RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.5.2016

Tagesmeldungen vom 14.5.2016

- Generalaudienz: Erbarmen ist kein frommes Gefühl -
- Kurz: Zuwanderer müssen Beitrag zu Integration leisten -
- Louis Raphael Sako: Marschiert endlich ein! -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Generalaudienz: Erbarmen ist kein frommes Gefühl
Pom-Pom Alarm auf dem Petersplatz: Dutzende von Musikgruppen, begleitet von tanzenden Mädchen mit den typischen Woll-Knäueln in den Händen, trotzten dem Regen in Rom und machten aus der Generalaudienz einen musikalischeren Event, als es sonst der Fall ist. Zu Besuch beim Papst war der italienische Verband der volkstümlichen Traditionen. Inhaltlich ging der Papst in seiner Katechese bei der Audienz weiter die vielen verschiedenen Aspekte der Barmherzigkeit durch, diesmal sprach er von der Pietà, was sowohl sich erbarmen als auch fromme Hingabe bedeutet. (rv)
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Kurz: Zuwanderer müssen Beitrag zu Integration leisten
Zuwanderung ist für ein Land dann positiv, „wenn Menschen kommen, die einen Beitrag leisten“. Das hat Integrations- und Außenminister Sebastian Kurz am Donnerstagabend bei einem Symposion der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) in Wien betont. „Weder rechte Hetze noch linke Träumerei bringen uns weiter“, so Kurz wörtlich. Man sollte Menschen nicht nach Hautfarbe, Herkunft oder Religion beurteilen, sondern danach, ob sie bereit seien, einen Beitrag in einem Land zu leisten. Wer in Österreich bleiben dürfe, müsse jedenfalls bestmöglich integriert werden. (kap)
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Die Geburtskirche in Bethlehem und das Geld von Mahmut Abbas
Wer in Betlehem in der Geburtskirche etwas restaurieren will, kann nicht einfach ein Gerüst aufbauen und loslegen. Erstmal muss er mit den drei christlichen Gemeinschaften verhandeln, die die konstantinische Basilika über dem Geburtsort Jesu eifersüchtig hüten: Griechisch-Orthodoxe, Armenier, Katholiken. Wenn er den drei Konfessionen ein Okay abgerungen hat, kann er die Arbeiten dann immerhin als „ökumenische“ Aktion feiern. Seit 2013 restauriert eine italienische Firma die mittelalterlichen Mosaiken der Kirche, sie hat sogar Geld von der Palästinensischen Autonomiebehörde aufgetrieben, die eigentlich notorisch klamm ist. Das alles macht die Restaurierung schon zu einem Erfolg, bevor sie abgeschlossen ist. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Louis Raphael Sako: Marschiert endlich ein!
Die Situation der Christen im Nahen Osten wird immer bedrängender, auch Papst Franziskus weist immer wieder mit bewegenden Worten darauf hin, dass seine Gedanken und Sorgen mit den Glaubensbrüdern in den von Krieg und Terror gemarterten Gebieten sind. Religiöse Minderheiten, und unter ihnen insbesondere die Christen, werden unaufhörlich Opfer von Verfolgung und Gewalt. Grund genug für den chaldäisch-katholischen Patriarchen Louis Raphael Sako I., der in Bagdad lebt und wirkt, einen flammenden Appell an die Weltöffentlichkeit zu richten, der aufhorchen lässt. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Es hält ihn nicht im Vatikan: Franziskus hat am Freitagabend in Rom-Ciampino ein Heim für geistig Behinderte besucht. Das Haus wird von der Gemeinschaft „Die Arche“ geführt, eine Gründung von Jean Vanier; die Gemeinschaft ist in dreißig Ländern der Welt präsent und steht im Dienst der Vernachlässigten. Der Papst sprach mit den Bewohnern und Betreuern des Heims, betete und aß mit ihnen. Der Ausflug gehört zu einer Reihe namens „Freitag der Barmherzigkeit“; damit will der Papst im Heiligen Jahr seine Nähe zu den Schwächsten zeigen. (rv)

