RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.5.2016

Tagesmeldungen vom 5.5.2016

- Martin Schulz: Papst ist „großer Europäer“ -
- Österreich: Familien helfen syrischen Flüchtlingen -
- Brasilien: „Das ist ein hässlicher, schwieriger Moment“ -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Karlspreis an Franziskus: Schulz nennt Papst einen „großen Europäer“
Der Präsident des EU-Parlaments Martin Schulz nennt Papst Franziskus einen „großen Europäer“. Mit Blick auf die Verleihung des Internationalen Karlspreises an den Papst am Freitag sagte der deutsche Europapolitiker im Gespräch mit Radio Vatikan, Franziskus verkörpere die „Solidarität der Tat“, die schon die Gründungsväter der Europäischen Union angemahnt hätten. Das Gespräch mit Martin Schulz führte Gudrun Sailer. (rv)
Hier mehr

Die Verleihung des Aachener Karlspreises an Papst Franziskus für Verdienste um die Einigung Europas ist auch eine Chance für die Union. Das findet unser Redaktionsleiter, Pater Bernd Hagenkord. (rv)
Ein
Kommentar

Österreich: Familien aus Wien helfen Familien aus Syrien
Das Zwischenergebnis der Bundespräsidentenwahl in Österreich lässt zwar auf ein großflächiges Wegbrechen von Solidarität mit Migranten schließen – doch es gibt auch eine gegenläufige Entwicklung. Denn das private und zivilgesellschaftliche Engagement für Menschen in Not in Österreich wächst. Neben der katholischen Caritas, die in Österreich mittlerweile jeden zweiten Asylbewerber betreut, sind zahlreiche auch christlich inspirierte Vereine entstanden. Einer dieser Vereine ist „Amal“ in Wien, der vergangenen Herbst an den Start ging. Hier laden christliche Familien aus Österreich christliche Familien aus Syrien sonntags zum Mittagessen ein, oder es wird ein gemeinsamer Ausflug in den Wald organisiert. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Brasilien: „Das ist ein hässlicher, schwieriger Moment“
Die Schlinge zieht sich immer weiter zu: Eine Sonderkommission des brasilianischen Senats hat jetzt empfohlen, Präsidentin Dilma Rousseff vom Amt zu suspendieren. Das entsprechende Votum im Senat findet am nächsten Mittwoch statt, und von den Zahlen her scheint es klar, dass die Staatschefin (zunächst für maximal 180 Tage) noch am Mittwoch ihren Sessel räumen muss. Es ist nur der neueste Akt in einer immer weiter eskalierenden Staatskrise in Brasilien. Kardinal Orani João Tempesta sprach mit Radio Vatikan auch über die Konsequenzen für die geplanten Olympischen Spiele in Rio. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Christi Himmelfahrt ist „keine Weltraumfahrt“
Eigentlich ist heute noch einmal Ostern: Denn das Hochfest Christi Himmelfahrt ist ein Teilmotiv des Paschamysteriums, das wir an Ostern feiern, und gar nicht so sehr ein Fest „eigenen Rechts“. Paschamysterium von Ostern, das meint – in Anlehnung an den Durchzug Israels durch das Rote Meer – den rettenden Durchgang Jesu durch den Tod ins Leben, an dem wir Anteil haben.

Am 40. Tag nach Ostersonntag wird Christi Himmelfahrt gefeiert, denn „40 Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen“ (Apg 1,3b). Die 40 Tage entsprechen spiegelbildlich der 40-tägigen Vorbereitung auf Ostern, also der Fastenzeit – nur dass sie jetzt den Weg Jesu zur Vollendung markieren als eine Zeit, in der die Jünger in ihre neue Situation hineinwachsen. (te deum/rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

NUNTII LATINI
UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

An diesem Freitag wird Papst Franziskus im Vatikan mit dem Internationalen Karlspreis ausgezeichnet. Die Feier in der „Sala Regia“ des Apostolischen Palastes wird auch von Radio Vatikan live ab 12 Uhr über den Vatikan-Player übertragen; angesagt haben sich u.a. der spanische König Felipe, die Präsidenten des Europäischen Rats, des EU-Parlaments und der EU-Kommission, Tusk, Schulz und Juncker, sowie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese wird vor der Verleihung des renommierten europäischen Preises vom Papst auch zu einem Gespräch empfangen. Schon Papst Johannes Paul II. hatte 2004, im Jahr vor seinem Tod, einen Außerordentlichen Karlspreis für seine Verdienste um die europäische Einigung bekommen. Franziskus ist der erste Lateinamerikaner, der mit dem Preis ausgezeichnet wird. (rv)
Die Vatikanischen Museen bieten ab sofort wieder zusätzliche Öffnungszeiten in den Abendstunden. Jeweils freitags stehen die päpstlichen Sammlungen auch von 19 bis 23 Uhr offen. Das Angebot gilt bis Ende Oktober mit Ausnahme des August und richtet sich sowohl an Römer als auch an Touristen. Angereichert werden die Museumsnächte durch kleine Sommerkonzerte verschiedener Musikgenres von Klassik über Jazz zu Tango; im großen Museumshof spielen Musikkapellen. Die üblichen Öffnungszeiten der Museen sind Montag bis Samstag 9.00 bis 18.00 Uhr, letzter Eintritt ist um 16.00 Uhr. (rv)

