RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.5.2016

Tagesmeldungen vom 21.5.2016

- Benedikt XVI.: Kein geheimer Bericht von Fatima -
- Köln: Flüchtlingsboot zu Fronleichnam -

Lukaschenko lädt Papst nach Weißrussland ein -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Benedikt XVI.: Drittes Fatima-Geheimnis komplett veröffentlicht
Der Vatikan dementiert entschieden, dass im 2000 einen Teil des Textes zum dritten Geheimnis von Fatima zurückgehalten habe. Ein Freund des damaligen Kardinal Joseph Ratzingers namens Ingo Dollinger hat nach Berichten behauptet, Ratzinger habe ihm damals anvertraut, dass nur ein Teil des dritten Geheimnisses veröffentlicht worden sei. Im nicht veröffentlichten Teil gehe es u.a. um ein Konzil. Doch diesen Behauptungen widerspricht der emeritierte Papst deutlich: Er habe „nie mit Professor Dollinger über Fatima gesprochen“, so eine Stellungnahme Benedikts, die der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag veröffentlicht hat. Die Äußerungen Dollingers über dieses Thema „sind pure Erfindungen, absolut nicht wahr“. (rv)
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Gänswein: Mosaiksteine zum Verstehen von Benedikt XVI.
Über drei Jahre liegt der Amtsverzicht von Benedikt XVI. nun zurück, Zeit sich mit etwas zeitlicher Distanz neu dem Pontifikat zu nähern, weg von den tagesaktuellen und journalistischen Bewertungen, hin zu mehr historischen und reflektierenden. Einer, der das unternimmt, ist der italienische Kirchenhistoriker Roberto Regoli, dessen Buch „Oltre la crisi della Chiesa“, also „Jenseits der Kirchenkrise“ an diesem Freitagabend in der Päpstlichen Universität Gregoriana vorgestellt wurde. Dort sprach auch der Sekretär von Benedikt, Erzbischof Georg Gänswein, und gegenüber Radio Vatikan machte er danach den Vergleich, dass es mit dem Verstehen dieses Pontifikates sei wie bei einem Mosaik. (rv)
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Neuer Kustos: „Das Fleisch unseres Glaubens anfassen“
Kustos des Heiligen Landes: Hinter diesem etwas merkwürdigen Titel verbirgt sich eine Schlüsselposition in Israel, den Palästinensergebieten und den angrenzenden arabischen Staaten. Jetzt gibt es einen neuen Kustos: Es ist der 53-jährige Pater Francesco Patton. Der Südtiroler tritt an die Stelle des Italieners Pater Pierbattista Pizzaballa. „Meine Bindung zum Heiligen Land ist die eines Franziskaners“, erklärt uns der neue Kustos. „Franz von Assisi hat dieses Land geliebt, er war als Pilger hier. Viele Brüder haben mir von diesem Land erzählt – Brüder, die hier ihr Leben verbracht haben, im Dienst an Pilgerstätten, in den Schulen oder auch in der Forschung.“ (rv)
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BLICKPUNKT FLÜCHTLINGE:

Flüchtlingsboot zu Fronleichnam: Glauben sichtbar machen
Ein Flüchtlingsboot als Altar für die Fronleichnamsmesse: Das Erzbistum Köln will ein deutliches Zeichen wider das Vergessen des Sterbens auf dem Meer setzen. Das Boot, sieben Meter lang, hatte 70 bis 100 Flüchtlingen Platz geboten, bis die maltesische Marine es treibend im Meer fand und die Menschen an Bord rettete. Jetzt hat das Bistum es gekauft, bringt es nach Köln und stellt es dort auf dem Roncalliplatz auf, als Altar zu Fronleichnam. Christus identifiziere sich so sehr mit diesen Menschen, dass er mitten auf diesem Boot sei; so drückt der Erzbischof der Stadt, Kardinal Rainer Maria Woelki es gegenüber der Zeitung Express aus. (domradio/rv/express)
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Hot Spot: Welche Regeln gelten eigentlich?
Flüchtlingsabkommen, Hot Spots: Der Teufel steckt wie üblich im Detail. Diese Erfahrung machen im Moment auch die Italiener, an deren Küsten ja weiter viele Migranten anlanden. Die NGO Oxfam, die NGO „Borderline Sicilia“ und die Waldenserkirche haben sich zusammengetan, um am Hot Spot von Pozzallo im Osten von Sizilien den übers Mittelmeer Ankommenden ein Hygiene-Set und erste Infos über ihren Rechtsstatus zu geben. „Ein Hot Spot ist keine Struktur, sondern eine Prozedur“, erklärt der Italien-Direktor von Oxfam, Alessandro Bechini. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Die Macht der Geographie
Wer regelmäßig unsere Nachrichten aus der Weltkirche verfolgt, weiß es nur allzu gut: Kriege und Krisensituationen zwischen Nachbarländer dauern Jahrzehnte, haben meist historische Wurzeln und oft spielt die Religion nicht jene zentrale Rolle, wie es den Anschein haben könnte. Der englische Journalist Tim Marshall ist Politik-Redakteur bei Sky News, dem englischen 24-Stunden-Nachrichten-Sender. Im dtv Sachbuchverlag ist sein neustes Buch auf Deutsch erschienen und zwar mit dem Titel: „Die Macht der Geographie: Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt“. Da erfährt man, wie wichtig die Geopolitik in der heutigen Zeit ist – und vielleicht schon immer war. (rv)
Hier die Rezension von Mario Galgano

