RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 31.5.2016

Tagesmeldungen vom 31.5.2016

- Müller: Piusbrüder müssen Konzil anerkennen -
- D: Rupert Neudeck verstorben -
- Putin und Kyrill planen Syrienreise -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Müller: Piusbrüder müssen Konzil anerkennen
Die Piusbruderschaft muss die Glaubensfreiheit als Menschenrecht vorbehaltlos anerkennen, ebenso die Verpflichtung zur Ökumene. Das fordert der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller. „Wenn man voll und ganz katholisch sein will, muss man den Papst und auch das Zweite Vatikanische Konzil anerkennen“, so Kardinal Müller wörtlich. Man könne nicht das eine annehmen und das andere ablehnen. (rv/pm)
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1. Juni: Weltweit beten Kinder um Frieden in Syrien
Am 1. Juni werden Kinder weltweit um Frieden in Syrien beten. Die Initiative dazu geht von den Kirchen in Syrien aus; Papst Franziskus hat sich ihr angeschlossen. In dem Bürgerkriegsland selbst sind Gebetsmärsche von Kindern in mehreren Städten geplant, soweit die Sicherheitslage dies zulässt. (rv)
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Schweiz: Gotthard-Tunnel spaltet Christen
Ein Tunnel verbindet Europa, spaltet aber die Christen in der Schweiz: An diesem Mittwoch wird der Gotthard-Basistunnel in der Schweiz eröffnet. Bei der Feier sind Vertreter von sieben Regierungen dabei. Guter alter Tradition zufolge wird auch eine Segnung des Tunnels vorgenommen. Diese hatte im Vorfeld für Kritik gesorgt, weil kein protestantischer Geistlicher vorgesehen war. (kath.ch/srf/diverse)
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Papstmesse: „Ein Christ freut sich, zu dienen“
„Es ist schrecklich, Christen mit traurigen Gesichtern zu sehen.“ Das sagte Papst Franziskus am Dienstag bei seiner Frühmesse. Christen mit traurigen Gesichtern seien „nicht ganz echte Christen“, urteilte er: „Sie denken vielleicht, dass sie es wären, aber dem ist nicht so. Die Freude ist die christliche Botschaft...“ (rv)
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Gefängnisseelsorger besorgt über Radikalisierung in Gefängnissen
Gefängnisseelsorger aus allen Teilen Europas haben bei einer Konferenz in Straßburg über Radikalisierung in Gefängnissen gesprochen – ein Phänomen, das ihnen große Sorgen bereitet. Wir wollen als katholische Kirche und als Seelsorger für die Gefängnisinsassen mitdiskutieren, um dieses Problem anzugehen“, sagt uns der Generalsekretär des Rats europäischer Bischofskonferenzen, Duharte da Cunha. „Wir sind ja nicht einfach Außenexperten, sondern erleben den Alltag der Insassen von ganz nahe.“ (rv)
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RADIO-AKADEMIE:

Die römischen Pilgerwege zum Jahr der Barmherzigkeit
Heute Abend hören Sie die fünfte und letzte Folge unserer Radioakademie über die römischen Pilgerwege zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Diese vier Stadt-Pilgerwege führen alle zur Heiligen Pforte im Petersdom.
Hier eine Audio-Kostprobe aus der Sendereihe von Gudrun Sailer mit dem in Rom stationierten deutschen Pilgerpfarrer Werner Demmel.

Die Pilgerwege durch Rom zum Jubiläum der Barmherzigkeit – mehr davon heute Abend. Wenn Sie alle fünf Teile der Radioakademie in Ruhe nachhören wollen: Gegen eine Spende schicken wir Ihnen gerne eine CD ins Haus. Bestellungen hier