Europa

Österreich
Caritas betreut jeden zweiten Asylbewerber in Österreich, in absoluten Zahlen fast 45.000 Menschen. Das meldet die Agentur kathpress nach Auswertung entsprechender Zahlen der österreichischen Bischofskonferenz und der Caritas. Ein Gutteil der knapp zehntausend von der Caritas betriebenen Grundversorgungsplätze befinde sich in kirchlichen Gebäuden oder von der Kirche angemietetem Wohnraum. In den letzten beiden Monaten konnten zusätzlich fast 1.000 Plätze in Kirchengebäuden für Asylwerber adaptiert werden. Eine mobile Betreuung erfahren jene rund 35.000 Asylbewerber, die privat oder in Quartieren anderer Gastgeber untergebracht sind. Die Betreuung von Asylbewerbern und anerkannten Flüchtlingen findet in der Regel in Kooperation mit anderen zivilgesellschaftlichen Initiativen statt. (kap)
Das Gebetsanliegen von Papst Franziskus im Mai ist eine „grandiose Unterstützung“ für den weltweiten Kampf gegen die Benachteiligung der Frauen. Das sagt die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreich (KFBÖ), Veronika Pernsteiner. Franziskus hatte für Mai alle Gläubigen um Gebet für mehr Achtung der Würde der Frauen aufgerufen. Genau zum bevorstehenden Muttertag habe Franziskus damit die Aufmerksamkeit auf bestehende Benachteiligungen gerichtet, erklärte Pernsteiner. Auch in Mitteleuropa gebe es beim Frauenthema Nachholbedarf, so Pernsteiner, die Rückschritte durch ständiges „Reden über Genderwahn“ bedauerte. Vielmehr müsse es um gerechtere Verteilung von Mitteln und gesellschaftlicher Teilhabe und somit um gutes Leben für alle gehen. (kap)

Schweiz
Für die Verenaschlucht wird wieder ein Eremit oder eine Eremitin gesucht. Die Schweizer Gemeinde Solothurn hat die Stelle zum 1. Juli ausgeschrieben. Im Februar hatte die vormalige Einsiedlerin, Schwester Benedikta, nach eineinhalb Jahren ihre Anstellung gekündigt, weil ihr der Ort nicht das spirituelle Leben ermöglichte, das sie suchte. Ihre Vorgängerin hatte die Einsiedelei 2014 aus demselben Grund verlassen. Sie war 2009 als erste Frau in die seit 1442 fast durchgängig bewohnte Einsiedelei gezogen. Die Verenaschlucht ist ein stark frequentierter Ausflugsort. (kna)

Großbritannien
In Großbritannien hat sich ein weiterer prominenter Kirchenvertreter gegen einen Austritt des Landes aus der Europäischen Union ausgesprochen. Die EU sei „in der Summe größer als in ihren Einzelteilen“, schreibt der englische Kardinal Cormac Murphy-O'Connor in einem Donnerstag veröffentlichten Kommentar für die Wochenzeitung „The Spectator“. Es müsse darum gehen, „Brücken zu bauen statt Barrieren zu errichten“, betont der ehemalige Erzbischof von Westminster und einstige Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales. Nur mit einer EU-Mitgliedschaft könne das Land „einen entscheidenden Beitrag“ zur dringend nötigen Reformierung der EU leisten. Murphy-O'Connor unterstützt damit die Position seines Nachfolgers, Kardinal Vincent Nichols. (kna)

Afrika

Nigeria
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Nigeria, Ignatius Ayau Kaigama von Jos, hat die Bemühungen des nigerianischen Präsidenten im Kampf gegen die islamistische Terrormiliz Boko Haram gelobt. In seiner Ansprache beim nigerianischen Präsidenten Muhammud Buhari an diesem Montag verglich der Bischof die Terrormiliz und Korruption mit „zwei Monstern, die die Stabilität Nigerias gefährden und das Wachstum und die Entwicklung des Landes verhindern”. Der Erzbischof von Jos erinnerte auch an die Hilfeleistung der katholischen Kirche für Menschen, die vor der Gewalt der islamistischen Sekte fliehen. Er bedauerte allerdings, dass der Staat die katholischen Schulen - die so genannten „Missionsschulen“ - nicht unterstütze. Enorme Schwierigkeiten beklagte er auch beim Bau christlicher Kultstätten im mehrheitlich von Muslimen bewohnten Norden des Landes. (fides)

