RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.5.2016

Tagesmeldungen vom 23.5.2016

Großimam bei Papst: Ein neues Kapitel im Dialog -
Österreich: „Wahlen waren Desaster für Katholiken“ -
Syrien: Bauen, um zu bleiben -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Großimam aus Kairo beim Papst: Schutz der Christen in Nahost
Papst Franziskus und der ägyptische Großimam Ahmed Mohammed al-Tayyeb haben ein neues Kapitel im interreligiösen Dialog aufgeschlagen. Am Montag begegneten sich der Papst und der führende Geistliche der Al-Azhar-Universität aus Kairo erstmals zu einem persönlichen Gespräch im Vatikan; seit fünf Jahren herrschte Funkstille zwischen Heiligem Stuhl und Al-Azhar. Eine Mitteilung  des Heiligen Stuhls sprach von einer „sehr herzlichen“ Atmosphäre des Treffens. Hauptthemen waren der Schutz von Christen in Nahost, das Nein zu Terror und der Beitrag zum Frieden, den die Angehörigen der großen Religionen leisten können. (kna/rv)
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Syrien: Bauen, um zu bleiben
In den neunziger Jahren war es Sarajewo. Heute ist es Aleppo: eine Stadt, in der man eigentlich nicht mehr leben kann, nur noch sterben. Dagegen klingt das, was der griechisch-melkitische Bischof von Aleppo im Gespräch mit Radio Vatikan sagt, nach dem sprichwörtlichen Pfeifen im Wald. Nein, die Christen gäben nicht auf, sie wollten in der Stadt bleiben. Er möchte nun ein Projekt umsetzen, das er schon seit längerer Zeit geplant habe: „Bauen um zu bleiben“, heißt die Initiative. (rv/kna)
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Österreich: „Wahlen waren ein Desaster für Katholiken“
Ein hauchdünner Vorsprung, aber er hat gereicht: Der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen ist neuer Präsident der Republik Österreich. In letzter Sekunde ist er bei der Auszählungen der Wahlkartenstimmen am Kandidaten der rechtspopulistischen FPÖ, Norbert Hofer, vorbeigezogen. Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, erklärt, die Wahl sei von Anfang an eine Protestwahl gegen die Regierungsparteien ÖVP und SPÖ gewesen. (münchner kirchennachrichten)
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Papstmesse: „Der Ausweis eines Christen ist die Freude“
Es kann nicht sein, dass ein Christ ohne Freude lebt. Das sagte der Papst in der Frühmesse in der Casa Santa Marta an diesem Montag. Selbst in den düsteren und schmerzlichen Momenten des Lebens weiß ein Christ, dass er auf Jesus zählen kann, und ist deshalb voller Hoffnung. (rv)
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Die Woche im Vatikan: Imam, Fronleichnam, Museum
Mit einem Paukenschlag startete der Vatikan in diese Woche: Die Audienz des Papstes für den Groß-Imam der Al-Azhar-Universität von Kairo soll den Dialog zwischen Katholiken und Muslimen wieder neu anstoßen. In Istanbul begann der erste Weltgipfel für humanitäre Hilfe, in den Papst Franziskus große Erwartungen setzt und an dem auch eine Vatikan-Delegation teilnimmt. Der Dienstag ist katholischer Weltgebetstag für die Katholiken in China. Im Vatikan wird das Ethnologische Museum - Teil der Vatikanischen Museen – wiedereröffnet. (rv)
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IN EIGENER SACHE:

Radio Vatikan in Leipzig
Ab dem 25. Mai findet in Leipzig der 100. Katholikentag statt, und Radio Vatikan ist dabei. Auf der Medienmeile (Richard Wagner Platz) haben wir unseren eigenen Stand, der Verein der Freunde von Radio Vatikan und Mitglieder der Redaktion werden den Sender dort vertreten. Wir freuen uns über Besuch! (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Nach zweijährigen Umbauarbeiten wird am Dienstag das Ethnologische Museum im Vatikan wiedereröffnet. Die völkerkundliche Sammlung der Vatikanischen Museen umfasst mehr als 100.000 Objekte aus aller Welt, die den Päpsten von Missionsstationen, Diözesen und Privatpersonen geschenkt wurden. Zu den herausragenden Teilen der ethnologischen Sammlung gehören Kultgegenstände aus dem heutigen Papua-Neuguinea, die der deutsche Steyler-Missionar Franz Kirschbaum (1882-1939) in der damaligen deutschen Kolonie zusammengetragen hat. (kap)

