RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 28.5.2016

Tagesmeldungen vom 28.5.2016

Papst betet mit 500 Flüchtlingskindern -
Thema Flucht gehört zum Katholikentag -
Lehmann: Vertiefte Einheit statt Schnellschuss -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Papst betet mit 500 Flüchtlingskindern für die Ertrunkenen
Franziskus hat am Samstag 500 Buben und Mädchen empfangen, die in Heimen für Migranten und für Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen wohnen. Für den Besuch war der Bahnhof im Vatikan kurzzeitig wieder zum Leben erweckt worden; am Vormittag fuhr ein Zug der staatlichen italienischen Eisenbahn mit den Kindern an Bord in den kleinsten Staat der Welt ein. Franziskus gedachte während des Treffens im Gebet der zahlreichen Kinder, die auf ihrer Flucht nach Europa im Mittelmeer ums Leben kommen. (rv/kna)
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BLICKPUNKT KATHOLIKENTAG:

Bischof Heße: Thema Flucht gehört zum Katholikentag
Um das Thema Flüchtlinge kommt man beim Katholikentag nicht herum, es ist wie ein roter Faden. Bereits bei der Ankunft im Bahnhof begegnet dem Besucher die Installation eines Flüchtlingsbootes, erstellt von Kindern. Aber auch in den Gesprächen ist das Thema gegenwärtig. Das beobachtet Stefan Heße, Erzbischof vom Bistum Hamburg und Flüchtlingsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz. Übrigens: Der Katholikentagspreis ging an eine Kantorei, die ein Musikstück zum Thema Flucht aufgeführt hat. (rv)
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Kardinal Lehmann: „Einheit der Kirchen ist nicht so einfach“
Kardinal Karl Lehmann hat sich gegen eine vorschnelle Überwindung der von Martin Luther ausgelösten Kirchenspaltung ausgesprochen. Um zu einer echten Kircheneinheit mit gemeinsamen Ämtern und Sakramenten zu kommen, sei zuerst eine vertiefte Einheit im Glauben nötig, sagte der frühere Mainzer Bischof am Freitag in Leipzig. Die bislang erreichte versöhnte Verschiedenheit der Kirchen sei bereits ein großer Fortschritt, den es zu vertiefen gelte. (kna)
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Publizist Püttmann: „Kirche muss nicht immer mit allen reden“
„Eine Kirche hat nicht die Aufgabe, in einer Gesellschaft den Dialog aller mit allen über Alles jederzeit zu organisieren.“ Das sagt Andreas Püttmann. er ist profilierter katholischer Publizist und Inhaber dezidierter Meinungen, so auch dieser zur Nichteinladung der AfD auf die Podien des Katholikentages in Leipzig. Die Aufgabe der Kirche sei es, Zeugnis abzulegen für das Humanum und für Jesus Christus, so Püttmann gegenüber Radio Vatikan. Deswegen sei die Abgrenzung gegen eine Partei, die etwa Gewaltphantasien gegen Flüchtlinge ventiliere, gut und richtig. (rv)
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Buchtipp zum Katholikentag: Wo zwei oder drei zusammen sind
Zum 100. Katholikentag gibt es ein Lesebuch mit dem Titel „Wo zwei oder drei zusammen sind. Im Interview mit unserer Kollegin Pia Dyckmans stellt die Herausgeberin Gudrun Lux das Buch vor. Gudrun Lux: „Die Idee von dem Lesebuch ist im Prinzip ganz gemäß dem Leitwort des Katholikentags „Seht den Menschen“, Menschen in den Mittelpunkt zu stellen für die der Katholikentag eine besondere Bedeutung hat.“ Buchangaben: „Wo zwei oder drei zusammen sind: Lesebuch zum Katholikentag. Erschienen im Herderverlag. 12,99 Euro. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat den Präsidenten von Singapur in Audienz empfangen. Tony Tan Keng Yam und Franziskus unterhielten sich am Samstag über die guten Beziehungen zwischen dem Stadtstaat und dem Heiligen Stuhl und würdigten eine gute Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Bildung und Sozialem, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Auch über die politische Situation in der Region wurde gesprochen mit besonderem Augenmerk auf die hohe Bedeutung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs zugunsten der Einhaltung der Menschenrechte, der Stabilität, Gerechtigkeit und des Friedens in Südostasien. (rv)
Russland hat einen neuen Apostolischen Nuntius: Papst Franziskus hat Erzbischof Celestino Migliore, Titularerzbischof von Canosa, dazu ernannt, wie der Vatikan an diesem Samstag mitteilte. Der 63-jährige Italiener war zuvor Apostolischer Nuntius in Polen. In jener Zeit fiel die als historisch bewertete gemeinsame Erklärung der katholischen Kirche Polens und der russisch-orthodoxen Kirche für eine Versöhnung beider Länder. Sein Vorgänger in Moskau, Erzbischof Ivan Jurkovic, ist seit Februar dieses Jahres zum Ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf ernannt worden. (rv)
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger leitet an diesem Samstagnachmittag im Vatikan die traditionelle Fronleichnamsprozession deutschsprachiger Katholiken in Rom. Nach einem Gottesdienst in der Kirche des Priesterkollegs Campo Santo Teutonico zieht er mit Gläubigen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durch die Vatikanischen Gärten bis zur sogenannten Lourdes-Grotte. Begleitet wird Burger von mehr als 200 Pilgern aus dem Erzbistum Freiburg. Insgesamt erwartet der Rektor des Priesterkollegs, Hans-Peter Fischer, bis zu 1.000 Teilnehmer. Fronleichnam ist in Italien kein gesetzlicher Feiertag. Die Prozessionen finden daher in der Regel am darauffolgenden Wochenende statt. (kna)
Papst Franziskus hat die Gründerin der Organisation Madri di Plaza de Mayo getroffen, eine Vereinigung von Müttern, deren Kinder und Angehörige während der Militärdiktatur in Argentinien verschwanden. Die 87-jährige Hebe de Bonafini, die während dieser Zeit selbst zwei Söhne und ihre Schwiegertochter verlor, die wie viele andere Dissidenten des Regimes verschwanden, kämpft bis heute für Gerechtigkeit. Das Treffen am Freitag mit dem Papst sei „lang und sehr herzlich gewesen“, sagte Bonafini im Anschluss Radio Vatikan. Sie hatte Bergoglio in der Vergangenheit zwar kritisiert, danach aber in einem Brief um Entschuldigung gebeten. Sie habe sich geirrt und nicht genug gewusst auch über den Einsatz Bergoglios für die Armen. (rv)