Europa

Deutschland
In der neuen Debatte über ein etwaiges Diakonat der Frau hält der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf Änderungen für möglich. Wenn Papst Franziskus nun eine Kommission einrichten wolle, „ist es zumindest theoretisch möglich, dass die Ergebnisse dieser Kommission zu Änderungen führen“, sagte Wolf der KNA. „Franziskus hat eine Diskussion wieder eröffnet, die viele für beendet hielten.“ Der Papst hatte am Donnerstag angekündigt, er wolle eine Kommission einrichten, um eine Zulassung von Frauen zu diesem Weiheamt aus historischer und theologischer Sicht zu prüfen. (kna/messaggero)
Der emeritierte Amazonasbischof Erwin Kräutler mahnt Reformen in der katholischen Kirche bezüglich des Priesteramts. „Wir müssen dringend die Zulassungsbedingungen zum Weihepriestertum überdenken“, sagte er den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück. Das Zustandekommen einer Eucharistiefeier dürfe nie davon abhängen, ob ein zölibatär lebender Priester vorhanden ist. Kräutler verwies auf einen Vorschlag des Missionsbischof von Aliwal in Südafrika, Fritz Lobinger. Dieser spreche sich dafür aus, dass Gemeinden ohne Priester durch ein „Team of Elders“, eine Gruppe sogenannter Ältester, geleitet werden. (kap)
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) kritisiert Pläne der deutschen Bundesregierung, klinische Forschung an nicht einwilligungsfähigen Erwachsenen bei Vorliegen einer entsprechenden Patientenverfügung zuzulassen. Es seien zwar erhebliche Vorgaben für diesen Fall vorgesehen, erklärte Zdk-Präsident Thomas Sternberg am Freitag in Bonn. Da es aber um sogenannte gruppennützige Arzneimitteltests gehe, die für die betroffenen Personen keinen direkten Nutzen versprechen, müssten „noch strengere Maßstäbe für das Einverständnis“ angelegt werden. (kna)
„Gehorsam und Ehelosigkeit sind nicht überholt.“ Das sagte der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, am Samstag bei einer Diakonenweihe im Liebfrauendom. Zwar seien mit der Diakonenweihe verbundenen Versprechen, gehorsam und zölibatär zu leben, in der heutigen Zeit für viele Menschen schwer nachzuvollziehen. Sie seien aber „der Schlüssel, um zu verstehen, wie Jesus sein Leben gelebt hat“, so Marx. Allerdings sei mit Gehorsam „kein Kadavergehorsam“ gemeint, „sondern der Versuch, der sichtbaren Kirche zu dienen“. (pm)

Afrika

Ägypten
Mutmaßliche islamische Extremisten haben am Donnerstag eine koptische Kirche angezündet. Das berichtet die Online-Agentur el-Ahram. Der Vorfall geschah in einem Dorf der Region Minya in Oberägypten. Die Verantwortlichen der koptischen Gemeinde haben sich an die Sicherheitsbehörden gewandt. Seit dem Beginn des „Arabischen Frühlings“ 2011 ist es in Ägypten oft zu Brandanschlägen auf koptische Kirchen und Gemeindezentren gekommen, häufig auch in der Region Minya. (apic)

Asien

Philippinen
Der Erzbischof von Davao, Kardinal Orlando Quevedo, fordert den neuen Präsidenten Rodrigo Duterte zu Einsatz für den Frieden auf der Insel Mindanao auf. Der neugewählte Staatschef war 22 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Davao, die auf der Unruhe-Insel liegt. Duterte solle sich für die Stabilität und eine Aussöhnung der Bevölkerungsgruppen auf der Insel einsetzen sowie für Friedensvereinbarungen mit der muslimischen Glaubensgemeinschaft und kommunistischen Rebellen. Die Kirche „als positive Kraft und Partner bei der nationalen Entwicklung“ solle bei diesem Prozess bitte berücksichtigt werden. (fides)

Amerika

Brasilien
Die vom Amt suspendierte Präsidentin Dilma Rousseff will sich um eine Audienz beim Papst bemühen. Das sagte sie am Freitag zu Journalisten in Brasilia. Sie werde in nächster Zeit reisen, um im Ausland auf den „Putsch“ in Brasilien aufmerksam zu machen. Der Senat hat Rousseff am Mittwoch zunächst für 180 Tage vom Amt suspendiert, danach ist mit ihrer endgültigen Absetzung zu rechnen. Rousseff ist dem Papst schon zweimal. Der Papst hat am Mittwoch während seiner Generalaudienz gesagt, er wünsche Brasilien „Frieden und Harmonie“. (ansa/rv)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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