RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.11.2016

Tagesmeldungen vom 1.11.2016

- Franziskus in Malmö: „Heilige sind wirklich glücklich“ -
- Papst: „Angst vor Fremden ist schlechter Ratgeber“ -
- Abendmahls-Frage: Kardinal Koch für Differenzierung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 18.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FRANZISKUS IN SCHWEDEN:

Papst Franziskus ist zurück in Rom: nach zwei Tagen in Schweden landete er um 15.10 Uhr auf dem Flughafen Fiumicino. Nach einem Gottesdienst mit Angehörigen der katholischen Minderheit in Malmö wurde er am Montag von Kulturministerin Alice Bah-Kuhnke am Flughafen verabschiedet. Im Mittelpunkt der 17. Auslandsreise des Papstes stand das Gedenken an die Reformation. Gemeinsam mit Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes nahm Franziskus am Montag in Lund an einem ökumenischen Gebet zum Auftakt des Gedenkens an 500 Jahre Reformation 2017 teil. Es war das erste Mal, dass ein Papst zusammen mit Lutheranern an die Reformation erinnert. Franziskus ermunterte, sich nicht mit der Trennung abzufinden und auf eine Überwindung der Kirchenspaltung hinzuarbeiten. (rv/kna)

Papst: „Angst vor Flüchtlingen ist schlechter Ratgeber“
Fremde aufnehmen mit offenem Herzen und offener Tür, aber auch mit Maß und Ziel: Franziskus rät zur Umsicht und zum „Rechnen“, wenn es um die Integration vieler Menschen aus anderen Kulturkreisen geht. Jedes Land solle nur so viele aufnehmen, wie es eingliedern kann, sonst entstünden Ghettos, sagte Franziskus bei der „fliegenden Pressekonferenz“ auf dem Rückweg nach Rom. Er sprach dabei auch über den Auftrag der Frau in der katholischen Kirche, wobei er das von Papst Johannes Paul II. geäußerte „Nein“ zur Priesterweihe der Frau neuerlich wiederholte. Eine Reise nächstes Jahr nach Deutschland zum Reformationsgedenken schloss Franziskus nicht komplett aus. (rv)
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Papst in Malmö: „Heilige sind wirklich glücklich“
An Allerheiligen erinnerte der Papst in Schweden daran, was Heilige eigentlich sind: Jene, die „wirklich glücklich sind“. Das sagte er in seiner Predigt bei der Heiligen Messe am Dienstag im Swedbank Stadion von Malmö. Der zweite Reisetag in dem skandinavischen Land hat pastoralen Charakter: Er war der katholischen Minderheit Schwedens gewidmet. In seiner Predigt sprach der Papst nicht über die „offiziellen“, sondern gleichsam die verborgenen Heiligen des Alltags – unter ihnen Mütter und Väter, „die sich für ihre Familien aufopfern und bereitwillig auf viele Dinge, viele Vorhaben oder persönliche Pläne verzichten“. (rv)
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Angelus zu Allerheiligen: „Wir gehören großer Familie an“
Beim Mittagsgebet zum Hochfest Allerheiligen erinnerte der Papst daran, dass alle Katholiken zu einer großen Familie gehören, „die in der einen Gemeinschaft Halt findet“. In seiner Ansprache vor dem Angelus bedankte er sich beim Bischof von Stockholm Anders Arborelius, dem Gastgeber der Veranstaltung. Er sei Gott dankbar, Schweden besucht haben zu dürfen, so Franziskus wörtlich. (rv)
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„Spaß, katholisch zu sein“: Kirche im Missionsland Schweden
Stockholm, die katholische Kirche Sankt Eugenia, mitten im Zentrum, ein gewöhnlicher Werktagsgottesdienst mit gar nicht so wenigen Mitfeiernden. Die Kirche ist neu, noch hinter einer Hauswand versteckt. Als sie vor 30 Jahren gebaut wurde, durfte sie noch nicht wie eine Kirche aussehen.