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Mit 77 Jahren ist Rupert Neudeck gestorben. Er war Journalist und Mitbegründer der Hilfsorganisationen Cap Anamur und Grünhelme. Neudeck starb nach Angaben aus dem Freundeskreis am Dienstagmorgen nach einer Herzoperation. Der gebürtige Danziger hatte 1979 mit Unterstützung des Schriftstellers Heinrich Böll das Komitee „Ein Schiff für Vietnam“ gegründet, das bis 1982 mehr als 11.000 „Boat People“ im Chinesischen Meer rettete. Daraus ging 1982 das Komitee Cap Anamur/Deutsche Notärzte hervor. Im Jahr 2002 gründete der Vater von drei Kindern die Organisation „Grünhelme“, in der sich junge Handwerker verpflichten, für drei oder mehr Monate beim Aufbau von Häusern, Dörfern oder zerstörten Wasserleitungen in Krisengebieten zu helfen. (diverse online)
Das Flüchtlingsboot, das bei der jüngsten Fronleichnamsmesse mit Kardinal Woelki als Altar diente, erhält im Kölner Dom bis Ende November einen festen Platz. Mitarbeiter der Dombauhütte haben eine spezielle Konstruktion gebaut, um das sieben Meter lange Gefährt durch das Hauptportal zu transportieren. „Dieses Boot ist ein Mahnzeichen“, sagte Dompropst Gerd Bachner. Immer wieder sei zu hören, dass Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken. „Daran dürfen wir uns nicht gewöhnen“, so Bachner. Beim Gottesdienst zu Fronleichnam hatte Kardinal Rainer Maria Woelki, auf dem Boot zelebrierend, mehr Einsatz für Flüchtlinge angemahnt. „Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken“, sagte er in seiner Predigt. (kap/kna)
Die beiden großen Kirchen in Niedersachsen haben ein mehrsprachiges Andachtsbuch für christliche Flüchtlinge zusammengestellt. Es enthält Gebete, Bibeltexte und Lieder auf Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch und dem in Eritrea gebräuchlichen Tigrinya. Da viele Flüchtlinge Christen sind, suchen Kirchengemeinden immer wieder Formen, um mit den christlichen Flüchtlingen gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Nach Bistumsangaben waren im letzten Jahr 13,8 Prozent der Flüchtlinge in Deutschland Christen, 2014 waren es 25 Prozent. Im Buch enthalten sind auch Adressen orthodoxer und orientalisch-orthodoxer christlicher Gemeinden in Niedersachsen sowie Ansprechpartner aus internationalen Gemeinden. (kna)

Österreich
Die ökumenische Stiftung „Pro Oriente“ will eine gemeinsame katholisch-orthodoxe Sichtweise der „Lemberger Synode“ erarbeiten. Bei der Synode von 1946 wurde die „Integration“ der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in das orthodoxe Moskauer Patriarchat beschlossen. Die „Lemberger Synode“ war im März 1946 unter massivem Druck der sowjetischen Staatsorgane in der Lemberger Georgskathedrale zusammengekommen. 216 Priester und 19 Laien mussten teilnehmen. Ziel der Synode war es, die „Rückkehr“ der griechisch-katholischen Kirche der westlichen Ukraine in das Moskauer Patriarchats zu beschließen. Alle ukrainischen griechisch-katholischen Bischöfe waren zu diesem Zeitpunkt bereits in Haft, drei zur Orthodoxie konvertierte Priester gaben den Ton an. Für die ukrainische griechisch-katholische Kirche bedeutete die „Lemberger Synode“ den Abstieg in die Katakomben. (kap)
Caritas-Präsident Michael Landau fordert mehr Geld für Integrationsprojekte. Wenn die Regierung eine zusätzliche Milliarde Euro in Militär und eine weitere in Polizei investiere, so sollte es auch mehr finanzielle Unterstützung für Integration geben. Das sagte Landau am Dienstag in einem Interview mit der „Wiener Zeitung“. „Wenn nichts geschieht, wird die Quartierskrise von gestern die Integrationskrise von morgen“, warnte er mit Blick auf die Zehntausenden Asylanträge in Österreich seit vergangenem Jahr. Auch die Hilfe in den Herkunftsländern und in Krisenregionen müsse weiter ausgebaut werden. Nur so könne es gelingen, dass Menschen ihre Heimat nicht verlassen müssen. (kap)

