RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.5.2016

Tagesmeldungen vom 2.5.2016

- „Nein zum Zaun“: Rückendeckung für Bischof -
- Papstpredigt: Von den Verfolgungen des Alltags -
- Franziskus schreibt Venezuelas Präsidenten -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Pia Dyckmans
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

„Zaun-Weigerung“: Rückendeckung für Bischof Zsifkovics
Die Weigerung des Eisenstädter Bischofs Ägidius Zsifkovics, auf einem an Ungarn grenzenden Grundstück in Kirchenbesitz die Errichtung eines Grenzzaunes zu erlauben, hat für intensive Diskussionen gesorgt. Rückendeckung für Zsifkovics gab es am Wochenende von Seiten der Österreichischen Bischofskonferenz: Die Entscheidung des Eisenstädter Bischofs sei „ein mutiges Signal“ und entspreche ganz der Kritik an den jüngsten, „menschenrechtlich bedenklichen“ Verschärfungen im Asylrecht. (kap)
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Papstpredigt: Von den kleinen Verfolgungen des Alltags
Der Heilige Geist gibt die Kraft, Jesus zu bezeugen, auch unter Verfolgung - den Großen, in denen man sein Leben geben muss und die kleinen, die Verfolgung der Tratscherei und Kritik. Das war das Thema von Papst Franziskus bei seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta. Seine Predigten beziehen sich kurz vor Pfingsten immer mehr auf den Heiligen Geist. So auch an diesem Montag, als er über die Apostelgeschichte sprach, in der eine Purpurhändlerin Namens Lydia den Worten von Paulus lauscht, die Lesung sagt von ihr, dass der Geist ihr Herz berührt habe. (rv)
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Papst an Orden: „Sich ständig anpassen und erneuern“
Christliche Sklaven aus der Hand von Muslimen freikaufen: Zu diesem Zweck ist der Mercedarier-Orden seinerzeit gegründet worden, lange vor „IS“, im Barcelona des 13. Jahrhunderts. Die Mitglieder – ursprünglich übrigens in der Mehrheit Laien und nicht Kleriker – schreckten auch nicht davor zurück, sich selbst als Austauschgeiseln anzubieten, um gefangene Christen auszulösen. Mittlerweile haben die Mercedarier das Militärische abgelegt und sich auf Schulwesen und Mission verlegt. An diesem Montag war ihr Generalkapitel bei Papst Franziskus. (rv)
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D: Parteien kritisieren AfD-Beschlüsse zu Religionen
Das in Stuttgart beschlossene erste Grundsatzprogramm der rechtspopulistischen AfD erntet Kritik von Kirchen und Religionsgemeinschaften. Als „Angriff auf fast alle Religionen“ bezeichnete der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU, Armin Laschet, die religionspolitischen Beschlüsse der AfD. Nach den Worten von Laschet will die AfD auch den christlichen Religionsunterricht in seiner heutigen Form abschaffen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wirft der AfD vor, sie wolle mit ihrer Haltung zum Islam die Gesellschaft spalten. Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU) erklärte, die AfD sei eine Angstmacherpartei. (kna)
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Youtube: Mit der Wahrheit auf Hass reagieren
Youtube-Videos mit Flüchtlingen vor Videos von Pegida und Co zu schalten – das funktioniert. Die Initiative „Flüchtlinge Willkommen“ hat zusammen mit Asylsuchenden Youtube-Videos produziert, die die Aussagen von Rechtspopulisten wie beispielsweise AfD-Politiker Lutz Bachmann entkräften oder bloßstellen. Die Aktion heißt „Search Racism. Find Truth“, wir sprachen mit einem der Protagonisten der Videos, dem syrischen Youtuber Firas al-Shater. (rv)
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AUS DEN VATIKANISCHEN MUSEEN:

Landkartensaal der Vatikanischen Museen restauriert
Sie gehören zu den größten Touristenattraktionen Roms: Die Vatikanischen Museen. Auf dem Weg zur Sixtinischen Kapelle durchqueren sechs Millionen Touristen jedes Jahr die Hallen, unter anderem den historischen Landkartensaal. Einer der schönsten und charakteristischsten Räume der Museen, der jetzt nach vier Jahren Restauration in neuem Glanz erstrahlt. Wir waren dort. (rv)
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Neue Töne in der Sixtinischen Kapelle
Wo sonst gregorianische Gesänge erklingen, gab The Edge (54), Gitarrist der irischen Rockband U2, ein Stegreifkonzert. Unter den berühmten Fresken Michelangelos spielte der Musiker einige Stücke von Leonard Cohen und seiner eigenen Gruppe U2. Zuhörer waren ein paar Dutzend Teilnehmer eines medizinethischen Kongresses im Vatikan, an dem auch The Edge teilnahm. Fans stellten einen Video-Mitschnitt ins Internet. Mit seinem tragbaren Verstärker hatte sich The Edge just unter dem „Jüngstem Gericht“ Michelangelos positioniert - passend dazu sang er Cohens „If it be your will“. (kna)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Leitungsspitze des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) ist am Montag mit Papst Franziskus zu einer Unterredung zusammengetroffen. Einzelheiten teilte der Vatikan nicht mit. Nach Angaben des CCEE standen in Rom auch Begegnungen mit den Leitern verschiedener Kurienbehörden auf dem Programm. Dabei sollte es um „europäische Fragen und Projekte des CCEE“ gehen. Am Dienstag wollen die Spitzen des Bischofsrats in einer Pressekonferenz über ihre Begegnungen berichten. (kap)
Papst Franziskus wird im November Obdachlose zu einer Audienz empfangen und mit ihnen auch einen Gottesdienst feiern, das gab an diesem Montag der Vatikan bekannt. Im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit werden vom 11. bis zum 13. November Obdachlose aus ganz Europa nach Rom pilgern. Diese Pilgerfahrt und die Möglichkeit Papst Franziskus zu treffen, soll den Menschen, die zum „verletzlichsten Teil der Gesellschaft“ gehören und „die oft als Ausgestoßene behandelt werden“, zeigen, dass ihr Platz im Herzen der Kirche und im Herzen Gottes sei. Am 11. November soll eine spezielle Katechese mit Franziskus stattfinden und zum Abschluss dieser Pilgerfahrt, am 13. November, feiert er mit ihnen einen Gottesdienst. (rv)

Vatikan/Schweiz
Der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Ammann wird am Samstag mit Papst Franziskus im Vatikan zusammentreffen. Das teilte die Schweizer Regierung am Montag in Bern mit. Zunächst werde Schneider-Ammann am Freitag bei der Vereidigung der Schweizergarde im Vatikan zugegen sein. Für Samstag sei dann die Begegnung mit Franziskus und dem ,Außenminister´ des Vatikan, Kurienerzbischof Paul Richard Gallagher vorgesehen. (kap)

Vatikan/Venezuela
Papst Franziskus hat sich mit einem persönlichen Schreiben direkt an den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro gewandt; das bestätigte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi auf Anfrage von Journalisten an diesem Montag, ohne inhaltliche Einzelheiten zu nennen. Papst Franziskus beobachte die Entwicklungen in Venezuela sehr genau. Venezuela wird von einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise erschüttert. Eine Energiekrise sorgt dafür, dass seit vergangener Woche die Haushalte in den zehn bevölkerungsreichsten Bundesstaaten nur noch wenige Stunden am Tag Strom haben. Zwei Millionen Venezolaner wollen ein Referendum zur Abberufung des sozialistischen Präsidenten Maduro. (rv/kna)

Europa

Italien
Die Finanzpolizei in Rom hat rund 340.000 illegale Franziskus-Andenken beschlagnahmt. Die Kühlschrankmagnete, Schlüsselanhänger, Aufkleber und Armbänder mit dem Bild des Papstes oder dem vatikanischen Wappen fanden sich in der Souvenir-Meile vor den Toren des Vatikanstaats. Der Verkaufswert der Artikel chinesischer Herkunft beläuft sich nach einer Polizeimitteilung vom Montag auf schätzungsweise 1,7 Millionen Euro. Drei Personen chinesischer Staatsangehörigkeit wurden der Mitteilung zufolge festgenommen. Gegen sie wird wegen Fälschung, Hehlerei und Verletzung des Urheberrechts ermittelt. (kna)