Heute braucht sie sich nicht mehr zu verstecken, im Gegenteil. „Es macht Spaß, Katholik zu sein“, sagt Pater Philip Geister, Jesuit und Mitarbeiter im Newmaninstitut, der katholischen Hochschule im Land. (rv)
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Kirche in Schweden: Jeden Sonntag Pfingsten
Eine kleine Kirche, eine Einwandererkirche, eine Kirche, wo verschiedenste Kulturen eine Heimat finden: Schwedens katholische Kirche ist eine ganz besondere Kirche. So beschreibt Sr. Anna Mirijam Kaschner die Kirche, die Papst Franziskus an diesem Dienstag besucht. Und sie sollte es wissen: Sr. Anna Mirijam ist Generalsekretärin der katholischen Bischofskonferenz Skandinaviens. Radio Vatikan erzählt sie von „ihrer“ Kirche. (rv)
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Abendmahls-Frage: Kardinal Koch plädiert für Differenzierung
In der Frage einer möglichen Abendmahlsgemeinschaft von Lutheranern und Katholiken wird es keinen schnellen Durchbruch geben. Das hat der vatikanische Ökumene-Verantwortliche Kardinal Kurt Koch am Montag vor Journalisten in Schweden klargestellt. Im Kontext der Papstreise in Schweden rief Koch dazu auf, die Frage des gemeinsamen Abendmahls für gemischtkonfessionelle Ehepartner gesondert von der großen Frage der Einheit der Christenheit zu behandeln. (rv)
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Bilanz der Papstreise: Katholisch und ökumenisch
Die Reise ist beendet, der Papst ist zurück in Rom. Aber was war das jetzt genau? Ökumene? Eine Schwedenreise? Fragen an unseren Korrespondenten Pater Bernd Hagenkord. (rv)
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ALLERSEELEN MIT DEM PAPST:

Live-Übertragung zu Allerseelen
Franziskus feiert am Nachmittag des 2. November eine Messe für alle Verstorbenen auf dem römischen Friedhof Prima Porta. Radio Vatikan überträgt von 15.50 bis 17.20 Uhr. Die Generalaudienz, die üblicherweise am Mittwochvormittag stattfindet, entfällt diesmal. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Ermutigung des ökumenischen Dialogs, der katholischen Gläubigen in Schweden sowie des gemeinsamen Einsatzes der Christen im Dienst des Evangeliums – dies und nicht weniger war die Mission, die Papst Franziskus auf seiner Schwedenreise in Angriff genommen hat. Er selbst betonte diese drei Aspekte seiner jüngsten Auslandsreise in einem Telegramm an den italienischen Präsidenten, das wie gewohnt auf dem Anflug auf den römischen Flughafen Ciampino abgesendet wurde. Die Bewohner Deutschlands und Österreichs versicherte Papst Franziskus in seinen Telegrammen, die jeweils beim Überflug über die beiden Länder abgesendet wurden, seines Gebetes. (rv)