Europa

Österreich
Die Leiterin des Erwachsenenkatechumenats der Erzdiözese Wien, Friederike Dostal, hat eine fallweise Bedrohung von Muslimen bestätigt, die konvertieren wollen. Sie kenne Fälle von Muslimen, die andere Muslime in Wien bedrohten, weil diese zum Christentum konvertieren wollten, sagte Dostal am Samstag der Tageszeitung „Die Presse“. Sie äußerte sich vor dem Hintergrund neu standardisierter Richtlinien für die Taufvorbereitung. Die Kirche empfehle Konvertierungswilligen daher immer, ihren Wunsch geheim zu halten, so Dostal. Geschätzt 200 Asylbewerber und Flüchtlinge hatten in Österreich im vergangenen Jahr beschlossen, zum christlichen Glauben zu konvertieren. Die Zahl ist 2015 sprunghaft angestiegen. (kap)
Der Wiener Ordinarius für Ostkirchenkunde, Rudolf Prokschi, hat die Ankündigung von Papst Franziskus begrüßt, den Diakonat für Frauen und die geschichtliche Tradition dazu prüfen zu lassen. „Aufgrund der Forschungen des griechisch-orthodoxen Theologen Evangelos Theodorou war der Frauendiakonat in den ersten Jahrhunderten in den Ostkirchen verbreitet“, sagte Proksich im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“. Deshalb habe sich das Landeskonzil der russisch-orthodoxen Kirche 1917/18 „ernsthaft mit der Wiedereinführung“ des Frauendiakonats beschäftigt. Das Konzil habe schließlich auch einen entsprechenden Weiheritus erarbeitet. (kap)

