RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.11.2016

Tagesmeldungen vom 2.11.2016

- Berlin: Hedwigskathedrale wird umgebaut -
- Schweden: „Papstbesuch trägt Früchte“ -
- Irak: Düstere Aussichten für Christen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Deutschland: Umbau der Berliner Kathedrale „ein langer Weg“
Die Kathedrale der deutschen Hauptstadt Berlin wird renoviert und umgestaltet – aus Sicht des Berliner Erzbischofs Heiner Koch wird das „ein langer Weg“. Die Bauarbeiten an dem bekannten runden Kuppelbau am Boulevard Unter den Linden beginnen frühestens 2018 und dauern mindestens zwei Jahre, 60 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Dem Kölner Domradio erläuterte Bischof Koch Einzelheiten des ehrgeizigen Projektes. (rv/domradio/kna)
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Schweden: „Lutheraner verstehen Rolle des Petrus nun besser“
Das ganze säkulare Schweden schien sich zu öffnen für die katholische Kirche, als Papst Franziskus kam: Dieses Resümee der Papstvisite zog Schwedens einziger katholischer Bischof, Anders Arborelius. „Das war ein kurzer Besuch, aber mit ganz vielen Früchten“, sagte der Erzbischof von Stockholm im Gespräch mit Radio Vatikan. Zum Stand des dogmatischen Dialogs zwischen Katholiken und Lutheranern erinnert Arborelius daran, dass es aus katholischer Sicht noch manch harte Nuss zu knacken gilt. (rv)
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Irak: Düstere Aussichten für Christen trotz Mossul-Offensive
Zwei Wochen nach dem Start der Offensive auf Mossul sind irakische Sicherheitskräfte erstmals ins Stadtgebiet vorgedrungen. Die Erfolge auf dem Weg zur Rückeroberung Mossuls aus den Händen der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS), die die Millionenstadt seit zwei Jahren kontrolliert, werden von den Christen im Irak genau beobachtet. Doch besonders rosig seien die Aussichten für eine Rückkehr in ihre Heimat nicht. Das sagte Otmar Oehring, Koordinator für internationalen Religionsdialog bei der deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung, am Mittwoch im RV-Interview. Oehring ist gerade von einer Recherchereise durch den Nordirak zurückgekehrt. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Dieses Sommergefühl
Der plötzliche Tod einer jungen Französin lässt ihr Umfeld fassungslos zurück und setzt einen mehrjährigen Trauerprozess in Gang. Dabei machen der amerikanische Freund der Toten sowie deren Schwester und Eltern unterschiedliche Erfahrungen des Weiterlebens, ohne dass die eigentlichen Gefühle ausgesprochen würden. Still beobachtende, dabei sehr intensive Studie über Trauerarbeit, die zugleich das stimmige Soziogramm einer kosmopolitischen Generation von Kreativen um die 30 bietet. Mit Anleihen bei Filmen von Eric Rohmer und Joachim Trier beeindruckt das erfrischend wortkarge Drama durch die interpretatorische Offenheit seiner Situationen und Figuren. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Mit Glauben verweilen wir an den Gräbern unserer Lieben und beten auch für Verstorbene, an die niemand denkt.“ Papst Franziskus hat an diesem Allerseelentag per Twitter zum Gebet für namenlose Tote eingeladen. Nach Redaktionsschluss feiert er die Heilige Messe an der Peripherie Roms am Friedhof Prima Porta. Papst Franziskus wird auf dem Rückweg privat an den Gräbern der verstorbenen Päpste in den Grotten unter dem Petersdom beten, gab der Vatikan bekannt. (rv)
Im Vatikan ist es ein Feiertag: Einen Tag nach dem Hochfest Allerheiligen feiert die Kirche Allerseelen. Die beiden Tage gehören inhaltlich eng zusammen, doch ihre Geschichte ist unterschiedlich verlaufen. Allerseelen wurde von Abt Odilo von Cluny 998 als Gedächtnistag aller verstorbenen Gläubigen eingeführt. Dass Christen für ihre Verstorbenen beten und die Eucharistie feiern, ist schon seit dem 2. Jahrhundert bezeugt. (te deum maria laach/rv)
Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden hat zum dritten Welttreffen der Volksbewegungen in Rom eingeladen. Die Konferenz von Mittwoch bis Samstag findet im Päpstlichen Kolleg Maria Mater Ecclesiae statt und beschäftigt sich mit Umweltschutz, Migration und Flucht. Am Samstag um 17 Uhr wird Papst Franziskus die Teilnehmer in der vatikanischen Audienzhalle zu einer zweistündigen Begegnung empfangen. Die Volksbewegungen, die in Lateinamerika weite Verbreitung haben, treten für das Recht auf Arbeit, Land und Wohnraum ein. (rv)

Europa

Italien
Der italienische Premier Matteo Renzi hat genügend Mittel versprochen, um die vom jüngsten Erdbeben zerstörten Städte und Dörfer wieder aufzubauen. Mit Blick auf die zerstörte Basilika des Heiligen Benedikt in Nursia sagte er bei einem Besuch in der Erdbebenregion, es gehe um mehr als um Gebäude: „Der Heilige Benedikt ist ja nicht nur der Patron Europas, sondern das Symbol Europas“, so der Ministerpräsident. Renzi nahm an einer Allerheiligen-Messe im Erdbeben-Dorf Preci teil, die der Erzbischof von Spoleto und Norcia, Renato Boccardo, zelebrierte. Danach traf er einige Bewohner der Kleinstadt und erkundigte sich über die Lage. (kap)