Europa

Österreich
Die Verhandlungen Roms mit der traditionalistischen Piusbruderschaft zur Wiederaufnahme in die katholische Kirche rufen nun auch theologischen Widerspruch auf den Plan. Der Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück bezeichnet eine Wiederaufnahme ohne Vorbedingungen als „trojanisches Pferd“ für die Kirche. Die Piusbruderschaft stehe für „Antimodernismus, Antijudaismus, Intoleranz gegenüber anderen Religionen, Integralismus im Staat-Kirche-Verhältnis“ - dies wäre nicht weniger als „semantisches Dynamit von einiger Sprengkraft“, schreibt Tück in der „Neuen Zürcher Zeitung. (kap)
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs ist tief betroffen über den Amoklauf am Sonntag in Nenzing in Vorarlberg. Die Gewalttat habe Leid und Trauer über viele Menschen gebracht, so der Bischof in einer Stellungnahme. Die Ereignisse zeigten, „wie blind Gewalt ist und welche Trauer, welches Leid und welche Verzweiflung sie mit sich bringt“. Nach einem Beziehungsstreit hatte am Sonntag ein 27-jähriger Vorarlberger mit einem Gewehr in die Menge der Besucher eines Konzerts geschossen. Zwei Männer starben. Danach erschoss der Täter sich selbst. (kap)

Italien
Gegen den mafiakritischen Bischof Francesco Milito in Kalabrien sind Drohungen per Flugblatt aufgetaucht. „Verschwinde und lass uns in Frieden“, heißt es auf Handzetteln, die an mehreren Orten seiner Diözese Oppido Mamertina-Palmi gefunden wurden. Die Schmähbriefe enthielten auch eine Anspielung auf Vergehen gegen Minderjährige, berichtete die Online-Zeitung „Gazzetta del Sud“ (Sonntagabend). Die Polizei ermittle. Ein Priester der süditalienischen Diözese ist dem Bericht zufolge im Dezember unter dem Vorwurf sexuellen Missbrauchs festgenommen worden. (kap)

Naher Osten

Irak
Der syrisch-katholische Erzbischof Yohanna Boutros Moshe von Mossul appelliert an westliche Länder, mehr für verfolgte Christen zu tun. Der Westen lasse die schwer bedrängten Christen im Irak im Stich, so der Erzbischof in einem Interview mit Kathpress: „Warum tun jene Länder, die angeblich die Menschenrechte so hoch halten, so wenig für uns?“ Früher lebten allein bis zu 55.000 syrisch-katholische Christen in Mossul und den Städten und Dörfern der Ninive-Ebene. Inzwischen leben fast alle in und rund um Erbil in verschiedenen Camps. (kap)

Asien

Japan
Der Bischof von Niigata, Tarcisio Isao Kikuchi, setzt große Hoffnungen auf Barack Obamas Japanbesuch. Dieser könne die Menschen für die Gefahren von Atomwaffen sensibilisieren. Barack Obama wird im Lauf dieser Woche als erster US-Präsident im Amt Hiroshima besuchen. Obama „solle unbedingt auf die Stimmen der Überlebenden von Hiroshima hören“, sagte Bischof Kikuchi in einem Interview mit „Asianews“. Er erinnerte an die Enzyklika „Pacem in Terris“ (1963) von Papst Johannes XXIII. In dieser spricht sich der Papst entschieden für das Verbot von Nuklearwaffen aus. (asianews)

Philippinen
Der künftige Präsident Rodrigo Duterte hat die katholische Kirche als „scheinheiligste Institution des Landes“ bezeichnet und die Bischöfe - wie während des Wahlkampfs auch schon den Papst - als „Hurensöhne“ beschimpft. Bei einer Pressekonferenz am Sonntag sagte Duterte, Bischöfe hätten ihn und andere Politiker um unlautere Gefälligkeiten gebeten. Zudem hielten sich mehrere Kirchenmänner nicht an das Zölibat. Duterte hat die Präsidentschaftswahlen auf den Philippinen am 9. Mai mit großem Vorsprung gewonnen. (afp/zeit-online)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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