Griechenland/Russland
Russlands Staatspräsident Wladimir Putin und der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. feiern am Samstag das 1000. Jubiläum des russischen Agios-Panteleimon-Klosters im Norden Griechenlands. Kyrill und Putin seien am Freitag in Thessaloniki eingetroffen, wie griechische Medien berichten. Putin wird außerdem mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras zusammentreffen. Im Mittelpunkt der Gespräche sollen unter anderem die wirtschaftliche Zusammenarbeit, die Lage im östlichen Mittelmeer sowie die Beziehungen Russlands zur EU und zur NATO stehen. Das Kloster auf dem Berg Athos hatte Putin bereits im Jahr 2005 besucht. Die russische Regierung hatte in den vergangenen Jahren die aufwendige Renovierung des Konvents an der Westküste der Athos-Halbinsel mitfinanziert. Für die russischen Zaren war der Athos neben dem Heiligen Land wichtigster Außenposten ihrer Welt- und Religionspolitik. (kna)

Naher Osten

Syrien
Bischöfe und Ordensleute in Syrien haben die Europäische Union dringend aufgefordert, die am 1. Juni auslaufenden EU-Sanktionen gegen die Regierung Assad nicht zu verlängern. Denn es sei das Volk, das unter den Sanktionen zu leiden habe. Wörtlich heißt es in dem Appell der Bischöfe: „Die Sanktionen haben dazu beigetragen, die syrische Gesellschaft zu zerstören und sie dem Hunger, den Epidemien, dem Elend auszuliefern, gleichzeitig aber den Aktivismus der integralistischen Milizen zu steigern, die jetzt auch in Europa zuschlagen", zitiert die Stiftung „Pro Oriente" in einer Aussendung am Samstag. (kap)

Saudi-Arabien
Saudi-Arabien hat seit dem Beginn der Krise in Syrien nach eigenen Angaben zwei Millionen Syrer aufgenommen. Von ihnen lebten noch 700.000 in Saudi-Arabien, sagte der Außenminister des Landes, Adel al-Jubeir, am Samstag in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Saudi-Arabien unterstütze außerdem Schutzsuchende und Flüchtlingslager in der Türkei, in Jordanien und im Libanon mit mehr als einer Milliarde US-Dollar. Kein anderes Land, ausgenommen Deutschland, habe mehr für die syrischen Flüchtlinge getan, sagte al-Jubeir. Im Kampf gegen den religiösen Extremismus forderte er, gegen Prediger vorzugehen, die zu Intoleranz aufrufen. Auch Saudi-Arabien prüfe, was in den Moscheen des Landes gesagt werde. „Wenn wir das in Saudi-Arabien tun können, kann Deutschland es auch tun“, so Adel al-Jubeir. (kna)

Amerika

Venezuela
Der Präsident der venezolanischen Vereinigung der Mediziner, Douglas León Natera, beschreibt die Notlage in Venezuela als „Holocaust der Gesundheit“. Natera sagte dies anlässlich des Todes des achtjährigen Oliver Sánchez. Im Februar hatte der an einem bösartigen Tumor erkrankte Junge in den sozialen Netzwerken die Menschen um Hilfe gebeten. Dank privater Spenden konnte die Familie sechs Dosen Chemotherapie für den Jungen bezahlen, doch die Krankheit war schon zu weit fortgeschritten. Oliver starb nach zehn Tagen auf der Intensivstation des Krankenhaus „Clínica Loira“. Oliver Sánchez sei nicht das einzige Kind, das unter der humanitären Krise leidet, so Natera. Im erdölreichsten Land der Welt sind acht von zehn Medikamenten fast nicht erhältlich. (latinapress)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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