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst hat an diesem Samstag den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko in Audienz empfangen. In der etwa zwanzigminütigen Unterredung ging es u.a. um die Rolle der katholischen Kirche in Weißrussland; sie macht 15 Prozent der Bevölkerung dort aus und ist nach der orthodoxen die zweitstärkste christliche Konfession. Ein Vatikan-Statement betont, dass Papst und Präsident auch über „die Rolle der Stadt Minsk als Sitz einiger jüngster Friedensgespräche“ gesprochen haben. In der weißrussischen Hauptstadt entstand ein Waffenstillstandsabkommen für den Ukraine-Konflikt. Nach Agenturangaben hat Lukaschenko den Papst zu einer Reise nach Minsk eingeladen. Weißrussland wurde bisher noch nie von einem Papst besucht. (rv)

Europa

Österreich
Kurz vor der Hofburgwahl hat sich nun auch der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl zu Wort gemeldet: Am Freitag rief er alle Katholiken zur Beteiligung an der Bundespräsidenten-Stichwahl am Sonntag auf, gab aber wie schon zuvor Kardinal Christoph Schönborn keine direkte Wahlempfehlung ab; das sei nicht die Aufgabe der katholischen Kirche oder ihrer Amtsträger. „Die Kirche bekennt sich dazu, dass ihre Mitglieder auf der Basis ihres mündigen Gewissens ihre Wahl-Entscheidung selbst treffen“, so Krautwaschl wörtlich. Die Beteiligung an der Wahl zeugt für den Bischof von Verantwortung, sich als Staatsbürger am politischen Geschehen zu beteiligen. Das gelte auch für die Mitglieder der Kirche, die Teil der Zivilgesellschaft sei und diese aktiv mitgestalten wolle. (kap)

Afrika

Südsudan
Am Pfingstmontag war die slowakische Ordensfrau Veronika Rackova im Südsudan angeschossen worden – am Freitag ist sie ihren Verletzungen erlegen. Das teilte ihr Orden, die Steyler Missionare in St. Augustin bei Bonn, mit. Rackova starb an den Folgen ihrer Verletzung in einem Krankenhaus in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Die Ordensfrau war den Angaben zufolge als Ärztin im Südsudan tätig und nachts auf der Rückfahrt vom Regierungskrankenhaus in der Diözese Yei von einem Soldaten angeschossen worden. Die näheren Umstände der Tat würden derzeit noch untersucht, hieß es. Rackova wurde 58 Jahre alt. (kna/kap)

Asien

Vietnam
Als Geste gegenüber den USA ist kurz vor dem Besuch von Präsident Barack Obama in Vietnam der katholische Priester, Blogger und Dissident Nguyen Van Ly aus dem Gefängnis entlassen worden. Dies wurde von der Erzdiözese Hue bestätigt. Der 70-Jährige befinde sich gesundheitlich in einem schlechtem Zustand, aber sein Wille und sein Geist seien ungebrochen, so ein Diözesansprecher. Auf die Mitteilung der Behörden, er habe seine Begnadigung dem Staatspräsidenten von Vietnam zu verdanken, habe Nguyen Van Ly geantwortet: „Das ist keine Begnadigung, sondern eine Geschenk an die USA vor dem Besuch des Präsidenten. Zudem bin ich nicht schuldig, also kann man mich auch nicht begnadigen.“ Präsident Obama wird am Sonntag zu einem dreitägigen Besuch in Hanoi erwartet. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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