RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.5.2016

Tagesmeldungen vom 7.5.2016

- Papst: „Gesundheit ist ein Menschenrecht“ -
- Neue Schweizergardisten schwören Papst Treue -
-Vatikan: Neues christlich-islamisches Dokument -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: „Gesundheit ist ein Menschenrecht“
Man nennt sie die „Ärzte der Savanne“: Die „Medici con l’Africa“ sind eine italienische NGO, die in sieben Ländern Afrikas südlich der Sahara Gesundheitsdienste für die Ärmsten anbieten. Entstanden ist der Verband 1950 auf die Initiative eines italienischen Missionars hin, der gleichzeitig Arzt war. „Medici con l’Africa“, das bedeutet „Ärzte mit“, nicht etwa „Ärzte für Afrika“ – und darin steckt schon die ganze Philosophie dieser Engagierten. Sie wollen keine Hilfe per Fallschirm abwerfen, sondern mit den Menschen leben. An diesem Samstag nun waren die Ärzte nicht in der Savanne, sondern in der Audienzhalle des Vatikans: Der Papst empfing sie.
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Neue Schweizergardisten schwören Papst Treue
Für Touristen, die die Heilige Stadt besuchen, sind sie ein beliebtes Fotoobjekt: die Schweizergardisten in ihren gelb-rot-blau gestreiften Uniformen. Stramm und furchtlos stehen sie vor den Toren des Vatikans. Ihr Auftrag: den Papst und seine Residenz beschützen. Und das schon seit 1506. Am Freitag schwörten 23 neue Gardisten im Vatikan dem Papst ihre Treue.
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Hilferuf aus Aleppo: „Da kann man von Völkermord sprechen“
Die Waffenruhe in Aleppo ist um drei Tage verlängert worden. Das kündigte Russland in der Nacht auf Samstag an. Ursprünglich sollten die Waffen zwischen Regierungstruppen und Rebellen nur am Donnerstag und Freitag schweigen; das hatte gemeinsamer Druck Russlands und der USA zustandegebracht. Außer für Aleppo gilt die Waffenruhe auch für die Provinz Latakia im Nordwesten Syriens. Elias Janji ist armenisch-katholischer Priester in Aleppo. Mit Radio Vatikan sprach er über die aktuellen Ereignisse.
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Vatikan und Muslime betonen Gemeinsamkeiten
Der Vatikan hat ein gemeinsames Dokument mit muslimischen Denkern veröffentlicht. „Wir haben sehr viel mehr Gemeinsamkeiten als Eigenheiten“, darum gebe es „eine solide Basis, um friedlich und fruchtbar zusammenzuleben, auch mit Menschen guten Willens, die sich zu keiner Religion bekennen,“ heißt es darin. Das Dokument ist die Schlusserklärung einer gemeinsamen Tagung des Päpstlichen Dialogrates mit dem Königlichen Institut für interreligiöse Studien aus der jordanischen Hauptstadt Amman. Schon zum vierten Mal hatten beide Seiten miteinander gesprochen; die römische Tagung fand am 3. und 4. Mai statt, die Erklärung wurde an diesem Samstag publik. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Der Zaun - An den Grenzen Europas unterwegs
Der Kontinent, der über das Fallen der Mauern jahrzehntelang so stolz war, spricht nun über seine Grenzen, über neue wie alte. Die Flüchtlingskrise hat ihnen neue Aufmerksamkeit geschenkt und Politiker meinen, nur so Land und Wohlstand verteidigen zu können, Österreich hat sogar ein Gesetz gemacht, in dem das Wort „Notstand“ vorkommt. Immer wieder gibt es Journalisten, die sich die Lage genauer ansehen und die Menschen dort treffen. Einer, der das so ausführlich gemacht hat wie wenige, ist Dietmar Telser.
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Zwanzig Minuten lang hat sich der Papst am Samstag mit dem schweizerischen Bundespräsidenten unterhalten. Johann Schneider Ammann war zur Vereidigung neuer Schweizergardisten nach Rom gekommen. „Es wurde bei den Begegnungen auch der Beitrag der Kirche in einem Klima guter Zusammenarbeit auf den verschiedenen Ebenen des Landes gewürdigt. Hervorgehoben wurde die Berufsausbildung von jungen Menschen, die eine wirksame Rolle beim Zugang zum Arbeitsmarkt spielt.“ Franziskus begrüßte auch die am Freitag neu vereidigten Schweizer Gardisten und riet ihnen dreierlei: Sie sollten sich während ihrer Dienstjahre im Vatikan darum bemühen, im Glauben zu wachsen, die Universalität der Kirche zu erleben und Erfahrungen der Brüderlichkeit zu machen. (rv)
Papst Franziskus betet für die Zehntausende von Menschen, die in Kanada vor verheerenden Waldbränden geflohen sind. Er denke „an alle Evakuierten, vor allem an die Kinder“, und „an alle, die ihre Wohnungen verloren haben“, steht in einem Brief aus dem Vatikan. Der Papst sei „traurig über die Zerstörung und das Leiden“ der Menschen aus Fort McMurray. Mehr als 90.000 Menschen mussten angesichts der Brände evakuiert werden; Regierungsstellen sprechen von der „teuersten Katastrophe in der Geschichte Kanadas“. Seit dem 1. Mai hat sich das Feuer, das immer noch nicht unter Kontrolle ist, auf etwa 100.000 Hektar Flüche ausgebreitet. (cath.ch/fides)
Buddhisten und Christen sollten sich zusammen für Umwelterziehung einsetzen. Das schlägt der Päpstliche Dialograt in einer Botschaft an Buddhisten vor. Zum Vesakh-Fest, das an das Leben des Gautama Buddha erinnert, schreibt Kurienkardinal Jean-Louis Tauran: „Die Umweltkrise ruft uns zu einer tiefen inneren Umkehr.“ Die Buddhisten selbst wiesen ja darauf hin, dass im Herzen der Umweltkrise „eine Krise des Ich“ stehe, so der Kardinal. „Unsere Lebensstile und Ansprüche müssen sich also ändern, um den Niedergang unserer Umwelt zu stoppen.“ (rv)
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ist zurzeit zu Besuch in Litauen. Auf seinem Programm steht u.a. eine Begegnung mit Nato-Soldaten und mit der Präsidentin Dalia Grybauskaitė. Auch eine Messe auf dem berühmten Hügel der Kreuze in Šiauliai ist geplant. Der vatikanische Regierungschef will in Vilnius den Papst bei einem Nationalen Kongress der Barmherzigkeit vertreten. Am 9. Mai wird Parolin nach Estland weiterreisen, am 11. dann nach Lettland. Auch in diesen beiden Ländern sind Gespräche mit Regierungsvertretern vorgesehen. Am 13. Mai kehrt der Kardinal in den Vatikan zurück. (rv)