Polen
In Polen haben tausende Menschen fast 200.000 Unterschriften für das Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen gesammelt. Dabei waren nur die Hälfte der Unterschriften erforderlich, damit das Parlament über ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen tatsächlich beraten müsse. Das gab der Vorsitzende des Komitees der Volksinitiative „Stoppt Abtreibung“, Mariusz Dzierzawski, der KNA am Dienstag in Warschau bekannt. Ziel seien mehr als eine halbe Million Unterschriften bis Anfang Juli. – Seit Wochen wird in Polen über eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes gestritten. Tausende Menschen waren im April und Mai gegen und für ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen auf die Straße gegangen. Polens nationalkonservative Regierungschefin Beata Szydlo hatte Ende März angekündigt, sie werde den Gesetzesvorschlag der Volksinitiative im Parlament unterstützen. Auch die katholischen Bischöfe sprachen sich für ein Abtreibungsverbot aus. Sie lehnten jedoch eine Bestrafung von Frauen ab, die abgetrieben haben. (kap)
Rund 20.000 Polizisten sollen für die Sicherheit des katholischen Weltjugendtags Ende Juli in Krakau sorgen. Das teilte der Unterstaatssekretär des Landes, Sebastian Chwalek, am Montag in Krakau mit. Außerdem seien mehr als 2.400 Feuerwehrleute und 1.500 Grenzschützer im Einsatz. Das Großereignis werde sehr gut vorbereitet, versicherte die Leiterin der Ministerpräsidenten-Kanzlei und Beauftragte der Regierung für den Weltjugendtag, Beata Kempa. Risiken für den Besuch von Papst Franziskus in Polen und den Weltjugendtag seien beseitigt werden. An den Grenzen zu den benachbarten EU-Staaten führe Polen vorübergehend vom 4. Juli bis zum 2. August Personenkontrollen durch. (kna)

Ungarn
Die Bischofskonferenz und die Regierung in Budapest werden gemeinsam Flüchtlingen helfen. Das kündigte der ungarische Minister Zoltán Balog gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, András Veres, an. Die Hilfe soll Flüchtlingen zugutekommen, die im Nahen Osten leben. Die katholische Kirche Ungarns hatte bei einer Sonderkollekte am vergangenen 24. Januar rund 85 Millionen Forint, etwa 270.000 Euro, für die Flüchtlingshilfe gesammelt. Der Durchschnittslohn in Ungarn beträgt rund 550 Euro. Mit dem gesammelten Geld will die Bischofskonferenz mit Hilfe der ungarischen Regierung nun vor allem 400 Kindern in den Flüchtlingslagern in Jordanien, Nordirak und im Libanon helfen. (rv)

Russland
Russlands Präsident Wladimir Putin und der Moskauer Patriarch Kyrill I. planen eine gemeinsame Syrienreise. Das wurde beim Besuch des Kremlchefs und des Oberhaupts der weltweit größten orthodoxen Kirche auf dem Berg Athos am vergangenen Wochenende bekannt, wie die KNA am Dienstag berichtet. Demnach solle die gemeinsame Reise schon im Juni erfolgen. Es gehe darum, den orthodoxen Christen in Syrien beizustehen und die Interessen Russlands zu wahren. Erst am Wochenende hatte Putin die griechische Mönchsrepublik am Berg Athos im Rahmen seines Staatsbesuchs in Griechenland besucht. (kap)

Asien

Fast eine halbe Million Menschen weltweit leben in Sklaverei, davon über die Hälfte in Asien. Das geht aus der neusten Untersuchung der „Walk Free Foundation“ über moderne Sklaverei hervor. Sklaverei sei eine „Situation der Ausbeutung, in der einer wehrlosen Person Gewalt, Zwang, Machtmissbrauch oder Betrug“ angetan werde. Laut Studie seien davon besonders Menschen in Nord Korea, Kambodscha und Indien betroffen. (ucanews)

Indien
Der Weihbischof von Palai, Jacob Muricken, wird am 1. Juni eine seiner beiden Nieren für einen Hindu-Patienten spenden. Das berichtet der katholische Presseportal „Crux“. Murickens Diözese befindet sich im Südwesten Indiens, und der Patient ist ein 30jähriger Mann, der einer unteren Kaste angehört. Der Weihbischof ist 53 Jahre alt und hat bereits die Gesundheitsabklärungen hinter sich. Er habe sich von Papst Franziskus „inspirieren“ lassen, so Muricken, da der Papst „uns regelmäßig von Barmherzigkeit spricht, die man durch konkrete Handlungen“ üben solle. Er hoffe auch, dass seine Geschichte die Organspende in Indien thematisiere und verbreite. (cath.ch)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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