskinos von Johannesburg und Pretoria sowie um den neu gewählten Bischof Nicodimus Boulaksis. „Wir haben niemals die Hoffnung verloren, dass Gott ein glückliches Ende für die beiden geplant hat“, zitiert der südafrikanische Fernsehsender „eNCA“ den Kirchensprecher Gerassimos Venturas in Johannesburg. Er stehe in regelmäßigem Kontakt mit den beiden Bischöfen und rechne am Mittwoch oder Donnerstag mit deren Rückkehr. Beide waren in der vergangenen Woche nach Ägypten gereist, wo Boulaksis zum Bischof geweiht wurde. Flug MS181 war auf dem Weg von Alexandria nach Kairo, als er am frühen Morgen nach Zypern umgeleitet wurde. Egypt Air bestätigte via Twitter offiziell eine „Entführung“. Behörden schließen jedoch einen terroristischen Hintergrund aus. (kna)

Afrika

Ägypten
Der Großimam und Scheich der Al-Azhar-Universität in Kairo, Ahmad al-Tayyib, versteht die Angst vor dem Islam in Deutschland und Europa. Die Menschen hätten Sorgen wegen der Verbrechen, die im Namen des Islam begangen würden „und die sie auf den Bildschirmen sehen“, sagte der Ägypter im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Dienstag. Al-Tayyib sieht die Ägypter als friedliebend an, weil im Land alle vier sunnitischen Rechtsschulen gelebt und nebeneinander gelehrt würden. In jedem anderen muslimischen Land dominiere lediglich eine Rechtsschule. Der Islam der Wasatiyya, der Mäßigung und „dynamischen Mitte“, erreiche die Menschen nicht. „Wir wollen dafür eine Lösung finden und brauchen dazu Mittel und die Kenntnis der modernen Kommunikationsmittel“, erklärte der Großimam. „Mit ihnen erreichen wir jeden, so dass ein junger Mensch den wahren Islam verstehen kann.“ Der Wissenschaftler und Theologe erklärte weiter, dass die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) nicht militärisch, sondern ideologisch bekämpft werden müsse. Die Universität Azhar und die islamischen Vereinigungen müssten rasch einen Fahrplan entwickeln, wie man diesen militanten Gruppierungen begegnen könne. Der Begriff „Euro-Islam“ ist dem Großimam zufolge aber nicht sinnvoll. „Der Islam in Europa ist nicht anders als der in Ägypten. Islam ist Islam mit den fünf Säulen, erklärte er. Muslime können jedoch in einer Kultur leben, in der Menschen andere Bräuche hätten, und sie sich aneignen. „Das ist dann aber kein anderer Islam.“ (kna)

Naher Osten

Syrien
Der syrisch-orthodoxe Patriarch Mar Ignatius Aphrem II. stattet derzeit der in den vergangenen Kriegsjahren schwer bedrängten nordsyrischen Metropole Aleppo einen Pastoralbesuch ab. Die Präsenz von Mar Ignatius Aphrem II. habe sowohl bei den Christen in Aleppo als auch bei der Stadtbevölkerung insgesamt Begeisterung ausgelöst, weil der Besuch des Patriarchen als Hinweis auf eine endgültige Beruhigung der Situation nach fünf Kriegsjahren interpretiert wurde, berichtete der Pressedienst der Wiener Stiftung „Pro Oriente“ am Dienstag. Unmittelbar nach seiner Ankunft betete der Patriarch am vergangenen Samstag in der Mar-Aphrem-Kathedrale im Stadtteil Suleimaniya um die sichere Heimkehr des vor drei Jahren entführten Metropoliten von Aleppo, Mar Gregorios Youhanna Ibrahim. (kap)
Freunde der syrischen Christen in aller Welt bereiten sich auf den dritten Jahrestag der Entführung der beiden orthodoxen Metropoliten von Aleppo, Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi, vor. Nach Angaben aus Kreisen des syrisch-orthodoxen Patriarchats sind die Metropoliten am Leben. An der renommierten „School of Oriental and African Studies“ der Universität London wird zum traurigen Jahrestag am 22. April ein Symposion zu Ehren der Metropoliten stattfinden. Dabei werden kirchliche und universitäre Persönlichkeiten aus aller Welt das Wort ergreifen, unter ihnen auch der Präsident der Wiener Stiftung „Pro Oriente“, Johann Marte, der mit Mar Gregorios viele Jahre eng zusammengearbeitet hat. (kap)

Israel
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Verzögerungen bei der Einrichtung des geplanten Gebetsbereichs für Männer und Frauen an der Klagemauer eingeräumt. Der Mauerteil, in dem es konservativen und reformjüdischen Bewegungen gestattet sein soll, gemeinsame Gebete für Männer und Frauen abzuhalten, soll den jahrelangen Streit um die religiösen Rechte von Frauen entschärfen. Seit der Entscheidung der Regierung vor zwei Monaten zugunsten dieses Abschnitts seien verschiedene Probleme aufgetreten, an deren Lösung man arbeite, heißt es in einer Erklärung Netanjahus von Sonntagabend. Er betonte, dass er hinter der Entscheidung für eine Neuregelung der Gebetsbereiche an der Klagemauer stehe. Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ sollte die Neuregelung ursprünglich binnen 30 Tagen umgesetzt werden. Vertreter reformjüdischer Bewegungen kündigten laut Zeitung an, gegebenenfalls vor das Oberste Gericht zu ziehen, sollte die von der Regierung beschlossene Neuregelung nicht binnen 60 Tagen umgesetzt werden. (kap)

Asien

Philippinen
Nach einer Bombendrohung ist die Jesuitenuniversität Ateneo de Manila geräumt worden. Die Bombendrohung sei per SMS am Morgen des Ostermontag eingegangen, teilte die Hochschule in Quezon im Großraum Manila auf Facebook mit. Alle Gebäude seien evakuiert, alle für den Tag geplanten Veranstaltungen abgesagt worden. Spezialeineinheiten der Polizei durchsuchten nach Angaben der Universität den Campus nach Sprengsätzen. Bisher ist über den Absender der Drohung noch nichts bekannt. Die Ateneo-Universität wurde von den Jesuiten 1859 als Schule gegründet und 1959 als private Universität anerkannt. Sie gehört heute zu den größten und wichtigsten Hochschulen auf den Philippinen, dem einzigen mehrheitlich katholischen Land in Asien. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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