Albanien
Die Kirche Albaniens feiert am kommenden Samstag die Seligsprechung von 38 Märtyrern aus der Zeit der kommunistischen Diktatur (1944-1990). Im Auftrag des Papstes leitet die Feier der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato. Die Seligsprechung von Erzbischof Vincenc Prennushi (1885-1949) und 37 Gefährten erfolgt im nordalbanischen Stat Shkodra. Bei den künftigen Seligen handelt es sich um Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien, die zwischen 1946 und 1974 wegen ihres Glaubens getötet wurden. Sie stehen stellvertretend für alle Betroffenen. Unter ihnen sind auch die beiden deutschen Missionspriester Alfons Tracki und Josef Marxen. Als Konzelebrant wird unter anderem der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nach Albanien reisen. (kap)

Naher Osten

Irak
Spenden, einmal andersherum: aus dem Irak für Italien. Ausgerechnet in der nordirakischen Diözese Erbil haben Katholiken 20.000 Dollar für die Erdbebenopfer in Mittelitalien gesammelt. Erbil hatte in den vergangenen zwei Jahren 125.000 Christen aus der Ninive-Ebene und Mossul aufgenommen, die vor dem Terror des sogenannten „Islamischen Staates“ dorthin geflohen waren. Der chaldäische Bischof Bashar Warda hat Agenturangaben zufolge zwei Sonntagskollekten für Italien angeregt, um sich für die katholische Hilfe aus Italien in den vergangenen zwei Jahren zu revanchieren. In Erbil entstand unter anderem mit Geld aus der italienischen Kirchensteuer eine katholische Universität. (aci)

Amerika

Vereinigte Staaten
Ethik und Moral haben im laufenden US-Präsidentschaftswahlkampf einen Tiefpunkt erreicht: Es gehe in erster Linie darum, „den anderen niederzumachen“. Das sagt der in Graz lehrende katholische Sozialethiker und US-Fachmann Kurt Remele mit Blick auf den Schlagabtausch zwischen Donald Trump und Hillary Clinton. Das Fernsehen und die sozialen Medien hätten den Charakter von Wahlen im Laufe der Zeit verändert. Jeder Kandidat müsse heute ein Selbstdarsteller sein, der „seine Botschaft und auch seine Lügen in kurzen Soundbites publikumswirksam“ vermittle, so Remele im Interview mit den österreichischen Kirchenzeitungen. Warum Trump trotz vieler Verfehlungen nach wie vor Unterstützer hat, erklärte Remele mit einer Präferenz vieler rechtskonservativer Christen: Für Evangelikale, aber auch Katholiken stelle die gesetzliche Freigabe der Abtreibung, die Ermöglichung der „Ehe“ unter Homosexuellen und die Einschränkung des Waffenbesitzes „die weitaus größten, sogar einzigen gesellschaftlichen Übel dar“. Diese Anliegen seien bei Trump besser aufgehoben, meinten sie. (kap)
Eine Webseite mit Video-Predigten katholischer Frauen ist am 1. November in den USA an den Start gegangen. Das Portal www.catholicwomenpreach.org sieht eine Predigt zu jedem Sonntagsevangelium vor, beginnend mit dem Ersten Advent, zu dem die US-amerikanische Dominikanerin Jamie Phelps predigt. Das englischsprachige Angebot versteht sich als „Inspiration und theologisch geprägte Ressource“ für Priester, Diakone und Katechisten, schreiben die Gründerinnen des Portals. Überdies soll die Predigt-Initiative die Stimme von Frauen und ihr Nachdenken über den Glauben hörbar machen. In der katholischen Kirche ist die Homilie in der Heiligen Messe Priestern und Diakonen anvertraut. Hingegen ist das Predigen im Sinn von Verkündigung der Frohen Botschaft allen Gläubigen aufgetragen. (rv)

Kolumbien
Vertreter der Kolumbianischen Bischofskonferenz sind am Dienstag in der kubanischen Hauptstadt Havanna mit der Führung der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC zusammengetroffen. Eine Woche zuvor hatten Kirchenvertreter mit Gegnern des Friedensvertrags gesprochen, der zwischen Regierung und FARC ausgehandelt worden war; der Vertrag ist bei einer Volksabstimmung mit knapper Mehrheit abgelehnt worden. Kritiker des Abkommens haben die Kirche gebeten, zwischen Regierung und FARC zu vermitteln. Nach dem Scheitern des Friedensvertrags an den Wahlurnen ist der Friedensprozess in Kolumbien ins Trudeln geraten. Nun laufen Nachverhandlungen. Der Waffenstillstand wurde vorerst bis Ende Dezember verlängert. (kna)

Venezuela
Auf Bitten des Heiligen Stuhles hat die Opposition in Venezuela einen für Donnerstag geplanten Protestmarsch zum Präsidentenpalast abgesagt. Das bestätigte der Präsident des venezolanischen Parlaments, Henry Ramos Allup, der dem Oppositionsbündnis „Tisch der Einheit“ (MUD) angehört. Ihm zufolge bat der Vatikan sowohl die Regierung als auch die Opposition darum, derzeit auf Kundgebungen zu verzichten. Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolas Maduro begrüßte in seiner Fernsehshow die Ankündigung der Opposition und kündigte Gesprächsbereitschaft im Parlament an. Papst Franziskus hatte Maduro erst vor wenigen Tagen in Audienz empfangen, als der Staatschef auf Zwischenlandung in Rom war. (kna)

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