Afrika

Nigeria
Der Kardinal von Nigerias Hauptstadt Abuja, John Onaiyekan, ist einem Überfall mit Schusswaffen unverletzt entkommen. Wie nationale Medien am Sonntag meldeten, geriet sein Wagen auf dem Rückweg aus Benin-Stadt im Bundesstaat Edo in einen Hinterhalt und wurde von drei Bewaffneten beschossen. Als Täter werden nomadisierende Hirten aus dem Volk der Fulani vermutet. Sowohl der 72-jährige Kardinal Onaiyekan als auch sein Fahrer blieben unverletzt. Als Reaktion forderten mehrere katholische Kirchenvertreter von Staatspräsident Muhamadu Buhari ein entschiedeneres Vorgehen gegen Gewalt und Kriminalität. Der landesweite Anstieg derartiger Attacken sei „erschreckend“, sagte der Erzbischof von Benin-Stadt, Augustin Akubueze. (kap)
Der Klimawandel führt dazu, dass die Hirten des Fulani-Stammes zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes vom Norden Nigerias in den Süden kommen, doch es könnte sein, dass sich dabei auch die Kämpfer der Boko Haram mit diesen vermischen und auf der Flucht vor der Armee mit ihnen mitziehen. Diese Einschätzung äußerte der Sprecher der Erzdiözese Abuja, Patrick Tor Alumuku. „Die Angelegenheit der Fulani ist etwas sehr Ernstes”, so der Priester. Er verwies auf das Massaker in dem südostnigerianischen Dorf Nimbo (im Staat Enugu), wo am vergangenen 25. April mindestens 20 Menschen starben, sowie auf den Überfall auf den Erzbischof von Abuja, Kardinal Onaiyekan, im Staat Edo. Immer mehr Nigerianer sind dem Priester zufolge der Ansicht, dass die Massaker von Kämpfern der Boko Haram verübt wurden, die ebenfalls in den Süden Nigerias ziehen“. (fides)

Naher Osten

Syrien
Der chaldäisch-katholische Bischof von Aleppo, Antoine Audo, hat gegenüber dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ Sorge über die Zukunft seiner Gemeinden geäußert. In der nordsyrischen Stadt verstärkten sich seit Mitte April erneut die Kämpfe zwischen Regierungs- und Rebellengruppen. Vor Ausbruch des Krieges im Jahr 2011 hätten rund 150.000 Christen verschiedener Konfessionen in Aleppo gelebt. Heute seien viele auf der Flucht. Der Bischof betonte ausdrücklich, dass ausländische Kämpfer des IS verantwortlich für Tod und Schreckenstaten seien, nicht aber die dort lebenden Muslime. In Aleppo bestünden zwischen Christen und Muslimen jahrzehntelange gute Beziehungen, die sich im Krieg sogar noch gefestigt hätten. (pm)

Palästina
Der Schutz der Christen in Palästina und im ganzen Nahen Osten „ist für uns Aufgabe und Mission”. Das schreibt der palästinensische Präsident Mahmud Abbas in seiner Osterbotschaft an die orthodoxen Christen in seinem Land. „Es ist kein Geheimnis”, so der palästinensische Staatsmann, „dass das Schicksal der Christen im Nahen Osten von Gefahren gekennzeichnet ist“. Das Zusammenleben und die Religionsfreiheit seien aktuell in Gefahr. Aus diesem Grund, so Abbas, müsse man mit allen Mitteln der schwindenden Präsenz der einheimischen Christen im Heiligen Land entgegen arbeiten. (fides)

Amerika

Kolumbien
Die katholische Kirche begleitet den Dialog der Regierung mit der linksgerichteten kolumbianischen Guerrillabewegung „ELN“. „Wir hoffen, dass dies die Verhandlungen effizienter macht und wir rasch zu einem Friedensabkommen gelangen", so der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga. Das Engagement der Kirche geht auf eine entsprechende Anfrage der ELN zurück. Sie ist Kolumbiens zweitgrößte Rebellengruppe. Mit der größten, der FARC, hat die kolumbianische Regierung 2012 in Havanna Friedensverhandlungen aufgenommen.
(fides)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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