Asien

Indien
Eine Gruppe von 500 rechten Hindu-Aktivisten hat am Mittwoch eine evangelische Kirche verwüstet. Die Rechtsextremisten beschädigten den Kircheneingang und bewarfen die Gläubigen mit Steinen. Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden in Jabat in Madhya Pradesh. Die Hindu-Aktivisten warfen den Gemeindemitgliedern vor, die safrangelben Fahnen beschmutzt zu haben, die außerhalb der Kirche anlässlich des hinduistischen Festes Ram Navmi aushingen und auf die Geburt des Gottes Rama hinweisen. Die Polizei nahm sowohl den Präsidenten der rechtsextremen Partei, Nirmal Raymind Nigam, als auch seinen Bruder fest, der ebenfalls am Vorfall beteiligt gewesen sein soll. Der Präsident des Internationalen Rates der indischen Christen äußerte sich besorgt über den Vorfall: „Religiöse Toleranz und Religionsfreiheit in Indien verschlechtern sich und Gewalt nimmt zu.“ (asianews)

Südkorea
Fast die Hälfte ihres Lebens pflegten die österreichischen Ordensschwestern Marianne Stoeger (82) und Margaret Pissar (81) Leprakranke auf der Insel Sorok in Südkorea. Im Alter von 70 Jahren verließen die Nonnen das Krankenhaus, bei dessen Aufbau sie grundlegend mitgewirkt hatten. Seit 90 Jahren leben auf der Insel Lepra-Patienten fernab von der Gesellschaft. Die Nonnen setzten sich für die Würde der Kranken ein, die von der Gesellschaft verachtet und zuvor von Pflegern sogar misshandelt worden waren. Aufmerksamkeit wollten sie trotz ihres Lebenseinsatzes nie – auch jetzt nicht, wo sie das Krankenhaus zum Jubiläum am 17. Mai eingeladen hatte. Auch jegliche Auszeichnungen und Belohnungen von den südkoreanischen Behörden für ihre 40 Jahre lange Sorge um fast 6.000 Leprakranke lehnte Schwester Marianne ab. Dennoch will die südkoreanische Stadt Goheung in der Provinz Jeollanam-do die beiden Nonnen für den Friedensnobelpreis vorschlagen. (asianews)

China
Nur zwei Wochen, nachdem eine Christin bei einer Protestaktion gegen den widerrechtlichen Abriss ihrer Kirche lebendig begraben worden war, haben die lokalen Behörden eingestanden, dass das umstrittene Gelände der dortigen christlichen Gemeinschaft gehört. Die Gemeinde begrüßte die Nachricht mit „Freude“ und auch „Leid“, denn: „Um Gerechtigkeit zu erfahren, mussten wir erst eine unserer Mitschwestern verlieren“. Der Pfarrer und Ehemann der Getöteten fordert nun eine rasche Aufklärung des Mordes an seiner Frau. Ding Cuimei erstickte am 14. April, nachdem sie von einem Bulldozer absichtlich in eine Grube gestoßen und mit Erde überschüttet worden war. Ding und ihr Ehemann Li Jiangong hatten zuvor versucht, die Bulldozer aufzuhalten. Der Ehemann überlebte. (asianews)

Pakistan
Eines der am stärksten muslimisch geprägten Länder der Welt, Pakistan, verzeichnet einen Boom bei Priester- und Ordensberufungen. Seit Anfang 2015 gab es in Pakistan 23 Priesterweihen, 16 weitere sollen noch in diesem Jahr folgen, berichtet Fides. In Karachi und Lahore studieren derzeit rund 170 Seminaristen. Auch die Frauenorden verzeichnen reichlich Berufungen. In Pakistan sind 95 Prozent der Bevölkerung Muslime; rund eine Million Pakistanis bekennen sich zur katholischen Kirche. Es kommt immer wieder zu Diskriminierungen bis hin zu Lynchmorden an Christen sowie zu gezielten Terrorakten. Erst zu Ostern hatte sich in Lahore auf einem Kinderspielplatz in einem christlichen Stadtviertel Lahores ein Terrorist in die Luft gesprengt und  über 70 Menschen mit in den Tod gerissen. (fides)

Ozeanien

Australien
Ein ehemaliger Flüchtling aus Vietnam wird Bischof der Diözese Parramatta. Der 54-jährige Priester Vincent Long Van Nguyen wirkte zuletzt bereits als Weihbischof von Melbourne. Mit 19 Jahren war er als Flüchtling nach Australien gekommen und trat dort dem Minoritenorden bei. Der Vatikan gab die Bischofsernennung durch Papst Franziskus an diesem Donnerstag, dem Hochfest Christi Himmelfahrt, bekannt. (rv)

____________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, E-Mail: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va