Europa

Europäische Union
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat einen ersten Sonderbeauftragten für die Förderung von Religions- und Weltanschauungsfreiheit außerhalb der EU ernannt. Mit der Aufgabe werde zunächst der slowakische Politiker Jan Figel betraut. Das sagte Juncker gestern in seiner Rede im Vatikan anlässlich der Verleihung des Karlspreises an Papst Franziskus. Figel, Vorsitzender der christdemokratischen Partei KDH, war von 2004 bis 2009 EU-Kommissar für Bildung und Kultur. (kap)
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Deutschland
Als Ermutigung für das „Friedensprojekt Europa“ hat der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Reinhard Marx, die Verleihung des Aachener Karlspreises an Papst Franziskus gewürdigt. „Die Poesie und der Optimismus, mit denen Franziskus uns Mut macht, Europa, ja die Welt zu verändern, soll uns allen ein Ansporn sein!“, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag in Rom. Der Papst ist laut Marx ein europäischer Visionär. „Er ruft uns ins Gedächtnis, dass die europäische Identität immer eine dynamische und multikulturelle Identität ist und war. Während wir immer noch diskutieren, was Europa ist und nicht ist, ist Papst Franziskus uns schon einen Schritt voraus“, so Marx. Anerkennung kam auch vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Als evangelische Christen sei man dankbar für das klare Zeugnis von Papst Franziskus für einen den christlichen Grundorientierungen entsprechenden humanen Umgang mit Flüchtlingen. (kna/rv)
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Der scheidende Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, ist „enttäuscht und besorgt“ angesichts der bisherigen Resonanz auf das Papst-Schreiben „Amoris laetitia“. „Wenn ich auf das öffentliche Echo schaue, stelle ich ein ganz schnelles Abflauen des Interesses fest“, sagte Lehmann dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Umso mehr müssten sich jetzt die Theologen an den Universitäten und die Fachpublikationen des Textes annehmen. „Sonst bleibt er ein Schlag ins Wasser.“ Bislang enttäusche und besorge ihn die Zurückhaltung der Theologen.“ (stadtanzeiger online)
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Russland
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hält den von Russland geführten „Kampf gegen den Terrorismus“ in Syrien für einen „heiligen Krieg“. Die russischen Soldaten kämpften im Nahen Osten gegen einen schrecklichen Feind, der nicht nur diese Region, sondern die ganze Menschheit bedrohe, sagte Kyrill I. am Freitag bei einem Gottesdienst in Moskau. Die Terroristen töteten und schüchterten unschuldige Menschen ein. Daher handele es sich um einen „Krieg gegen den Terrorismus, einen heiligen Krieg“. Kyrill I. äußerte sich anlässlich des Gedenktags des heiligen Georg, der als Schutzpatron für Soldaten gilt. (kap)

Asien

Philippinen
Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl auf den Philippinen am Montag verschärft sich die Kontroverse um den voraussichtlichen Wahlsieger und Rechtspopulisten Rodrigo Duterte. Die charismatisch-katholische El-Shaddai-Bewegung sprach sich laut Medienberichten gegen Duterte aus und rief ihre Anhänger zur Wahl des bisherigen Vizepräsidenten Jejomar Binay auf. Der oft als „Trump der Philippinen“ bezeichnete Duterte hat einen „blutigen Krieg“ gegen Kriminalität angekündigt und kaum verhohlen mit einer Diktatur gedroht. Die katholische Bischofskonferenz der Philippinen hatte laut Medienberichten für diesen Samstag zu Gebeten vor der Wahl aufgerufen. Die Bischöfe hatten sich in den vergangenen Tagen mehrfach gegen eine Wahl Dutertes ausgesprochen, ohne ihn freilich beim Namen zu nennen. (kap)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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