Europa

Deutschland
Lob vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz: Kardinal Reinhard Marx hat die Gemeinsame Erklärung von Lund als „zukunftsweisenden Impuls“ gewürdigt. Das am Montag begonnene Gedenkjahr zu 500 Jahren Reformation sei Anlass, „miteinander auf schuldhaftes Verhalten in der Vergangenheit zu schauen, eigene Fehler zuzugeben und einander um Versöhnung zu bitten“, erklärte Marx in einer Pressemitteilung. „In Deutschland haben wir hier eine besondere Verantwortung. Deshalb werden wir in einem Gottesdienst am 11. März 2017 ökumenisch um Versöhnung bitten.” (pm)
Als „Wegbereiter für eine Annäherung von Katholiken und Protestanten“ ist der Mainzer Kardinal Karl Lehmann mit der Luther-Medaille der Evangelischen Kirche Deutschlands ausgezeichnet worden. Der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm überreichte dem langjährigen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz die Auszeichnung in der Berliner Marienkirche, wo die Evangelische Kirche Deutschlands am Montag unter Anwesenheit katholischer Gäste den Auftakt zum Reformationsgedenken beging. (rv)
Der neue Aachener Bischof Helmut Dieser wird am 12. November in sein Amt eingeführt. Dies teilte das Bistum Trier anlässlich eines Gottesdienstes zum Abschied seines scheidenden Weihbischofs mit. Helmut Dieser sagte bei der Gelegenheit, er verspüre trotz Abschiedsschmerzes „Freude im Blick auf den künftigen Dienst in Aachen“. Er war insgesamt 27 Jahre lang als Priester im Bistum Trier tätig. „Dieser geliebten Kirche von Trier verdanke ich alles.“ Der 54-jährige Dieser tritt die Nachfolge von Heinrich Mussinghoff an, der im vergangenen Dezember in den Ruhestand gegangen war. Der gebürtige Neuwieder wird im Bistum Aachen Bischof von rund 1,1 Millionen Katholiken sein. (pm)

Österreich
Die Österreichische Bischofskonferenz betont angesichts geplanter Änderungen im Personenstandsgesetz die einzigartige Bedeutung der Ehe zwischen Mann und Frau für die Gesellschaft. Konkret lehnen die Bischöfe Teile einer noch bis Mittwoch in Begutachtung befindlichen Gesetzesnovelle ab, nach der etwa homosexuelle Paare künftig Eingetragene Partnerschaften wie Ehen am Standesamt schließen können und nicht nur einen gemeinsamen „Nachnamen“, sondern einen „Familiennamen“ tragen dürfen. (kap)

Schweiz
Die Schweiz feiert den 600. Geburtstag ihres Schutzpatrons und schreibt zu diesem Anlass einen Literaturwettbewerb aus. Wie der „Bote der Urschweiz“ berichtet, werden anlässlich des Jubiläums von Bruder Klaus (1417–1487) Autoren gesucht, die sich „literarisch mit der Figur Niklaus von Flüe auseinandersetzen“. Es gehe darum, sein Leben, seine Zeit, seine Aktivitäten und Visionen aufzuarbeiten. Auftraggeber sind das Literaturhaus Zentralschweiz und das Lektorat Literatur. (bote der urschweiz)

Naher Osten

Irak
Das chaldäische Patriarchat hat die Gewalt von Islamisten gegenüber Christen im Irak als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. „Die Gräueltaten, die vom sogenannten Islamischen Staat und anderen Terroristen gegen sie verübt wurden, um sie zu vertreiben und ihre Häuser und Eigentum zu beschlagnahmen, haben sie geschädigt und verwundet“, heißt es in einer Erklärung des Patriarchats, wie das arabischsprachige christliche Portal „Abouna“ am Montag berichtet. Sie folgt demnach auf ein Treffen ranghoher irakischer Kirchenführer am Amtssitz des chaldäischen Patriarchen Louis Raphael Sako in Akawa am Sonntag. In der Stellungnahme fordern die Kirchenvertreter Gleichberechtigung für die Christen im Irak, „unabhängig von ihrer Zahl“. (kna)

Libanon
Das Zedernland hat endlich einen neuen Präsidenten: Der 83-jährige frühere Armeegeneral Michel Aoun, ein maronitisch-katholischer Christ, ist am Montag vom Abgeordnetenhaus in Beirut zum libanesischen Präsidenten gewählt worden. Die Wahl des Präsidenten war seit 2014 bereits 45 Mal gescheitert. Aoun gilt als Verbündeter der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz Hisbollah. Der libanesische maronitische Patriarch Kardinal Bechara Boutros Rai zeigte sich zuversichtlich. Der Libanon erhalte nach einer desaströsen Zeit des Vakuums endlich einen Präsidenten, erklärte er. (kap)

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